Zusammenfassung
Das GV dient im Bereich der Politikwissenschaft und in der Internationalen Politik vor allem der Analyse von sog. cognitive maps (Bewußtseinsstrukturen, gedanklichen Konzepten zu einem bestimmten Problemfeld). Es wurde in der Mathematik entwickelt und bereits in anderen sozialwissenschaftlichen Disziplinen erfolgreich angewandt. Dabei werden — ähnlich wie in der Inhaltsanalyse (→) — die maps, wie sie sich in Texten (Interviews, Memoiren) aller Art manifestieren, versinnbildlichend dargestellt und zerlegt mit Hilfe von graphischen Pfeilen (=Pf) und Punkten (=P). P. repräsentieren den politischen Nutzen, das Interesse oder den Teil eines politischen Konzeptes eines Akteurs (außenpolitischer Entscheidungsträger, Nationalstaat, internationale Organisationen usw.) und werden daher Konzeptvariablen genannt (Variable = untersuchungsrelevanter Gesichtspunkt einer Sache). Diese Variablen werden verbunden durch Pf., die Annahmen über die Art der kausalen Beziehungen zwischen ihnen darstellen (Beziehungsvariablen). Diese Beziehungen können gleichläufig (Symbol: +) (Wenn A zunimmt, nimmt auch B zu) oder gegenläufig sein (Symbol: -) (Wenn A zunimmt, nimmt B ab). Das Symbol sagt nichts aus über die Intensität einer Beziehung.
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Literatur
Axelrod, R. (Hrsg.), 1976, Structure of Decision, Princeton, New Jersey;
Frei, D. u.a., 1980, Weltbild und Außenpolitik, Zürich;
Sedlkcek, J., 1972, Einführung in die Graphentheorie, Frankfurt/M.
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© 1989 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Bellers, J. (1989). Das Graphenverfahren (GV). In: Bellers, J., Woyke, W. (eds) Analyse internationaler Beziehungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09260-5_13
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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