Zusammenfassung
Prognosen sind Vorhersagen über zukünftige Entwicklungen. Wissenschaftliche Prognosen sind von Prophezeihungen im Sinne von Vorhersagen auf Grund rein subjektiver Ahnungen zu unterscheiden; in ihnen spiegelt sich nämlich das Bestreben wider, nachvollziehbare und überprüfbare wissenschaftliche Aussagen zu erreichen. Trotz aller Bemühungen gelangt man mit wissenschaftlichen Prognosen allerdings dennoch nicht zu einem Vorherwissen der Zukunft, sondern nur zu einer rational eingegrenzten Erwartung der zukünftigen Ereignisse auf Grund von Erfahrungen. Zahlreiche Autoren verdeutlichen die Verwandtschaft von Prognosen mit anderen Formen wissenschaftlicher Aussagen, indem sie die Argumentation der Prognose in verschiedene Schritte gliedern und ihre Logik offenlegen. Als Beispiel ist hier die Gliederung von Freeman und Job (1979: 177) in drei Arbeitsschritte wiedergegeben:
-
1.
Aufstellung von bekannten Gesetzmäßigkeiten oder akzeptierten Verallgemeinerungen, die die Beziehungen zwischen bestimmten Erscheinungen unter sicheren Bedingungen betreffen.
-
2.
Behauptung über das Zutreffen dieser Bedingungen zu einem zukünftigen Zeitpunkt tz.
-
3.
Aussage über die Mutmaßlichkeit des Eintritts eines Ereignisses zum Zeitpunkt tz, beruhend auf (1) unter der Annahme von (2).
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Literatur
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Roß, H. (1989). Prognosetechniken. In: Bellers, J., Woyke, W. (eds) Analyse internationaler Beziehungen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09260-5_12
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