Zusammenfassung
Dieses Kapitel befasst sich mit den Grundlagen der Neuproduktbeurteilung, die aus der relevanten Literatur zur Adoptionsforschung hervorgehen. Nachfolgender Unterpunkt 2.1 stellt den Adoptionsprozess im Überblick vor (2.1.1) und charakterisiert vertiefend die Informationsverarbeitungsprozesse der frühen Adoptionsphasen, welche Gegenstand der Betrachtung vorliegender Arbeit sind (2.1.2). Abschnitt 2.2 stellt die Einflussgrößen der Neuproduktbeurteilung vor. Es werden zunächst Innovationstypen klassifiziert und das Wesen der Neuheit charakterisiert (2.2.1). Anschließend wird der Frage nachgegangen, welche Faktoren adoptionskritisch sind (2.2.2), wobei zwischen innovationsimmanenten Faktoren und Faktoren des Nachfragers unterschieden wird. Die Abschnitte 2.1 und 2.2 schließen jeweils mit einem Fazit und den abzuleitenden Forschungsfragen.
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Literatur
Das Modell ist eine Weiterentwicklung des klassischen Awareness-Interest-Evaluation-Trial-Adoption-Modell. Dieser Phasenablauf erweist sich in Punkten zur Beschreibung der Informationsaufnahme und auch der Nachkaufphase als unzulänglich. Zur Kritik an diesem Modell vgl. Rogers Shoemaker ( 1971, S. 100 ff.).
Bagozzi Lee ( 1999, S. 218 ff.: vgl. auch Bagozzi Dholakia 1999, S. 19 ff.) bezeichnen die Phasen von der ersten Wahrnehmung bis zur Entscheidung als „Goal-Setting“, die Phasen der Umsetzung und Bestätigung als „Goal-Striving”.
Eine Entscheidungsheuristik wäre z.B. eine Alternative mit der besten Ausprägung auf dem wichtigsten Item zu wählen (lexikographische Regel; zu Entscheidungsregeln vgl. u.a. Engel et al. 1995; S. 222 fE).
Mit solchen akkuraten Urteilsstrategien beschäftigen sich Modelle der attributbasierten Informationsverarbeitung (Information Integration Theorie). Diesen liegt die Annahme zugrunde, dass ein Objekt als eine Summe diskreter Attribute wahrgenommen wird und jedem Attribut ein subjektiver Wert zugewiesen werden kann (Anderson 1993, S. 41). Ferner wird vorausgesetzt, dass zum Zeitpunkt der Beurteilung alle relevanten Informationen vorliegen (Lynch Srull 1982; S. 18; vgl. Kap. 4. 1 ).
Analog zu annehmenden/evaluierenden Urteilen unterscheidet man auch zwischen deskriptiven/evaluierenden Urteilen. Die Aussage „alle Italiener sind religiös“ ist ein nicht-evaluierendes (deskriptives) Urteil, „alle Italiener sind sympathisch” ein evaluierendes Urteil. Letzteres impliziert eine positives bzw. negatives Urteil, es reflektiert eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Einstellung gegenüber dem betreffenden Objekt und hat sowohl kognitiven als auch affektiven Charakter (Wyer Carlston 1979, S. 9 ).
Neuere Forschungsansätze legen zusätzlich ganzheitliche Prinzipien der Ähnlichkeitswahrnehmung zugrunde, vgl. dazu Kap. 3.3.1
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Binsack, M. (2003). Die Neuproduktbeurteilung: Prozess und Einflussgrößen. In: Akzeptanz neuer Produkte. Forschungsgruppe Konsum und Verhalten. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09236-0_2
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