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Demokratische Republik Kongo

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Afrika Jahrbuch 2000

Zusammenfassung

Zum Jahresende, 18 Monate nach Unterzeichnung des Lusaka-Friedensabkommens, war noch immer keine Perspektive für eine Lösung des Krieges erkennbar. Das Land blieb in mindestens vier militärische und ökonomische Einflusszonen unterteilt, die einerseits durch den mit Angola, Zimbabwe und Namibia alliierten Rumpfstaat Kabilas, andererseits durch Uganda und Rwanda sowie die mit diesen Ländern verbündeten Rebellenbewegungen Mouvement pour la Libération du Congo (MLC), Rassemblement Congolais pour la Démocratie (RCD) sowie Rassemblement Congolais pour la Démocratie-Mouvement pour la Libération (RCD-ML) kontrolliert wurden. Das Scheitern des Kampala-Waffenstillstandsabkommens, das den Lusaka-Prozess wiederbeleben sollte, wie auch Kabilas Blockierung desselben, zementierten den politischen Status quo. Das Regime in Kinshasa zeigte sich weder gegenüber der zivilen Opposition noch gegenüber den Rebellen gesprächsbereit. Die Zusammenarbeit mit der UN-Mission (Mission des Nations Unies pour le Congo — MONUC) wurde weitgehend sabotiert, Ende des Jahres befanden sich erst 224 MONUC-Mitarbeiter im Kongo. Rwanda hielt an seinem Standpunkt fest, dass ein Rückzug seiner Truppen aus der DR Kongo ohne eine Entwaffnung der im Osten des Landes operierenden Hutu-Milizen außer Frage stünde. Allerdings fügten erneut ausgebrochene Gefechte zwischen rwandischen und ugandischen Truppen in Kisangani der Glaubwürdigkeit von Kabilas Gegnern schweren Schaden zu und verdeutlichten einmal mehr die Bedeutung ökonomischer Interessen der Konfliktparteien. Unmittelbare Kriegsfolgen und der sozio-ökonomische Zusammenbruch des Landes verschärften die humanitäre Katastrophe weiter. Mittlerweile ist die Zahl der Konfliktopfer, vornehmlich unter der Zivilbevölkerung, auf zwei Millionen Tote und ebenso viele Flüchtlinge angestiegen.

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© 2001 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Tull, D. (2001). Demokratische Republik Kongo. In: Hofmeier, R., Jacobeit, C. (eds) Afrika Jahrbuch 2000. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09223-0_28

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09223-0_28

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3325-3

  • Online ISBN: 978-3-663-09223-0

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