Zusammenfassung
In diesem Kapitel sollen Ansätze entwickelt werden, die ein Unternehmen bei der systematischen kontinuierlichen Anpassung seiner Strukturen — insbesondere der Geschäftsprozesse — an ein sich wandelndes Umfeld unterstützen können. Besonderes Gewicht wird hierbei auf die Verwendung von Geschäftsprozeßmodellen gelegt.
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Literatur
Vgl. Heinen 1976,S. 89f, Ferstl/Sinz 1995,S. 219.
Unter Robustheit wird allgemein die Unempfindlichkeit eines Systems gegenüber Störungen und Fehlern verstanden (vgl. Thielen 1993, S. 61, Berztiss 1995,S. 76). Änderungen im Unternehmensumfeld lassen sich insofern als Störungen auffassen, als sie die Sachzielerreichung des Prozesses potentiell erschweren. Abgesehen von diesen dauerhaften Störungen umfaßt Robustheit insbesondere auch die Unempfindlichkeit gegenüber temporären Störungen (z. B. Ausfall von Ressourcen) und auftretenden Fehlern. Dieser - ebenfalls sehr wichtige - Aspekt der Robustheit wird jedoch im folgenden nicht weiter behandelt.
Vgl. zur Robustheit die Ausführungen in Abschnitt 2.2.2.1.
Der Begriff Adaptivität wird allgemein für Systeme verwendet, die die Eigenschaft haben, sich selbst verändern zu können, um sich an Änderungen in ihrer Umwelt anzupassen (vgl. Richter 1995, Steels 1996,S. 3). Gebräuchlich ist der Begriff insbesondere in der Regelungstechnik, wo Regler als adaptiv bezeichnet werden, wenn sie in der Lage sind, ihr eigenes Übertragungsverhalten in Abhängigkeit von der Güte der durch die Regelung erzielten Ergebnisse zu ändern (vgl. z. B. Hang, 1986,S. 105ff, Lindner 1993,S. 59ff, ristrdrn/Wittenmark 1995, S. I ff, Santamaría/Ram 1997,S. lff). In der Informatik werden insbesondere solche Softwaresysteme als adaptiv bezeichnet, die sich eigenständig an die Bedürfnisse und Kenntnisse des Benutzers anpassen können, z. B. durch Auswertung der erfolgten Eingaben (vgl. z. B. Bodendorf 1990,S. 30f, Lindner 1993,S. 22ff, Enearnaçbo/Stork 1996,S. 344fí).
Vgl. hierzu die Ausführungen auf S. 66.
Der Begriff „Referenzwissen“ wird z. B. bei Galler verwendet (Galler1997,S. 2020, wobei er dort im wesentlichen methodisches Wissen umfaßt. In der vorliegenden Arbeit ist der Begriff weiter gefaßt und schließt vor allem auch Anwendungswissen mit ein.
Zum Benchmarking vgl. z. B. Watson 1993,S. 20ff, Camp 1994,S. 13ff, Mertins. 1995,S. 10ff, Pieske 1995,S. 49ff, speziell zum Benchmarking von Geschäftsprozessen vgl. Küting/Lorson 1996,S. 13Iff. Eine Diskussion des Benchmarking-Einsatzes für das Continuous Improvement findet sich in McNair/Leibfried 1992,S. 97ff.
Man vergleiche hierzu die Empfehlungen, welche z. B. im Rahmen von Lean Management (siehe Abschnitt 1.3.2) oder Business Process Re-engineering (siehe Abschnitt 1.3.6) gegeben werden
Vgl. Probst/Gomez 1991,S. 6ff, Deiss/Dierolf 1991,S. 214ff, Zimmermann 1992,S. 103ff.
Vgl. Worthington/Britton 1994,S. 373.
Vgl. z. B. Coates/Jarrat 1992,S. 33, Schoemaker 1995, S. 27ff.
Eine ausführliche Diskussion von Möglichkeiten zur Abschätzung zukünftiger Entwicklungen findet sich in Bergmann 1996,S. 131f.
Vgl. Müller 1996,S. 208ff.
Ein Praxisbeispiel für die Definition von zu beobachtenden Größen bei der Auftragsannahme findet sich in Zimmermann 1992, S. 154.
Vgl. Thomson 1995,S. 295ff. Zu Prozeßkennzahlen vgl. Aichele 1996,S. 149ff.
Vgl. Osterle 1995,S. 169ff.
Vgl. Krickl 1995, S. 206ff, Osterle 1995,S. 172, Krallmann/Derszteler 1996,S. 28, Rosemann/Plittmann 1996,S. 66ff.
Vgl. Allweyer 1995,S. toff.
Zu Modellierungskonventionen und -guidelines vgl. u. a. Kock 1995, Rosemann 19%,S. 85ff.
In solchen Fällen, in denen zur Durchführung der einzelnen Reklamationsfunktionen das physische Produkt benötigt wird (z. B. um Beschädigungen oder Fehler untersuchen zu können), ist eine solche Parallelisierung nicht in dem dargestellten Umfang möglich, da das Produkt meist nicht teil-oder vervielfältigbar ist. Dennoch kann beispielsweise die Reklamation bzgl. der Rechnung parallel zu anderen Funktionen geprüft werden, da hierzu i. d. R. das physische Produkt nicht benötigt wird.
Viel wichtiger ist in einem solchen Fall die Suche nach den Ursachen und deren Beseitigung in den entsprechenden Prozessen. Hier soll jedoch nur die Reklamationsabwicklung selbst betrachtet werden.
Vgl. die Ausführungen auf S. 90.
Vgl. zum Begriff der Elementarfunktion Jost 1993,S. 9.
Zu Änderungen von Datenstrukturen in Informationssystemen vgl. die Ausführungen auf S. I53f. 27S Die Adaptierbarkeit von operativen Informationssystemen wird in Abschnitt 2.3.1.1 diskutiert.
Für den Begriff „Wissen“ existiert keine einheitliche Definition (vgl. z. B. Hildebrand 1995,S. 3). Hier soll der informationswissenschaftliche Begriff zugrunde gelegt werden, nach dem es sich bei Wissen um begründbare und verallgemeinerbare Aussagen über Sachverhalte handelt (vgl. Kuhlen 1991,S. 59).
Vgl. Frank 1994,S. 270ff.
Zur Notwendigkeit der Ergänzung von Prozeßmodellen um nicht formalisierbares Wissen vgl. z. B. Keller. 1995,S. 35, Kock 1995.
Vgl. zum Begriff Referenzwissen die Ausführungen auf S. 81.
Vgl. Kock 1995.
Hierzu wird auf Arbeiten zum Thema „Organisational Memory“ verwiesen, z. B. Ackerman/Malone 1990,S. 31, Chen. 1994,S. 2ff, Marble /994,S. 3ff, Euzenat 1996, Heijst. 1996, Simon 1996.
Vgl. Morris/Brandon 1994,S. 222ff.
Vgl. Ferstl/Sinz 1994,S. 138f, Delnef 1997,S. 4ff.
Vgl. Pietsch 1994,S. 181.
Vgl. Heinen 1976,S. 59ff.
Vgl. Ferrtl/Sinz 1995,S. 213.
Vgl. Jacobs/Holten 1995,S. 98.
Vgl. Kueng. 1996,S. 43.
Andere Schritte können in ihrer Reihenfolge durchaus verändert werden. Z. B. kann die Bezahlung auch nach dem Verzehr erfolgen, indem Stammkunden monatliche Rechnungen erhalten anstatt bei Lieferung zu bezahlen. Häufig werden aber aufgrund der herrschenden Praxis auch eine Reihe von Restriktionen implizit unterstellt, die eigentlich gar keine Restriktionen sind. So ist beim Pizza-Service die zunächst vielleicht als notwendig erscheinende Reihenfolge, nach der die Pizza zunächst fertig gebacken und dann ausgeliefert wird, nicht zwangsläufig. Prinzipiell wäre es auch möglich, die Reihenfolge umzukehren, indem die Pizza erst beim Kunden fertig gebacken wird. Auch bei zunächst offensichtlich erscheinenden Restriktionen ist daher eine genaue Untersuchung und Dokumentation nützlich, um zwischen solchen Sachverhalten, die prinzipiell Objekt der eigenen Gestaltungsmöglichkeiten sein können, und echten Restriktionen unterscheiden zu können.
Vgl. Morris/Brandon 1994,S. 33.
Vgl. Wieczerzycki 1996,S. 50.
Vgl. Jacübs/Holten /995, S. 98, Remme 1997,S. 204.
i114304 Hier und in der weiteren Diskussion dieses Abschnitts werden Begriffe, die sich direkt auf gleichlautende Elemente (z. B. Entity-und Beziehungstypen) in den Abbildungen beziehen, kursiv dargestellt.
Um eine Modellierung gemäß bestimmter Modellierungsmethoden, z. B. EPK, ERM etc., sicherzustellen, ist eine - hier nicht dargestellte - Spezialisierung der Knoten und Kanten erforderlich. So würde zur Darstellung der EPK der Entitytyp Knoten in „Ereignis“, „Funktion”, „Operator“ etc. spezialisiert.
Eine Methode wie die EPK oder das Organigramm bestimmt, welche Knoten-und Kantentypen wie miteinander verknüpft werden können. Unter der Methodenreinheit von Modellen soll der Umstand verstanden werden, daß beispielsweise in einem Organigramm nur Organisationseinheiten und ihre Struktur dargestellt werden können, nicht aber die Zuordnung von Funktionen zu Organisationseinheiten. Letzteres kann entsprechend der EPK-Methodendefinition in einer EPK dargestellt werden, wo aber umgekehrt keine Organisationsstruktur-Kanten erlaubt sind.
n Mit Modellwird hier - einem häufigen Sprachgebrauch folgend - vereinfachend ein einzelner, in einem Diagramm dargestellter Ausschnitt aus dem gesamten Graphen bezeichnet (z. B. eine EPK, die einen einzigen Geschäftsprozeß darstellt). Der gesamte Graph soll daher im folgenden als „Gesamtmodell’ oder „Unternehmensmodell“ bezeichnet werden.
Zur Zielstruktur vgl. Scheer 1992a,S. 64.
Vgl. z. B. Probst/Gomez 1991,S. 11 ff, Zimmermann 1992,S. 111 ff.
Zu beachten ist, daß die alternativen Strukturversionen auch anderen Strukturen angehören müssen, da sich unterschiedliche Strukturversionen derselben Strukturen nur durch die Zeit ihrer Anlage unterscheiden lassen. Würde man alternative Strukturversionen der gleichen Struktur verwenden, so ließe sich später nicht mehr korrekt nachvollziehen, welche Strukturversionen zu welchem Zeitpunkt gültig oder ungültig waren. Dies bedeutet für das Ersetzen einer Strukturversion durch eine alternative Strukturversion,daß es nicht ausreicht, deren Gültigkeiten abzuändern (dies ließe sich später nicht mehr nachvollziehen, da keine Gültigkeitsversionen vorgesehen sind). Statt dessen ist eine neue Version der umgesetzten Struktur anzulegen, die inhaltlich der alternativen Strukturversion entspricht. Letzteres kann beispielsweise durch Kopieren der Inhalte der alternativen Strukturversion geschehen.
Vgl. hierzu z. B. Kern 1990,S. 277ff, Kistner/Steven 1990,S. ll lff, Adam 1993,S. 391ff, Domschke. 1993,S. 249ff, Hoitsch 1993, S. 427 ff, Schmidt/Meyer 1995, S. l lff
Vgl. Scheer 1996, S. I R.
In dieser Abbildung wurden die in Abb. 52 enthaltenen Spezialisierungen von Objekt und Objektversion aus Obersichtsgründen weggelassen und Objektversion direkt als Beziehung zwischen Zeit und Objekt dargestellt (anstatt als Generalisierung von Beziehungen zwischen Zeit und den verschiedenen - vollständigen und disjunkten - Spezialisierungen von Objekt).
Vgl. Bahmann/Wenzel 1995, S. 119ff, Rentschler 1996,S. 12ff. 321 Vgl. Leymann 1996, S. 8.
So erfolgt z. B. im weit verbreiteten System R/3 der Firma SAP AG die Vergabe von Benutzerberechtigungen unabhängig von der Definition der Organisationsstrukturen und der Personalverwaltung (vgl. Wenzel 1995,S. 77ff).
So sind beispielsweise im System SAP R/3 Organisationsebenen wie „Mandant`, „Buchungskreis“, „Werk” etc. fest vorgegeben (vgl. Wenzel 1995,S. 208), wodurch auch die Geltungsbereiche bestimmter Daten definiert werden, z. B. können Stücklisten nur auf Werksebene gepflegt werden (vgl. Wenzel 1995,S. 303).
Vgl. Kruppke/Nelles 1996,S. 441.
Vgl. z. B. Wenzel 1995, S. 32ff, Thome/Hufgard 1996, S. 33f.
Vgl. Keller/Teufel 1997,S. 58.
Vgl. Davenport 1996, Mertens 1996, S. 56, Daemisch 1997, S. 5, Krcmar 1997, S. 145ff.
Vgl. Kranar 1997,S. 147.
Vgl. Plattner /993, S. 927ff, Schoop/Schinzer 1994, S. 549ff, O’Brien 1995, S. 200ff, Sager 1995, S. 295f, Scheer 1995, S. 75f, Wenzel 1995, S. l Off.
Vgl. CWC 1995, Malischewski 1995, S. 65ff, Meyer 1995, S. 39, Mertens 1996, S. 69, Möhle. 1996, S. 34, Dörner /997, S. 1 lf, Keller/Teufel 1997, S. 62ff.
Vgl. Rösch 1995,S. 97f.
Vgl. z. B. Dodd 1994S. 7f OMG 1995S. 7 Shelton 1995 Sutherland 1995 Fingar/Stikeleather 1996 SAP 1996S. 6ff.
i33 Object Linking and Embedding
aid Hypertext Markup Language
Vgl. z. B. Scheer/Allweyer 1995,S. 14ff, Alpar 1996,S. 197ff, Bremicker 1996,S. 9, Emery 1996,S. 373ff, Glanz 1996,S. 25, Loos. 1996,S. 7ff, Wolf/Rebel 1996,S. 582ff, Kurbel 1997,S. 28ff, Lindemann/Klein 1997,S. 517ff.
Vgl. z. B. Alpar 1996,S. 243ff, Kyas 1997,S. 23ff, Levitt 1996.
Vgl. Abschnitt 1.4.1.
Vgl. hierzu auch Levmann 1996,S. 9.
Vgl. Scheer 1996, S. 26ff.
Das beschriebene Framework wurde anhand einer konkreten Softwareentwicklung validiert, wobei das entwickelte System mit Hilfe unterschiedlicher Modelle u. a. für Unternehmen der Fertigungsindustrie, Energieversorgungsunternehmen, Krankenhäuser und Verwaltungen angepaßt wurde. Vgl. Scheer 1996,S. 28, Kruppke/Nelles 1996,S. 444 ft.
Vgl. He/31996,S. 29].
Vgl. hierzu auch Mende 1995, S. 159ff.
Hierauf bezieht sich der situative Ansatz der Organisationstheorie. Für einen Überblick vgl. z. B. Kieser 1995,S. 155ff, Scholz 1997,S. 109ff.
Die Aufbauorganisation und die Zuordnung von Aufgaben zu Organisationseinheiten sind außerdem Gegenstand der Prozeßanpassung, d. h. aufgrund der im Unternehmen implementierten kontinuierlichen Anpassungsprozesse ist es möglich, daß die Aufbauorganisation und die organisatorische Verankerung der Anpassungsprozesse geändert werden, wenn dies erforderlich ist.
In der Datenstruktur nach Abb. 52 (S. 137) könnten solche Vorschläge als Alternativen abgebildet werden.
Derartige Konstellationen werden bereits für Dispositions-und Planungsaufgaben angewandt, beispielsweise im Sinne der „vernetzten Leitstandsorganisation“, bei der Planungen dezentraler Organisationseinheiten mit Hilfe übergeordneter Instanzen koordiniert werden (vgl. Scheer 1995,S. 28 und S. 470). Dieses Konzept wird hier sinngemäß auf die Aufgabe der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Geschäftsprozessen übertragen, indem dezentral entwickelte Prozeßänderungen durch übergeordnete Instanzen im Sinne einer Durchgängigkeit der entstehenden Gesamtstrukturen koordiniert werden.
Vgl. Galler 1997,S. 86ff.
Die Zuordnung der alleinigen Verantwortung für die Gestaltung von Geschäftsprozessen zu dezentralen Organisationseinheiten entspricht dem sehr starken Dezentralisierungsgedanken des „fraktalen Unternehmens“. Geschäftsprozeßmodell und Referenzwissensbasis können als Bestandteile eines fraktalen „Navigationssystems” aufgefaßt werden (vgl. Abschnitt 1.3.4)
Vgl. Abschnitt 1.3.5.
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Allweyer, T. (1998). Konzeption adaptiver Geschäftsprozesse. In: Adaptive Geschäftsprozesse. Schriften zur EDV-Orientierten Betriebswirtschaft. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09209-4_2
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