Zusammenfassung
Am besten beschreibe ich die Adoleszenz in ihrer Funktion als Entwicklungsaufgabe. Zu einer der wichtigsten Aufgaben gehört die Unterordnung der Partialtriebe unter das Primat der Genitalität. Damit meinte Freud (1905), daß die im Laufe der Kindheitsentwicklung sehr intensiven prägenitalen Triebbefriedigungen über das ganze Leben ihre Wichtigkeit behalten. Es geht um Befriedigungen, die in den überlebenswichtigen körperlichen Funktionen des Essens, der Ausscheidungen, der im breitesten Sinne sexuellen körperliehen Reaktionen des Kindes und den jeweiligen körperlichen und emotionalen Antworten der Eltern auf diese Funktion enthalten sind. Um allerdings ein reifer Erwachsener zu werden, ist es notwendig, daß diese infantilen Befriedigungen Teil und nicht Hauptsache der Sexualität werden. Wenn sie zur Hauptsache werden, kann es zu perversen Entwicklungen kommen.
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Jongbloed-Schurig, U. (1998). Weibliche und männliche Adoleszenz aus psychoanalytischer Sicht. In: Hafeneger, B., Jansen, M., Klose, C. (eds) „Mit fünfzehn hat es noch Träume …“. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09180-6_4
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