Zusammenfassung
Wie wird in einer Zeit, in der Menschenrechte, Freiheit und Gleichheit zentrale Themen in Europa sind, mit den Rechten von Flüchtlingen umgegangen? Wie nimmt sich die deutsche Literatur dieses Gegenstandes an, welche Typologie des Exils läßt sich für den Zeitraum von 1789 bis 1800 entwickeln? Die Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution in der deutschen Literatur ist auch eine mit dem Gegenstand Exil. Sie ist wieder ins Gedächtnis der heutigen Literaturgeschichte zu rufen und als ein Aspekt der Kulturgeschichte des europäischen Exils anzuerkennen, an dem Deutschland mittelbar Anteil nimmt. Zum historischen Verständnis über den Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland gehört ebenso diese kurze Phase nach 1789, der wenige Jahrzehnte später die Emigration deutscher Schriftsteller des Vormärz nach Frankreich, vor allem nach Paris, folgt.
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Referenzen
Zitiert aus dem Informationsblatt des Institut Français Berlin anläßlich des Bicentenaire, Berlin 1989, [ohne Seitenangaben].
Johann Wilhelm von Archenholz, »Betrachtungen über den gegenwärtigen Krieg, über Friedrich den Großen über Kriegsthaten«, in: Minerva 7 (1793), S. 199.
Eberhard Lämmert, »Geschichte unter wechselndem Blick«, in: Hartmut Eggert/Ulrich Profitlich/Klaus R. Scherpe (Hgg.), Geschichte als Literatur. Formen und Grenzen der Repräsentation, Stuttgart 1990, S. 415–423, S. 416.
Wolfgang Frühwald, »Die gekannt sein wollen. Prolegomena zu einer Theorie des Exils«, in: Hermann Haarmann (Hg.), Innen-Leben. Ansichten aus dem Exil, Berlin 1995, S. 56–69, S. 67.
Die Quellenlage der Exilliteratur der Emigranten ist sehr heterogen und erforderte umfangreiche Recherchen, da die Werke sowohl in deutschen wie französischen Bibliotheken nur verstreut zu finden sind. Noch schwieriger sieht es bei den deutschen Übersetzungen aus, da diese häufig anonym erschienen sind und keine Neuauflagen erfuhren. Ein großer Teil der Texte, die der Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin verzeichnet, ist im Krieg verloren gegangen. Im Bereich der deutschsprachigen Literatur ist die Materiallage etwas besser, gleichwohl eine Vielzahl unbekannterer Texte zum Thema Emigration noch nicht gesichtet worden ist. Vgl. Harro Zimmermann, »Die französischen Emigranten in der deutschen Erzählliteratur und Publizistik um 1800«, in: Francia 12 (1984), S. 305–354, passim.
Es soll jedoch nicht vernachlässigt werden, daß die Texte der Exilautoren auch für ein französisches Publikum geschrieben, und wenn möglich, nach Frankreich vertrieben wurden. Doch zuerst war ihnen nur der deutsche literarische Markt offen.
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Köthe, R. (1997). Einleitung. In: Vor der Revolution geflohen. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09119-6_1
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