Zusammenfassung
Die Begründung für zahlreiche Veröffentlichungen über Unternehmerinnen besteht darin, daß für die achtziger Jahre ein “Gründerinnenboom” ausgemacht wird. Legt man allerdings die Arbeitsdefinition zugrunde, daß als Unternehmer derjenige gelten soll, der sowohl am Kapital des Unternehmens beteiligt ist als auch an Grundsatzentscheidungen und am täglichen Management im Unternehmen partizipiert, dann läßt sich mit den bisher verfügbaren Daten keine Antwort auf die Frage geben, wieviele Unternehmerinnen es in der Bundesrepublik Deutschland gibt.
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Referenzen
Die Daten wurden so zusammengestellt, daß jeweils die neueste verfugbare Korrektur durch
das Statistische Bundesamt enthalten ist. In der folgenden Aufzählung gibt die erste Jahreszahl das Jahr an, auf das sich die Daten beziehen, die Jahreszahl in Klammern den Jahrgang des Statistischen Jahrbuchs, dem sie entnommen wurden: 1961, 1970 (1974); 1980 (1981); 1982 (1983); 1984 (1986); 1986 (1988); 1988 (1989); 1989 (1991).
Die Abweichungen von den Zehnjahresschritten begründen sich folgendermaßen: auf das Jahr 1961 wurde Bezug genommen, da in diesem Jahr eine Volkszählung stattfand; die Betrachtung endet mit dem Jahr 1989, da die deutsche Wiedervereinigung bereits 1990 erhebliche Verschiebungen in den Erwerbstätigenzahlen mit sich gebracht hat.
Addiert man allerdings zu den Selbständigen die mithelfenden Familienangehörigen, so zeigt sich, daß die Gesamtzahl aus Selbständigen und mithelfenden Familienangehörigen stetig kleiner geworden ist (1961: 5.896.000, 1989: 3.024.000).
Die Differenzen zu den referierten Erwerbstätigenzahlen sind zunächst einmal darin begründet, daß sich die Arbeitsstättenzählungen nur auf mcht-landwirtschaftliche Arbeitsstätten beziehen (vgl. Krug/Nourney 1986, S. 30f). Außerdem hegen den jeweiligen Daten zur Beschäftigung von Personen unterschiedliche Konzepte zugrunde. So erhält man nach dem Ewerbskonzept personenbezogene und nach dem Belegschaftskonzept arbeitsplatzbezogene Daten (Ungerer/Hauser 1986, S. 54).
Der Anteil der Frauen an allen Selbständigen betrug in den Niederlanden 1983 16,6% und steigerte sich bis 1989 auf 27,5%. Ein Zusammenhang zu dem 1984 aufgelegten Modell-Starthilfeprogramm zur Förderung der Existenzgründungen von Frauen (vgl. auch Kap. EX) kann nur vermutet werden.
In dieser Gruppe ist allerdings auch die überwiegende Zahl der Freiberufler eingeordnet.
Als Problem bei dieser Auswertung erwies sich, daß viele Unternehmer gleichzeitig mehrere Branchen angaben. Dies kann einmal darauf zurückgeführt werden, daß einige der Befragten mehrere Unternehmen aus verschiedenen Branchen besitzen oder an solchen beteiligt sind. Andererseits ist möglich, daß einige Unternehmen Mischtypen darstellen. Das Problem wurde so gelöst, daß die Branchenkombinationen, die häufiger vorkamen, getrennt aufgeführt und die anderen in einer Kategorie “Andere Branchenkombinationen” zusammengefaßt wurden.
Diese Subgruppe hat eine Fallzahl von n = 217.
Die Daten für das Jahr 1970 wurden aus Schlemper-KubistaAVollrab (1980, S. 41) entnommen. Für das Jahr 1987 stellte das Statistische Bundesamt eine Sonderaufbereitung zur Verfügung, die Arbeitsstätten nach Anzahl der Beschäftigten und Geschlecht des Inhabers ausweist.
Zu den empirisch feststellbaren Faktoren, die die Gründungsneigung von Frauen negativ beeinflussen und ihnen den Weg in die Selbständigkeit erschweren vgl. Kap. VI, Abschnitt 3.
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Voigt, M. (1994). Umfang und Entwicklung Weiblicher Unternehmertätigkeit in der Bundesrepublik Deutschland und die Charakteristik der von Frauen Geführten Unternehmen. In: Unternehmerinnen und Unternehmenserfolg. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09088-5_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09088-5_4
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-6038-0
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