Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die Grundlagen der Unternehmensbewertung behandelt. Zunächst erfolgt eine Darstellung der wesentlichen Bestimmungsfaktoren, deren Zusammenwirken maßgeblich den gesuchten Unternehmenswert determiniert. Als wichtigste Faktoren werden die Bewertungsanlässe, unterschiedliche Wertbegriffe und die daraus ableitbare Konkretisierung individueller Wertvorstellungen detaillierter beleuchtet. Das Zusammenwirken dieser Faktoren spiegelt sich letztendlich in den Bewertungsfunktionen wider, durch die eine zweck- und subjektbezogene Bewertung von Unternehmen postuliert wird.
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Literatur
Zur Auflistung verschiedener Bewertungsanlasse vgl. Braunschweig, 1998, S. 148–149; Drukarczyk, 1998a, S. 108; Helbling, 1998, S. 31–32; Siepe, 1998, S. 9–18; Pape, 1997, S. 45; Piltz, 1994, S. 1; Tichy, 1990, S. 25–26; Bellinger/Vahl, 1984, S. 19; Sieben/Schildbach, 1979, S. 458; Busse von Colbe, 1957, S. 9–10. Zu in jUngerer Zeit neuen relevanten Anlassen, wie zum Beispiel die Privatisierung staatlicher Betriebe, vgl. Aigner/Holzer, 1990, S. 2229.
Vgl. Hinz/Behringer, 2000, S. 21.
Vgl. Simon, 1995, Sp. 2068.
Der mit einem Objekt filr ein Wirtschaftssubjekt verbundene Nutzen miBt die subjektbezogene Eignung des Objekts, dem Wirtschaftssubjekt zur Erfiillung seiner Ziele zweckdienlich zu sein. Vgl. zum Begriff Nutzen grundlegend Sieben/LOcherbach/Matschke, 1974, Sp. 841–845.
Vgl. Huber, 1998, S. 22; Funk, 1995, S. 492–493; Buchner/Englert, 1994, S. 1573; Mullen, 1990, S. 571. Zur Subjektivitat von Wert und Preis vgl. auch Lengyel, 1924, S. 245.
Vgl. Hinz/Behringer, 2000, S. 21; Born, 1995, S. 21–23, StUtzel, 1976, Sp. 4406–4407.
Der Bewertungstrager stellt das (oder die) an der Wertfindung interessierte(n) Wirtschaftssubjekte(e) dar. Bei einem Unternehmensverkauf sind dies beispielsweise der Unternehmensverkaufer und der Unternehmenskaufer. MOglich, jedoch nicht zwingend, ist die Kongruenz mit dem Bewerter, d. h. dem die Bewertung durchftihrenden Wirtschaftssubjekt.
Zu den Merkmalen eines Ziels vgl. Bea, 1992, S. 316.
Zu den verschiedenen Bewertungsmethoden siehe Kapitel 3.
Vgl. Siegert, 1998, S. 324.
Vgl. Siepe, 1998, S. 9. Neben der hier dargestellten Systematisierung kommt auch eine Einteilung der Bewertungsanlasse gemaB ihrer Rechtsnatur in freiwillig, vertraglich oder gesetzlich sowie gemafl ihrer Haufigkeit in periodisch und aperiodisch in Frage. Vgl. Bilstein, 1999, S. 224–226; Sieben, 1994, S. 480.
Vgl. Drukarczyk, 1998a, S. 108; Sieben, 1993, Sp. 4320; D6rner, 1992, S. 17; MUnstermann, 1970, S. 13. Eine rein begrifflich alternative Abgrenzung erfolgt durch die Einteilung in entscheidungsabhangige und entscheidungsunabhangige Bewertungsanlasse, wobei entscheidungsabhangige Anlasse durch eine Anderung in den Eigentumsverhaltnissen charakterisiert sind, bei entscheidungsunabhangigen Anlassen hingegen keine Veranderungen stattfinden. Vgl. Jacobs/Scheffler, 1993, Sp. 1987; Ballwieser/Leuthier, 1986, S. 546.
Macht hier verstanden im Sinne von WEBER, namlich als „Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht“. Weber, Max, 1972, S. 28.
Vgl. Drukarczyk, 1998a, S. 108–109; Jacobs/Scheffler, 1993, Sp. 1978.
Vgl. Drukarczyk, 1998a, S. 109. In ahnlicher Weise differenziert PILTZ verschiedene Bewertungsanlasse in Bewertungen, die vom Willen der Beteiligten abhangig sind, und in Bewertungen, die unabhangig vom Willen der Beteiligten erfolgen, vgl. Piltz, 1994, S. 65.
In Anlehnung an Drukarczyk, 1998a, S. 108 und Sieben, 1993, Sp. 4321.
Zur Substanzbesteuerung im Unternehmen vgl. allgemein Wagner, F. W., 1993a, S. 511–512 oder Wflhe, 1991, S. 213–215 und S. 251–318.
Das deutsche Steuerrecht beinhaltete bis vor kurzem mit der Vermtigen- und der Gewerbekapitalsteuer zwei Steuerarten, deren HOhe an den durch das Bewertungsgesetz geregelten Einheitswert des BetriebsvermOgens gekoppelt war. Vgl. §§ 95–109a BewG. Zum 1.1.1998 wurden die §§ 12 und 13 GewStG 1991, welche die Gewerbekapitalsteuer regelten, aufgehoben. Vgl. Drukarczyk, 1998a, S. 33; Karthaus, 1997, S. 1887. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, welches die Verfassungskonformitat der VermOgensteuer mit dem Grundgesetz negiert, wurde zum 1.1.1997 die Erhebung der VermOgensteuer ftlr zukUnftige Veranlagungszeitraume eingestellt. Vgl. Drukarczyk, 1998a, S. 32; Bornheim, 1997, S. 1536.
Vgl. Drukarczyk, 1998a, S. 31. Zu grundlegenden Ausflihrungen zur Steuerbilanz vgl. Wagner, F. W., 1993b, Sp. 1869–1880 oder Biergans, 1992, S. 170.
Objektivierung wird hier verstanden als die Ausschaltung bzw. die Beschrankung des Ermessens eines Bewerters. Vgl. Moxter, 1991, S. 33.
Vgl. § 98a BewG.
Eine Konkretisierung der Eigentumsrechte erfolgt z. B. durch die Property-Rights-Theorie. Vgl. Abschnitt 2.5.
Vgl. Drukarczyk, 1998a, S. 107 oder Piltz, 1994, S. 1.
Vgl. Drukarczyk, 1998a, S. 108; Pape, 1997, S. 45; Dorner, 1992, S. 17. Eine derartige Sichtweise schlieBt neben den oben angefiihrten Situationen auch die Fusion von Unternehmen mit ein. In diesem Fall iibertragen die Beteiligten Teile ihrer Eigentumsrechte an die Fusionspartner und iiben ihre Eigentumsrechte am fusionierten Unternehmen gemeinsam und anteilsmaBig mit anderen neu hinzugekommenen Anteilseignern aus.
Vgl. Hinz/Behringer, 2000, S. 21.
Vgl. Wegmann, 1996, S. 149–150.
Vgl. Zahn, 1989, Sp. 1906 oder Hax, A./Majluf, 1988, S. 53–92.
Vgl. Knight, 1998, S. 4; Copeland/Koller/Murrin, 1995, S. 3; Stewart, 1990, S. 250; Hax, A./Majluf, 1988, S. 226; Rappaport, 1986, S. 1.
Vgl. Booking/Nowak, K., 1998, S. 685.
Vgl. Suchting, 1995, S. 208.
Vgl. Hauschildt/Leker, 1995, Sp. 1329–1330.
Vgl. Schmidt-von Rhein, 1996, S. 101–108. Zu einer Ubersicht empirischer Untersuchungen beziiglich der Ziele von Kapitalanlegern vgl. Ruda, 1988, S. 17–21.
Vgl. Stewart, 1990, S. 1; Rappaport, 1986, S. 1. DURR sieht beispielsweise die Ziele von Investor Relation darin, eine nachhaltige, am Shareholder Value ausgerichtete Unternehmensbewertung zu erreichen, vgl. Diirr, 1994, S. 22–24.
Vgl. Rappaport, 1986, S. 51.
Beispielsweise findet der Wertbegriff neben den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften in den Disziplinen Philosophic, Soziologie, Mathematik, Physik oder Chemie Anwendung. Vgl. o. V., 1994, S. 82–83; Viel/Bredt/Renard, 1975, S. 11. Auch im umgangssprachlichen Gebrauch kann dem Begriff „Wert“ keine Eindeutigkeit beigemessen werden. Durch ihn werden beispielsweise Sachverhalte wie die Bedeutung eines Gegenstandes, die Wichtigkeit eines Tatbestands, Nutzenvorstellungen oder Preise zum Ausdruck gebracht. Vgl. Mellerowicz, 1926, S. 24–25.
Die Bezeichnung von Phanomenen mit dem Begriff „Wert“ findet sich beispielsweise bei Marktpreisen, NutzengrOBen oder Vermflgensbestanden. Vgl. Wittmann, 1956, S. 31–38; Mellerowicz, 1926, S. 28–47; Gottl-Ottlilienfeld, 1897, S. 53–55. Ein Uberblick Uber unterschiedliche Okonomische Wertbegriffe findet sich bei Pratt/Reilly/Schweihs, 1996, S. 544.
Vgl. hierzu und zum folgenden Piltz, 1994, S. 92–93.
Synonyme Begriffe sind Verkehrswert, Verkaufswert, innerer Wert oder Marktwert. Vgl. Piltz, 1994, S. 2.
Vgl. insbesondere zur Bildung subjektiver Wertvorstellungen Volker, 1961, S. 19.
Vgl. Diederich, 1992, S. 37.
Je nach gegebenem Verwendungszweck bzw. -zeitpunkt kann demnach ein und dasselbe Gut sogar bei demselben Subjekt unterschiedliche Wertvorstellungen auslosen. Vgl. Kraus-Grtinewald, 1995, S. 1839.
Diese frtiher bei der Ermittlung von Unternehmenswerten vorherrschende Werttheorie gilt inzwischen als Uberwunden. Vgl. Bretzke, 1976, S. 543–544. Alleine der Vorgang des Wechsels von Eigentumsrechten setzt voraus, daB die Transaktionspartner mit diesen unterschiedliche Wertvorstellungen verbinden. Vgl. Bretzke, 1993, S. 39.
Vgl. Piltz, 1994, S. 93. Der objektive Unternehmenswert als Verkehrswert kann z. B. durch den bilanziellen Buchwert zuziiglich stiller Reserven und dem Geschaftswert (Goodwill) ermittelt werden. Der Goodwill kennzeichnet hierbei den Unterschied zwischen dem Kaufpreis eines Unternehmens und dem Wert der einzelnen VermOgensteile. Er resultiert aus immateriellem VermOgen, wie z. B. dem im Unternehmen vorhandenen Know-how oder dem Kundenstamm. Vgl. Born, 1995, S. 42. Objektive Unternehmenswerte spielen weniger bei wirtschaftlichen Transaktionen als bei rechtlichen Wertbestimmungen eine Rolle. Vgl. Piltz, 1994, S. 94–95.
Vgl. Born, 1995, S. 39. Diese Sichtweise wurde vor allem in der friiheren Literatur zur Unternehmensbewertung vertreten. Vgl. Moxter, 1991, S. 26–29; Mellerowicz, 1952, S. 60; Gelhausen, 1948, S. 5. Zu unterschiedlichen Interpretationen der „Objektivitat“ (Objektivitat als Uberpriifbarkeit, Objektivitat als Rationalis t und Objektivitat als Unparteilichkeit) vgl. Bretzke, 1976, S. 545–552.
Vgl. Piltz, 1994, S. 97. BORN betrachtet den subjektiven Untemehmenswert als einen aufgrund erreichbarer Synergie-Effekte korrigierten objektiven Wert. Vgl. Born, 1995, S. 40.
Vgl. Serfling/Pape, 1995, S. 811. Subjektive Wertvorstellungen ftihren dazu, daB Transaktionspreise bei der Ubertragung von Eigentumsrechten zum Teil deutlich tiber okonomisch gerechtfertigten Preisen zu liegen scheinen. Vgl. Koch, C., 1999, S. 12–13.
Vgl. Sieben, 1993, Sp. 4316–4317; Ballwieser/Leuthier, 1986, S. 548.
Vgl. Pape, 1997, S. 48–49. Im Extremfall entspricht die Vergleichsalternative der Unterlassungsalternative, d. h. der Untemehmenswert entspricht einem Kaufpreis, dessen Zahlung keine Nutzenveranderung fur den Kaufer bewirkt, bzw. fiir den Verkaufer vice versa einem Verkaufspreis, der den Nutzen unbeeinfluBt lafit.
Ziel ist es in diesem Fall, einen Preis fiir das Unternehmen zu ermitteln, der an den Vorstellungen tiber den Wert des Unternehmens gemessen wird. Vgl. Kraus-Griinewald, 1995, S. 1839.
Vgl. Pape, 1997, S. 48.
Vgl. Stiitzel, 1976, Sp. 4404. Der Wert eines Objekts beruht demnach auf einer Subjekt-Objekt-Beziehung, d. h. einem Objekt wird ein subjektspezifischer Wert beigemessen, der aufgrund der mit dem Objekt verbundenen subjektiven Nutzenvorstellungen zustande kommt. Vgl. Viel/Bredt/Renard, 1975, S. 11–12; Mttnstermann, 1970, S. 11; Wittmann, 1956, S. 59–62.
Vgl. Koch, C., 1999, S. 12; Pape, 1997, S. 47.
Vgl. Stiitzel, 1976, Sp. 4405. Dementsprechend liegt dem Wert eines Gutes sogar eine Subjekt-Objekt- Objekt-Beziehung zugrunde. Vgl. Sieben, 1988a, S. 87.
Vgl. Picot/Dietl/Franck, 1997, S. 54–55; Fischer, 1994, S. 316; Gerum, 1992, Sp. 2119; Picot, 1991, S. 145–146.
Gilter schaffen nicht durch ihre bloBe Existenz einen Nutzen, sondern aufgrund der mit ihnen verbundenen (Eigentums-)Rechte. Vgl. Neus, 1998, S. 99.
Picot/Reichwald/Wigand, 1996, S. 39.
Vgl. Alchian/Demsetz, 1972, S. 783.
Mit dem Eigentum am zu bewertenden Objekt ist nicht zwingend die unmittelbare und vollstandige Zuordnung der gesamten Verfligungsrechte zum Eigentiimer verbunden. Vgl. Neus, 1998, S. 100.
Dieser Gesamtnutzen wird haufig in finanzielle und nicht-finanzielle Nutzenkomponenten aufgeteilt. Vgl. PeemOller, 1993, S. 410.
Vgl. auch Lengyel, 1924, S. 246.
Der Wert eines Objekts wird aus finanzwirtschaftlicher Perspektive primar dadurch bestimmt, welche Zahlungsstrome seinem Eigenttimer zukiinftig aufgrund des Eigentums am Objekt zuflieBen und von diesem wiederum in Konsum umgewandelt werden kOnnen. Vgl. Abschnitt 3.5.1. Der Wert, der dem Nutzen aus dem Verkaufsrecht zugemessen wird, ergibt sich unmittelbar aus dem zuktinftigen Ertragsgenerierungspotential des Objekts.
Der exakte Wert wird in diesem Fall nur dann ermittelt, wenn der Bewertungstrager mit dem Nutzungs- und Gestaltungsrecht keinen fiir ihn relevanten Nutzen verbindet. Stiften diese beiden Komponenten ftlr einen Bewertungstrager hingegen negative Nutzenwerte, zum Beispiel aufgrund eines schlechten Images, so wird der Wert Uberschatzt. Als globale Annahme soil im weiteren Verlauf jedoch davon ausgegangen werden, daB bei alleiniger Betrachtung des Ertrags- und VerauBerungsrechts ein hinreichend exakter Untemehmenswert ermittelt werden kann.
Vgl. hierzu Helbling, 1998, S. 43–46; Sieben, 1993, Sp. 4315.
Vgl. Sieben, 1976, S. 491–496.
Vgl. Drukarczyk, 1998a, S. 114; Siepe, 1998, S. 4–5; Pape, 1997, S. 49; Ballwieser/Leuthier, 1986, S. 546.
Vgl. Piltz, 1994, S. 12–13; Sieben/Schildbach, 1979, S. 455; Matschke, 1976, S. 517. Zudem bestimmt der Bewertungszweck auch die anzuwendende Bewertungsmethode. Vgl. Bilstein, 1999, S. 224; Sieben, 1994, S. 481 sowie Abschnitt 2.1.
Vgl. Jacobs/Scheffler, 1993, Sp. 1978–1979; Ballwieser, 1990, S. 5; Coenenberg/Sieben, 1976, Sp. 4063. Oftmals wird die Argumentationsfunktion auch den Hauptfunktionen zugerechnet. Vgl. Helbling, 1998, S. 44; Born, 1995, S. 42–45; PeemOller, 1993, S. 409; Sieben, 1993, Sp. 4316. Eine begrifflich ahnliche, aber inhaltlich differenzierte Unterteilung wird in der Bewertungspraxis der Wirtschaftspriifer angewandt. Vgl. Schildbach, 1993b, S. 25–38; DOrner, 1992, S. 2–14; Hartmann, 1981, S. 1092–1094; Lutz, 1981, S. 146–155.
Vgl. Bilstein, 1999, S. 227.
Ublicherweise wird in der gangigen Bewertungsliteratur hier der Kauf bzw. Verkauf eines Unternehmens angefUhrt. Vgl. Drukarczyk, 1998a, S. 114; Piltz, 1994, S. 13; Coenenberg/Sieben, 1976, Sp. 4064. Entscheidungswerte konnen aber auch zur Bewertung strategischer Alternativen mit der Zielrichtung Maximierung des Shareholder Value eingesetzt werden, um aus einem subjektiv gegebenen Entscheidungsfeld die optimale Handlungsalternative zu ermitteln.
Vgl. Born, 1995, S. 43; PeemOller, 1993, S. 409; Sieben, 1993, Sp. 4316.
Vgl. Drukarczyk, 1998a, S. 114; Kraus-GrUnewald, 1995, S. 1839; Sieben, 1993, Sp. 4317; Moxter, 1991, S. 9; Matschke, 1975, S. 11. Die Konzessionsbereitschaft kann in dominierten Bewertungsanlassen von dominierenden Beteiligten gegebenenfalls erzwungen werden. In diesen Fallen kann der Entscheidungswert als Grundlage fUr die Ermittlung der H5he oder die Entscheidung iiber die Annahme eines Abfindungsangebots dienen. Vgl. Born, 1995, S. 43; Jacobs/Scheffler, 1993, Sp. 1978.
Vgl. Hinz/Behringer, 2000, S. 22.
Vgl. Sieben, 1994, S. 486; Ballwieser/Leuthier, 1986, S. 548; Miinstermann, 1976, Sp. 170.
Positive Wertbeitrage entstehen beispielsweise durch die aus dieser Kombination resultierenden Synergieeffekte, negative Wertbeitrage kdnnen z. B. auf mangelnde Managementqualifikationen, imageschadigendes Verhalten oder starkem Wettbewerbsdruck zurttckzuftihren sein. Vgl. Moxter, 1991, S 36; Ballwieser/Leuthier, 1986, S. 548; Schmalenbach, 1921, S. 6. Insbesondere bei Ausiibung der Argumentationsfunktion wird ein Bewerter je nach zu vertretendem Standpunkt versuchen, auf entsprechende positive bzw. Negative Wertbeitrage hinzuweisen, um den Preis fiir einen Ubergang von Eigentumsrechten zu erhohen bzw. zu senken.
Vgl. Moxter, 1991, S. 35.
Vgl. Moxter, 1991, S. 35; Ballwieser/Leuthier, 1986, S. 548.
Vgl. Ballwieser/Leuthier, 1986, S. 548.
Vgl. Ballwieser/Leuthier, 1986, S. 548; BOrner, 1980, S. 119. FUr dieses Prinzip hat sich das geflilgelte Wort „FUr das Gewesene gibt der Kaufhiann nichts“ etabliert. Vgl. MUnstermann, 1970, S. 21.
Die GrOBe „£r/o/g“ kann auf unterschiedliche Weise, je nach Zielsetzung des Bewertungstragers, konkretisiert werden. Denkbar sind z. B. AusschUttungen, betriebliche Nettoeinnahmen oder Gewinne. Erfolg kann daher als Stellvertretermerkmal fiir eine beliebige GrOBe betrachtet werden, die dem Bewertungstrager Nutzen stiftet und daher fiir ihn als ZielgrOBe bewertungsrelevant ist.
Vgl. Sieben, 1994, S. 485–486.
Vgl. Serfling/Pape, 1995, S. 815; Busse von Colbe, 1981, Sp. 596; Sieben/Schildbach, 1979, S. 456. Zu grundlegenden Ausfiihrungen zum Entscheidungsfeld vgl. Bamberg/Coenenberg, 1994, S. 14–25 bzw. Im Zusammenhang mit Unternehmensbewertung vgl. Sieben/Schildbach, 1994, S. 165–166.
Vgl. Schildbach, 1995, S. 620. Zur Bestimmung der Gesamtheit der Ziele eines Entscheidungstragers mtissen die Komponenten seines Zielsystems sowie deren Ordnung und Gewichtung analysiert werden. Vgl. BOrner, 1980, S. 119; Coenenberg/Sieben, 1976, Sp. 4070. Zum Zielsystem vgl. Laux, 1995, S. 13–14; Bamberg/Coenenberg, 1994, S. 25–30.
Vgl. Busse von Colbe, 1981, Sp. 595; Coenenberg/Sieben, 1976, Sp. 4070. FUr die Transaktionspartner kann der Grad der Zielerreichung bei identischen ZielgrOBen durchaus differieren, wenn beispielsweise filr einen mOglichen Untemehmenskaufer zusatzliche GestaltungsmOglichkeiten bei der Geschaftspolitik offen stehen. Vgl. Ballwieser/Leuthier, 1986, S. 549.
Vgl. Abbildung 5 sowie Siepe, 1998, S. 4; Siegel, T., 1991, S. 231.
Vgl. Helbling, 1998, S. 51.
Vgl. PeemOller, 1993, S. 409; Sieben, 1993, Sp. 4318, Ballwieser, 1990, S. 5; KOnig, 1977, S. 74.
Vgl. Born, 1995, S. 43; Matschke, 1979, S. 16. Grundlage des Arbitriumwertes sollten demnach „angemessene betriebswirtschaftliche Daten [sein], die dem Unternehmen erkennbar innewohnen“. Helbling, 1998, S. 46. Aufgabe eines Gutachters ist es somit, zunachst die Grenzpreise der beteiligten Parteien und damit den Einigungsbereich zu ermitteln, um anschlieBend einen Wert festzulegen, der den Transaktionsbeteiligten ungefahr gleich groBe Vorteile aus der Transaktion zukommen laBt. Vgl. Schildbach, 1993b, S. 36.
Vgl. Drukarczyk, 1998a, S. 115; Sieben, 1993, Sp. 4318; Ballwieser/Leuthier, 1986, S. 549; Busse von Colbe, 1981, S. 603; BOrner, 1980, S. 119. Die konkrete Ermittlung des Arbitriumwertes stflBt oftmals aufgrund mangelnder theoretischer Begrtindung fiir die Aufteilung des Einigungsbereichs an ihre Grenzen. So stellt sich beispielsweise die Frage, inwieweit der Verkaufer eines Unternehmens am Synergiepotential des Kaufers teilhaben soli, d. h. der Arbitriumwert oberhalb des Grenzpreises des Verkaufers liegen darf. Vgl. Drukarczyk, 1998a, S. 115.
Der entsprechende Arbitriumwert filhrt als Transaktionspreis dazu, daB mindestens ein Beteiligter einen NutzenrUckgang durch die Transaktion erleidet. Ein grundlegend zu antizipierendes Ziel von Wirtschaftssubjekten, d. h. die Maximierung des Nutzens, ware dann in geringerem MaBe erreicht. Vgl. Ballwieser/Leuthier, 1986, S. 549.
In dominierten Entscheidungssituationen sollte der Arbitriumwert an den Grenzpreis der dominierten Partei angenahert werden, um deren Interessen bei erzwungenen EigentumsUbergangen zu schtltzen. Vgl. Jacobs/Scheffler, 1993, Sp. 1980; Ballwieser/Leuthier, 1986, S. 549; Sieben/Schildbach, 1979, S. 457.
Vgl. Ballwieser/Leuthier, 1986, S. 549.
Vgl. Jacobs/Scheffler, 1993, Sp. 1980; Moxter, 1991, S. 18; Ballwieser/Leuthier, 1986, S. 550; Gerling, 1985, S. 19–20; Coenenberg/Sieben, 1976, Sp. 4074.
Vgl. Ballwieser/Leuthier, 1986, S. 550. Als Grundlage der Ermittlung von Grenzpreisen dienen somit nicht die besonderen Wertdeterminanten der Transaktionspartner, sondern Wertvorstellungen, die in vergleichbaren Situationen als typisch gelten ktinnen. Folglich wird hier das Prinzip der Subjektivitat verletzt. Vgl. Moxter, 1991, S. 25.
Vgl. Ballwieser/Leuthier, 1986, S. 550.
Die entsprechenden Parteien einer Transaktion haben daran Interesse, den Gutachter Uber ihren wahren Grenzpreis im Unklaren zu lassen, um einen daraus abgeleiteten Arbitriumwert ftir sie gtinstig zu gestalten. Folglich muB ein Gutachter beftirchten, daB ein ihm kommunizierter Grenzpreis nicht dem tatsachlichen Grenzpreis entspricht und letztendlich ein fiir einen oder mehrere Beteiligte nachteiliger Arbitriumwert ermittelt wird. Vgl. Schildbach, 1993b, S. 36.
Vgl. Sieben, 1993, Sp. 4319; Matschke, 1976, S. 518. Diese Unterstiitzung kann dadurch erfolgen, daB ein Verhandlungspartner aufgrund des zu argumentativen Zwecken ermittelten Unternehmenswertes zu Zugestandnissen bewegt wird oder die Argumente der Gegenpartei entkraftet werden. Vgl. Matschke, 1977, S. 91. Hinsichtlich kritischer AuBerungen zum Argumentationswert vgl. Born, 1995, S. 44.
Vgl. Drukarczyk, 1998a, S. 116; Sieben/Schildbach, 1979, S. 457; Matschke, 1976, S. 521.
So kann beispielsweise ein von einer Enteignung betroffener Unternehmenseigentiimer mit Hilfe eines Argumentationswertes den ihm entstehenden Schaden glaubhaft darstellen.
Vgl. Coenenberg/Sieben, 1976, Sp. 4063. Zu grundlegenden Parametern der Kommunikation, deren Zusammenwirken vor allem im sog. Fiinfeck der Kommunikation deutlich wird, vgl. Bittl, 2000.
Vgl. Coenenberg, 1994, S. 689–694; Franke/Hax, H., 1994, S. 81–84.
Vgl. Fufinote 28.
Damit lassen sich auch keine eindeutigen Verfahrensregeln zur Bestimmung eines Unternehmenswertes im Rahmen der Kommunikationsfunktion festlegen. Vgl. Ballwieser, 1990, S. 5.
Dies impliziert zunachst die grundlegende Fragestellung, wem der Untemehmenswert warum kommuniziert werden soil. Beispielsweise sind die Interessen der Anteilseigner an Wertermittlungen andersartig anzusehen als die Interessen der Fremdkapitalgeber oder der Arbeitnehmer.
Vgl. Coenenberg/Sieben, 1976, Sp. 4063.
Vgl. Gerling, 1985, S. 23.
Vgl. Born, 1995, S. 45.
Vgl. Rappaport, 1986, S. 171–197.
Vgl. Fischer, 1995, S. 320–322; Elschen, 1991, S. 1004–1010.
Vgl. Kapitel 4.6.
Der Marktwert eines Unternehmens kann definiert werden als „the price that might reasonably be expected to be negotiated in an open market sale of the shares or business in question between an willling buyer and a willing seller where both parties are deemed to have equal knowledge and each is acting for self interest and gain“. Mullen, 1990, S. 571.
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Hartung, T. (2000). Grundlagen der Unternehmensbewertung. In: Unternehmensbewertung von Versicherungsgesellschaften. Schriftenreihe „Versicherung und Risikoforschung“ des Instituts für betriebswirtschaftliche Risikoforschung und Versicherungswirtschaft der Ludwig-Maximilians-Universität, München, vol 38. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09078-6_2
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