Zusammenfassung
Der Beitrag nimmt drei wesentliche Aspekte in den Focus der Betrachtung.
Zum einen soll ein erweiterter Begriff und Zugang zum Sporttourismus eröffnet werden, der jenseits der genügsam-quantitativen Begründungsmuster angesiedelt ist. Die Fragestellung bezieht sich auf das Eigenständige, Genuine von Sporttourismus. Sporttourismus in einem qualitativen Sinn müsste also mehr sein als die „Reise in die eigene (Sport-)Kultur“ und verweist vielmehr auf erweiterte Aneignungsformen regionaler Sport- und Bewegungspraxen.
Zum Zweiten wird der Fragenkomplex aufgeworfen, wie und unter welchen Voraussetzungen sich globalisierte Sport- und Bewegungskultur verbreitet hat und wie sie national und regional aufgenommen, adaptiert, verändert oder abgelehnt wurde. Auf der einen Seite haben wir es mit globaler Sportkultur auch im Tourismus zu tun, jedoch ist der Versuch, Sport- und Bewegungskultur zu exportieren, nie als 1:1-Kopie gelungen. Zu vielfältig waren die unterschiedlichen Funktionalisierungen, die den allenfalls vergleichbaren Sportformen häufig unterschiedlichen Sinn- und Bedeutungsgehalt, abweichend zur Praxis des Quellgebiets, mitgeliefert haben und überdies von den „Rezipienten“ aus ihrer Sicht mit unterschiedlichen Inhalten besetzt wurden.
Schließlich soll auf die Möglichkeiten und auf die Potentialität von traditioneller und regionaler Sportkultur eingegangen werden und den sowohl genussvoll-bereichemden Möglichkeiten für die einzelnen Subjekte bzw. Touristen wie auch die entwicklungsförderlichen (sport-)kulturellen Perspektiven eines gleichrangig zu gestaltenden Kulturaustauschs.
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Literatur
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Schwark, J. (2002). Sporttourismus zwischen globalisierter Sportkultur und regionaler Bewegungskultur. In: Dreyer, A. (eds) Tourismus und Sport. Harzer wirtschaftswissenschaftliche Schriften. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09049-6_5
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