Zusammenfassung
Gemäß der normativen Entscheidungstheorie1 werden betriebswirtschaftliche Entscheidungsprobleme durch die dem Entscheidungsträger offenstehenden Handlungsalternativen, die im Entscheidungskontext relevanten Umweltzustände sowie eine oder mehrere, die Präferenzen des Entscheidungsträgers repräsentierende(n) Zielfunktion(en) spezifiziert.
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Literatur
In der Literatur gibt es (zum Teil recht künstlich anmutende) Abgrenzungsbemühungen zwischen ‘kombinatorischer Optimierung’, ‘diskreter Optimierung’, ‘kombinatorischer Programmierung’ und ‘diskreter Programmierung’. Wie bei Ibaraki sollen diese Begriffe aber auch in dieser Arbeit synonym verwendet werden.
Das gilt nach Meinung des Autors fast immer, obwohl betriebswirtschaftliche wie ökonomische Lehrbücher mit ihren Substitutionselastizitäten und Indifferenzkurven oft den gegenteiligen Eindruck erwecken wollen.
Gemischt-ganzzahlige Optimierungsprobleme sind dadurch gekennzeichnet, daß ihr Modell sowohl diskrete wie auch reellwertige Entscheidungsvariablen beinhaltet, was in den meisten Fällen die Lösung gegenüber den ‘rein’ diskreten KOP nochmals erschwert.
Immerhin widmet Neumann [NEUMANN 93] der Darstellung des Simulated Annealing mehrere Seiten, wenn auch seine vorsichtige Einschätzung bzgl. der Anwendbarkeit wohl nicht mehr ganz zeitgemäß erscheint. Eine etwas optimistischere Darstellung von Nutzeffekten der GA und des SA für das Operations Research findet sich bei [GLOVER 89] sowie bei [EILESE 90].
Der aus der GA-Literatur übernommene Begriff des Individuums findet sich eigentlich im Rahmen des SA nicht. Ein Individuum ist nichts anderes, als eine Variable, die als Wert jede mögliche Lösung aus S annehmen kann. Die Elemente des Lösungsraums S werden in der SA-Literatur als Konfigurationen be zeichnet, wobei man dort nicht so genau unterscheidet, ob mit einer Konfiguration C genau einebe-stimmte Lösung gemeint ist, oder ob C vielmehr eine Variable (statt einer Konstante) ist, die verschiedene Werte der Wertemenge S annehmen kann.
Insbesondere in den Kreisen der Wirtschaftsinformatik kann man mit dieser Auffassung einem Sturm der Entrüstung entgegensehen: Es scheint dort ein ‘praktischerer’ Relevanzbegriff zu herrschen, der nicht dann zutrifft, wenn eine möglichst große Zahl von Realproblemen (unter gewissen Vereinfachungen) mit einem abstrakten Formalmodell dargestellt werden kann, sondem eher dann, wenn das entsprechende Modell genau ein Problem des Unternehmens X bis zum letzten Detail abbildet. Da dieses Problem vorher genau so niemand hatte und hinterher niemand haben wird, braucht das auf diesem Modell aufbauende Lösungsverfahren auch keinen’ Konkurrenzdruck’ zu fürchten.
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Wendt, O. (1995). Einleitung. In: Tourenplanung durch Einsatz naturanaloger Verfahren. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09046-5_1
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