Zusammenfassung
Aus den Ausführungen des Kapitels 3 resultieren für die Schweiz, für Österreich und für Deutschland einige gemeinsame, aber auch unterschiedliche Herausforderungen für den Umgang mit WT-Transfer und dessen Ausgestaltung im Rahmen einer Technologie- oder Innovationspolitik. Wurde im vorangegangenen Kapitel der Technologie- und Wissenstransfer und die Schwierigkeiten bei der Einflussnahme der Gestaltung und Lenkung dieser Prozesse beleuchtet, so zeigt das folgende Kapitel 4.1 auf, mit welchen technologiepolitischen Aktivitäten die Vergleichsländer diesen Schwierigkeiten begegnen. Dazu wird das den einzelnen Ländern zugrundeliegende technologie- und innovationspolitische Verständnis dargelegt sowie die Ausgestaltung von Forschungs- und Technologiepolitik und die darin ergriffenen Massnahmen und Instrumente vorgestellt. Betont werden dabei die für die Wirtschaftsgruppen ‚Werkzeugmaschinenbau‘ und ‚Kunststoffverarbeitung‘ relevanten Förderprogramme. Aufgezeigt werden auch die technologie- und innovationspolitischen Massnahmen der EU, welche gemäss dem Subsidiaritätsprinzip auf die Ausgestaltung der Technologiepolitik ihrer Mitgliedstaaten orientierende Wirkung haben. Kapitel 4.2 ist sowohl der technologischen Leistungsfähigkeit (mittels ‚Technologieportfolios‘) als auch der Innovationstätigkeit (‚Innovationserhebungen‘) der drei Länder gewidmet. Aussagen zur technologischen Leistungsfähigkeit resultieren hauptsächlich aus Erhebungen über FuE-Aufwendungen und Patentdaten, während Innovationserhebungen zusätzlich die prozessund produktspezifischen Innovationstätigkeiten in Unternehmen einbeziehen. Beide konzentrieren sich dabei nahezu ausschliesslich auf den technologisch-industriellen Bereich, jedoch berücksichtigen die Innovationserhebungen zunehmend auch den Dienstleistungsbereich.
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Literatur
Bundesgesetz (BG) vom 7. Oktober 1983 über die Forschung (Forschungsgesetz [LR]) mit Inkrafttreten 1994.
SWR (1997): Ziele der Forschungspolitik des Bundes. Planungsperiode 2000–2003. Vorschläge des SWR an den Bundesrat. sowie: SWR (1997): Zielvorstellungen für die Entwicklung der Schweizer Hochschulen. Planungsperiode 2000–2003. Vorschläge des SWR an den Bundesrat.
Es handelt sich dabei um folgende Forschungsinstitutionen: Europäisches Zentrum für Wirtschaftsforschung und Strategieberatung, Prognos, Basel; Konjunkturforschungsstelle der ETH, KOF-ETH, Zürich; Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung FhG-ISI, Karlsruhe (BFK 1996 ).
Bis 1996: Kommission zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (KWF).
Bis 1998: Bundesamt für Industrie, Gewerbe und Arbeit (BIGA); seit 1.7.1999: Staatssekretariat für Wirtschaft (seco)
Siehe unter‘http://www.admin.ch/bfk/kti/wer.htm’ Stand: 14.7.1997.
Siehe ‘Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und Technologie in den Jahren 20002003 vom 25. November 1998’. Bern
Siehe Schweizerischer Wissenschaftsrat unter: ‘http://www.admin.ch/swr/d/organe/tp.html’ Stand 4. 2. 1998
Beispiele für COST-Aktionen sind Nanowissenschaften, Chemie, Material-und Werkstoffforschung; Beispiele für EUREKA-Projekte sind Umweltforschung und -technologie, Fertigungstechnik, Materialforschung, Lasertechnik.
Die SPP befinden sich unter Verantwortung des SNF sowie des ETH-Rates. Zur Geschichte der schweizerischen Forschungs-und Technologiepolitik siehe Freiburghaus et al. (1991).
Vorbild dieser NFS sind die Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Initiative des SNF ‘Nationale Forschungsschwerpunkte’ vom 26.8.1997)
Siehe Botschaft über die Neuorientierung der Regionalpolitik vom 28.2.1996 (Bundesblatt 1996, Bd. 10.
Verordnung über die raumordnungspolitische Koordination der Bundesaufgaben’ vom 22.10.1997 mit Inkrafttreten am 1.1.1998.
Ausführliche Literaturhinweise dazu siehe Balthasar (1996).
Als Gründe für die Überarbeitung werden der EU-Beitritt Österreichs sowie die rapiden Entwicklungen der europäischen FTE-Politik aufgeführt (BMWV 1997).
Für eine ausführliche Darstellung der Forschungs-und Technologiepolitik Österreichs siehe Thierstein/Wilhelm (1997); sowie BMWVK/BMwA (1996).
Bundesgesetz über die Forschungsorganisation in Österreich ‘Forschungsorganisationsgesetz’ (FOG) von 1981 (BGBI. Nr. 341/1981); Novellierung 1993 (BGBI. Nr. 101/1993); letzte Anderung 1997 zur Anpassung an die Rahmenbedingungen des EWR respektive der EU (BGBI. Nr. 49/1997) (siehe ’http://www.bmwf.gv.at/4fte/forecht/fog/fog.htm’ Stand 16.11.1998; BMWF 1994b ).
Durch Umstrukturierungen ergaben sich seit 1994 folgende Umbenennungen: Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWF): bis 1994; Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (BMWFK): bis 1996; Bundesministerium für Wissenschaft, Verkehr und Kunst (BMWVK): bis 1997; Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr (BMWV): seit 1997.
Österreich lehnt sich damit an den Begriff ‘Leitaktionen’ der EU an; in der deutschen Technologiepolitik sind ‘Leitprojekte’ eingerichtet.
Während das Forschungsorganisationsgesetz (FOG) die Grundlagen und Ziele für die Förderung von Wissenschaft und Forschung regelt, stehen im Forschungsförderungsgesetz (FFG) die Art und Form der Förderung von Wissenschaft und Forschung im Vordergrund: Bundesgesetz zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung ‘Forschungsförderungsgesetz’ (FFG) von 1982 (BGBI. Nr. 434/1982); Novellierung 1993 (BGBI. Nr. 102/1993), letzte Änderung 1994 (BGBI. 1105/1994); siehe ’http://www.bmwf.gv.at/7forsch/forecht/ffg/ffg. htm’; Stand 8.5.1998. Eine erste Fassung des ‘Forschungsförderungsgesetzes’ wurde 1967 verabschiedet und bildete die Grundlage für die Errichtung des ‘Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung’ (FWF), sowie des ‘Forschungsförderungsfonds für die gewerblichen Wirtschaft’ (FFF) (Aichholzer/Martinsen/ Melchior 1994 ).
Ausseninstitute entsprechen den (Technologie-)Transferstellen an Universitäten, wie sie in der Schweiz und auch in Deutschland bestehen. Siehe ‘http://www.bmwf.gv.at/3unisys/hssyslandler/ hssys08.htm’
Seit Beginn dieser Aktion bis Anfang 1997 wurden 241 Dienstverträge abgeschlossen, wobei es sich bei nahezu drei Viertel aller Unternehmen um KMU mit weniger als 500 Mitarbeiter handelt (BMWV 1997a).
Seit Bestehen dieses Modellversuchs bis Anfang 1997 wurden 116 Firmengründungen gefördert. Trotz des relativ bescheidenen Ausmasses an Gründungsaktivitäten, stellte eine Evaluation einen überdurchschnittlich hohen Anteil an besonders erfolgreichen Unternehmen von 25 Prozent fest (BMWV 1997). Die Sektion ‘Junge Wirtschaft’ der Bundes-Wirtschaftskammer greift die Idee einer Gründungsoffensive auf, die zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Lösung des Arbeitsplatzproblems beitragen soll (Helmel 1997 ). Auf der Annahme, dass jede Gründung sofort 3,5 Arbeitsplätze schaffe, errechnet sich die Sektion ein enormes Potential an neuen, hochqualifizierten Arbeitsstellen. Durch Eigenkapitalförderung, radikale Vereinfachung von Betriebsanlagengenehmigungen und die Anhebung der Attraktivität der Selbständigkeit erinnert dieser Ansatz an das deutsche Modell zur Förderung technologieorientierter Unternehmen (Kap 3. 6 ).
Siehe BMWV ‘ http://www.bmwf.gv.atf7forsch/foerd.htm’ Stand 25.06.1998.
Spezialforschungsbereiche haben ihre deutschen Pendants in den Sonderforschungsbereichen.
Der Multiplikatoreffekt, also das Verhältnis zwischen direkten Forschungskosten und den durch dieses Projekt innerhalb dreier Jahre gesicherter zusätzlicher Umsätze, ist bei Mittel-und Grossunternehmen höher als bei Kleinunternehmen (Campbell 1996 ). Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass bei der Umsatzsteigerung nicht nur die FuE-Ausgaben der Unternehmen eine Rolle spielen. Entgegen der in der Wirtschaft bestehenden Asymmetrie der FuE-Aufwendungen zwischen Grossund Klein-und Mittelunternehmen, trägt der FFF zu einem Ausgleich bei, gleichwohl er diese Asymmetrie nicht beseitigen kann (Thierstein/Wilhelm 1997; Campbell 1996 ).
Der ITF ist über ein eigenes Gesetz geregelt: Bundesgesetz vom 24. November 1987 über Massnahmen zur Finanzierung von Forschungen, Entwicklungen und Umstellungen für den Bereich der gewerblichen Wirtschaft ‘Innovations-und Technologiefondsgesetz’ (ITFG) (BGBI. Nr. 603/1987); Novellierung 1993 (BGBI. Nr. 972/1993); letzte Anderung 1994 (BGBI. Nr. 1105/1994) (http:///www.bmwf.gv.at/7forsch/forecht/itfg/itfg.htm’; Stand 8.5.1998)
Die beiden Schwerpunktprogramme ‘Energie-’ und ’Verkehrstechnik’ wurden bis Ende 1998 verlängert. Derzeit finden Vorbereitungen für ein neues Schwerpunktprogramm `Innovationen für Nachhaltigkeit’ statt.
Siehe BMWV http://www.bmwf.gv.at/7forsch/forechtlitfg/itfg.htm’; Stand 8.5.1998.
Das deutsche Pendant zur ÖFG ist die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG).
Siehe BMWV’http://www.bmwf.gv.at/7forsch/tkbr/tpkkf.htm’; Stand 4.6.1998. 146
Die Impulsaktionen umfassen 1. Das ‘K-Plus Programm’ zur Förderung zeitlich befristeter Kompetenzzentren, in denen Wissenschaftler und Wirtschaft gemeinsam an von ihnen festgelegten Themen auf vorwettbewerblichem Niveau forschen und entwickeln. Dazu wurden sechs Kompetenzzentren als Pilotprojekte ausgewählt. 2. Die ‘Kooperation Fachhochschulen - Wirtschaff zur Förderung von Forschungsvorhaben der Fachhochschulstudiengänge in Kooperation mit Unternehmen, mit dem Ziel einer dauerhaften Forschungsinfrastruktur mit Netzwerkcharakter, die den Zugang zu dieser Infrastruktureinrichtungen für KMU erleichtern und somit das Technologieniveau von Einzelunternehmen und der gesamten Region erhöhen soll. 3. ’TechGate Vienna’, bei dem am Standort Wien in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien und privaten Partnern technologierelevante, produzierende Unternehmen, Forschungseinrichtungen und industrienahe Dienstleistungsanbieter angesiedelt werden und so ein umfassender Wissenschafts-und Technologiepark entstehen soll. Neben diesen Aktionen zielt das Programm ’PostDocs für die Wirtschaft’ auf die Verbesserung des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Unternehmen, wofür das Gehalt des Wissenschaftlers für die Dauer von zwei Jahren vom FWF übernommen wird. Siehe BMWV ’http://www.bmwf.gv.at/brettl techno.htm’ Stand 4. 6. 1998
Der Technologierat ist vergleichbar mit dem Österreichischen Rat für Wissenschaft und Forschung 149.
Dazu gehören Fertigungstechnik, Informationstechnik, Bioverfahrenstechnik, 250 MW-Wind, 1’000Dächer-Photovoltaik-Programm und Solarthermie (BMBF 1996a ).
Der Anteil der KMU an den indirekt-spezifischen Fördermassnahmen ist jährlich unterschiedlich. Für 1994 belief er sich auf 79 Prozent, für 1993 auf 68 Prozent und für 1992 auf 73 Prozent (BMBF 1996a ).
Die FuE-Leistungsplansystematik ist nach thematisch abgegrenzten Förderbereichen und -schwer-punkten gegliedert und zwar unabhängig davon, ob es sich um institutionelle oder Projektförderung oder um internationale Beiträge handelt (BMBF 1996a).
Drei dieser 23 Förderbereiche sind thematisch übergreifend und beinhalten die Förderung von Trägerorganisationen, Hochschulbau, hochschulbezogene Sonderprogramme, Grossgeräte der Grundlagenforschung sowie Wehrforschung und Wehrtechnik.
Die Förderung von FuE in KMU ist in der Förderfibel des BMBF detailliert aufgelistet (BMBF 1998b). 152
Siehe BMBF, Prospect, 1998, Nr. 3
Ein vergleichbarer Ansatz der ‘frühen Kopplung von Wissenschaft und Wirtschaft’ ist im K-PlusProgramm der Technologieoffensive der österreichischen Technologiepolitik vorgesehen (BMWV 1997b).
Süddeutschland wird als bereits existierendes Beispiel für ein Kompetenzzentrum im Spitzenautomobil-bau angeführt (siehe Technologierat in: BMBF; Prospect, 1998; Nr. 3).
Diese Massnahme sieht die Förderung von Biotechnologieregionen in Deutschland vor. Mittels eines 1995 ausgeschriebenen Wettbewerbs wurden drei Modellregionen Biotechnologie ausgewählt, die seit 1997 für fünf Jahre bevorzugten Zugang zu Fördermitteln des Förderprogramms ‘Biotechnologie 2000’ erhalten. Dafür stehen insgesamt 150 Mio DM zur Verfügung. Bevorzugt gefördert werden folgende Regionen: ’Initiativkreis Biotechnologie München’, BioRegio Rheinland’, ‘BioRegion RheinNeckar-Dreieck’ und mit einem Sondervotum die ‘BioRegio Jena’ (BMBF, 1997, Prospect, Nr. 1 ). Hierbei zeigte sich, dass die nicht ausgewählten Regionen des BioRegio-Projektes ihre Bemühungen zur Herausbildung eines Kompetenzclusters nicht selbsttätig weiterführen, wie das ursprünglich von der Bundesregierung vorgesehen war. Der Regio-Wettbewerb sollte nämlich als Anstoss für die eigenständige Entwicklung derartig spezialisierter, hochtechnologieorientierter Kompetenzcluster dienen. Ein ähnliches Schicksal betraf die sechs bundesweit geförderten CIM-Zentren in der Schweiz, die nach der finanziellen Unterstützung und Förderung durch den Bund ihre Aktivitäten nicht in dem vorgesehenen Masse eigenständig weiterführen.
Dazu gehören in Baden-Württemberg neben den 23 Universitäten und Hochschulen auch deren An-Institute. Diese dienen der Förderung des Technologietransfers von Universitäten in die Wirtschaft und sind deshalb strukturell den Universitäten auf Vertragsbasis eng angegliedert. Sie agieren rechtlich selbständig und werden von Stiftungen des öffentlichen oder bürgerlichen Rechts getragen (Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg 1995b ). Eine landesspezifische Besonderheit in der Ausbildungsform stellen Berufsakademien dar. Im Vergleich zu den FH sehen Berufsakademien einen noch ausgeprägteren Praxisbezug vor, der durch die Aufteilung von Lehre und Praxis im Verhältnis 50:50 angestrebt wird. Die Ausbildung dauert wie bei den FH in der Regel sechs bis acht Semester.
Bundesweit existieren 315 Zentren, weltweit sind es 320 Transferzentren, die durch Kooperationsund Projektpartner Zugang zu 57 Ländern ermöglichen (Steinbeis-Stiftung 1997). So wurden die Aufgaben der 1982 geschaffenen Stelle des Regierungsbeauftragten für Technologietransfer Baden-Württembergs wegen nahezu vollständiger Zielkongruenz mit der Steinbeis-Stiftung bereits 1983 auf den Vorstandsvorsitzenden dieser Stiftung übertragen.
Sämtliche Industrie-und Gewerbetreibende gehören bei Betriebseröffnung oder -gründung per ‘Pflichtmitgliedschaft’ automatisch der IHK an. Wie auch in Deutschland existiert in Osterreich ebenfalls die Pflichtmitgliedschaft bei der Wirtschaftskammer. Diese unterhält bundesweit eine Vielzahl von Wirtschaftsförderinstituten (WIFÖ), die ebenfalls ein umfangreiches Beratungs-, Aus-und Weiterbildungsprogramm anbietet.
Diese Summe enthält auch die Forschungsbeiträge der Gemeinden, welche allerdings mit einem durchschnittlichen Anteil von knapp einem Prozent sehr gering ist und deshalb hier nicht separat aufgeführt wird.
Durch die Verwendung dieser drei Begriffe werden die tatsächlich unterstützten Förderbereiche genauer erfasst. Zuständig für FTI-Politik der EU sind insbesondere die Generaldirektionen (GD) III Industrie; GD X Information, Kommunikation, Kultur; GD XII Wissenschaft, Forschung und Entwicklung; GD XVI Regionalpolitik und Kohäsion sowie die GD XXIII Unternehmenspolitik.
Siehe ITT, 1998, Nr. 3.
Der Gesamthaushalt des Vierten Rahmenprogramms wurde Ende 1997 auf insgesamt 13,215 Mrd ECU erhöht, damit änderten sich auch die jeweiligen Budgets der einzelnen Förderprogramme (ITT, 1997, Nr. 6).
Grossunternehmen, Hochschulen, Forschungszentren, Technologievermittler, Banken, Risikokapi- talgeber u.a. können sich allerdings als Katalysator im Innovationsprozess auch daran beteiligen.
In der Diskussion um die weitere Ausgestaltung des Aktionsplans Innovation, wurde im Rahmen eines ersten europäischen Forums für innovative Unternehmen ein Massnahmenpaket vorgeschlagen. Dieses Forum fand am 12./13.11.1998 in Wien statt (ITT, 1998, Sonderheft 12/1998).
Dazu gehört beispielsweise INTERREG, STRIDE und URBAN.
Die Aktionen unter diesem Programm werden auch als ‘EFRE-Artikel-10-Programme’ bezeichnet. 165
Siehe’http://www.ris-ritts.epri.org/about.html’ Stand 21.08.1998.
Insgesamt wurden bisher in rund 100 Regionen der EU RIS/RITTS-Vorhaben durchgeführt (info-regio news, 1998, Nr. 56, September 1998 ).
Zu einer gleichen Einteilung kommt eine Studie über die Informations-und Technologieaufnahme von KMU in Österreich (IBKMB 1996). Darin werden zehn KMU-Cluster nach ihrer Informations-und Technologieaufnahme unterschieden und zu denselben drei Gruppen zusammengefasst wie von der EU.
Zur Beteiligung der Schweiz an FTE-Rahmenprogrammen: Balthasar et al. (1997); Bundesrat (1997); Balthasar und Thierstein (1994); zur Beteiligung Deutschlands siehe BMBF (1996a); zur Beteiligung Österreichs BMWV (1997).
Stellungnahme des Ausschusses der Regionen zum Fünften FTE-Rahmenprogramm der EU (19992002) vom 18.9.1997.
Von den Ländern werden jedoch ‘Landesforschungsberichte’ erarbeitet. Der aktuellste Landesforschungsbericht von Baden-Württemberg datiert auf das Jahr 1995 und ist damit der zweite Bericht nach 1987. Im aktuellen Bericht beziehen sich die meisten Werte der Forschungs-und Entwicklungsaufwendungen der Wirtschaft des Landes auf Angaben aus dem Jahr 1989, was eine Verwendung der Daten für vorliegende Studie nur bedingt sinnvoll macht. Deshalb wird in dem Bereich der FuE auf Daten der gesamten Bundesrepublik Deutschland zurückgegriffen. Für Baden-Württemberg liegt darüber hinaus ein vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg beauftragtes Gemeinschaftsgutachten zur “Entwicklung der Wirtschaftsstruktur Baden-Württembergs” vor, das als Sonderdruck “Der Forschungsstandort Baden-Württemberg und seine innovative Weiterentwicklung” vom Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (Fhl-ISI), Karlsruhe, herausgegeben wurde (Schmoch/Laube/Grupp 1994 ). Das Gutachten beruht auf Analysen der Patentstatistik in Baden-Württemberg sowie auf Einschätzungen über künftige Trends nach dem Delphi-Verfahren. Um die Vergleichbarkeit mit anderen Daten zu gewährleisten, wird auf diese Ergebnisse nur im Ein-
zelfall zurückgegriffen. Der erste Technologiebericht für 1997 ist beim BMWV 1998 erschienen. Einzelne Studien zum Thema werden von Handler (1996), Hutschenreiter (1994), OECD (1993, 1995b) sowie Weiss (1994) erbracht.
Ausführliche Beschreibungen zu einzelnen Aspekten befinden sich in den Studien Thierstein und Wilhelm (1997) und Balthasar (1998) sowie in den Berichten zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands, der Schweiz und Österreichs (BMBF 1996, 1997; BFK 1996; Nowotny 1994, 1997 ).
Die Forschungsquote ist der Anteil der FuE-Ausgaben am BIP.
Siehe Wirtschaftskammer unter’http://www.wk.or.at/statistik/jb72.htm’; Stand 29.5.1998 und BMWV (1998).
Siehe Statistisch-Prognostischer Bericht 1996 der Landesregierung Baden-Württemberg.
Für die Schweiz beträgt dieser Wert 92 Prozent, für Deutschland 89 Prozent und für Österreich rund 90 Prozent (Quellen: siehe Abb. 17).
Das entspricht der deutschen Klassifikation ‘produzierendes Gewerbe’, schliesst jedoch den Bergbau mit ein.
Der Forschungskoeffizient beinhaltet den Anteil der Aufwendungen für FuE am Gesamtumsatz der Unternehmen.
Auch Italien nimmt mit 39,3 Prozent eine führende Rolle der Patentaktivität in den Technologien ein. Die Reihenfolge ergibt sich aus einer Analyse der 10 patentstärksten Länder (BMBF 1998a).
Spezialisierung wird durch den ‘relativen Aktivitätsindex’ (RAI) festgestellt, der den Patentanteil eines Unternehmens oder eines Landes in einem spezifischen Technikfeld misst und diesen ins Verhältnis zur Grundgesamtheit setzt (Schmoch/Grupp/Laube 1996).
Für die Ermittlung von Technologiefeldern mit hohem Innovationspotential für die Schweiz greifen die Autoren auf die Delphi-Studie aus Deutschland von 1993 zurück und verbinden diese Technologiefelder mit der Patentspezialisierung am Standort Schweiz (Hotz-Hart/Küchler 1996c).
Dieses Vorgehen wurde in den 80er Jahren in den USA eingeführt und ist methodisch doch von einigen Schwierigkeiten gekennzeichnet (Schmoch/Grupp/Laube 1996 ). Ausgehend von der Internationalen Patentklassifikation (IPK) haben das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovation, Karlsruhe, das französische Patentamt Institut National de la Propriété Industrielle (INPI) sowie das Observatoire des Sciences et des Techniques (OST), beide Paris, 30 technologische Sektoren definiert und abgegrenzt, in denen Patente angemeldet sind (Schmoch/Grupp/Laube 1996). Darin werden fünf Gruppen zwischen ‘sehr hohe’ bis ‘sehr geringe Wissenschaftsanbindung’ unterschieden.
Die Patentintensität bezeichnet die Anzahl der Patentanmeldungen pro Einwohner (BMWV 1998b).
Hinsichtlich der Grössen der Volkswirtschaften ist dieser Vergleich angemessener als Vergleiche zwischen den USA und Volkswirtschaften wie Deutschland, Frankreich, Grossbritannien oder Japan anzustellen.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass das darin enthaltene technologische Wissen auch aus ausländischen Unternehmen stammen kann (Inland-Prinzip).
Dies ist insbesondere für offene Volkswirtschaften wie die Schweiz und Österreich von Bedeutung, da hier ein Abzug von Forschungsaktivitäten deutlichere Auswirken zeigen kann als in geschlossenen oder grösseren Volkswirtschaften.
Ausländische Direktinvestitionen sind Auslandsinvestitionen einer im Wirtschaftsgebiet ansässigen (Unternehmens-)Einheit, um eine langfristige Beteiligung zu einem anderen, ausserhalb des `eigenen’ Wirtschaftsgebietes ansässigen Unternehmen zu erwerben (Eurostat: Statistik kurz gefasst. Wirtschaft und Finanzen. Nr. 9/1998. Direktinvestitionen in der Europäischen Union 1995).
Werte nach Angaben der Handelskammer Deutschland-Schweiz (Tages-Anzeiger vom 8.4.1998).
Ein Personenjahr entspricht der Arbeitszeit einer vollbeschäftigten Person während eines Jahres (SHIV/BFS 1998). In Deutschland und Österreich wird dafür der Begriff ‘Vollzeitäquivalent’ verwendet.
Darin enthalten sind Zuwendungen aus der Privatwirtschaft wie auch aus öffentlichen Stellen.
Vertiefend dazu siehe Balthasar et al. (1997).
Zu diesem Schluss kommt eine von den erwähnten Autoren verfasste Studie aus der Befragung von sechs FuE-Niederlassungen ausländischer multinationaler Konzerne.
Vorbild für die deutsche Delphi-Umfragen sind die Delphi-Erhebungen in Japan, die bereits seit rund 30 Jahren durchgeführt werden. Die erste Delphi-Umfrage zur Entwicklung von Wissenschaft und Technik in Deutschland wurde 1993 durch das BMFT herausgegeben. Drei Jahre darauf folgte eine Mini-Delphi-Studie. Die zweite grosse Delphi-Report in Deutschland wurde 1998 abgeschlossen.
Siehe Presse-Info des BMBF vom 17.2.1998 ‘Delphi - Grösste Studie zur Zukunft Deutschlands’.
Der Bericht wurde vom Institut für Technikfolgenabschätzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im Auftrag des BMWV erstellt und 1998 abgeschlossen. Siehe BMWV ‘http://www.bmwf.gv.at/1bm/board/ 04delphi.htm’ Stand 4. 6. 1998.
Demnach bedeuten Cluster ein dichtes Netz verwandter, vor-und nachgelagerter Branchen, die aufgrund von Verbundvorteilen gemeinsam durch hohe internationale Wettbewerbsfähigkeit gekennzeichnet sind (Peneder 1994; Kap. 2. 3. 5 ).
Für die Schweiz und für Österreich liegen bislang keine derartigen, räumlich aufgegliederten Untersuchungen vor. In allen drei Staaten existieren allerdings einzelne Untersuchungen über Branchenund/oder Patent-Cluster (für die Schweiz: Arvanitis et al. 1998a; für Österreich: Hutschenreiter 1994; Peneder 1994; Weiss 1994; für Deutschland ausserdem: Rehfeld 1994). Zur empirischen Erfassung von regionalen Innovationspotentialen in Deutschland werden unterschiedliche Indikatoren herangezogen, die eine Annäherung an die tatsächlichen Innovationspotentiale ermöglichen. Für Deutschland wurde eine Regionalisierung der Innovationspotentiale anhand folgender Indikatoren 1997 erstmals vorgenommen: ‘Lehr-und Forschungspersonal an den Hochschulen’, ’Wissenschaftlerintensität in der Wirtschaft’ (Anteil FuE-Personal im verarbeitenden Gewerbe); ’Ausgebildetenquote’ (Anteil Beschäftigte mit abgeschlossener Berufsausbildung); ’Dienstleistungsintensität’ (Anteil Angestellte an den Beschäftigten); ’Ausbildungskapitalintensität’ (Anteil Beschäftigte mit Universitätsoder Fachhochschulabschluss an den Angestellten insgesamt); ’Fertigungsintensität’ (Anteil Arbeiter an den Gesamtbeschäftigten); ’Wirtschaftsstruktur’ (Anteil forschungsintensiver Industrien und Dienstleistungen) sowie ’Unternehmensgründungen’ als Ausdruck dynamischer Unternehmenssek-
toren.
Untersuchungen über räumliche Diffusion von Innovation siehe Davelaar (1991). Eine Parallelität dazu weist der Bildungsbereich auf, in dem Elitenförderung zugunsten von Breitenförderung und -ausbildung zurückgehalten wird.
Für Baden-Württemberg existiert derzeit eine Sonderauswertung der Innovationserhebung von 1993 sowie eine Erhebung über Technologietransfer an KMU; letzteres besteht ebenfalls für Unternehmen in Österreich (IBKMB 1996).
Siehe Innovationserhebung der Schweizer Industrie für 1993 von Arvanitis, Hollenstein und Lenz (1995) sowie für 1996 (Arvantits et al. 1998).
Innovations-wie auch FuE-Aufwendungen werden am Anteil des Unternehmensumsatzes gemessen.
In den aktuellen Innovationserhebungen der Schweiz und Deutschlands fehlt eine derartige Aufschlüsselung nach Unternehmensgrössen.
Abhilfe schafft dabei die Verwendung eines Index, der die Entwicklung sämtlicher Umsatzanteile von Innovationen auf ein Bezugsjahr berechnet.
Ausführliche Literaturhinweise dazu siehe Schwitalla (1993).
Siehe dazu auch der Bericht des Bundesrates von 1998: ‘Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und Technologie in den Jahren 2000 bis 2003’.
Pressemitteilung des BFS vom 23.11.1998 (Tagesanzeiger vom 24.11.1998).
Siehe BMWV’http://www.bmwf.gv.at/7forsch/tkbr/tpkkf.htm’; Stand 4.6.1998.
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Wilhelm, B.E. (2000). Technologiepolitische und wirtschaftliche Situation in der Schweiz, in Österreich und in Deutschland. In: Systemversagen im Innovationsprozess. DUV Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09024-3_4
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