Zusammenfassung
Entwicklungsmodelle stellen den normativen Verlauf therapeutischer Entwicklung heraus. Sie beschreiben Prinzipien zur Förderung eines als allgemeingültig angenommenen Entwicklungsprozesses von Supervidenden. Die Interaktion der beiden Partner in der Supervision, nämlich Supervisor und Supervidend, wird unter dem Aspekt des Matchings von Supervisionsbedürfnis und Angebot aus einer makroanalytischen Perspektive behandelt. Eine feinere Betrachtung des Supervisionsgeschehens wirft die Frage auf, wie auf jeder Entwicklungsstufe die erforderlichen Einstellungsänderungen in Supervidenden erzielt werden. Bedürfnisgemäße Anreize stellen dabei die erste und wesentlichste Voraussetzung dar. Wir wissen aber aus der Therapieforschung, daß die Bereitschaft zur Einstellungsänderung nicht nur von der Angemessenheit der Denkanstöße, sondern auch sehr stark von der Güte der Therapeut-Klient-Beziehung bzw. von der Person des Therapeuten abhängt (z.B. Beutler, Machado & Neufeldt, 1994). Anregungen werden nicht einfach aufgrund ihrer Nützlichkeit aufgenommen, sondern in Abhängigkeit von der Person, die eine Einstellungsänderung initiiert. Dies ist nicht erstaunlich, da jede Einstellungsänderung mit unangenehmen Dissonanzerlebnissen verbunden ist (Dorn, 1986). Sozialpsychologische Ansätze beschreiben, unter welchen Bedingungen sich Personen auf diesen aversiven Prozeß der Einstellungsänderung einlassen. Es handelt sich um Theorien des sozialen Einflusses, die als gültig für jede zwischenmenschliche Interaktion angesehen werden. Auch die Supervision ist ein sozialer Beeinflussungsprozeß.
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Rzepka-Meyer, U. (1997). Mikroprozeß: Soziale Beeinflussung in der Supervision. In: Supervision von Verhaltenstherapien. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09011-3_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09011-3_5
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
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