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Konzeption eines Ansatzes zur Erklärung der Evolution von Produktionsnetzwerken auf Basis der neueren Systemtheorie

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Selbstorganisation von Produktionsnetzwerken

Part of the book series: Forum produktionswirtschaftliche Forschung ((FPF))

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Zusammenfassung

Die neuere Systemtheorie ist ein sehr komplexes Theoriegebäude, deren Aussagen häufig in einer stark “theoriebeladenen Designsprache”1 formuliert sind und deshalb auch nur bedingt als allgemeinverständlich bezeichnet werden können.2 Um dennoch eine möglichst hohe Transparenz und Nachvollziehbarkeit der in dieser Arbeit getroffenen Schlußfolgerungen gewährleisten zu können, wird eine Darstellungsform gewählt, die systematisch in das neuere systemtheoretische Denken einfuhrt. Die mit dieser Vorgehensweise verbundene Gefahr des an manchen Stellen nicht unmittelbar direkt erkennbaren Themenbezugs wird zugunsten einer höheren Verständlichkeit bewußt in Kauf genommen. Zur Einführung werden zunächst die grundlegenden Aussagen der klassischen Systemtheorie noch einmal aufgegriffen und von denen der neueren Systemtheorie abgegrenzt. Im Anschluß an diese Hinfuhrung zum Denkansatz der neueren Systemtheorie wird aufgezeigt, welche Konsequenzen sich aus der (neueren) systemtheoretischen Interpretation von Einzelunternehmen für einen Erklärungsund Gestaltungsansatz für Produktionsnetzwerke ergeben. Darauf aufbauend werden zwei grundlegende Konzepte der neueren Systemtheorie ausgewählt und zunächst ohne Bezug zum Problembereich Produktionsnetzwerke präsentiert und diskutiert. Im abschließenden Teilkapitel werden die in der Begriffsexplikation herausgearbeiteten Theoriebausteine mit den vorgestellten Konzepten der neueren Systemtheorie zusammengeführt und zu einem integrierten Erklärungsrahmen der Evolution von Produktionsnetzwerken verknüpft.

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Referenzen

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  18. Vgl. Probst, G.J.B.: Selbstorganisation, a.a.O., S. 57.

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  19. Krohn, Küppers und Paslack sprechen deshalb von der “instruktiven Wirkung der Umwelt auf das System”. Krohn, W.; Küppers, G.; Paslack, R.: Selbstorganisation — Zur Genese und Entwicklung einer wissenschaftlichen Revolution, in: Schmidt, S.J. (Hrsg): Der Diskurs des Radikalen Kon struktivismus, Frankfürt 1987, S. 461.

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  22. Luhmann spricht in diesem Zusammenhang davon, daß die ‘alte’ Leitdifferenz von Teil und Gan zem als Theorie der Systemdifferenzierung reformuliert und so in das neue Paradigma von System und Umwelt eingebaut wird. Vgl. Luhmann, N.: Soziale Systeme, a.a.O., S. 22.

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  24. Im Gegensatz zu der hier vertretenen Auffassung bezeichnet Ortmann sowohl die Kontingenzansätze als auch die kybernetischen Managementkonzepte als streng deterministisch. Beide Forschungsrichtungen sind seines Erachtens vollständig im Rationalitätsglauben des “one best way” zur Erreichung der Ziele von Organisationen verhaftet. Vgl. Ortmann, G.: Formen der Produktion: Organisation und Rekursivität, Opladen 1995, S. 11.

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  25. Aus klassisch-kybernetischer Sicht sind Organisation damit vergleichbar mit trivialen Maschinen, die Inputs der Umwelt entsprechend ihrer internen Struktur in Outputs transformieren. Luhmann bezeichnet diese Ära der Systemtheorie aufgrund der linear kausalen Modellvorstellung von Strukturen als Transformationsregeln zwischen Input und Output deshalb auch alsstrukturfunktionalistische Systemtheorie. Vgl. Luhmann, N.: Soziale Systeme, a.a.O., S. 276.

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  26. Vgl. Probst, G.J.B.: Selbstorganisation, a.a.O., S. 58.

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  27. Als Eigendynamik sozialer Systeme ist hier das Phänomen bezeichnet, daß Interventionen in soziale Systeme zwar durchaus Wirkungen zeigen, daß diese Wirkungen jedoch häufig völlig andere sind als die erwarteten. “Mal zu gering, mal zu stark, manchmal nur kurzfristig wirkend, manchmal den beabsichtigten Zweck konterkarierend, oft kontraintuitiv und häufig vom System irgendwie verschluckt.” Teubner, G.: Recht als autopoietisches System, Frankfürt 1989, S. 22.

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  28. Im Gegensatz zur kurzfristigen Anpassung an Störungen bezeichnet Probst die langfristige, koevolutive Anpassungsfähigkeit eines Unternehmens an die Umwelt als Adaptabilität. Vgl. Probst, G.J.B.: Selbstorganisation, a.a.O., S. 58. Für diesen Zusammenhang existieren jedoch zahlreiche unterschiedliche Begriffe. So spricht Holling beispielsweise von Elastizität (“resilience”), Kirsch von Responsiveness, während Luhmann den Begriff Resonanzfähigkeit präferiert. Vgl. Holling, C.S.: Resilience and stability of ecosystems, in: Jantsch, E.; Waddington, C.H. (Hrsg.): Evolution and consciousness: Human systems in transition, Reading 1966, S. 127

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  30. Vgl. Richter, F.J.: Selbstorganisation, a.a.O., S. 12.

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  31. Vgl. Krohn, W.; Küppers, G.; Paslack, R.: Selbstorganisation, a.a.O., S. 446.

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  32. Vgl. Schmidt, S.J.: Der Radikale Konstruktivismus: Ein neues Paradigma im interdisziplinären Diskurs, in: Schmidt, S.J. (Hrsg.): Diskurs, a.a.O., S. 73.

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  33. Vielfach wird in der Literatur deshalb auch nicht von neuerer Systemtheorie, sondern von Selbst organisationstheorie oder von Selbstorganisationsansätzen gesprochen. Je nach wissenschaftlicher Herkunft der Autoren finden sich jedoch auch Bezeichnungen wie Kybernetik II, Theorie komplexer Systeme, moderne Evolutionsforschung oder Chaos- und Komplexitätsforschung. Vgl. stellvertretend Krohn, W.; Küppers, G. (Hrsg.): Emergenz, a.a.O.; Kratky, W.; Wallner, F. (Hrsg.): Grund prinzipien der Selbstorganisation, Darmstadt 1990 sowie Beckenbach, F.; Diefenbacher, H. (Hrsg.): Zwischen Entropie und Selbstorganisation: Perspektiven einer ökologischen Ökonomie, Marburg 1994.

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  34. Bei dem hier verwendeten Begriff Sinn ist zu beachten, daß er in der Terminologie Luhmanns verwendet wird, der Sinn definiert als “bestimmte Strategien des selektiven Verhaltens unter der Bedingung hoher Komplexität. Durch sinnhafte Identifikation ist es möglich, eine im einzelnen un übersehbare Fülle von Verweisungen auf andere Erlebnismöglichkeiten zusammenzufassen und zusammenzuhalten, Einheit in der Fülle des Möglichen zu schaffen und sich von da aus dann se lektiv an einzelnen Aspekten des Verweisungszusammenhangs zu orientieren.” Luhmann, N.: Moderne Systemtheorien als Form gesamtgesellschaftlicher Analyse, in: Habermas, J.; Luhmann, N. (Hrsg.): Theorie der Gesellschaft oder Sozialtechnologie — Was leistet die Systemforschung?, Frankfürt 1971, S. 12. In dieser Terminologie ist Sinn damit ein radikal wertfreier Begriff, der nicht durch das Begriffspaar sinnvoll und sinnlos abgegrenzt werden kann. Zur ausführlichen Dar stellung des Luhmannschen Sinnbegriffs vgl. Heidenescher, M.: Zurechnung als soziologische Kategorie: Zu Luhmanns Verständnis von Handlung und Systemleistung, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 62, 6/1992, S. 445.

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  35. Krohn, Küppers und Paslack sprechen in diesem Zusammenhang davon, daß in der neueren Systemtheorie zur Definition von Systemen in erster Linie Kriterien der Zugehörigkeit bzw.Nicht Zugehörigkeit zu einem System benutzt werden. Vgl. Krohn, W.; Küppers, G.; Paslack, R.: Selbst organisation, a.a.O., S. 460. Luhmann spricht von einen Paradigmenwechsel in der Systemtheorie, da die klassische Leitdifferenz von System und Umwelt durch eine neue Leitdifferenz von Identität und Differenz ersetzt wird. Vgl. Luhmann, N.: Soziale Systeme, a.a.O., S. 26.

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  36. Vgl. Foerster, H.v.: Entdecken oder Erfinden: Wie läßt sich Verstehen verstehen?, in: Gunin, H.; Meier, H. (Hrsg.): Einführung in den Konstruktivismus, München 1992, S. 60.

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  37. Entnommen und verändert aus: Willke, H.: Interventionstheorie, a.a.O., S. 33.

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  38. Maul, C.: Der Beitrag der Systemtheorie zum strategischen Führungsverhalten in komplexen Situationen, in: Zfb, Jg. 63, 7/1993, S. 716.

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  39. Vgl. Krohn, W.; Küppers, G.; Paslack, R.: Selbstorganisation, a.a.O., S. 461. Jantsch spricht des halb davon, daß das Paradigma der Selbstorganisation dazu in der Lage ist, “die Dualität externer Evolutionsfaktoren (darwinistische Selektion aufgrund des Hineinpassens in eine vorgegebene Umwelt) und interner Evolutionsfaktoren (die gezielte Hervorbringung überlebensfâhiger Arten) zu überwinden.” Jantsch, E.: Erkenntnistheoretische Aspekte der Selbstorganisation natürlicher Systeme, in: Schmidt, S.J. (Hrsg.): Diskurs, a.a.O., S. 161.

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  41. Krohn, W.; Küppers, G.; Paslack, R.: Selbstorganisation, a.a.O., S. 446.

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  42. Zur ausführlichen Diskussion der epistemologischen Konsequenzen dieses rekursiven Weltbilds vgl. Schmidt, S.J.: Der Radikale Konstruktivismus, a.a.O., S. 73 ff.

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  43. Die Begriffe Rekursion, Zirkularität oder Selbstreferenz werden im Rahmen der vorliegenden Arbeit als Synonyme verwendet.

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  44. Schmidt, S.J.: Der Radikale Konstruktivismus, a.a.O., S. 24.

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  45. Entnommen und erweitert aus: Krohn, W.; Küppers, G.; Paslack, R.: Selbstorganisation, a.a.O., S. 460.

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  46. Zur ausführlichen Explikation des Begriffs Quasi-System vgl. Willke, H.: Systemtheorie, a.a.O., S. 76 ff.

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  47. Die Begriffe neuere Systemtheorie und Theorie autopoietischer Systeme werden deshalb häufig auch als Synonyme eingesetzt. Vgl. Boos, F.: Zum Machen des Unmachbaren: Unternehmensberatung aus systemischer Sicht, in: Balck, H.; Kreibich, R. (Hrsg.): Evolutionäre Wege in die Zukunft, Weinheim und Basel 1991, S. 118 sowie Kolbeck, C; Nicolai, A.: Von der Organisation der Kulturzur Kultur der Organisation: Kritische Perspektiven eines neueren systemtheoretischen Modells, Marburg 1996, S. 40.

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  48. Vgl. Maturana, H.R.; Varela, F.J.; Uribe, B.: Autopoiese: Die Organisation lebender Systeme, ihre nähere Bestimmung und ein Modell, in: Maturana, H.R. (Hrsg.): Erkennen: Die Organisation und Verkörperung von Wirklichkeit, Braunschweig 1982, S. 157.

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  50. Der im Zusammenhang mit der Theorie autopoietischer Systeme gebräuchliche Begriff der ‘Reproduktion’ impliziert keine Wiederherstellung im Sinne einer identischen Kopie; er ist vielmehr im Sinne von ‘Selbsterzeugung’ zu interpretieren, d.h. bei der Wiederherstellung können auch Modifikationen eingebaut werden. Pointiert ausgedrückt, wirft das System altes über Bord und integriert statt dessen neue, innovative Lösungen.

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  51. Vgl. Maturana, H.R.: Der Baum der Erkenntnis: Die biologischen Wurzeln des menschlichen Er-kennens, 2. Aufl., Bern 1987, 1984, S. 53.

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  52. Der Begriff ‘operational Geschlossenheit’ ist damit deutlich vom Begriff’geschlossene Systeme’ in der klassischen Systemtheorie zu trennen. Vgl. Varela, F.J.: Two principles of self-organization, in: Ulrich, H.; Probst, G.J.B. (Hrsg.): Self-organization and management of social systems, Berlin u.a. 1984, S. 25 f

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  53. Aus diesem Zusammenhang leitet Schmidt ab, daß auch autopoietische Systeme als homöostatische Systeme bezeichnet werden können. Er weist jedoch darauf hin, daß Homöostase hier einerein interne Bedeutung hat, d.h. daß sie sich nur auf die Aufrechterhaltung der Reproduktionsfähigkeit des autopoietischen Systems bezieht. Vgl. Schmidt, S.J.: Radikaler Konstruktivismus, a.a.O., S. 22.

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  54. Vgl. Kirsch, W.: Kommunikatives Handeln, a.a.O., S. 189.

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  59. Maturana, H.R.; Varela, F.J.: Baum, a.a.O., S. 106.

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  65. Maturana, H.R.: Kognition, a.a.O., S. 100 f.

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  74. In Anlehnung an Hejl kann die Auseinandersetzung zwischen methodologischem Individualismus und methodologischem Kollektivismus zusammengefaßt werden in der Frage, inwieweit es möglich ist, “soziologische Konzepte ohne Rest in Beschreibungen des Verhaltens von individuellen Akteuren aufzulösen.” Vgl. Hejl, P.M.: Sozialwissenschaft als Theorie selbstreferentieller Systeme, Frankfürt und New York 1982, S. 240. Zur detaillierten Darstellung der sozialwissenschaftlichen Auseinandersetzung zwischen methodologischem Individualismus und methodologischem Kollektivismus vgl. Agassi, J.: Methodological individualism, in: British Journal of Sociology, Jg. 11, 1960, S. 244

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  100. Vgl. Luhmann, N.: Soziale Systeme, a.a.O., S. 601. Kolbeck und Nicolai verdeutlichen den Begriff reflexive Kommunikation anhand folgender Beispiele: “Warum sagst du nach jedem ‘Bitte’ immer ‘Danke’?”, “Habe ich dich richtig verstanden?” oder “Ich will in der Kneipe nicht immer über Fuß ball sprechen!” Kolbeck, C; Nicolai, A.: Organisation der Kultur, a.a.O., S. 95.

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  101. Vgl. Luhmann, N.: Soziale Systeme, a.a.O., S. 211.

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  102. Der Begriff Systemstruktur erhält bei Luhmann eine völlig andere Bedeutung als in der Allgemeinen Systemtheorie, bei der Struktur definiert wird als Relationen zwischen den Elementen eines Systems. Luhmann verwendet den Strukturbegriff dagegen immer im Sinne von Erwartungsstruktur, d.h. als generalisiertes Ordnungsmuster, mit dessen Hilfe soziale Systeme einschränken, was im System als relevantes Ereignis zugelassen wird und was nicht. Vgl. Stünzner, L.: Systemtheorie, a.a.O., S. 103 f.

    Google Scholar 

  103. Luhmann, N.: Soziale Systeme, a.a.O., S. 602.

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  104. Kolbeck, C; Nicolai, A.: Organisation der Kultur, a.a.O., S. 88.

    Google Scholar 

  105. Vgl. Luhmann, N.: Autopoiesis, Handlung und kommunikative Verständigung, in: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 11, 1982, S. 370.

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  106. 7 Aufgrund dieses doppelten Bezugs (Selbst- und Fremdreferenz) in ihrer Operationsweise schlägt Willke vor, soziale Systeme nicht als autopoietische, sondern als autonome Systeme zu bezeichnen. “Ein autonomes System ist ein System, das auf der Grundlage autopoietischer Selbststeuerung spezifische, durch seine Leitdifferenz und seinen Operationsmodus vorgezeichnete Umweltbeziehungen unterhält. [...] Es ist unabhängig von der Umwelt hinsichtlich der Tiefenstruktur seiner Selbststeuerung und seiner daraus folgenden rekursiven Operationsweise. Es ist abhängig von seiner Umwelt hinsichtlich der Konstellationen und Ereignisse, aus denen es Informationen und Bedeutungen ableiten kann, welche die Selbstbezüglichkeit seiner Operationen interpunktieren und anreichern.” Willke, H.: Strategien der Intervention in autonome Systeme, in: Baecker, D.; Markowitz, J.; Stichweh, R.; Tyrell, H.; Willke, H. (Hrsg.): Theorie als Passion, Frankfürt 1987, S. 341.

    Google Scholar 

  107. Luhmann, N.: Soziale Systeme, a.a.O., S. 605.

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  108. Vgl. ebenda S. 601 f.

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  109. Ebenda S. 234.

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  110. Vgl. Willke, H.: Differenzierung und Integration in Luhmanns Theorie sozialer Systeme, in: Hafer kamp, H.; Schmid, M. (Hrsg.): Sinn, Kommunikation und soziale Differenzierung, a.a.O., S. 266.

    Google Scholar 

  111. Luhmann, N.: Organisation, in: Küpper, W.; Ortmann, G. (Hrsg.): Mikropolitik: Rationalität, Macht und Spiele in Organisationen, Opladen 1988, S. 166.

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  112. Zur Darstellung des Entscheidungsbegriffs in der Betriebswirtschaftslehre vgl. stellvertretend Heinen, E.: Wissenschaftsprogramm der entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre, in: Heinen E. (Hrsg.): Grundfragen der entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre, München 1976, S. 364–393.

    Google Scholar 

  113. Zur ausführlichen Darstellung des Entscheidungsbegriffs von Luhmann vgl. Luhmann, N.: Soziologische Aspekte des Entscheidungsverhaltens, in: DBW, Jg. 44, 4/1984, S. 591 ff. sowie derselbe: Organisation, a.a.O., S. 166 ff.

    Google Scholar 

  114. Ebenda S. 166.

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  115. Kolbeck, C; Nicolai, A.: Organisation der Kultur, a.a.O., S. 138.

    Google Scholar 

  116. Zur ausfuhrlichen Darstellung des gradualistischen Autonomiekonzepts vgl. Teubner, G.: Hyperzyklus in Recht und Organisation: Zum Verhältnis von Selbstbeobachtung, Selbstkonstitution und Autopoiese, in: Haferkamp, H.; Schmid, M. (Hrsg.): Sinn, Kommunikation und soziale Differenzierung, a.a.O., S. 89–128; derselbe: Episodenverknüpfung: Zur Steigerung von Selbstreferenz im Recht, in: Baecker, D. u.a.: Theorie als Passion, a.a.O., S. 423–446 sowie derselbe: Recht als autopoietisches System, Frankfürt 1989.

    Google Scholar 

  117. Vgl. derselbe: Hyperzyklus, a.a.O., S. 90.

    Google Scholar 

  118. Vgl. Teubner, G.: Hyperzyklus, a.a.O., S. 90.

    Google Scholar 

  119. Derselbe: Recht als autopoietisches System, a.a.O., S. 25.

    Google Scholar 

  120. Ebenda S. 28.

    Google Scholar 

  121. Vgl. derselbe: Episodenverknüpfung, a.a.O., S. 427.

    Google Scholar 

  122. Mit der Referent/Referat-Beziehung differenziert und präzisiert Teubner die These Luhmanns, daß autopoietische Systeme zur Aufrechterhaltung ihrer Entwicklungsfähigkeit neben dem Selbstbezug auch immer einen Fremdbezug aufweisen. Vgl. derselbe: Hyperzyklus, a.a.O., S. 103 ff.

    Google Scholar 

  123. Teubner, G.: Hyperzyklus, a.a.O., S. 101.

    Google Scholar 

  124. Vgl. ebenda S. 113 ff.

    Google Scholar 

  125. Entnommen und verändert aus: Ebenda S. 115.

    Google Scholar 

  126. Teubner, G.: Hyperzyklus, a.a.O., S. 117.

    Google Scholar 

  127. Teubner G.: Hyperzyklus, a.a.O., S. 117 f.

    Google Scholar 

  128. Als Spill-over-Effekt bezeichnet Teubner dabei die Tatsache, daß sich Kommunikationen in einer Gruppe nicht auf vorausgegangene Kommunikationen in dieser Gruppe beziehen, sondern daß die Kommunikationen ihren Bezugs- oder Anknüpfungpunkt in der spezifischen Umwelt der jeweiligen Gruppenmitglieder haben.

    Google Scholar 

  129. Vgl. ebenda S. 118.

    Google Scholar 

  130. Mit der Zuweisung emergenter Eigenschaften bringt Teubner zum Ausdruckt, daß die kollektive Instanz seines Erachtens über Eigenschaften verfügt, die auf individueller Ebene nicht vorhanden sind. Vgl. ebenda S. 119.

    Google Scholar 

  131. Vgl. ebenda S. 119.

    Google Scholar 

  132. Ebenda S. 119.

    Google Scholar 

  133. TeubnerG.: Hyperzyklus, a.a.O., S. 121.

    Google Scholar 

  134. Da Kirsch den Begriff Autopoiese nur im Kontext der Kognitionsbiologie Maturanas interpretiert, spricht er in bezug auf Unternehmen nicht von Autopoiese, sondern von selbstreferentieller Geschlossenheit. Vgl. Kirsch, W.: Kommunikatives Handeln, a.a.O., S. 249.

    Google Scholar 

  135. Vgl. ebenda S. 252.

    Google Scholar 

  136. Vgl. ebenda S. 252

    Google Scholar 

  137. Vgl. ebenda S. 253.

    Google Scholar 

  138. Zur Darstellung der Theorie des kommunikativen Handelns vgl. Habermas, J.: Theorie des kommunikativen Handelns: Zur Kritik der funktionalistischen Vernunft, Frankfürt 1988 sowie derselbe: Vorstudien und Ergänzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns, Frankfürt 1984.

    Google Scholar 

  139. Vgl. Habermas, J.: Vorstudien und Ergänzungen, a.a.O., S. 589 f.

    Google Scholar 

  140. Vgl. Kirsch, W.: Kommunikatives Handeln, a.a.O., S. 59.

    Google Scholar 

  141. Vgl. ebenda S. 61.

    Google Scholar 

  142. Kirsch, W.: Kommunikatives Handeln, a.a.O., S. 253.

    Google Scholar 

  143. Als Beispiel für selbstreferentiell geschlossene Kontextgemeinschaften führt Kirsch Sekten an, die ihre Mitglieder vollständig kasernieren und von allen Interaktionen außerhalb der Gemeinschaft isolieren. Vgl. Kirsch, W.; Knyphausen, D.z.: Unternehmungen als “autopoietische” Systeme?, in: Staehle, W.H.; Sydow, J. (Hrsg.): Managementforschung 1, a.a.O., S. 94.

    Google Scholar 

  144. Entnommen und erweitert aus: Kolbeck, C; Nicolai, A.: Organisation der Kultur, a.a.O., S. 143. Auf eine Berücksichtigung der von Probst und Scheuss vertretenen Position (St. Galler Schule) wird verzichtet, da sie unmittelbar auf der Position Luhmanns aufbaut. Vgl. Probst, G.J.B.: Selbst organisation, a.a.O., S. 68 ff. sowie Probst, G.J.B.; Scheuss, R.: Die Ordnung von sozialen Systemen: Resultat von Organisieren und Selbstorganisation, in: ZfO, Jg. 53, 8/1984, S. 480 ff.

    Google Scholar 

  145. Besonders deutlich kommt dies beispielsweise in dem von Richter vorgelegten systemtheoretischen Ansatz zur Erklärung Strategischer Netzwerke zum Ausdruck. Während er einerseits eine System konzeption vertritt, bei der dem Individualparadigma folgend Unternehmen die Elemente des über geordneten Systems Strategisches Netzwerk darstellen, erklärt er andererseits alle durch das Netz werk ausgelösten Effekte mit Hilfe einer Systemkonzeption, in der Interaktionen und Kommunikationen die Elementarhandlungen bilden. Vgl. Richter, F.J.: Selbstorganisation, a.a.O., S. 68 f. sowie S. 75 f.

    Google Scholar 

  146. Zur ausführlichen Darstellung vgl. Hejl, P.M.: Selbstorganisation und Emergenz in sozialen Systemen, in: Krohn, W.; Küppers, G. (Hrsg.): Emergenz, a.a.O., S. 275 ff.

    Google Scholar 

  147. Vgl. Luhmann, N.: Soziale Systeme, a.a.O., S. 43 und 245 f.

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  148. Teubner, G.: Die vielköpfige Hydra, a.a.O., S. 191 f.

    Google Scholar 

  149. Diese Begriffsauffassung basiert auf der Explikation des Begriffs Autopoiese von Willke. Vgl. Willke, H.: Strategien der Intervention in autonome Systeme, a.a.O., S. 336 ff.

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  150. Synonym zu dem hier verwendeten Begriff der über rekursive Kommunikationen ausgebildeten Identität sind m.E. die Begriffe Lebens- oder Sprachform, Unternehmens- oder Organisationskultur, Corporate Identity oder Tiefenstruktur der Selbststeuerung eines Unternehmens.

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  151. Zur ausfuhrlichen Darstellung des Konzepts der mitlaufenden Selbstreferenz vgl. Luhmann, N.: Soziale Systeme, a.a.O., S. 604 ff.

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  152. Ebenda S. 607.

    Google Scholar 

  153. Vgl. derselbe.: Soziologische Aufklärung 6: Die Soziologie und der Mensch, Opladen 1995, S. 26 sowie derselbe: Selbstreferentielle Systeme, in: Simon, F.B. (Hrsg.): Lebende Systeme: Wirklich keitskonstruktionen in der systemischen Therapie, Berlin, Heidelberg, Tokyo 1988, S. 48.

    Google Scholar 

  154. Vgl. Teubner, G.: Die vielköpfige Hydra, a.a.O., S. 193.

    Google Scholar 

  155. Nach der hier vertretenen Begriffsauffassung können organisatorische Teileinheiten nur dann die Ausgangsbasis zur Entstehung eines Produktionsnetzwerks darstellen, wenn sie als autopoietische Sozialsysteme dritter Ordnung konzipiert werden können, d.h. wenn sie über eine eigene von der ‘Muttergesellschaft’ losgelöste Identität verfügen. Produktionsnetzwerke auf Basis hyperzyklisch verketteter Spezialkommunikationen zwischen organisatorischen Teileinheiten als autopoietische Sozialsysteme dritter Ordnung müßten dann jedoch folgerichtig als soziale Systeme vierter Ordnung bezeichnet werden. Es wird jedoch noch einmal explizit daraufhingewiesen, daß Autonomie im hier verwendeten Sinne völlig losgelöst ist von rechtlichen oder organisationsstrukturellen Aspekten. Zur ausführlichen Darstellung dieser Begriffsauffassung vgl. Probst, G.J.B.: Selbstorganisation, a.a.O., S. 82 ff.

    Google Scholar 

  156. Einen vergleichenden Überblick der verschiedenen Begriffsdefinitionen liefern Küppers und Krohn. Vgl. Krohn, W.; Küppers, G.: Selbstorganisation, a.a.O., S. 8 ff.

    Google Scholar 

  157. Vgl. Jantsch, E.: Die Selbstorganisation des Universums, München 1979, S. 66 und 259 ff.

    Google Scholar 

  158. Hejl, P.M.: Konstruktion, a.a.O., S. 306 f.

    Google Scholar 

  159. In Anlehnung an die Terminologie Hakens werden die Begriffe Ordnung eines Systems, interner Zustand eines System und Systemstruktur im folgenden als Synonyme eingesetzt.

    Google Scholar 

  160. Beisel bezeichnet die Erklärung der Entstehung, Aufrechterhaltung und Veränderung von System strukturen als wesentliches Erkenntnisziel der Synergetik. Vgl. Beisel, R: Synergetik und Organisationsentwicklung: Eine Synthese auf der Basis einer Fallstudie aus der Automobilindustrie, München und Mering 1994, S. 55.

    Google Scholar 

  161. Es wird an dieser Stelle jedoch daraufhingewiesen, daß die Synergetik in der vorliegenden Arbeitnur als heuristisches Konzept eingesetzt wird. Aus diesem Grund werden im folgenden auch nur die Grundzüge der Synergetik skizziert. Auf eine explizite Darstellung der mathematischen Zusammenhänge verzichtet. Zur umfassenden Darstellung der Synergetik vgl. Haken, H.: Synergetik: Eine Einführung: Nichtgleichgewichts-Phasenübergänge und Selbstorganisation in Physik, Chemie und Biologie, 3. erw. Aufl., Berlin, Heidelberg und New York 1990 sowie derselbe: Advanced Synergetics, Berlin 1983.

    Google Scholar 

  162. Zur ausführlichen Darstellung der Selbstorganisationsprozesse bei Lasern vgl. Haken, H.: Laser Theory, in: Encyclopedia of Physics, Vol. XXV/2cc, 1970 sowie derselbe: Erfolgsgeheimnisse der Natur: Synergetik, die Lehre vom Zusammenwirken, 2. Aufl., Stuttgart 1988, S. 61 ff.

    Google Scholar 

  163. Ebenda S. 21.

    Google Scholar 

  164. Derselbe: Synergetik im Management, in: Balck, H.; Kreibich, R. (Hrsg.): Evolutionäre Wege in die Zukunft: Wie lassen sich komplexe Systeme managen?, Weinheim 1991, S. 67.

    Google Scholar 

  165. Vgl. derselbe: Die Selbstorganisation der Information in biologischen Systemen aus der Sicht der Synergetik, in: Küppers, B.O. (Hrsg.): Ordnung aus dem Chaos: Prinzipien der Selbstorganisation und Evolution des Lebens, München 1987, S. 132 f.

    Google Scholar 

  166. Vgl. Beisel, R.: Synergetik und Organisationsentwicklung, a.a.O., S. 53.

    Google Scholar 

  167. Haken, H., Wunderlin, A.: Die Selbststrukturierung der Materie: Synergetik in der unbelebten Welt, Braunschweig 1991, S. 24.

    Google Scholar 

  168. Eine vergleichbare Auffassung vertritt auch Schiepek in seinem Konzept der sozialwissenschaftlichen Synergetik. Vgl. Schiepek, G.: Selbstreferenz in psychischen und sozialen Systemen, in: Kratky, K.W., Wallner, F. (Hrsg.): Grundprinzipien der Selbstorganisation, a.a.O., S. 182–200.

    Google Scholar 

  169. Vgl. Haken, H.: Synergetik im Management, a.a.O., S. 71.

    Google Scholar 

  170. Haken, H.; Haken-Krell, M.: Erfolgsgeheimnisse der Wahrnehmung: Synergetik als Schlüssel zum Gehirn, Frankfürt und Berlin 1994, S. 276.

    Google Scholar 

  171. Haken, H.: Erfolgsgeheimnisse der Natur, a.a.O., S. 34.

    Google Scholar 

  172. Vgl. Haken, H.; Wunderlin, A.: Selbststrukturierung, a.a.O., S. 23 f. und 205 ff.

    Google Scholar 

  173. Entnommen und verändert aus: Beisel, R.: Synergetik und Organisationsentwicklung, a.a.O., S. 59 sowie Haken, H.; Haken-Krell, M: Wahrnehmung, a.a.O., S. 38 ff.

    Google Scholar 

  174. Aus diesem Grund schlägt Beisel vor, in mikroskopischer Hinsicht nicht von Systemzuständen, sondern von relativ stabilen Systemdynamiken zu sprechen. Vgl. Beisel, R.: Synergetik und Organisationsentwicklung, a.a.O., S. 60.

    Google Scholar 

  175. Vgl. Haken, H.; Wunderlin, A.: Selbststrukturierung, a.a.O., S. 32.

    Google Scholar 

  176. Vgl. ebenda S. 192.

    Google Scholar 

  177. Vgl. Haken, H.: Erfolgsgeheimnisse der Natur, a.a.O., S. 44 ff.

    Google Scholar 

  178. Entnommen und verändert aus: Haken, H.: Erfolgsgeheimnisse der Natur, a.a.O., S. 45 f.

    Google Scholar 

  179. Da das Beispiel der Flüssigkeitserwärmung lediglich zur Veranschaulichung der grundlegenden synergetischen Zusammenhänge dient und die Darstellung nicht den Anspruch einer hohen Realitätsadäquanz erhebt, wird auf eine explizite Darstellung und Diskussion von prozeßbeeinflussenden Randbedingungen wie Gravitation oder Dichte der Flüssigkeit verzichtet.

    Google Scholar 

  180. Vgl. Haken, H.: Synergetik im Management, a.a.O., S. 71.

    Google Scholar 

  181. Vgl. Haken, H.; Wunderlin, A.: Selbststukturierung, a.a.O., S. 37.

    Google Scholar 

  182. Zur Darstellung des mathematischen Beweises vgl. ebenda S. 33 ff.

    Google Scholar 

  183. Vgl. ebenda S. 37.

    Google Scholar 

  184. Zur ausführlichen Explikation der Begriffe Konsensualisierung und Stabilisierung vgl. Beisel, R.: Synergetik und Organisationsentwicklung, a.a.O., S. 73 f.

    Google Scholar 

  185. Haken, H.: Erfolgsgeheimnisse der Natur, a.a.O., S. 49.

    Google Scholar 

  186. Vgl. Haken, H.; Wunderlin, A.: Selbststrukturierung, a.a.O., S. 38 ff. sowie Haken, H.; Haken-Krell, M.: Wahrnehmung, a.a.O., S. 22 ff. Vgl. Kriz, J.: Grundkonzepte der Systemtheorie: Chaos und Struktur, München 1992, S. 121. Entnommen und verändert aus: Haken, H.: Synergetik im Management, a.a.O., S. 75.

    Google Scholar 

  187. Vgl. Haken, H.; Haken-Krell, M.: Wahrnehmung, a.a.O., S. 24 f.

    Google Scholar 

  188. Vgl. ebenda S. 24.

    Google Scholar 

  189. Vgl. ebenda S. 33 ff.

    Google Scholar 

  190. Entnommen aus: Haken, H.; Haken-Krell, M.: Wahrnehmung, a.a.O., S. 34.

    Google Scholar 

  191. Zur ausführlichen Darstellung des Vektorkonzepts in der Synergetik vgl. Haken, H.; Wunderlin, A.: Selbststrukturierung, a.a.O., S. 221 ff.

    Google Scholar 

  192. Zur Explikation der Begriffe stabile und instabile Mode vgl. ebenda S. 232.

    Google Scholar 

  193. Beisel, R.: Synergetik und Organisationsentwicklung, a.a.O., S. 73.

    Google Scholar 

  194. Entnommen und verändert aus: Ebenda S. 76.

    Google Scholar 

  195. Vgl. Willke, H.: Interventionstheorie, a.a.O., S. 173.

    Google Scholar 

  196. Vgl. Malik, F.: Strategie des Managements komplexer Systeme, a.a.O., S. 185 ff.

    Google Scholar 

  197. Zur ausführlichen Unterscheidung der Begriffe Oberflächen- und Tiefenstruktur vgl. Willke, H.: Interventionstheorie, a.a.O., S. 111 f.

    Google Scholar 

  198. Der Begriff Identität im hier verwendeten Sinne umfaßt alles, was zum Selbstbild bzw. zur Selbstbeschreibung eines Unternehmens sowie zum im Unternehmen geltenden Bild der Umwelt bzw. zur Umweltbeschreibung gehört. Beispielhaft seien nur Ziele, Werte und soziale Normen, formale Regelsysteme (Pläne und Programme), informale Rollendefinitionen, Entscheidungs- und Handlungsroutinen sowie das herrschende Markt-, Konkurrenten- und Kundenbild genannt. Zur ausführlichen Darstellung und Diskussion des hier verwendeten Begriff Identität eines Unternehmens vgl. Willke, H.: Interventionstheorie, a.a.O., S. 140 ff., Kolbeck, C; Nicolai, A.: Organisation der Kultur, a.a.O., S. 158 ff. sowie Richter, J.: Selbstorganisation, a.a.O., S. 78 ff.

    Google Scholar 

  199. Willke, H.: Systemtheorie entwickelter Gesellschaften: Dynamik und Riskanz moderner gesellschaftlicher Selbstorganisation, Weinheim und München 1989, S. 122.

    Google Scholar 

  200. Vgl. Kasper, H.: Die Handhabung des Neuen in organisierten Sozialsystemen, Berlin, Heidelberg, New York 1990, S. 307 f. In Anlehnung an Morgan kann die wechselseitige Verkettung der Elemente autopoietischer selbst-organiserender Systeme, die hier durch den Ausdruck ‘Schema von Kommunikation und Anschluß-kommunikation’ zum Ausdruck gebracht wird, auch als reziproke Konnektivität bezeichnet werden. Vgl. Morgan, G.: Images of organization, a.a.O., S. 252. Der Begriff Struktur wird hier und im folgenden im Kontext der neueren Systemtheorie verwendet, d.h. Struktur bzw. Strukturierung ist ein an die Wahrnehmung, Interpretation, Sinnzuschreibung und Evaluation gebundener, niemals endender Prozeß der Produktion und Reproduktion von Erwartungen durch Interaktion und Kommunikation. Dieser Strukturbegriff darf somit nicht mit dem funktionalistischen Strukturbegriff der Betriebswirtschaftslehre verwechselt werden, in dem Struktur etwas Stabiles, Objektives und von der Wahrnehmung Unabhängiges darstellt (z.B. Struktur der Aufbauorganisation eines Unternehmens).

    Google Scholar 

  201. In den neueren systemtheoretischen Konzepten wird Umwelt damit zu einem systemrelativen Begriff. Entsprechend kann auch Umweltkomplexität nur in bezug auf ein spezifisches System definiert werden. Vgl. Luhmann, N.: Soziale Systeme, a.a.O., S. 249. Zur leichteren Abgrenzung wird im folgenden deshalb von Umwelt und Umweltkomplexität (systemrelativ) einerseits und von realer Umwelt und realer Umweltkomplexität (systemunabhängig) andererseits gesprochen.

    Google Scholar 

  202. Das hier vertretene Konzept der Identität kann damit gleichgesetzt werden mit dem Begriff Präfe renzsystem bei Willke. Als Präferenzsystem oder als Präferenzordnung bezeichnet er “den Zusammenhang sinnhaft-symbolisch konstituierter regulativer Mechanismen, welche die Transaktionenzwischen System und Umwelt steuern.” Willke, H.: Systemtheorie, a.a.O., S. 45.

    Google Scholar 

  203. Vgl. Willke, H.: Interventionstheorie, a.a.O., S. 35.

    Google Scholar 

  204. Vgl. Bellmann, K.: Konfiguration, a.a.O., S. 83.

    Google Scholar 

  205. Vgl. Willke, H.: Systemtheorie, a.a.O., 40.

    Google Scholar 

  206. Vgl. Luhmann, N.: Soziale Systeme, a.a.O., S. 47.

    Google Scholar 

  207. Willke, H.: Systemtheorie, a.a.O., S. 31.

    Google Scholar 

  208. Überlebensfâhigkeit bzw. in den Worten Maturanas Aufrechterhaltung der Autopoiese wird damit auch im vorliegenden Ansatz als übergeordnetes Unternehmensziel angesehen. Der Aufbau von Eigenkomplexität bzw. Sinnkonstitution in einem Unternehmen wird damit nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel zur Zielerreichung konzipiert.

    Google Scholar 

  209. In Erweiterung der Aussage Willkes kann m.E. konstatiert werden, daß sich ein System auch dann selbst zum Problem wird, wenn die Eigenkomplexität stark sinkt. Da eine geringe Eigenkomplexität eine geringe Zahl zur Verfügung stehender Handlungsoptionen impliziert, kann das betrachtete System in einer spezifischen Entscheidungssituation vollständig handlungsunfähig werden.

    Google Scholar 

  210. Willke, H.: Systemtheorie, a.a.O., S. 107.

    Google Scholar 

  211. Vgl. Maturana, H.R.: Kognition, a.a.O., S. 101 f.

    Google Scholar 

  212. Vgl. Luhmann, N.: Soziale Systeme, a.a.O., S. 148 ff.

    Google Scholar 

  213. Luhmann, N.: Soziale Systeme, a.a.O., S. 252.

    Google Scholar 

  214. Mit dieser Überlegung wird die These Luhmanns aufgegriffen, daß sich Systeme ohne Lösung des Kontingenzproblems der Gefahr aussetzen, handlungsunfähig zu werden. Vgl. ebenda S. 149.

    Google Scholar 

  215. Als Beispiel für eine derartige Entwicklung sei auf den Markt für mikroelektronische Bauteile hin gewiesen. In diesem seit den 70er Jahren stark umkämpften Markt haben die unterschiedlichen Herstellerunternehmen zur Erlangung von Wettbewerbsvorteilen sehr starke Innovationsanstrengungen unternommen. Die bis heute absehbaren Folgen sind ein immer schnellerer technischer Fortschritt und damit einhergehend eine starke Verkürzung der Produktlebenszyklen bei gleichzeitig stark steigenden Entwicklungskosten; m.a.W. ein hoch-komplexes Wettbewerbsumfeld. Diese von den Unternehmen durch ihre jeweiligen Wettbewerbsstrategien selbst geschaffene Umwelt komplexität zwingt sie heute, immer schneller und differenzierter zu reagieren; m.a.W. die jeweils wechselseitig produzierte Umweltkomplexität zwingt zum permanenten Ausbau der Eigenkomplexität. Zur ausführlichen quantitativen Darstellung der Marktentwicklungen im Markt für mikro elektronische Bauelemente vgl. beispielhaft Doll, G.: Fortschritte in der Mikroelektronik: Technische und ökonomische Implikationen, München 1989.

    Google Scholar 

  216. Unter dem Begriff komplementäre Erwartungserwartungen wird in Anlehnung an Probst und Rössi folgender Zusammenhang verstanden: Erwartungen des Unternehmens A treffen auf vom Unternehmen A erwartete Erwartungen von Unternehmen B hinsichtlich der Erwartungen von Unternehmen A und umgekehrt. Vgl. Probst, G.J.B.: Selbstorganisation, a.a.O., S. 73 sowie Rössi, D.: Austauschbeziehungen, a.a.O., S. 186.

    Google Scholar 

  217. Vgl. Hejl. P.M.: Konstruktion, a.a.O., S. 316.

    Google Scholar 

  218. Den Zusammenhang, der hier in Anlehnung an die Terminologie Hejls als Objektivierung bezeich net wird, belegen Luhmann und Willke mit dem Begriff der Reflexion. Zur zusammenfassenden Darstellung vgl. Willke, H.: Systemtheorie, a.a.O., S. 110 ff. sowie Kolbeck, C; Nicolai, A.: Organisation der Kultur, a.a.O., S. 104.

    Google Scholar 

  219. Als Beispiele für Maßnahmen, die das Ziel verfolgen, den jeweils fremden Handlungsraum zu be schränken, können Wertschöpfungspartnerschaften, bei denen ein starker Hersteller das Verhalten der Zulieferer vollständig bestimmt, verhaltenseinschränkende vertragliche Regelungen zwischen Unternehmen oder die Übernahme (vollständige Internalisierung) des jeweiligen Marktpartners genannt werden.

    Google Scholar 

  220. Eine ähnliche Überlegung liegt der von Bresser vertretenen These zugrunde, nach der kollektive Unternehmensstrategien klassische Wettbewerbsstrategien ergänzen oder ersetzen, um die durch eine hohe Umweltkomplexität induzierten Entscheidungsunsicherheiten zu reduzieren. Vgl. Bresser, R.K.F.: Kollektive Unternehmensstrategien, in: ZfB, Jg. 59, 5/1989, S. 548.

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  221. Zur Begründung der These, daß im Zuge des wechselseitigen Interaktions- und Kommunikations prozesses zunächst eine Selbstbeschränkung der Handlungsräume notwendig ist, vgl. Kapitel 3.3.2.

    Google Scholar 

  222. Einschränkend muß jedoch beachtet werden, daß die These in der dargestellten Form nur mit einer c.p.-Betrachtung aufrecht erhalten werden kann. D.h. es wird davon ausgegangen, daß sich die durch die externe Umwelt bedingte Komplexität nicht verändert. Als externe Umwelt wird dabei der Teil der entscheidungsrelevanten Umwelt betrachtet, der nicht in den Interaktions- und Kommunikationsprozeß eingebunden ist

    Google Scholar 

  223. Vgl. Teubner, G.: Die vielköpfige Hydra, a.a.O., S. 199.

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  224. Für die konkrete Darstellung und Diskussion der mit dem vorliegenden Erklärungsansatz postulierten emergenten Eigenschaften von Produktionsnetzwerken vgl. Kapitel 3.3.2.

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  225. Die stark pointierte Formulierung Knyphausens, daß Selbstorganisation nur in einer durch Fremd organisation definierten Arena ablaufen kann, gilt damit auch in bezug auf den vorliegenden Erklärungsansatz. Vgl. Knyphausen, D.z.: Selbstorganisation und Führung: Systemtheoretische Beiträge zu einer evolutionären Führungskonzeption, in: Die Unternehmung, Jg. 45, 1/1991, S. 53.

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  226. Stark vereinfacht ausgedrückt, kann dieser Zusammenhang folgendermaßen verdeutlicht werden: Ist ein Produktionsnetzwerk erst einmal konstituiert, können die einzelnen Netzwerkpartner im Netzwerk zwar noch zielbezogen bestimme Prozesse anregen oder initiieren, das Ergebnis der Prozesse ist von ihnen jedoch nicht mehr direkt beeinfluß- oder steuerbar.

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  227. Zur ausführlichen Explikation des Begriffs Interpenetration vgl. Luhmann, N.: Soziale Systeme, a.a.O., S. 289 ff.

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  228. Vgl. Willke, H.: Systemtheorie, a.a.O., S. 56 ff. sowie 261 ff.

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  229. Es sei hier noch einmal explizit darauf hingewiesen, daß das entscheidende Evolutionsprinzip im Kontext der neueren sozial wissenschaftlichen Systemtheorie, d.h. unter Berücksichtigung selbstreferentiell geschlossener, sinnkonstituierter und sinnkonstituierender sozialer Systeme, nicht das Überleben des Stärkeren oder die optimale Umweltanpassung darstellt, sondern als das entscheidende Prinzip der Evolution wird die Steigerung der Komplexitätsverarbeitungsfahigkeit angesehen. Darüber hinaus wird davon ausgegangen, daß die Evolution sozialer Systeme kein von außen initiierter und getriebener Prozeß ist, sondern daß soziale Systeme über eine veränderte Relationie-rung ihrer Elemente Variationen vollständig endogen erzeugen und diese Variationen anhand antizipierter externer Selektionskriterien (Erwartungen) auch intern selektieren; m.a.W. soziale Systeme verfügen über die Möglichkeit, die Evolution bewußt zu steuern bzw. bestimmte Evolutionsstrategien geplant und absichtsvoll zu verfolgen. Zur ausführlicheren Darstellung des Zusammenhanges zwischen neuerer Systemtheorie und Evolutionstheorie vgl. stellvertretend Willke, H.: Systemtheorie, a.a.O., S. 143 ff.

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  230. Die Wirkungen äußerer Umweltbedingungen und die Rückwirkungen der Realisation eines Produktionsnetzwerks auf diese Umweltbedingungen werden in der vorliegenden Arbeit erst im Zusammenhang mit der Diskussion des entwickelten Simulationsmodells in die Betrachtung einbezogen. Vgl. dazu die Ausführungen im Kap. 4.

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  231. Mit dem hier verwendeten Begriff ‘Produktionsnetzwerke als integriertes Ganzes’ wird nicht auf eine Integration i.S. von Aufgabe der Autonomie der einzelnen Netzwerkpartner rekurriert. Die Aufrechterhaltung der Autonomie der Partner ist statt dessen Grundbedingung für den vorgestellten Erklärungsansatz. Pointiert ausgedrückt, besteht das grundlegende Gestaltungsproblem von Produktionsnetzwerken damit nicht in der Suche nach einem ‘optimalen’ Maß von Integration und Autonomie i.S. eines Nullsummenspiels, sondern in der erfolgsgenerierenden Kombination von Integration und Autonomie in Form eines Positivsummenspiels.

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  232. Neben Elementen des gradualistischen Autonomiekonzepts und der Synergetik fließen in den hier vorgestellten Erklärungsansatz auch Gedanken des kollektiven Kernkompetenzansatzes zur Erklärung von Produktionsnetzwerken ein. Da die kernkompetenzorientierten Elemente jedoch weniger zur Konzeptualisierung, sondern mehr zur Operationalisierung dienen, wird auf einen expliziten Verweis auf den kollektiven Kernkompetenzansatz als theoretisches Basiskonzept verzichtet.

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  233. Dies gilt insbesondere deshalb, weil die hier unterstellte Kompatibilität der Ansätze von etlichen systemtheoretischen Autoren vehement bestritten wird. Einen zusammenfassenden Überblick über Gegner und Befürworter der Kompatibilitätsthese liefert Kratky. Vgl. Kratky, K.W.: Der Paradigmenwechsel von der Fremdorganisation zur Selbstorganisation, in: Kratky, K.W.; Wallner, F. (Hrsg.): Grundprinzipien der Selbstorganisation, a.a.O., S. 15 f.

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  234. Hejl, P.M.: Kybernetik 2. Ordnung, Selbstorganisation und Biologismusverdacht, a.a.O., S. 50.

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  235. In diesem Zusammenhang regt Haken beispielsweise an, die Phänomene Unternehmenskultur und Betriebsklima als Ordner im Sinne der Synergetik zu untersuchen. Vgl. Haken, H.: Synergetik im Management, a.a.O., S. 80. Wird der Begriff Unternehmenskultur im Sinne von Kolbeck und Nicolai aufgefaßt, so daß der Begriff Unternehmenskultur und das hier vertretene Identitätskonzept nahezu identische Zusammenhänge beschreiben, wäre im weitesten Sinne sogar die These gerecht fertigt, daß mit der vorliegenden Arbeit die Gedanken Hakens aufgegriffen und weitergeführt werden. Zum Unternehmenskulturbegriff bei Kolbeck und Nicolai vgl. Kolbeck, C; Nicolai, A.: Organisation der Kultur, a.a.O., S. 158 ff.

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  236. Haken, H.: Synergetik, a.a.O., S. 371.

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  237. Die Bezeichnung ‘vollständig voneinander getrennt’ stellt nur eine grobe sprachliche Vereinfachung dar. Es soll damit nicht ausgedrückt werden, daß die betrachteten Unternehmen keinerlei Beziehungen zueinander aufweisen, sondern daß sie nur über reine Marktbeziehungen miteinander verbunden sind, die noch keine institutionalisierten kooperativen Elemente enthalten.

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  238. Der Frage, unter welchen Voraussetzungen ein Unternehmen gerade diese Handlungsstrategie auswählt, wird jedoch nicht weiter nachgegangen, da sie m.E. nur durch eine genaue Analyse der spezifischen Identität bzw. der der Identität zugrunde liegenden Systemgeschichte beantwortet werden kann. Im Gegensatz zu dieser Position hält beispielsweise Richter eine von ihm als “systemische Unternehmenskultur” bezeichnete Ausprägungsform der Identität für ursächlich zur Auswahl dieser Handlungsstrategie. Als systemisch bezeichnet er die Unternehmenskultur dann, wenn das betrachtete Unternehmen über sehr ausgeprägte reflexive Fähigkeiten verfugt. Vgl. Richter, J.: Selbstorganisation, a.a.O., S. 81 ff. Dieser Ansatz ist m.E. jedoch nicht ganz schlüssig, da reflexive Fähigkeiten lediglich eine notwendige Bedingung zur Objektivierung der Umwelt darstellen und nicht als hinreichende Bedingung zur Gründung eines Netzwerks angesehen werden können. Auch die von transaktionskostentheoretischen oder wettbewerbsstrategischen Ansätzen postulierte These, daß die Handlungsstrategie ‘Aufnahme von Netzwerkbeziehungen’ ausschließlich auf spezifische Marktsituationen oder spezifische Transaktionsinhalte und -merkmale zurückgeführt werden kann, wird im Rahmen dieser Arbeit verworfen, da sie auf einer Konzeptualisierung von Unternehmen als triviale Reiz-Reaktions- bzw. Input-Output-Systemen basiert. Zur weiteren Darstellung des Problemkreises Netzwerkgründung vgl. auch die Ausführungen zum Evolutionsprozeß von Produktionsnetzwerken i.e.S.

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  239. Rössi vergleicht die Rolle der Netzwerkidentität alshandlungssteuernder Sinnzusammenhang des halb mit der Rolle, die das Commitment einer Sportmannschaft, innerhalb eines vorgegebenen Regelsystems siegen zu wollen, spielt. Vgl. Rössi, D.: Austauschbeziehungen, a.a.O., S. 182.

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  240. Analog zur Netzwerkgründung wird auch die Netzwerkauflösung im Rahmen des vorliegenden Erklärungsansatzes als individueller, nicht zu erklärender Entscheidungsakt konzipiert. Fragen wie beispielsweise “Wann und unter welchen Bedingungen scheidet ein Unternehmen aus dem Netzwerk aus?” oder “Wann und unter welchen Bedingungen entschließen sich die Netzwerkpartner gemeinsam zur Auflösung des Produktionsnetzwerks?” werden daher nicht weiter verfolgt. Aus der Selbstorganisationsperspektive des Produktionsnetzwerks betrachtet (interne Makrosicht), stellt damit sowohl die Netzwerkgründung als auch die Netzwerkauflösung einen Akt der Fremdorganisation dar.

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  241. Zur ausführlichen Begründung der im folgenden nur oberflächlich umrissenen Zusammenhänge vgl. die Darstellung des Evolutionsprozesses von Produktionsnetzwerken i.e.S.

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  242. Die realitätsfremde Annahme einer vollständig konstanten Umwelt wird nur zur Verdeutlichung der aufgeführten These eingeführt. I.d.R. ist jedoch damit zu rechnen, daß die ehemaligen Partner nach der Auflösung des Produktionsnetzwerks sich wechselseitig nicht mehr als entscheidungsrelevante Umwelt wahrnehmen, da sie entweder in anderen Märkten agieren oder auf andere Unternehmen als Marktpartner oder als potentielle Partner für ein neues Produktionsnetzwerk zurückgreifen. Darüber hinaus muß die hier sehr pauschal formulierte These auch deshalb relativiert werden, da die aufgezeigten Folgewirkungen nur im konkreten Einzelfall, d.h. in Abhängigkeit von der spezifischen Aufgabenstellung des Produktionsnetzwerks beurteilt werden können.

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  243. Unter den Begriffen Metakompetenzen und dynamische Fähigkeiten subsumieren Teece und Klein das Potential eines Unternehmens, Lern-, Adaptions-, Wandlungs- und Selbsterneuerungsprozesse zu vollziehen. Vgl. Klein, J.A.; Edge, G.M.; Kass, T.: Skill-Based Competition, in: Journal of General Management, Vol. 16, 4/1991, S. 4 ff. sowie Teece, DJ.; Pisano, G.; Shuen, A.: Dynamic capabilities and strategic management, Working Paper, University of California at Berkley/ Harvard University, November 1991, S. 20. Zur zusammenfassenden Darstellung vgl. Rasche, C.: Kernkompetenzen, a.a.O., S. 159 ff.

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  244. Ob und inwieweit die Netzwerkgründung vertragsrechtlich geregelt oder abgesichert wird, ist im Rahmen des hier vorgestellten Konzepts unerheblich. Auf eine Diskussion über Ausgestaltungsmöglichkeiten von Kooperationsverträgen in Produktionsnetzwerken wird aus diesem Grund vollständig verzichtet. In Anlehnung an die von Rössi und Spremann vertretenen Positionen wird jedoch grundsätzlich davon ausgegangen, daß ein über die Festlegung von Rahmenvereinbarungen hinaus gehendes, hartes vertragliches Kooperationsdesign für die weitere Evolution von Produktionsnetzwerken im hier konzeptualisierten Sinne eher hinderlich ist, als daß es sie unterstützt. Vgl. Rössi, D.: Austauschbeziehungen, a.a.O., S. 203 sowie Spremann, K.: Asymmetrische Information, in: ZfB, Jg. 60, 5/1990, S. 577. Sydow und Windeler beschreiben und erklären den der Netzwerkgründung vorgelagerten Selek-tionsprozeß geeigneter Partnerunternehmen beispielsweise mit folgenden Worten: “Weil die Frage der Selektion von geeigneten Interaktionspartnern vor allem in der ökonomischen Sphäre eng an die Frage der gemeinsamen Ressourcennutzung bzw. der möglichst reibungslosen Übertragbarkeit einzelner Ressourcen geknüpft ist, muß elementar die Frage der Kompatibilität der dafür grundlegenden Praktiken der Ressourcenverwendung inklusive der sich damit verbindenden Sichtweisen und normativen Orientierungen der Akteure mitgefuhrt werden.” Vgl. Sydow, J.; Windeler, A.: Über Netzwerke, virtuelle Integration und Interorganisationsbeziehungen, a.a.O., S. 4 f. Unter Berücksichtigung der Operationsweise von Unternehmen als selbstreferentiell geschlossenen Systemen kann diese Frage m.E. jedoch nicht vor der Netzwerkrealisation beantwortet werden, sondern die Antwort auf diese Frage ist ein wesentlicher Bestandteil des Evolutionsprozesses von Produktionsnetzwerken.

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  245. Auf die in diesem Zusammenhang von einigen Autoren verwendete Bezeichnung Hersteller-Zulieferer-Netzwerk wird bewußt verzichtet, da damit häufig vertikale Leistungsverflechtungen mit stark asymmetrischen Wertschöpfungsbeiträgen impliziert werden. Im Rahmen des hier vorgestellten Ansatzes wird jedoch davon ausgegangen, daß als entscheidungsrelevante Umwelt hauptsächlich solche Unternehmen wahrgenommen werden, die einen in bezug auf die Spezifität der Wertschöpfung sehr hohen Beitrag leisten.

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  246. Kolbeck und Nicolai sprechen in diesem Zusammenhang deshalb davon, daß sich selbstreferentiell geschlossene Systeme als Black-Boxes gegenüberstehen. Vgl. Kolbeck, C; Nicolai, A.: Organisation der Kultur, a.a.O., S. 205.

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  247. Vgl. Willke, H.: Systemtheorie, a.a.O., S. 111.

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  248. Entnommen und verändert aus: Rössi, D.: Austauschbeziehungen, a.a.O., S. 204.

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  249. Eine vergleichbare ökonomische Interpretation des systemkonstituierenden Sinns eines Netzwerks wird auch von Rössi und Weick vertreten. Vgl. Rössi, D.: Austauschbeziehungen, a.a.O., S. 183 sowie Weick, K.E.: Der Prozeß des Organisierens, a.a.O., S. 132 f.

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  250. Rössi. D.: Austauschbeziehungen, a.a.O., S. 209.

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  251. In dieser Aussage spiegelt sich im übertragenen Sinne die von Bellmann vertretene These, daß Pro duktionsnetzwerke “das Komplexitätsgefälle zwischen Umwelt und Organisationseinheit durch Austarieren von interner und externer Komplexität geeignet gestalten können”. Bellmann, K.: Konfiguration, a.a.O., S. 89.

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  252. In dieser Aussage spiegelt sich im übertragenen Sinne die von Bellmann vertretene These, daß eine heterarchische Netzwerkkonfiguration für Produktionsnetzwerke erfolgversprechender ist als eine hierarchische Netzwerkkonfiguration. Vgl. Bellmann, K.: Kernthesen, a.a.O., S. 61 ff.

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  253. Vgl. Teubner G.: Hyperzyklus, a.a.O., S. 101.

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  254. Es wird an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen, daß im Rahmen des hier vorgestellten systemorientierten Erklärungsansatzes nicht die am Netzwerk beteiligten Unternehmen, sondern die doppelattribuierten Kommunikationen der Netzwerkpartner die basalen Elemente des Systems Produktionsnetzwerk bilden.

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  255. Einschränkend soll noch einmal daran erinnert werden, daß ein autopoietisches oder selbstreferentiell geschlossenes Handlungssystem zwar vom Verhalten einzelner Komponenten unabhängig ist; es jedoch niemals vom Verhalten aller Komponenten unabhängig werden kann.

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  256. Um diesem für das Verständnis der Handlungslogik von Netzwerken fundamentalen Zusammen hang von Einheitszuschreibung und simultaner Vielfachzuschreibung auch sprachlich gerecht zu werden, verwendet Teubner für Netzwerke die oft mißverstandene Metapher der “vielköpfigen Hydra”. Vgl. Teubner, G.: Die vielköpfige Hydra, a.a.O., S. 208.

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  257. Vgl. die Darstellung des Konzepts von Netzwerkpartnern und Produktionsnetzwerk als interpenetrierte Systeme sowie die daraus abgeleitete Differenzierung in äußere und innere Umwelt eines Produktionsnetzwerks im Kap. 3.3.1. sowie Abb. 3–13 auf Seite 156.

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  258. Vgl. Beisel, R.: Synergetik und Organisationsentwicklung, a.a.O., S. 91.

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  259. Aus rein sprachlichen Vereinfachungsgründen wird hier sowie im weiteren Verlauf der Darstellung zwar vereinfachend von Eigen- und Umweltmodell gesprochen; es ist jedoch damit nicht das vollständige Eigen- und Umweltmodell eines Netzwerkpartners gemeint, sondern nur der in Beziehung zu den anderen Netzwerkpartnern relevante Ausschnitt des Eigen- und Umweltmodells.

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  260. Es wird an dieser Stelle noch einmal daran erinnert, daß Produktionsnetzwerke im Rahmen des vorliegenden Erklärungsansatzes als Instrument zur Erreichung des von jedem Partner individuell angestrebten Ziels der Aufrechterhaltung seiner Überlebensfähigkeit bzw. ökonomisch formuliert, der Steigerung seiner Wettbewerbsfähigkeit angesehen werden. Aufbauend auf dieser Hypothese wird weiter davon ausgegangen, daß auch die Auswahl der zukünftigen Netzwerkpartner, d.h. das dem Begriff’entscheidungsrelevant erachteter Teil der Umwelt’ zugrunde liegende Selektionskriterium, eine Zweck-Mittel-Überlegung repräsentiert. Die Partner treten jeweils mit den Unternehmen ihrer Umwelt in einen institutionalisierten wechselseitigen Interaktions- und Kommunikationsprozeß ein, von denen sie erwarten, daß sie den höchsten Beitrag zur Erreichung ihrer jeweils individuellen Zielen leisten können.

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  261. Einen ähnlichen Ansatz wählt auch Beisel beim Versuch einer synergetischen Rekonstruktion von Organisationsentwicklungsmaßnahmen. Vgl. Beisel, R.: Synergetik und Organisationsentwicklung, a.a.O., S. 91.

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  262. Im übertragenen Sinne entspricht die Reflexionsfähigkeit eines Netzwerkpartners damit der Funktion, welche die Spiegelanordnung beim Laser einnimmt. Durch eine Variation der Spiegelabstände kann der Selbstorganisationsprozeß beim Übergang von normalem zu Laserlicht erheblich beschleunigt oder verlangsamt werden. Der Spiegelabstand stellt damit eine erfolgsdeterminierende Randbedingung der Selbstorganisation des Systems Laser dar. Vgl. Haken, H.: Erfolgsgeheimnisse der Natur, a.a.O., S. 71.

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  263. Vgl. Willke, H.: Systemtheorie, a.a.O., S. 114 ff. sowie 128 ff.

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  264. Es wird an dieser Stelle noch einmal explizit daraufhingewiesen, daß ‘Verstehen’ im Rahmen der vorliegenden Arbeit im Sinne Willkes verwendet wird, d.h. Verstehen einer Handlung impliziert die Fähigkeit zur vollständigen Rekonstruktion des der Handlung zugrunde liegenden Entscheidungsprozesses.

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  265. Eine zu der hier vorgestellten Konzeption vergleichbare Position wird von Rössi vertreten. Auch in seinem Konzept dienen ökonomische Größen als Basis von Vertrauen in Kooperationsbeziehungen. “Je attraktiver die Systembeteiligung ist, umso stabiler ist das Synergiesystem. [...] Die Systembeteiligung ist umso attraktiver, je höher die Synergieeffekte bzw. je höher die individuellen Kooperationsauszahlungen sind.” Vgl. Rössi, D.: Austauschbeziehungen, a.a.O., S. 205.

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  266. In einer stärker ökonomisch ausgerichteten Interpretation kann diese Netzwerkidentität auch als Übereinstimmung in bezug auf das zur Erreichung des kollektiven Ziels der Steigerung der Markt-adäquanz und Marktrelevanz der im übergreifend koordinierten Wertschöpfungsprozeß erzeugten Produkte notwendige Zweck-Mittel-Handeln bezeichnet werden. Zu einer ähnlichen Interpretation vgl. Rössi, D.: Austauschbeziehungen, a.a.O., S. 184.

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  267. Rössi spricht in diesem Zusammenhang von Selbstauslieferung. Vgl. Rössi, D.: Austauschbezie hungen, a.a.O., S. 205.

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  268. Reziprozität wird dabei als idealtypisches Beispiel einer Form der Kommunikation und Interaktion zwischen Netzwerkpartnern angesehen, die sich durch einen Bezug auf die jeweils eigene Identität als auch durch einen Bezug auf die Netzwerkidentität auszeichnet.

    Google Scholar 

  269. Als Komplementaritätskompetenz wird im Rahmen dieser Arbeit die Fähigkeit eines Netzwerkpartners verstanden, seine eigenen Kompetenzen mit den komplementären individuellen Kernkompetenzen der jeweils anderen Partner in Hinblick auf marktfähige und für den Konsumenten nutzenstiftende Endprodukte zu harmonisieren bzw. nahtlos zusammenzufügen. Vgl. dazu ausführlich Kap. 2.3.2.

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Mildenberger, U. (1998). Konzeption eines Ansatzes zur Erklärung der Evolution von Produktionsnetzwerken auf Basis der neueren Systemtheorie. In: Selbstorganisation von Produktionsnetzwerken. Forum produktionswirtschaftliche Forschung. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08942-1_3

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