Zusammenfassung
Die Konzernrechnungslegung der Banken hat bisher im Rahmen von empirischen Untersuchungen nur relativ wenig Beachtung befunden. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang bislang nur die Arbeiten von Jäger/Vogelsang, Werthmöller, Weber/Zündorf, Ernsting sowie von Wagener/Böcking/Freiling/Ernsting/Fitzner. Jäger/Vogelsang haben konzernspezifische Fragestellungen in den Geschäftsberichten von rund 25 Bankkonzernen in den Jahren 1968-70 untersucht.1 Die empirischen Erhebungen von Werthmöller basieren auf den Geschäftsberichten des Jahres 1982.2 Da sich die Arbeiten von Jäger/Vogelsang und Werthmöller noch auf das Akt G’65 beziehen, konnte eine Reihe von Problemen keine Berücksichtigung finden, die erst infolge der aktuellen Entwicklung des Konzernbilanzrechts aufgetreten sind. Die empirischen Untersuchungen von ausgewählten Bankjahresabschlüssen von Weber/Zündorf und Ernsting 4 beschränken sich auf Teilaspekte der Bankkonzernbilanzierung nach neuem Recht. Die von Wagener/Böcking/Freiling/Ernsting/Fitzner durchgeführte Studie zu den Bankjahresabschlüssen 1993 schließt u.a. auch die konzernspezifische Bilanzierung von 35 Bankkonzernen ein. Die Studie zeigt dabei die verschiedenen Auslegungsformen der Praxis beispielhaft auf. Eine abschließende Wertung bleibt aber dem Leser überlassen.5
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Literatur
Vgl. Jäger/Vogelsang (WPg 1973), S. 389–400 und S. 421–428.
Vgl. Werthmöller (Rechnungslegung 1984).
Vgl. Weber/Zündorf (BB 1995), S. 297–304; Weber/Zündorf (DB 1995), S. 233–238.
Vgl. Ernsting (WPg 1996), S. 489–499.
Vgl. Wagener/Böcking/Freiling/Ernsting/Fitzner (Banken 1995).
Vgl. Sparda-Bank Karlsruhe (GB 1994), S. 27: „Die im Jahre 1984 gegründete Sparda-Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH u. Co., Gebäude-Betriebs KG Karlsruhe wurde aufgrund eines einstimmigen Gesellschafterbeschlusses zum 30. Dezember 1994 aufgelöst. Die Vermögenswerte der aufgelösten Kommanditgesellschaft sind bewertungsneutral auf die Sparda-Bank Karlsruhe, Körperschaft des öffentlichen Rechts, übergegangen. Die Sparda-Grundstücksverwaltungsgesellschaft mbH Karlsruhe wird fortgeführt. Ein Konzernabschluß mit Konzernlagebericht ist mit Verweis auf § 296 Abs. 2 HGB nicht mehr erforderlich.“ Vgl. auch Sparda-Bank Kassel eG (GB 1994), S. 38; Volksbank Hermannsburg-Bergen eG, (JA 1994, BA 1995), S. 5257.
Vgl. Société Générale — Elsässische Bank & Co. (JA 1994, BA 1995), S. 8041: „Die Société Générale — Elsässische Bank & Co. endete am 31. Dezember 1994, 12.00 Uhr, als Rechtsträger. Sie wird durch die Société Générale S.A., Paris, im Wege der Gesamtrechtsnachfolge in Form einer EG-Zweigniederlassung fortgeführt.“
Landesbank Berlin Girozentrale (GB 1994), S. 20.
Vgl. Schleswig-Holsteinische Landschaft (GB 1994), S. 50.
Vgl. Bayerische Landesbank für Aufbaufinanzierung (GB 1994), S. 79; Deizisauer Bank eG (JA 1994, BA 1995), S. 19145; Deutsche Postbank AG (GB 1994), S. 48; National Westminster AG (GB 1994), S. 19; Volksbank Schleiz eG (JA 1995, BA 1996), S. 104.
Hierdurch kann auch die These „Im nächsten Jahr wird alles besser!“ überprüft werden.
Vgl. v. Wysocki (ZfbF 1976), S. 751.
Vgl. dazu auch Ellrott (Beck Bilkomm. 1995), § 286 HGB, Rn. 21.
Vgl. zu Details Krumnow/Sprißler/Bellavite-Hövermann/Kemmer/Steinbrücker (Kreditinstitute 1994), § 34 RechKredV, Rn. 21–38.
Jensen/Meckling (JFE 1976), S. 308.
Vgl. Klarte (BB 1995), S. 40.
Vgl. dazu Kropp/Sauerwein (DStR 1995), S. 71.
Vgl. Niessen (WPg 1991), S. 199.
Vgl. ADS (1995), § 286 HGB, Rn. 54; Dörner/Wirth (HdR 1995), §§ 284–288, Rn. 261; Klatte (BB 1995), S. 36; Pfitzer/Wirth (DB 1994), S. 1938; a.A. Elliott (Beck Bilkomm. 1995), § 286 HGB, Rn. 18; Feige/Ruffert (DB 1995), S. 637; Heckroth (B.B1. 1995), S. 213; Kling (BB 1995), S. 349.
Auf die Probleme bei Kreditinstituten weisen explizit hin Feige/Ruffert (DB 1995), S. 638; Heckroth (B.B1. 1995), S. 212–214; Kling (BB 1995), S. 349.
Wagener/Böcking/Freiling/Ernsting/Fitzner (Banken 1993), S. 201. 22 Biener(WPg 1993), S. 708.
BMJ-Schreiben vom 6.3.1995 (DB 1995), S. 638.
Dörner/Wirth (HdR 1995), §§ 284–288 HGB, Rn. 261 (beide Zitate); vgl. auch die Kritik sowie die Vorschläge zur Ergänzung der Berichterstattung über die Managementvergütung bei Brotte (Geschäftsberichte 1997), S. 328–331.
Vgl. Gelhausen (WP-Handbuch 1996), F, Rn. 601; vgl. auch ADS (1995), § 286 HGB, Rn. 56a.
Vgl. AB1.EG L 317/1990, S. 57.
Kempter (BB 1996), S. 419; ähnlich PfitzerAVirth (DB 1994), S. 1939.
Vgl. Dörner/Wirth (HdR 1995), §§ 284–288 HGB, Rn. 261.
Havermann (WP-Handbuch 1996), M, Rn. 727; so auch ADS (1995), § 314 HGB, Rn. 50.
Ellrott (Beck Bilkomm. 1995), § 286 HGB, Rn. 21.
Bei den Sparda-Banken liegt die Zahl der Vorstandsmitglieder zwischen drei und fünf.
Vgl. Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA (GB 1994), S. 70.
Aalener Volksbank eG (JA 1994, BA 1995), S. 7959 (beide Zitate); vgl. auch Volksbank Tuttlingen eG (JA 1994, BA 1995), S. 9687: „Die Offenlegung des Konzernabschlusses 1994 erfolgt aus datenschutzrechtlichen Gründen und in Anlehnung an § 286 (4) HGB ohne die Bezüge der im Konzern tätigen und ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder.“; Leutkircher Bank — Raiffeisen- und Volksbank -eG (JA 1994, BA 1995), S. 13030: „Aus datenschutzrechtlichen Gründen wurde die Befreiungsvorschrift nach § 286 (4) HGB, die für den Einzelabschluß gilt, sinngemäß angewendet.“
Kling (BB 1995), S. 349.
Vgl. Busse v. Colbe (ZfbF-Sonderheft 32/1993), S. 21.
Diese Frist gilt auch für nach § 290 Abs. 2 HGB zur Aufstellung eines Konzernabschlusses verpflichtete Mutterunternehmen (vgl. Odenwald (Beck HdR 1987), C 200, Rn. 132).
Prahl/Naumann (WPg 1993), S. 238.
Lassen (Bankbilanzanalyse 1990), S. 73.
Zur Rechtslage vor dem Inkrafttreten des BaBiRiLiG vgl. Krumnow/Sprißler/Bellavite-Hövermann/Kemmer/Steinbrücker (Kreditinstitute 1994), § 340k HGB, Rn. 2–3.
Vgl. dazu Treuarbeit (Bankbilanzierung 1992), S. 185.
Vgl. Kaminski (WP-Handbuch 1996), A, Rn. 394–396.
Vgl. dazu Moizer (European Accounting Review 1992), S. 342.
Vgl. Lenz (WPg 1996), S. 273.
Vgl. zu den Indikatoren für Prüfüngshonorare den Überblick bei Yardley/Kaufrmann/Cairney/Albrecht (Journal of Accounting Literature 1992), S. 159.
Vgl. dazu Lenz (WPg 1996), S. 274–275.
Je ein Bankkonzern wird in 1993 und 1994 von zwei Gesellschaften geprüft; dabei wird im Rahmen der Berechnung die Konzernbilanzsumme den beiden Prüfungsgesellschaften hälftig zugerechnet.
Zu den „Big-Six“-Gesellschaften zählen Arthur Andersen, Coopers & Lybrand, Deloitte Ross Tohmatsu, Ernst & Young, KPMG Peat Marwick und Price Waterhouse.
Vgl. Lenz (WPg 1996), S. 315–316.
Auch Lenz legt den Berechnungen die Konzernbilanzsumme zugrunde, wenn ein Konzernabschluß aufgestellt wird (vgl. Lenz (WPg 1996), S. 273–274).
Vgl. Lenz (WPg 1996), S. 315.
Vgl. Lenz (WPg 1996), S. 316; Schruff (Wirtschaftsprüfer 1973), S. 127–129.
Vgl. Marten (Wechsel 1994), S. 262.
Vgl. Marten (Wechsel 1994), S. 104–105.
Ein Wechsel des Abschiußprüfers wurde im Untersuchungszeitraum lediglich in drei Fällen festgestellt (vgl. zur Häufigkeit des Prüferwechsels auch Marten (Wechsel 1994), S. 282).
Die Konzernbilanzsumme aller Bankkonzerne beträgt im Geschäftsjahr 1993 insgesamt 4,18 Billionen DM und im Geschäftsjahr 1994 insgesamt 4,69 Billionen DM.
Auf die C & L Deutsche Revision entfallen nach der Untersuchung von Lenz 21,62% der Mandate und 36,10% der Bilanzsumme, während die KPMG 28,11% der Mandate und 42,14% der Bilanzsumme auf sich vereinigt (vgl. Lenz (WPg 1996), S. 315). Die Berechnungen von Lenz beziehen sich auf das Jahr 1990.
Vgl. Lenz (WPg 1996), S. 274–275 und S. 315. Seine Berechnungen ergeben auch hier eine Marktführerschaft der KPMG mit 35,46% gegenüber 30,17% für die C & L Deutsche Revision.
Bei Lenz betragen die Werte für die KPMG 30,49% und für die C & L Deutsche Revision 24,39% (vgl. Lenz (WPg 1996), S. 315).
Im Geschäftsjahr 1994 hat ein C & L-Mandat eine durchschnittliche Konzernbilanzsumme von 155,9 Mio. DM, während die von der KPMG geprüften Bankkonzerne im Durchschnitt bei einer Konzernbilanzsumme von 96,7 Mio. DM liegen.
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Ernsting, I. (1997). Aufbau der empirischen Untersuchung. In: Publizitätsverhalten deutscher Bankkonzerne. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08890-5_5
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