Zusammenfassung
Die empirische Analyse hat eine Vielzahl von Beispielen für eine enge Auslegung von Rechtsvorschriften und damit zugleich für ein restriktives Publizitätsverhalten ergeben. In diesen Fällen beschränkt sich die Preisgabe von Informationen im Rahmen der Berichterstattung im handelsrechtlichen Konzernabschluß auf das gesetzlich notwendige Mindestmaß. Es läßt sich somit konstatieren, daß die untersuchten Abschlüsse der Geschäftsjahre 1993 und 1994 häufig auf die Intention der Informationsminimierung im Konzernanhang schließen lassen. Die deutschen Bankkonzerne betreiben in den untersuchten Geschäftsjahren insgesamt eine restriktive Publizitätspolitik. Darüber hinausgehend läßt sich in den Bankkonzernabschlüssen der Geschäftsjahre 1993 und 1994 eine erhebliche Anzahl von Verstößen gegen gesetzliche Rechnungslegungsvorschriften feststellen. Es bedarf an dieser Stelle keines Paradigmawechsels vom institutionellen zum informationellen Gläubigerschutz, um im Konzernabschluß den Gläubiger- und den Investorschutz durch Informationen zu begründen und eine aussagefähigere Berichterstattung zu fordern. Die Informationsfunktion des Konzernabschlusses ist bereits de lege lata auf den Gläubiger- und den Investorschutz ausgerichtet. Für Gläubiger und Anteilseigner sind präzise Informationen über die Abgrenzung des Konsolidierungskreises, über die Vereinheitlichung der Handelsbilanzen II, zur Höhe und zur Behandlung der Unterschiedsbeträge bei der Kapitalkonsolidierung sowie zur Durchführung der anderen Konsolidierungsmaßnahmen von Interesse.
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Ernsting, I. (1997). Abschließende Betrachtung des Publizitätsverhaltens. In: Publizitätsverhalten deutscher Bankkonzerne. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08890-5_13
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