Zusammenfassung
Die in der letzten Untersuchungsperiode zu beobachtenden deutlichen Abweichungen des Anlageverhaltens der Privaten vom langfristigen Trend können vermutlich auf das Zusammenwirken verschiedener nicht-zyklischer Einflußfaktoren zurückgeführt werden:
Kaum überschätzt werden können die Auswirkungen der deutschen Wiedervereinigung auf die Portfoliostrukturierung privater Anleger. Hier ist zum einen auf die einigungsbedingte Sonderkonjunktur und auf die damit einhergehende Verschiebung der Relationen zwischen wichtigen makroökonomischen Aggregatvariablen zu verweisen, die auch in den alten Bundesländern erhebliche Einflüsse auf die Portfoliostrukturen von Unternehmen und privaten Haushalten ausgeübt haben. Zum anderen spielten auch die nach der Umstellung der DDR-Konten auf D-Mark durch die ostdeutschen Haushalte und Unternehmen vorgenommenen Portfoliorestrukturierungen vorübergehend eine wichtige Rolle.
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Literatur
vg1. DeutscheBundesbank [1991b] S. 15ff.: Die Bundesbank schätzt, daß der erste Nachfrageschub nach der Wirtschafts-und Währungsunion im zweiten Halbjahr 1990 einen Wachstumsimpuls von etwa 2% und im ersten Halbjahr 1991 von ca. 2,5% des westdeutschen Bruttosozialprodukts auslöste.
vgl. Sachverständigenrat [Jahresgutachten 1990/1991] Zf. 124 u. 189, [Jahresgutachten 1991/92] Zf. 103, [Jahresgutachten 1992/93] Zf. 121
vg1. DeutscheBundesbank [1991a] S. 20, DeutscheBundesbank [1992a] S. 22, DeutscheBundesbank [1993b] S. 30
Die weitaus größten Abhebungen von Sparkonten wurden im ersten Halbjahr nach der Währungsunion im Juli 1990 getätigt: Sie sind im Rahmen der vorliegenden Untersuchung allerdings ohne Belang, da die Deutsche Bundesbank die in den Regressionsrechnungen verwendeten Zeitreihen erst zum Beginn des folgenden Kalenderjahres auf das vergrößerte Währungsgebiet umstellte.
lnsofern muß das Urteil einer Studie von GoldmanSachs [1993] kritisch beurteilt werden: Die Autoren stellen regressionsanalytisch - mit einem ähnlichen Testansatz wie dem hier verwendeten - einen im langfristigen Durchschnitt nur geringen Einfluß der Zinsstruktur auf Umschichtungen zwischen Geldmenge und Geldkapital fest und leiten daraus ab, daß eine Normalisierung der Zinsstruktur in der aktuellen Situation vermutlich nur in geringem Unifang Mittelreallokationen bewirken werde. Diese Übertragung langfristiger Durchschnittsresultate auf die aktuelle Situation scheint schon wegen der Trendentwicklungen im Anlageverhalten, besonders aber angesichts der Sonderentwicklungen in der letzten betrachteten Periode kaum vertretbar.
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Westerheide, P. (1995). Sondereinflüsse auf die Portfoliostrukturierung nach 1989. In: Potentialorientierte Geldmengenpolitik. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08866-0_6
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