Skip to main content

Karl Marx, Friedrich Engels und die Theorie des Kampfes

  • Chapter
  • 207 Accesses

Zusammenfassung

Relativ unumstritten wird in der marxistischen Debatte, wenn es um Fragen der Ideologie und ihrer Funktion geht, auf den Text ‘Die Deutsche Ideologie’ von Karl Marx und Friedrich Engels verwiesen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   39.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Referenzen

  1. Vgl. exemplarisch: Schmidt 1980 : 361; Zima 1989 : 70; Lenk 1991 : 191; Herkommer 1985 : 11; Projekt Ideologie-Theorie 1986 : 7; Labica 1985 : 510.

    Google Scholar 

  2. Es gibt sogar die These, daß der Begriff ‘Ideologie’ im Titel nur gewählt worden ist, um dem Text ‘Deutsche Ideologie’ größere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, vgl. Haug 1993 : 247 (FN).

    Google Scholar 

  3. So auch Labica 1985 : 510. Die Verbindung von Arbeitsteilung und Ideologie findet sich an verschiedenen Stellen des Marxschen Werkes: vgl. das Kapitel “Arbeitsteilung und Ideologie” in Haug (Haug 1993 : 91 – 115). Jenseits einiger Schlußfolgerungen, die mir — was hier jedoch nur bedingt interessiert — zum großen Teil falsch erscheinen, zeichnet Barth (Barth 1974 : 134 ff.) völlig richtig den zentralen Stellenwert der Arbeitsteilung in Marx’ Ideologietheorie und die notwendig damit verbundene Anthropologie nach.

    Google Scholar 

  4. Marx/Engels MEW 3 : 26.

    Google Scholar 

  5. Marx/Engels MEW 3 : 27.

    Google Scholar 

  6. Marx/Engels MEW 3 : 26.

    Google Scholar 

  7. Marx/Engels MEW 3 : 26.

    Google Scholar 

  8. Marx/Engels MEW 3 : 39: “Die Hegeische Geschichtsphilosophie ist die letzte, auf ihren “reinsten Ausdruck” gebrachte Konsequenz dieser gesamten Deutschen Geschichtsschreibung, in der es sich nicht um wirkliche, nicht einmal um politische Interessen, sondern um reine Gedanken handelt... .”

    Google Scholar 

  9. Vgl. Labica zit. nach: Herkommer 1985 : 139.

    Google Scholar 

  10. Marx/Engels MEW 3 : 33: “Sowie nämlich die Arbeit verteilt zu werden anfangt, hat Jeder einen bestimmten ausschließlichen Kreis der Tätigkeit, der ihm aufgedrängt wird, aus dem er nicht heraus kann; ... — während in der kommunistischen Gesellschaft, wo Jeder nicht einen ausschließlichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden.”

    Google Scholar 

  11. Marx/Engels MEW 3 : 26.

    Google Scholar 

  12. In dieser Arbeit wird davon ausgegangen, daß sowohl in der ‘Deutschen Ideologie’ als auch in dem Vorwort zur ‘Kritik der politischen Ökonomie’ das Basis/Überbau-Modell von Marx und Engels als dreigeteiltes begriffen und beschrieben wird. Auf der Basis erheben sich ideologische Formen, welche Ausdruck einer in der Basis stattgefundenen Arbeitsteilung sind, darüber erhebt sich das durch den ideologischen Prozeß überlagerte Bewußtsein. Die Basis wird bestimmt als die Gesamtheit der Produktionsverhältnisse, ideologische Formen als juristisch/politisch.

    Google Scholar 

  13. Marx/Engels MEW 3 : 34.

    Google Scholar 

  14. Marx/Engels MEW 3 : 34.

    Google Scholar 

  15. Marx/Engels MEW 3 : 34 f.; vgl. dazu auch Bader u.a. 1987 : 55 ff..

    Google Scholar 

  16. Schließlich ist der Text ja als Abrechnung von Marx und Engels mit der eigenen junghegelianischen Vergangenheit geschrieben worden. Vgl. Marx MEW 13 : 10: “... in der Tat mit unserm ehemaligen philosophischen Gewissen abzurechnen.”

    Google Scholar 

  17. So auch Eagleton 1991 : 70 und Lenk 1991 : 191, wenn auch die Konsequenzen, die aus dieser Bewertung gezogen werden, divergieren.

    Google Scholar 

  18. Marx/Engels MEW 3 : 34.

    Google Scholar 

  19. Marx/Engels MEW 3 : 262.

    Google Scholar 

  20. Marx/Engels MEW 3 : 262. Labica 1984 : 298 sieht den Bruch mit dem Konzept der Entfremdung als zu stark an, wenn er in der Weiterverwendung der Terminologie “nur ein Zurückbleiben der Sprache” sieht.

    Google Scholar 

  21. Vgl. hier insbesondere die ‘Ökonomisch-philosophischen Manuskripte’ von 1844, Marx MEW EB I : 465 ff.. Dort wird der Kommunismus “als positive Aufhebung des Privateigentums als menschlicher Selbstentfremdung und darum als wirkliche Aneignung des menschlichen Wesens durch und für den Menschen” (ebd. : 536) vorgestellt.

    Google Scholar 

  22. Marx MEW EB 1:514.

    Google Scholar 

  23. Marx MEW EB I: 517.

    Google Scholar 

  24. Vgl. Labica 1984 : 295. Es bezeichnet ursprünglich die Entäußerung von Vermögen durch Schenkung oder Verkauf.

    Google Scholar 

  25. Dazu ausführlich Barth 1974 : 99 – 123.

    Google Scholar 

  26. Hegel 1986 : 156 (aus Paragraph 73): “Ich kann mich eines Eigentums nicht nur als einer äußerlichen Sache entäußern, sondern muß durch den Begriff mich desselben als Eigentums entäußern, damit mir mein Wille, als daseiend, gegenständlich sei. Aber nach diesem Momente ist mein Wille als entäußerter zugleich ein anderer.”

    Google Scholar 

  27. Vgl. Barth 1974 : 141 ff..

    Google Scholar 

  28. Marx MEW 3 : 6. Freilich geht er, insofern nicht konsequent, in derselben These davon aus, daß das Wesen als Gattung, d.h. “als innere, stumme, die vielen Individuen natürlich verbindende Allgemeinheit gefaßt werden kann” (ebd.).

    Google Scholar 

  29. Vgl. Marx/Engels MEW 3 : 36, dort wird von der ‘idealistischen Superstruktur’ gesprochen.

    Google Scholar 

  30. Balibar 1994: 88 ff..

    Google Scholar 

  31. Die strukturellen, konzeptuellen Zusammenhänge des Warenfetischismus und der Ideologie sind noch zu diskutieren, aber bezeichnend ist trotzdem der Wechsel der Begriffswahl. Keine Ideologie der Ware, sondern der Fetischismus der Ware wird im ersten Band des ‘Kapital’ behandelt.

    Google Scholar 

  32. So wird zum Beispiel Engels viele Jahre später in seinem Vorwort zu ‘Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie’ von 1859 das Wort ‘ideologisch’ nicht mehr in jenem umfassenden Sinn der allgemeinen, quasi epistemologischen Passagen der ‘Deutschen Ideologie’ verwenden, sondern schlicht als pejorativen Ausdruck. Ziel der ‘Deutschen Ideologie’ sei es nämlich gewesen, “den Gegensatz unserer Ansicht gegen die ideologische der deutschen Philosophie” (MEW 13:10) herauszuarbeiten.

    Google Scholar 

  33. Marx/Engels MEW 3 : 27.

    Google Scholar 

  34. Marx/Engels MEW 3 : 39.

    Google Scholar 

  35. Marx/Engels MEW 3 : 13.

    Google Scholar 

  36. Marx/Engels MEW 3:19.

    Google Scholar 

  37. Vgl. dazu die Darstellung von Engels (Engels MEW 21) in der Vorbemerkung zum 1886 geschrieben Text ‘Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie’. Die ‘Deutsche Ideologie’, so Engels mit Bezug auf das Vorwort zur Kritik der politischen Ökonomie, diente der “Kritik der nachhegelschen Philosophie”. “Seitdem sind vierzig Jahre verflossen, und Marx ist gestorben, ohne daß sich einem von uns Gelegenheit geboten hätte, auf den Gegenstand zurückzukommen” (ebd. : 263).

    Google Scholar 

  38. Marx MEW 13 : 10. Der Anlaß dieser Äußerung war, daß das Manuskript nicht planmäßig gedruckt werden konnte. Engels wiederholt den Satz bestätigend 1888 in der Vorbemerkung zu ‘Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie’ (vgl. Engels MEW 21 :263).

    Google Scholar 

  39. In einer persönlichen Notiz hält Marx (Marx MEW 3 : 539) fest: “Es gibt keine Geschichte der Politik, des Rechts, der Wissenschaft etc., der Kunst, der Religion etc.”.

    Google Scholar 

  40. Vgl. Marx/Engels MEW 3 : 86.

    Google Scholar 

  41. Vgl. Brockhaus 1986, Bd. 3 : 175.

    Google Scholar 

  42. Haug 1984:22. 43)Eagelton 1991 : 73.

    Google Scholar 

  43. Williams 1977:60.

    Google Scholar 

  44. Vgl. Mitchell 1986 : 168 ff.; dazu auch Eagelton 1991 : 76.

    Google Scholar 

  45. Vgl. dazu de Vries 1989 : 35 ff.; Lenk 1991 : 185 ff.; Barth 1974 : 13 – 60.

    Google Scholar 

  46. Marx/Engels MEW 3 : 27.

    Google Scholar 

  47. Marx/Engels MEW 3 : 35. So auch die Interpretation bei Bader u.a. 1987 : 60.

    Google Scholar 

  48. Die Widersprüche dieser Vindizierung der Wahrheit lassen sich bei Lenk (Lenk 1986 : 162 ff.) gut verfolgen. Lenks affirmative Darstellung sieht aber diese Probleme leider nicht einmal. Wie die Analyse der gesellschaftlichen Totalität durch den ideologischen Schleier hindurch überhaupt möglich ist, bleibt Lenks Geheimnis.

    Google Scholar 

  49. Marx/Engels MEW 3 : 32.

    Google Scholar 

  50. So auch die Kritik von Bader u.a. 1987 : 49. Marx und Engels haben in späteren Arbeiten diesen Zusammenhang auch selbst zurückgenommen. Vgl. nur MEW 23 : 56: “In der altindischen Gemeinde ist die Arbeit gesellschaftlich geteilt, ohne daß die Produkte zu Waren werden.”

    Google Scholar 

  51. Marx/Engels MEW 3 : 46.

    Google Scholar 

  52. Marx/Engels MEW 3 : 33.

    Google Scholar 

  53. Marx/Engels MEW 3 : 40.

    Google Scholar 

  54. Marx/Engels MEW 3 : 40.

    Google Scholar 

  55. Marx/Engels MEW 3 : 46.

    Google Scholar 

  56. Marx/Engels MEW 3 : 46.

    Google Scholar 

  57. Vgl. Marx/Engels MEW 3 : 46 f..

    Google Scholar 

  58. Marx/Engels MEW 3 : 47.

    Google Scholar 

  59. So auch Eagelton 1991 : 79. Anders: Haug 1984 : 22 ff., der aber die ‘politischen’ Stränge unangemessen überbetont und von ihrer direkten Rückbindung an die ökonomischen Verhältnisse löst.

    Google Scholar 

  60. Marx MEW 13 : 9.

    Google Scholar 

  61. Marx MEW 13 : 9.

    Google Scholar 

  62. Marx MEW 13 : 9.

    Google Scholar 

  63. Eine andere mögliche Lesart ist, daß es keinen direkten Sinnzusammenhang zwischen dem letztgenannten und dem Satz zuvor gibt. Daß Marx mit diesem Satz von der Beschreibung des kämpfenden Menschen zur analytischen Aussage über den Wert der Selbstbeschreibung des Menschen übergegangen ist, was wieder die erste Interpretation stärken würde.

    Google Scholar 

  64. Vgl. Marx MEW 13:8: “Meine Untersuchung mündete in dem Ergebnis..., daß aber die Anatomie der bürgerlichen Gesellschaft in der politischen Ökonomie zu suchen sei.” 66) Labica 1985 : 512.

    Google Scholar 

  65. Vgl. zu Lenin: Rauh 1970 : insb. 707; dazu auch Volker 1986 : 14; Haug/Elfferding 1986. Ausführlich dazu auch Lenin in Teil III, Kapitel 1.2. dieser Arbeit. Bei Gramsci wird der Satz geradezu zur Grundlage der Hegemonietheorie gemacht. Gramsci Bd.6 : 10/12: “Die im Vorwort von Zur Kritik der politischen Ökonomie enthaltene Aussage, daß die Menschen das Bewußtsein von den Strukturkonflikten auf dem Terrain der Ideologien erlangen, muß als eine Feststellung von erkenntnistheoretischem und nicht bloß psychologischem und moralischem Wert betrachtet werden.” Ohne direkten Bezug, aber mit Hinweis auf die Möglichkeit von Beschleunigung und Verlangsamung der gesellschaftlichen Entwicklung siehe Luxemburg LWG, Bd. 4:61.

    Google Scholar 

  66. Gerade aber auch dogmatische Lektüren der marxistischen Ideologietheorieentwicklung (hier exemplarisch: Metscher/Steigerwald 1982) verweisen gerne auf diese Stelle, um eine imaginäre Linie der Theorieentwicklung von Marx/Engels über Luxemburg, Lenin und Gramsci festzumachen. Da gibt es keine Brüche. Weder zwischen dem jungen und dem reifen Marx, weder zwischen Marx und Engels, natürlich auch nicht zwischen Marx und Lenin oder Gramsci. Lenin knüpft an Marx/Engels an (ebd. : 196); Gramsci knüpft an Marx, Engels und Lenin an (ebd. : 205) und arbeitet dessen Erkenntnisse schärfer heraus usw.. Da es zur Herausarbeitung der aktiven führenden Rolle der Partei der Arbeiterklasse auch in ideologischen Fragen dieses positiven Ideologiebegriffs bedarf, wird jener kleine Satz von Marx aus dem Vorwort von 1859 aus seinem Zusammenhang gerissen, über die Leninsche Lektüre des Satzes reinterpretiert und geradezu zum Kern der Marxschen Ideologietheorie aufgeblasen. Da die dogmatische Lektüre Marx als heiligen Text betrachtet, muß — bei allen Verbiegungen und Verdrehungen durch Verkürzungen, die dazu nötig sind — der ‘positive Ideologiebegriff auf Marx selbst zurückgeführt werden.

    Google Scholar 

  67. Nach Labica 1985 : 511. 70) Marx MEW 13 : 8.

    Google Scholar 

  68. Vgl. zu dieser Debatte Volker 1986 : 14 ff., der schon, wie wir noch sehen werden, zu viel Honig aus jenem kleinen Wörtchen ‘Form’ saugt. Mit Recht kritisiert er aber Sandkühler 1973, der gar ‘die materialistische Geschichtsauffassung’ als Kampfform der Arbeiterklasse sehen und dies auf das Vorwort zurückführen will.

    Google Scholar 

  69. Marx/Engels MEW 3 : 35: “Der Kommunismus ist für uns nicht ein Zustand, der hergestellt werden soll, ein Ideal, wonach die Wirklichkeit sich zu richten haben (wird). Wir nennen Kommunismus die wirkliche Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt.”

    Google Scholar 

  70. Damit stehen Marx und Engels in der Tradition der Aufklärung, welche Wissenschaft und Ideologie als Entgegengesetztes versteht und deswegen behauptet, daß sich die Vernunft dann durchsetzen werde, wenn alle ideologischen Reste durch die Wissenschaften aus dem Denken vertrieben werden können. In der Idolenlehre von Francis Bacon werden Idole als Täuschungen übersetzt.

    Google Scholar 

  71. z.B. Schmidt 1980 : 361 ff.; Balibar 1994 : 89 f..

    Google Scholar 

  72. vgl. Eagelton 1991 : 84; Lenk 1986 : 132; Bader u.a. 1987 : 145. Die Beurteilung geht dann natürlich weit auseinander. Während die einen (z.B. Lukács oder Backhaus 1969) im Warenfetischismus einen Kern marxistischer Theoriebildung sehen, ist die Kritik von Balibar 1977 oder Eagelton 1991 zumindest ebenso heftig, wie die Begeisterung ersterer Autoren.

    Google Scholar 

  73. Marx MEW 23 : 86.

    Google Scholar 

  74. Marx MEW 23 : 90.

    Google Scholar 

  75. Marx MEW 23 : 86.

    Google Scholar 

  76. Balibar 1977: 301.

    Google Scholar 

  77. vgl. Marx MEW 23 : 90.

    Google Scholar 

  78. Vgl. Schmidt 1980 : 369 f.. Diesen wichtigen Aspekt, den Althusser im Anschluß an Spinoza ausgearbeitet hat, finden wir jedoch im Fetischkapitel ohne tiefere Bedeutung.

    Google Scholar 

  79. Marx MEW 23 : 90.

    Google Scholar 

  80. Vgl. Balibar 1995 : 65.

    Google Scholar 

  81. Vgl. Eagelton 1991 : 88 f.. 85)Eagelton 1991 : 88.

    Google Scholar 

  82. Marx MEW 23 : 90.

    Google Scholar 

  83. Marx MEW 13 : 11. Ab “Hier...” handelt es sich um ein Zitat aus Dantes ‘Göttliche(r) Komödie’, das Marx im Original zitiert.

    Google Scholar 

  84. Marx MEW 23 : 93. 89) Balibar 1977: 310.

    Google Scholar 

  85. Balibar 1977:314.

    Google Scholar 

  86. Klassisch ist diese Feststellung bei Gramsci. Vgl. z.B. Gramsci Gh, Bd. 4 : 878. Dort polemisiert Gramsci gegen den Ökonomismus. Dieser müsse “bekämpft werden mit dem authentischen Zeugnis von Marx als Verfasser konkreter politischer und historischer Werke. Unter diesem Gesichtspunkt sind vor allem wichtig der 18. Brumaire und die Schriften zur Orientalischen Frage (...).” In diesen Werken, so Gramsci weiter, fanden sich Vorbehalte gegen die In-eins-Setzung von Ökonomie und Ideologie. “Vorbehalte, die in den allgemeinen Werken keinen Platz finden konnten” (ebd.). Ähnlich aber auch Balibar 1977 : 310 oder Derrida 1995 : 175 ff., der sich gegen den Vorwurf wendet, die politischen Schriften seien weniger philosophisch als die “großen” Werke von Marx.

    Google Scholar 

  87. “Im Staate sind der Geist des Volkes, die Sitte, das Gesetz das Herrschende. Da wird der Mensch als vernünftiges Wesen, als frei, als Person, anerkannt und behandelt; und der Einzelne seinerseits macht sich dieser Anerkennung dadurch würdig, daß er, mit Überwindung der Natürlichkeit seines Selbstbewußtseins, einem Allgemeinen ... , dem Gesetze gehorcht, also gegen andere sich auf eine allgemeingültige Weise benimmt, sie als das anerkennt, wofür er selber gelten will, — als frei, als Person.” (Hegel 1970a : 221 f.); und: “[E]s ist das sittliche Ganze — der Staat, welcher die Wirklichkeit ist, worin das Individuum seine Freiheit hat und genießt, aber indem es das Wissen, Glauben und Wollen des Allgemeinen ist” (Hegel 1970b : 55).

    Google Scholar 

  88. vgl. Marx/Engels MEW 3 : 34.

    Google Scholar 

  89. Marx MEW 1 : 103.

    Google Scholar 

  90. Marx MEW 1 : 150. Eine kurze Rekonstruktion der Marxschen Staatstheorie unter besonderer Berücksichtigung dieses hier im Folgenden beschriebenen Wandels findet sich bei Müller u.a. 1994: 23 ff.

    Google Scholar 

  91. Die Idee, den Staat unter dem Aspekt der Klassenherrschaft zu greifen, stammt übrigens von Engels (vgl. hierzu Stedman Jones 1988 : 257), wurde aber von Marx systematisiert. “Die Selbstständigkeit des Staates kommt heute nur noch in Ländern vor, wo die Stände sich nicht vollkommen zu Klassen entwickelt haben.” (Marx/Engels MEW 3 : 62) In modernen Gesellschaften/Staaten, in denen es Klassen gibt, ist es historisch notwendig geworden, daß sich die herrschende Klasse als Staat organisiert. Weil “sie eine Klasse, nicht mehr ein Stand ist, (ist sie) dazu gezwungen, sich national, nicht mehr lokal zu organisieren und ihrem Durchschnittsinteresse eine allgemeine Form zu geben.” (ebd. : 62) Staat und herrschende Klasse werden somit in eins gesetzt, der Staat verliert damit den Status von Allgemeinheit. Hingegen wird das Proletariat aufgrund seiner objektiven Stellung im sozialen Raum Träger der Allgemeinheit (vgl. Marx/Engels MEW 2 : 38). “Diese Subsumtion der Individuen unter bestimmte Klassen kann nicht eher aufgehoben werden, als bis sich eine Klasse gebildet hat, die gegen die herrschende Klasse kein besonderes Klasseninteresse mehr durchzusetzen hat.” (Marx/Engels MEW 3 : 75) Das Herrschaftsinstrument Staat, so dachten Marx und Engels anfanglich, sei durch jede/n zu benutzen, wenn die Staatsmacht erobert ist. Doch führten die Erfahrungen mit der Pariser Kommune — “Namentlich hat die Kommune den Beweis geliefert, daß die ‘Arbeiterklasse nicht die fertige Staatsmaschine einfach in Besitz nehmen und sie für ihre eignen Zwecke in Bewegung setzen kann” (Marx/Engels MEW 4 : 574) — zur Revidierung dieser Auffassung. “Das Proletariat ergreift die Staatsgewalt und verwandelt die Produktionsmittel zunächst in Staatseigentum” ... das ist “[d]er erste Akt, worin der Staat wirklich als Repräsentant der ganzen Gesellschaft auftritt -die Besitzergreifung der Produktionsmittel im Namen der Gesellschaft — ist zugleich sein letzter selbstständiger Akt als Staat. Das Eingreifen einer Staatsgewalt in gesellschaftliche Verhältnisse wird auf einem Gebiet nach dem andern überflüssig und schläft dann von selbst ein. ... Der Staat wird nicht ‘abgeschafft’, er stirbt ab “ (Engels MEW 19 : 224).

    Google Scholar 

  92. Marx MEW 23 : 765 f..

    Google Scholar 

  93. Marx/Engels MEW 3 : 34.

    Google Scholar 

  94. vgl. Marx/Engels MEW 3 : 48.

    Google Scholar 

  95. Marx/Engels MEW 3 : 47.

    Google Scholar 

  96. Gramsci Bd. 5 : 8/182.

    Google Scholar 

  97. So reden Marx und Engels im ‘Kommunistischen Manifest’ davon, daß der Staat ein Ausschuß sei, der “die gemeinschaftlichen Geschäfte der Bourgeoisie regelt” (Marx/Engels MEW 4 : 464). Dieses setzt dem Staat sehr enge Grenzen in Bezug auf politisch/ideologische Handlungsfreiheit. Wichtiger aber hier ist seine Charakterisierung als Klassenstaat bzw. Staat einer Klasse. Staat ist somit der ideelle oder objektive Ausdruck der bourgeoisen Gesamtinteressen, er geht über bourgeoise Einzelinteressen hinaus.

    Google Scholar 

  98. Engels MEW 8: 562.

    Google Scholar 

  99. Marx MEW 8: 560.

    Google Scholar 

  100. Die Anerkennung der Ungewöhnlichkeit der Situation in Frankreich wurde von allen Marxisten insofern Rechnung getragen, als daß fortan gesellschaftliche Situationen, in denen ‘groteske und mittelmäßige Personage’ die Staatsgewalt an sich zog, als Bonapartismus gewertet wurden. Vgl. insbesondere zum italienischen Faschismus und zum Nationalsozialismus: Thalheimer 1974 (Original: 1930) : 14 ff: “Der beste Ausgangspunkt für die Untersuchung des Faschismus scheint mir die Marxsche und Engelssche Analyse des Bonapartismus (Louis Bonaparte) zu sein.” Thalheimer gehörte bis 1928 der KPD an und wurde dann wegen ‘Rechtsabweichung’ ausgeschlossen. Eine kritische Diskussion der Thalheimerschen Position findet sich bei Fritzsche 1977 : 494 ff. Fritzsche wirft Thalheimer allerdings vor, das Kapital als rein passiven Unterstützer des Faschismus analysiert und damit das Engagement von Kapitalfraktionen für den Faschismus unterschätzt zu haben.

    Google Scholar 

  101. Diese These eines Widerspruchs zwischen ökonomischer und politischer Struktur der bürgerlichen Gesellschaft zieht sich durch zahlreiche politisch-historische Schriften von Marx. Vgl. z.B.: MEW 7 : 43; 6 : 200; 8 : 152 ff; 17 : 340. Zum ganzen auch Bader u.a. 1987 : 379 ff.

    Google Scholar 

  102. Marx MEW 8 : 154. In dieser ganzen marxschen Interpretation steckt ein Problem: Werte können einen anderen inhaltlichen Charakter bekommen, wenn sich die gesellschaftlichen Träger dieser Werte ändern. Diese Feststellung zielt aber,anders als bei Marx, nicht auf die Unterstellung einer teleologischen Entwicklung. Daß Freiheit und Gleichheit zentrale Bezugsgrößen des ideologischen Klassenkampfes sind, ist also die eine Sache, daß sich diese Werte n o t w e n d i g im Laufe der Geschichte gegen die Bourgeoisie richten müssen, hat damit nichts zu tun. Trotz der teleologischen Implikationen bei Marx wird so etwas wie eine Eigendynamik des Politischen hier implizit eingeführt, so daß wir dieser Argumentation erst einmal folgen.

    Google Scholar 

  103. Vgl. Marx/Engels MEW 3 : 48.

    Google Scholar 

  104. Bader u.a. 1977:381.

    Google Scholar 

  105. Vgl. auch folgende zwei Analysen, die den sich entwickelnden Widerspruch demokratischer Freiheitsrechte und bürgerlicher Herrschaft nachzeichnen: Neumann 1967 : 31 ff; Perels 1973.

    Google Scholar 

  106. Marx MEW 8: 182.

    Google Scholar 

  107. vgl. Vorrede zur dritten Auflage von Friedrich Engels: MEW 8 : 562. 113) Marx MEW 8: 184.

    Google Scholar 

  108. Marx MEW 23: 765.

    Google Scholar 

  109. Marx MEW 23 : 765.

    Google Scholar 

  110. Marx MEW 23 : 765.

    Google Scholar 

  111. Vgl. Lipietz 1985 : 109 – 114. “Denn die gesellschaftliche Anerkennung der Natur eines Verhältnisses ist ein Bestandteil des Verhältnisses selbst” (ebd. : 110). Zu Recht verweist Lipietz auf den ‘strukturalen Marxismus’ Althussers u.a. als theoretischem Hintergrund derartiger Annahmen (ebd. : 136).

    Google Scholar 

  112. Vgl. Stedman Jones 1988 : 268 ff.: “Diese Theorie ließ wenig Raum, um zwischen dem besonderen Charakter der kapitalistischen Krise der 40er Jahre und der endgültigen Krise des gesamten Kapitalismus zu unterscheiden. Die 1848er Revolution nahm nicht den vorhergesehenen Verlauf. In England siegten nicht Chartismus und ‘proletarischer Sozialismus’, Deutschland vollendete nicht seine bürgerliche Revolution, die Französische Revolution schlug fehl und brachte die ‘Farce’ des Zweiten Kaiserreichs hervor, und die ‘geschichtslosen Völker’ Osteuropas bewiesen in der Praxis die Existenz einer komplexen und ungleichmäßigeren historischen Logik, als dies in der ursprünglichen Theorie vorgesehen war” (ebd., S. 269).

    Google Scholar 

  113. Marx/Engels MEW 4 : 573. Kritisiert wird einzig, aber zu Recht, die Staatsauffassung des Manifestes von 1848.

    Google Scholar 

  114. Marx/Engels MEW 4 : 477. vgl. auch ebd. : 474.

    Google Scholar 

  115. Marx MEW 23 : 87 (Zum Verhältnis von Ideologie und Fetischismus, s.o.) und Marx MEW 25 : 324f..

    Google Scholar 

  116. Lenk 1991 : insb. 191 – 197; ähnlich: Lenk 1986. Jenseits vieler notwendiger Differenzierungen finden sich analoge Überlegungen zur Unmöglichkeit des politischen Kampfes in warentauschenden Gesellschaften bei Adorno; Volker 1986.

    Google Scholar 

  117. Lenk 1991 : 194f.

    Google Scholar 

  118. Labica 1984: 296.

    Google Scholar 

  119. Vgl. Labica 1989: 1366.

    Google Scholar 

  120. Lenk 1986: 166.

    Google Scholar 

  121. Volker 1986:8.

    Google Scholar 

  122. Volker 1986: 10 und 17.

    Google Scholar 

  123. Volker 1986: 11.

    Google Scholar 

  124. “Meine Untersuchung mündete in dem Ergebnis, daß Rechtsverhältnisse wie Staatsformen weder aus sich selbst zu begreifen sind noch aus der sogenannten allgemeinen Entwicklung des menschlichen Geistes, sondern vielmehr aus den materiellen Lebensverhältnissen” (Marx MEW 13 :8).

    Google Scholar 

  125. Dies haben wir etwas ausführlich an anderer Stelle dargelegt: Vgl. Müller/Reinfeldt/Schwarz/ Tuckfeld 1994 : 23 ff.

    Google Scholar 

  126. Haug 1984 : 91 kritisiert in Forcierung dieser falschen Vereinnahmung der ‘Deutschen Ideologie’ noch jene Stellen seines PIT-Kollegen Volker, wo dieser die Unzulänglichkeiten der marxschen Ideologietheorie noch, wenn auch eher beiläufig, erwähnt.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1997 Springer Fachmedien Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Tuckfeld, M. (1997). Karl Marx, Friedrich Engels und die Theorie des Kampfes. In: Orte des Politischen. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08834-9_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08834-9_2

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8244-4244-7

  • Online ISBN: 978-3-663-08834-9

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics