Perspektiven

Zusammenfassung

Wie gezeigt werden konnte, ist die Verquickung der klassischen Rundfunk-Medien und des WWW recht weit fortgeschritten. So ist es „nur noch eine Frage der Zeit“, wie CMV-Gründer Ted Turner versichert, „bis Fernsehprogramme dank leistungsfähiger Modems und Breitbandverkabelung komplett über den Computer laufen werden“⁵⁵⁶. Wann dieser Zeitpunkt allerdings erreicht sein wird, ist gegenwärtig nur zu vermuten. Nach Karl-Ulrich Kuhlo ist kaum von einer nahen Zukunft auszugehen, sieht der n-tv-Geschäftsführer doch „noch lange keine Konkurrenz zwischen Fernsehen und Internet“, da „bei der Übertragung bewegter Bilder [...] das TV dem Daten-Highway auch im ISDN-Zeitalter um Längen überlegen [ist]“ ³³⁷. Dennoch sind sich Experten einig, daß das Internet das Medium ist, welches zum vielbeschworenen Zusammenwachsen von TV und PC führen und gleichzeitig den Kampf um das Freizeitbudget der Zuschauer intensivieren werde. ³³⁸So hält es Steven Craddock, Vice President New Media Development bei Comcast, für nicht unwahrscheinlich, daß „in wenigen Jahren mehr User zur Prime Time online gehen, anstatt zu fernsehen“ ³³⁹. Und Andy Grove, Chef des weltgrößten Chip-Herstellers Intel., ließ auf dem Weltwirtschaftsforum, welches Anfang Februar 1997 in Davos tagte, keine Gelegenheit aus, in Vorträgen und Diskussionsrunden den versammelten Politikern, Industriekapitänen und Medienbossen das neue Kredo immer wieder einzuhämmern: Computer und Internet seien im Begriff, den althergebrachten Fernseher und die Stereoanlage aus dem Wohnzimmer zu verdrängen, der Medienbranche stehe eine Revolution bevor. ³⁴⁰