Zusammenfassung
Die bisherigen Ausführungen machten deutlich, daß weder der Markt noch der Staat in der Lage sind, Vertrauensgüter und öffentliche Güter in ausreichender Menge und in der gewünschten Qualität bereitzustellen. Da jedoch häufig Nonprofit-Organisationen gerade jene Güter erstellen, bei denen Markt und Staat zumindest graduell versagen, ist zu fragen, welche Faktoren sie zur Überwindung von Markt- und Staatsversagen befähigen. Dieser Frage soll im folgenden nachgegangen werden, wobei besonderes Gewicht auf die Lösung der öffentlicheGut-Problematik gelegt wird. Den theoretischen Teil abschließend erfolgt sodann eine kritische Würdigung der ökonomischen Theorie nichterwerbswirtschaftlicher Organisationen.
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Literatur
Mit der Frage, was Manager und andere Mitarbeiter dann überhaupt bewegt, in einer nichterwerbswirtschaftlichen Organisation zu arbeiten, haben sich neben Young (1983, 1986, 1987) auch Weisbrod/Schlesinger (1986) und Hansmann (1980) beschäftigt; vgl. dazu weiter unten.
Der Begriff “kommerzielle Nonprofit-Organisation” scheint ein Widerspruch an sich zu sein, doch ist damit lediglich gemeint, daß diese Organisationen sich nicht durch Spenden etc. finanzieren, sondern finanzielle Gegenleistungen für ihre Dienste verlangen. Hansmann (1980) unterscheidet entsprechend “donative nonprofits” und “commercial nonprofits”.
Unter öffentlichen Gütern versteht Hansmann solche Güter, deren Gebrauch andere nicht ausschließt und deren Herstellungskosten unabhängig von der Anzahl der Personen ist, die es konsumieren; vgl. Hansmann 1980, S. 848; vgl. dazu ausführlicher Kap. 4.2
Zur Kritik an Titmuss, insbesondere der Annahme, Kommerzialisierung würde Altruismus reduzieren, vgl. Arrow 1975.
Einen Uberblick über den Property-Rights-Ansatz gibt z.B. Schüller 1983.
vgl. z.B. Alchian/Demsetz 1972, S. 790; zur Kritik daran Nutzinger 1978; auch: Fama/Jensen 1983a und 1983b.
Zu den Analysemethoden vgl. Weisbrod/Schlesinger 1986, S. 138ff.
Untersuchungen zur Effizienz von NPO wurden z.B. von Herzlinger/Krasker 1987 angestellt.
Zum Begriff der Institution vgl. z.B. Vanberg 1982.
Eine Gegenthese vertreten Frohlich/Oppenheimer 1970/71: “In short, there is no justification derivable from assumptions of rationality and self-interest for concluding that there is any difference in the likelihood that large groups will supply themselves with collective goods and the likelihood that small groups will do so.” (ebd., S. 1141.
Auch van de Kraagt et al. (1988) unterstützen die Vermutung, daß Individuen den Nutzen anderer als Folge ihrer Handlungen positiv bewerten und deshalb dann kooperativ handeln, wenn das Verhältnis von externen Nutzen und eigenen Kosten ihnen vorteilhaft erscheint; vgl. van de Kraagt et al. 1989.
Diese Auffassung deckt sich mit den schon 1981 von Marwell/Ames aus einem empirischen Test gezogenen Schlußfolgerungen, nach denen free riding weniger ausgeprägt ist, als es die reine Theorie vermuten ließe. Lediglich Ökonomen verhielten sich danach etwas theoriegerechter, was in geringerer Spendenbereitschaft zum Ausdruck kam.
Der Mitarbeit in Organisationen ist aber nicht nur diese Fehleinschätzung förderlich; hinzu kommt, daß Beiträge oft niedrig gehalten werden, um ein übriges zur Überwindung des Problems öffentlicher Güter zu leisten; vgl. Rothenberg 1989.
Breyer/Zweifel (1992) subsumieren Altruismus unter das Phänomen externer Effekte. Altruismus verstehen sie als “physische externe Vorteile” und unterscheiden entsprechend der Klassifikation von Collard (1978) “Güterexternalitäten” und “Nutzenexternalitäten”; vgl. Breyer/Zweifel 1992, S. 142f.
Jedes Individuum nimmt bei seiner Entscheidung über die Höhe seines Beitrages zu einer wohltätigen Handlung die Handlungen der anderen als gegeben hin; vgl. Sugden 1982, S. 781ff.
Zum Öffentlichkeitsgrad vgl. Weisbrod 1980.
vgl. dazu z.B. Wolf Jr. 1979 und Seibel 1992
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Schaad, M. (1995). Die kompensierende Rolle der Nonprofit-Organisationen .... In: Nonprofit-Organisationen in der ökonomischen Theorie. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08792-2_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08792-2_4
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-6102-8
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