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Die Bedingungen des Handelns als Unternehmung

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Mensch und Natur in der Unternehmung
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Zusammenfassung

Unter Anwendung des bislang dargelegten Instrumentariums sollen im folgenden einige der Bedingungen skizziert werden, unter denen sich die Produktion in der Form der Unternehmung vollzieht. Ziel ist dabei insbesondere die Charakterisierung der ökonomischen Rationalität als integrative Qualität eines Potentiale des Menschen und der Natur nutzenden Handelns von den produktiven, koordinativen und integrativen Bedingungen ihrer Möglichkeit her. Die inhaltliche Differenzierung des bislang einheitlich betrachteten Handelns des Menschen wird als Ausgangspunkt für die Frage genutzt, welche Veränderungen der Stellungnahme menschlichen Handelns zu seinen ökologischen Bedingungen erforderlich waren, um die Voraussetzungen für bestimmte Formen der Inanspruchnahme der Natur und des Menschen zu schaffen. Darüber hinaus wird die Frage gestellt, wie sich die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Möglichkeit verändert haben, in der Nutzung von Mensch und Natur eine in einer spezifisch ökonomischen Form rational gestaltbare Möglichkeit koordinierten produktiven Handelns zu erblicken. Aus beiden Blickwinkeln wird in einer nach den Aspekten des Handelns differenzierenden Form der Akzent auf diejenigen im weitesten Sinne durch den Begriff der Abstraktion charakterisierbaren menschlichen Leistungen gelegt, die erforderlich sind, um die Definition der rationalen Qualität von Handeln anhand eines ökonomischen Effizienzkriteriums zu ermöglichen. Auf dieser Basis soll als Ausgangspunkt der Untersuchung von Mensch und Natur als Produktionsfaktoren die Unternehmung von den Bedingungen her charakterisiert werden, die aus der Betrachtung des in ihr sich vollziehenden Handelns als Bewegung von Kapital resultieren.

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Literatur

  1. Vgl. kritisch zur tiefreichenden Trennung produktiver und privater Sphäre Weizsäcker, E.U.v.: (Erdpolitik), S. 245.

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  2. Vgl. Hobbes, T.: (Leviathan), S. 94ff und 133ff., sowie hierzu Kliemt, H.: (Institutionen), S. 26ff. Hobbes beschreibt aus dieser Sicht einen Staat, in dem die Schaffung eines zu umfassender Verfügung ermächtigten “Leviathan” die Sicherung von Regeln sichert, die gerade in Folge der Abweichung des Menschen von der Natur in produktiver und integrativer Hinsicht zum Erfordernis eines menschlichen im Unterschied zu dem von ihm als natürlich aufgefaßten Zustand gesellschaftlichen Zusammenlebens erforderlich sind. Vgl. zur Kritik an dieser von vornherein die Möglichkeit der Relativierung von Handeln ausblendenden Sicht Apel, K.O.: (Konflikte), S. 53f. und (Diskurs), S. 280ff. sowie Kliemt, H.: (Institutionen), S. 30f.

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  3. Vgl. zur Betrachtung dieser Frage als Notwendigkeit der “Produktion von Handlungsmöglichkeiten des einzelnen durch kollektive Selbstbindung” mit Bezug auf Hobbes Homann, K; Suchanek, A.: (Wirtschaftsehtik), S. 114.

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  4. Vgl. Homann, K; Suchanek, A.: (Wirtschaftsehtik), S. 114ff.

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  5. Die Form, in der die Menschen durch seine Koordination hindurch, über “natürliche” Ordnungen hinaus in Beziehung zueinander treten und dabei unterschiedliche Formen der Betroffenheit von öffentlich gesetzten Restriktionen ihres privaten, produktionsbezogenen und auch öffentlichen Handelns realisieren, ist sein zentrales Problemfeld.

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  6. Abgrenzungen etwa im Sinne der Existenz von Wirkungsbeziehungen machten demgegenüber eine den Rahmen dieser Arbeit sprengende globale Betrachtung zwingend erforderlich (vgl. unten bei historischer Betrachtung). Wenn keine Spezifikation des betrachteten sozialen Gebildes vorliegt, wird im folgenden von der durch die Gültigkeit der jeweiligen Gesetze definierten bundesdeutschen Gesellschaft bzw. ihren historischen Vorläufern ausgegangen.

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  7. Die Herleitung des Vollzugs einer einzelnen Handlung allein aus Bedürfnissen in Analogie zu der Betrachtung “natürlicher” Antriebe von Verhalten erscheint umgekehrt somit ebensowenig ohne Einbezug auch der in-tegrationsbezogenen schöpferischen Leistung des Individums möglich wie etwa die “Erfindung” von Technik aus bloßem “Trial and Error”. Vielmehr erfordert jede vom Menschen selbst geschaffene Situation des einzelnen, d.h. ihre produktiven, koordinativen und intergrativen Aspekte zwingend Begründungsleistungen, die über die bloß gattungsmäßig-evolutiv oder durch die individuelle Konditionierung von Verhalten bestimmte Befriedigung elementarer Bedürfnisse hinausgehen müssen.

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  8. Dies gilt sowohl für die unmittelbare Wirkung von sich aktuell verändernden Werten, Beziehungen und neuem Wissen, aber vor allem auch für die aktuelle Wirkung allein als Möglichkeit produktiv diffus wahrgenommener Veränderungen.

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  9. Unternehmungen werden im folgenden als industrielle Unternehmungen verstanden, einen explizite Berücksichtigung etwa von Handelns- und Dienstleistungsunternehmungen erfolgt nicht. Auch vorindustrielle Unternehmungsformen, wie insbesondere der Verlag bzw. Fabrikproduktion auf noch handwerklicher Basis werden im folgenden nicht in die Untersuchung einbezogen, sondern stellen lediglich historisch bedingte Vorstufen zur Industrieunternehmung dar.

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  10. Vgl. hierzu den Überblick über die historische Entwicklung bei Borchard, K.: (Revolution), S.135ff.

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  11. andere Entwicklungen, die ebenfalls in industrielle bzw. kapitalistische Gesellschaften einmündeten, jedoch nicht aus der hier zu skizzierenden Entwicklung, sondern z.B. aus der Konfrontation mit dem Handeln solcher Gesellschaften hervorgingen, wie dies in einer Reihe außereuropäischer Gesellschaften der Fall ist, werden hier nicht betrachtet.

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  12. Zu der hier benutzten Einteilung der Entwicklung in drei Abschnitte (Vorgeschichte — vorindustrielle — industriell-kapitalistische Gesellschaft) vgl. allgemein Immler, H.: (Wert), S. 95f., genauer S. 96–175. Vgl. auch die von einem anderen Ausgangspunkt ausgehende dialektisch-materialistische Geschichtsinterpretation bei Sohn-Rethel, A.: (Arbeit), S. 123ff.

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  13. Vgl. zu den folgenden Ausführungen auch: Polanyi, K.: (Transformation), S. 68ff. und Ulrich, P.: (Transformation), S. 91ff. Vgl. zu der zwingenden Verflechtung produktiver und koordinativer Veränderungen North, D.C.: (Theorie), S. 167ff. sowie Wehler, H.-U.: (Geschichte), S. 47

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  14. Vgl. Hösle, V.: (Philosophie), S. 49ff.

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  15. Vgl. Lilley, S.: (Fortschritt), S. 119f.

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  16. Vgl. Parsons, T.: (System), S. 99 und zur zentralen Rolle in der Masse von Lebewesen gebundener Sonnenenergie und ihren Folgen für die gesellschaftliche Produktion Sieferle, R.P.: (Energie), S. 24ff.

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  17. Zur Rolle des Mittelalters für die produktiv Entwicklung zur industriellen Produktion vgl. Lilley, S.: (Fortschritt), S. 121.

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  18. Vgl. Immler, H.: (Natur), S. 17f.

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  19. Vgl. Picht, G.: (Begriff), S. 95f. Zur “Entzauberung der Welt” vgl. Weber, M.: (Beruf), S. 317. Vgl. auch Hösle, V.: (Philosophie), S. 50ff. sowie North, D.C.: (Theorie), S. 178f.

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  20. Vgl. zur Kritik an dieser “experimentellen” Gestalt neuzeitlicher Wissenschaft unter dem “Verbot der Frage nach der Wahrheit” Picht, G.: (Begriff), S. 15f. und 114ff. sowie 405f. Picht interpretiert hier ((Begriff), S. 115) die objektivierende Operation des menschlichen Denkens dahingehend, daß die “Anwendung der logischen Formen auf das, was individuell und veränderlich ist” die Zerstörung der Natur schon “vorprogrammiert”. Vgl. auch die an Whitehead orientierte Kritik an der die in der Natur präsente Kreativität ausblendenden, “reduktiven” Form der Wissenschaft bei Rapp, F.: (Kreativitätsbegriff), S. 86ff.

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  21. Die Fähigkeit zur Mobilisierung fossiler Energiequellen, also die Mobilisierung in der Umwelt gebundener Leistungen der Natur (Vgl. Toynbee, A.: (Future), S. 31 und Sieferle, R.P.: (Energie), S. 30ff.) stellt hier eine zentrale Größe dar, die analytische Eröffnung ihren natürlichen Erscheinungsformen weit vorgelagerter Nutzungspotentiale natürlicher Ressourcen eine andere.

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  22. Vgl. auch Schöne, L: (Umweltzerstörung), S. 40

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  23. Vgl. Parsons, T.: (System), S. 97 und zur Definition industrieller Produktion in Abgrenzung zu ihren historischen Vorläufern Dahrendorf, R.: (Sozialstruktur), S. 17f. sowie die Einordnung dieses technischen Moments in den Kontext koordinativer und integrativer Größen bei Brand, J.: (Untersuchungen), S. 160ff.

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  24. Vgl. Parsons, T.: (System), S. 99f.

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  25. Dies gilt vor allem dann, wenn, wie dies in zunehmendem Maße aufgrund rechtlicher und demographischer Entwicklungen der Fall ist, nicht mehr die Möglichkeit einer unmittelbar landwirtschaftlich basierten Sicherung des Überlebens gegeben ist.

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  26. Während als extremes Pendant dieser Lage die Existenz von umgekehrten Versuchen der kommunikativen Beeinflusssung natürlicher Prozesse durch den Menschen im Wege der ästhetischen Setzung sinnlicher Signale,

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  27. aber auch sprachlicher Art zu verstehen ist, die an die Natur als Ganze als kreatives “Gegenüber” adressiert sind, (Vgl. Binswanger, H.C. u.a.: (Arbeit), S 111f.) liegt in der auf einer personalisierten Gott- und Jenseitsvorstellung basierenden Kosmologie bereits ein wesentlicher Ansatzpunkt der Vereinseitigung der Relation Mensch -Natur begründet. Vgl. dazu Galtung, J.: (Zivilisationstheorie), S. 32 und Picht, G.: (Begriff), S. 91.

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  28. Vielmehr wurde als Korrelat einer immer umfangreicheren Kommunikation über die Natur die Aufnahme von Informationen aus dieser auf dem Weg über verbliebene sinnliche Kanäle immer weiter reduziert.

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  29. Vgl. hierzu Kießler, O.: (Frage), S. 134 und S. 137f.

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  30. Vgl. Hösle, V.: (Philosophie), S. 51ff. und (Krise), S. 43f.

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  31. Als entscheidend ist auch hier hervorzuheben, daß keine Veränderung der Koordinationsprinzipien in der Relation Mensch — Natur erfolgt, sich also die Verschiebung des Ortes der Gestaltung nicht etwa parallel zu einer vom Menschen geleisteten Schaffung von Relativität des Handelns auch gegenüber nicht-menschlichen Lebewesen vollzieht.

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  32. Vgl. hierzu Polanyi, K.: (Transformation), S. 87ff. und Parsons, T.: (System), S. 97f.

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  33. Dies gilt insbesondere in seiner sich von öffentlich definierter Verfügungsgewalt ablösenden Form als Privateigentum einzelner Individuen an natürlichen und vom Menschen geschaffenen Objekten von Handeln. Vgl. zu der Innovation der Beanspruchung gesellschaftlichen Eigentums zu Beginn der Geschichte North, D.C.; Thomas, R.P.: (Revolution), S. 231ff.

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  34. Vgl. Polanyi, K.: (Transformation), S. 102ff. und 106f.

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  35. Zum Beispiel ist diese Grenze bei direktem privatem Konsum eines produzierten Gutes ebenso unscharf, wie bei der produktiven Nutzung selbsterstellter Technik. Umgekehrt betrachtet macht die Verfügung durch eine Obrigkeit, die z.B. für Produktion, öffentliches Handeln und sogar das Privatleben gilt, also die Rechte der Individuen zugunsten des Staates völlig beschränkt, den Tausch von Gütern prinzipiell überflüssig.

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  36. Vgl. mit Bezug auf Weber Ulrich, P.: (Ökonomie), S. 146f.

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  37. “Geld ist das Abstrakteste und “Unpersönlichste”, was es im Menschenleben gibt.” Weber, M.: (Richtungen), S. 450 Vgl. auch Marx, K.: Das Kapital, S. 167f., zitiert nach Walger, G.: (Ziel), S. 22. Vgl. zur spezifisch menschlichen Rolle des Geldes mit Bezug auf John Locke Priddat, B.P.: (Ökonomie), S. 25f. und

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  38. (Geld) S. 21ff. und 33ff., vor allem 40ff. Zur Zuweisung einer zentralen, den Menschen “zwingenden” Rolle des Geldes bei der Naturzerstörung vgl. Binswanger, H.C.: (Geld), S. 15ff.

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  39. Vgl. Issing, O.: (Einführung), S. 1ff. und Kath, D.: (Geld), S. 178f.

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  40. Vgl. Marx, K.: (Kapital), S. 169ff. und mit Bezug auf Marx Suhr, D.: (Kapitalismus), S. 30ff. sowie Immler, H.: (Natur), S. 28 sowie den dort angesprochenen Aristoteles: (Politik), S. 79ff.

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  41. Vgl. Suhr, D.: (Kapitalismus), S. 20. Die Prozesse der “Geldschöpfung” im weitesten Sinne stellen ebenso wie die Mechanismen, die den konkreten “Wert des Geldes” bestimmen, themenbedingt keinen Gegenstand dieser Arbeit dar. Vielmehr steht hier die Bedeutung des Geldes in der Koordination von Handeln im Vordergrund.

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  42. Vgl. zu der diese Veränderung ermöglichenden, die Entwicklung in Deutschland prägenden “Revolution von oben” Wehler, H.-U.: (Geschichte), S. 71.

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  43. Vgl. Polanyi, K.: (Transformation), S. 88f. sowie Habermas, J.: (Theorie II), S. 247 und Habermas, J.: (Strukturwandel), S. 198.

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  44. Vgl. zu diesem Kennzeichen der “rationalen Ordnung” Weber, M.: (Kategorien), S. 149f.

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  45. Vgl. Weber, M: (Wirtschaftsgeschichte), S. 238ff., sowie Wehler, H.-U.: (Sozialwissenschaft), S.183ff. und Polanyi, K.: (Transformation), S. 102ff. Zu der Spannbreite dieser Veränderungen in der Relation öffentlichen und produktionsbezogenen Handelns am Beispiel der Industrialisierung Englands vgl. North, D.C.: (Theorie), S. 170ff.

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  46. Vgl. Weber, M.: (Wirtschaftsgeschichte), S. 238 sowie zur Bedeutung von Eigentumsrechten North, D.C.: (Theorie), S. 177f. Es ist hier nochmals auf die in ihren Ausprägungen sich wandelnde Verflechtung dieser Bereiche vor der Industrialisierung, sei es in der Antike oder im Mittelalter hingewiesen.

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  47. Vgl. Weber, M.: (Wirtschaftsgeschichte), S. 239 und Parsons, T.: (System), S. 98f.

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  48. Vgl. Marx, K.: (Kapital), S. 177 und 187, sowie Suhr, D.: (Geld), S. 56f. und 94f.

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  49. Im öffentlichen Bereich formulierte Regeln beeinflussen nicht nur Form und Gegenstände marktlicher Koordination der Nutzung von Gütern, sondern regeln auch wesentliche Produktionsprozesse selbst in sich verändernden Formen. Dies gilt insbesondere im Rahmen feudaler Produktion, deren konsequentesten Ausdruck die agrarische Leibeigenschaft aber auch der erzwungene Einsatz etwa in absolutistischen Manufakturen darstellt. (Vgl. zur Fabrikarbeit in Gefängnissen Brand, J.: (Untersuchungen), S. 155f.) Im Kontext der technischen Entwicklung spielen aber mittelbar auch öffentlich formulierte Restriktionen der Produktion und des kommunikativen Transports von Wissen eine Rolle. (Hierunter fallen ein Großteil zünftiger Reglementierungen ebenso wie staatlich-kirchliche Verbote)

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  50. Der Verlag kann als Ausdruck der Nutzung dieser Möglichkeiten “vor” dem Einsatz industrieller Technik verstanden werden. Vgl. Brand, J.: (Untersuchungen), S. 125. Demgegenüber kann die staatlich geführte Manufaktur als Form der Koordination der Produktion verstanden werden, die unmittelbar an den staatlichen Konsum (z.B. Rüstung) angebunden war, oder dem staatlichen Handel zuarbeitete (z.B. Luxuswaren). Zum Ursprung der Unternehmung im Verlag vgl. Brand, J.: (Untersuchungen), S. 122ff., vor allem 136ff.

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  51. Vgl. Pfriem, R.: (Betriebswirtschaftslehre), S. 131.

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  52. Vgl. Wehler, H.-U.: (Sozialwissenschaft), S. 188.

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  53. Vgl. zur Bauernbefreiung Lampert, H.: (Lehrbuch), S. 29ff. sowie S. 19f. zum historischen Novum von gleichzeitiger formal-rechtlicher Freiheit und Besitzlosigkeit an Produktionsmitteln angesichts der vorangegangenen Verknüpfung von Freiheit und Besitz.

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  54. Vgl. hierzu auch Pfriem, R.: (Unternehmen), S. 25ff.

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  55. Die Kreativität des Menschen als Individuum, vor allem seine Fähigkeit zur Rationalität wird dabei zunehmend zum Bezugspunkt einer zunächst abstrakten, allein produktiv geleisteten “Kritik” Dies gilt sowohl was die “Innen-”, als auch was die “Außenansicht der Moral” (vgl. Homann, K; Suchanek, A.: (Wirtschaftsehtik), S. 118) angeht, also die Bedingungen der Möglichkeit der rationalen Begründung von Handeln einerseits, die gegenseitigen Bezugnahmen der Individuen auf die jeweiligen Leistungen anderer andererseits.

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  56. Die Fähigkeit, vor allem religiöser aber auch sonstiger Vorstellungen, mit in diesem Kontext sich entwickelnden Zielen unvereinbare Gegebenheiten auf dem Gebiet des öffentlichen und in der Folge dem des produk-tionsbezogenen Handelns und dessen Koordination andererseits durch Verweis auf nicht produktiv-materiell definierte Vorstellungen zu legitimieren, nimmt demgegenüber in zunehmendem Maße ab. Vgl. Weber, M.: (Richtungen), S. 450f.

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  57. Dies gilt sowohl für eine unmittelbare gemeinsame Gestaltung dieses Tuns, als auch für die Begründung der verfügend gestaltenden Rolle ggf. Handeln aufeinander abstimmender, insbesondere öffentlicher Akteure.

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  58. Der Tausch stellt so auch unmittelbar die Frage nach der Versorgung nicht ausreichend leistungsfähiger Menschen.

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  59. Vgl. Pfriem, R.: (Betriebswirtschaftslehre), S. 131.

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  60. Vgl. Hösle, V.: (Philosophie), S. 63.

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  61. Vgl. Suhr, D.: (Kapitalismus), S. 18f.

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  62. Sombart, W.: (Bourgeois), S. 230.

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  63. Geld wird also durch die spezifische, koordinativ bedingte Integration seiner Nutzung zu Kapital. Vgl. Marx, K.: (Kapital), S. 167ff., vor allem S 176. und Weber, M.: (Vorbemerkungen), S. 344f.

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  64. Marx, K.: (Kapital), S. 168f.

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  65. Vgl. Rieger, W.: (Einführung), S. 14, sowie Weber, M.: (Vorbemerkungen), S. S.345f. und Sombart, W.: (Kapitalismus), S. 320f. und 329. In dieser spezifischen Relation integrativer und koordinativer Momente wird der Charakter des Zusammenhangs zwischen “Kapitalinteresse” und “Marktsystem” als in einem spezifischen Interesse begründete Möglichkeit deutlich. Zur Kritik an der “liberalen Behauptung” eines zwingenden Zusammenhangs dieser beiden Größen vgl. Steinmann, H.: Gerum, E.: (Reform), S. 62ff.

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  66. Vgl. Gutenberg, E.: (Unternehmung), S. 33. Unter Geldkapital wird hier ein abstraktes Verfügungspotential “vor” seiner als Tausch vollzogenen Konkretisierung zu bestimmten Verfügungspotentialen über Faktoren verstanden. Vgl. Gutenberg, E.: (Unternehmung), S. 43., sowie Marx, K.: (Kapital), S. 176.

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  67. Sombart, W.: (Kapitalismus), S. 329. Vgl. auch Suhr, D.: (Geld), S. 62ff., sowie wiederum Marx, K.: (Kapital I), S. 167f, zitiert nach Walger, G.: (Ziel), S. 22.

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  68. Vgl. Wehler, H.-U.: (Geschichte), S. 48. und Parsons, T.: (System), S. 101f. Zur “Freiheit der Ellbogen” vgl. Sombart, W.: (Bourgeois), S. 233.

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  69. Die These der Unabhängigkeit der koordinativen Mechanismen in Öffentlichkeit und Produktion erscheint gerade mit Blick auf Deutschland nach der gescheiterten 48’er Revoltion plausibel. “Bürgerliche” Freiheit in einem über die “Liberalisierung” der Produktion von Kapital hinausgehenden Sinne schien hier nicht erforderlich. Diese wurde erst durch die soziale Frage als Folge dieser Konsonanz in Frage gestellt.

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  70. Werte können und müssen sich im Kontext der Veränderung produktiver und koordinativer Größen so zunehmend in einer Form bilden, die von der zunehmend allein durch Verfügung über Geld definierten Stellung des einzelnen im Kontext durch Tausch koordinierter Prozesse beeinflußt sind.

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  71. Vgl. Wehler, H.-U.: (Geschichte), S. 46f.

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  72. Im folgenden wird die Formulierung “in Unternehmungen” in dem Sinne einer Bezeichnung des Ortes von Handeln benutzt, auch wenn aus dem hier gewählten Rahmen heraus die Formulierung “als Unternehmung koordiniertes Handelns” bezogen auf deren Charakter als Koordinationsmechanismus treffender wäre.

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  73. Vgl. hierzu Walger, G.: (Ziel), S. 1ff., vor allem S4. Zu einer systemvergleichenden Sicht vgl. Hösle, V.: (Philosophie), S. 97ff.

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  74. Vgl. Rieger, W.: (Einführung), S. 44, und Immler, H.: (Natur), S. 32f., sowie den dort zu Grund liegenden Aristoteles: (Politik), S. 80ff.

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  75. Vgl. zum Prinzip der “Ausnutzung von Preisdifferenzen” Gutenberg, E.: (Unternehmung), S. 10f., sowie Marx, K.: (Kapital), S. 169ff. und die Definition bei Weber, M: (Vorbemerkung), S. 344. Zur Kritik der möglichen Folgen dieses Prinzips für die Persönlichkeit und die Allgemeinheit vgl. Hösle, V.: (Philosophie), S. 101.

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  76. Zur Kritik einer an diesem Zusammenhang orientierten Wirtschaftstheorie vgl. Binswanger, H.C.: (Geld), S. 73ff.

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  77. Die Unternehmung stellt also eine notwendig von Menschen zu schaffende Form der Koordination produkti-onsbezogenen Handelns dar. Vgl. auch Gutenberg, E.: (Unternehmung), S. 11

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  78. Vgl. zu durch “Marktversagen” im weitesten Sinne eröffneten Ursachen der Entstehung von Unternehmungen Schauenberg, B.; Schmidt, R.H.: (Vorarbeiten): S. 251ff. Auf die Bandbreite der produktiven (z.B. “economies of scale” — Sraffa) und koordinativen bzw. integrativen bzw. aus deren Relation resultierenden Faktoren wie “transaction costs” (Coase); “moral hazzard” (Arrow); “adverse selection”; “opportunism”, “information impactedness”, “small numbers” (Williamson); “shirking” (Alchian; Demsetz), die als mögliche Ursachen der effizienzbezogenen Vorteilhaftigkeit der Koordination von Handeln als Unternehmungen gegenüber dem Tausch angesehen werden können, soll hier aber nicht näher eingegangen werden. Vgl. hierzu Gerum, E.: (Unternehmensverfassung), S. 24ff. Das Faktum der Möglichkeit dieser ökonomischen Vorteilhaftigkeit aus der Sicht Kapital in seine sozial-koordinierte Bewegung investierender Akteure soll hier als gegeben angenommen werden.

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  79. Ihre permanente Hervorbringung vollzieht sich dabei auf der Basis der oben genannten gesellschaftlichen Bedingungen in koordinativer Trennung von öffentlichem Handeln. Zum “Autonomieprinzip” im Unterschied zu dem durch die Schaffung koordinierter Produktion in Anbindung an öffentliches Handeln gekennzeichneten “Organprinzip” vgl. Gutenberg, E.: (Einführung), S. 190.

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  80. Hier wären als mögliche Träger derartiger Ansprüche sowohl die Partner an Absatz-, Beschaffungs- und Finanzmärkten, als auch die jeweiligen Konkurrenten, sowie letzlich die übrige Gesellschaft und durch diese vermittelt die Natur zu nennen.

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  81. Mit der Unterordnung des Handelns in Unternehmungen unter Mehrheiten in der Gesellschaft, oder dem Zwang zur Herstellung von Konsens mit ihrem gesellschaftlichen Umfeld ist sie prinzipiell nicht vereinbar.

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  82. Hierbei wird die produktive Gestaltung dieser Stellungnahme in einer spezifischen Form vollziehbar, nämlich hierfür relevantes Wissen in einseitiger, die Umwelt als Objekt betrachtender Form zu produzieren und in Handeln umzusetzen.

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  83. Auf die Diskussion der hier verstärkend wirkenden Doppelrolle von Banken als Trägern der Verfügung über Eigen und Fremdkapital wird hier verzichtet.

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  84. Zum “Projektions”-Begriff in diesem Zusammenhang vgl. Gutenberg, E.: (Unternehmung), S.16.

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  85. Vgl. Gutenberg, E.: (Unternehmung), S. 33 und Gutenberg, E.: (Einführung), S. 32ff.

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  86. Wie auch immer geartete integrative Verknappungen der Faktornutzung im Sinne von “Skrupeln” werden also ausgeblendet. Vgl. auch Sombart (Bourgeois) S. 233.

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  87. Vgl. Marx, K.: (Kapital), S. 173f.

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  88. Vgl. die auf Aristoteles verweisenden Ausführungen bei Marx, K.: (Kapital), S. 174.

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  89. Der von Menschen selbst geschaffene, aus der Knappheit von Geld abgeleitete Charakter der Knappheit konkreter Faktoren soll hier besonders hervorgehoben werden. Dies gilt gerade angesichts der Möglichkeit, daß dieser Aspekt bei einer allgemeinen Charakterisierung ökonomisch rationalen Handelns als “vernünftigem Umgang mit knappen Ressourcen” (Ulrich, P.: (Unternehmensethik), S. 1) zugunsten ihrer Interpretation als einer den konkreten Ressourcen anhaftenden Eigenschaft zu kurz zu kommen droht.

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  90. Vgl. Gutenberg, E.: (Einführung), S. 27ff.

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  91. Vgl. zum Verhältnis Produktivität der Natur — Produktivität der Produktion, Immler, H.: (Wert), S. 21.

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  92. Gutenberg, E.: (Unternehmung), S. 33.

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  93. In dem Maße, wie zu ihrer Beschaffung, d.h. zur direkten oder indirekten (s.o.) Überwindung von Knappheiten und absatzmarktgerichteten Nutzung Geldkapital investiert werden muß erlangen dabei die Beanspruchungen von Mensch und Natur Relevanz als “Kapitalquoten” Vgl. Gutenberg, E.: (Unternehmung), S. 34f und 37f und mit Blick auf die Relation volks- und betriebswirtschaftlicher Theorie S. 95ff.

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  94. Gemäß diesem Kriterium sind somit Mensch und Natur als Träger von “Geschichtlichkeit” von Wissen und Technik kategorial zu unterscheiden, die immer als durch den sie schaffenden Menschen in seinem ökologischen Kontext bewegt zu verstehen sind.

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Becker, T. (1995). Die Bedingungen des Handelns als Unternehmung. In: Mensch und Natur in der Unternehmung. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08756-4_4

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