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Der lange Weg zur Kunst des Gehens — Existenzkunst in der Ortlosigkeit

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Lebenskunst im Alltag
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Zusammenfassung

»Geht über die Dörfer« war der Rat der NOVA zur Alltagsintensivierung. Im ganzen Werk Handkes gibt es eine Spannung zwischen Gehen und Bleiben, zwischen Unterwegs- und Am-Ort-Sein. Diese Spannung ist die gleiche, die sich quer durch alle Religionen zieht: die Spannung zwischen den beiden entgegengesetzten spirituellen Idealformen, die in der abendländischen Tradition »stabilitas loci« bzw. »peregrinatio« heißen, wobei die stabilitas loci, dargestellt von gemeinschaftlich oder einzeln lebenden »Mönchen«, durchgehend die historisch spätere Form ist. Alle Religionsgründer sind, freiwillig oder notgedrungen, Wanderer, für alle gibt es spezifische »Wege«, die mit ihrer Lehre untrennbar verbunden sind.1 Der homo viator ist besonders in der biblisch geprägten Kultur das Urbild für die menschliche Existenz. Die Vertreibung aus dem Paradies, der Aufbruch Abrahams, der Auszug aus Ägypten und die Suche nach dem Gelobten Land: immer steht der Weg als ältestes Symbol für die individuelle und kollektive Existenz. Unzählig sind zudem die »Wege« im Märchen und in der Literatur der Welt, unzählig sind die religiös oder kulturell motivierten Pilgerreisen und Pilgerorte.2 Dabei offenbart sich eine grundsätzliche Ambivalenz: für die einen ist der Aufbruch »von zu Hause in die Hauslosigkeit« die höchste Form der Vollkommenheit, für die anderen ein Fluch.

I’m stepping out... John Lennon

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Barth, M. (1998). Der lange Weg zur Kunst des Gehens — Existenzkunst in der Ortlosigkeit. In: Lebenskunst im Alltag. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08692-5_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08692-5_6

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden

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