Zusammenfassung
Diese Arbeit basiert auf einer von Juni — August 1996 in Galicien durchgeführten Feldforschung. Kulturelle Identität wurde dort mit Methoden der Kognitiven Ethnologie untersucht. Vorrangig angewendete Methoden waren teilnehmende Beobachtung, eine systematische Befragung sowie teilstrukturierte Interviews. Es konnte gezeigt werden, daß sich kulturelle Identität aus verschiedenen Symbolen zusammensetzt, die ein Beziehungsgeflecht ergeben. In diesem steht der Mensch als Träger spezieller Eigenschaften und Gefühle im Mittelpunkt.
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Literatur
Romanucci-Ross and De Vos, 1995; Macdonald, 1993; Tonkin et al., 1989; Eriksen, 1993.
Bauer, 1987: 171–193; Bauer, 1992: 571–588; Lisón-Tolosana, 1973: 823–853; 1979; Kelley, 1991: 565–580; Kelley, 1994: 71–80.
Auf einer Fläche von 29.434 qkm leben etwa 2,8 Mio. Menschen.
In Galicien ist es durchaus üblich, von einer eigenen kulturellen, nicht aber ethnischen Identität zu sprechen.
Zur weiteren Diskussion bezüglich der Grenzziehung ethnischer Gruppen vgl. Eiwert, 1989.
Sämtliche in dieser Arbeit gekennzeichneten Übersetzungen aus dem Spanischen wurden von mir selbst durchgeführt.
Um die Anonymität der Informanten zu wahren, wurden sämtliche Namen geändert.
Zur Wahl des Schlüsselinformanten, vgl. Bernard, 1994: 166f, Agar, 1980: 251f.
Der Fragebogen befindet sich im Anhang. Die Auswertung wurde mit SPSS und Anthropac 4.0. durchgeführt.
Drei der Informanten machten keine Angaben zur Freelist.
Nach Eriksen (1993: 22ff) bezieht sich eine Stereotypisierung auf „[chwrw(133)] the creation and consistent application of standardised notions of the cultural distinctiveness of a group [chwrw(133)] when such notions become part [chwrw(133)] of the `cultural knowledge’of a group and thus regularly and more or less predictably guide their relationships with others, we may describe them as ethnic stereotypes.“
Dies erfolgte aufgrund meiner Anweisung.
Zur Transkription bzw. Transkriptionsaufwand von (oralen) Texten vgl. Lang et al., 1991: 220–223.
Durch die Fragebogenerhebung wurden insgesamt 39 Personen erfaßt. Die 19 Männer und 20 Frauen sind zwischen 22 und 52 Jahre alt, das Durchschnittsalter beträgt 29,5 Jahre. 30 der befragten Personen sind ledig, 7 verheiratet und 2 geschieden. Lediglich 7 Informanten haben Kinder. 30 der Befragten wohnen zum Zeitpunkt der Forschung in Santiago de Compostela, 9 außerhalb.
Vgl. dazu auch MacClancy, 1993: 95: „Not beeing born doesn’t matter. I feel Basque“.
Der Begriff Kultur wird hier gekennzeichnet, um deutlich zu machen, daß es sich nicht um einen Kulturbegriff im ethnologischen Sinn handelt. Mit Kultur wurde von seiten der Informanten meist die galicische Literatur, Legenden und die Skulptur bezeichnet. Er wurde daher als Überbegriff für diesen thematischen Bereich gewählt.
Vgl. dazu Kelley, 1994: 271ff. Sie schreibt, bei tierra handle es sich um ein Konzept, das sich einerseits auf die galicische Landschaft beziehe, andererseits auf Menschen und Traditionen. Das Land könne als galicische Identität schlechthin bezeichnet werden.
Besonders ethnische Identität wird in der Literatur als auf ein geschichtliches Erbe gründend gesehen: „[chwrw(133)] in contrast to present-or future-oriented sources of social identity, ethnicity is oriented to special past heritage.“ (De Vos, 1995: 27).
Hier ist hervorzuheben, daß die Nutzung galicischer Presse keine galicischen Sprachkenntnisse voraussetzt, da diese zum größten Teil auf Kastilisch verfaßt ist.
Da beide Variablen ein nominales Skalenniveau haben, wurde die Korrelation mit dem Koeffizienten Phi berechnet. Es werden nur Zusammenhänge genannt, die stärker als 0,4 sind. Die Signifikanzniveaus werden folgendermaßen gruppiert: Somit bezeichnet (x) einen tendenziellen, während die Sternchen unterschiedlich stark signifikante Zusammenhänge bezeichnen.
Die Signifikanz der Mittelwertdifferenzen wurde mit dem t-Test ermittelt.
Mit morriha wird ein mit der Heimat verbundenes Gefiihl bezeichnet, es wird von Informanten häufiger als eine Art Melancholie umschrieben.
Es handelt sich hierbei um die Aussage einer Baskin, die behauptete, dies sei ein gängiges Stereotyp über die Galicier.
Siehe auch Merten, 1995: 15.
Auch Mayring (1990: 13) betont, daß die einfachste Art inhaltsanalytischen Arbeitens darin besteht, bestimmte Elemente auszuzählen und in der Häufigkeit mit dem Auftreten anderer Elemente zu vergleichen. Siehe auch Lamnek, 1988: 11 und Miles and Hubennan, 1994: 252f.
Zu verschiedenen „Us“- und „Them”-Gruppen vgl. auch Eriksen (1993: 25): „[chwrw(133)] On the basis of such perceptions of social distance, the towndwellers developed - and reconfirmed, through interaction - a system of social classification where one did not just distinguish between Us and Them, but where there were various degrees of group inclusion and exclusion. In other words, there were different Us and Them groups.“
Mit der Funktionstaste „suchen“ in Word 6.0.
Heidberg schreibt im Gegensatz dazu, daB das `Baske-Sein’ in erster Linie eine politische Kategorie darstelle. Der baskische Nationalismus habe die baskische Ethnizität erschaffen und neue Regeln der Mitgliedschaft erstellt. Damit hat diese ethnische Identität neue Grenzen mit den Symbolen einer alten Kultur errichtet (1980: 45ff).
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Scholz, A. (1997). Kulturelle Identität: Eine kognitionsethnologische Fallstudie in Galicien. In: Lang, S. (eds) Kulturelle Identität, soziale Netzwerke und Kognition. DUV : Sozialwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08673-4_7
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