Zusammenfassung
In Abschnitt 1.2.1.3 wurde bereits ausgeführt, daß es für die Entwicklung von Modellen zu kognitiven Prozessen notwendig und aufschlußreich ist, die Ergebnisse von Prozeßabläufen unter ungünstigen Randbedingungen zu studieren. Im Prozeß der Sprachproduktion sind solche Ergebnisse häufig Versprecher, und in der Tat wurden und werden in der Nachfolge von Fromkin (1971) die Regelmäßigkeiten, die bei der Produktion von Versprechern auftreten, für die Entwicklung von Sprachproduktionsmodellen gewinnbringend ausgewertet und genutzt. Für jedes Modell des kognitiven Prozesses der Sprachproduktion ist somit eine Evaluation anhand dieser empirischen Daten schon aus einer historischen Perspektive heraus notwendig. Postulierte Sprachproduktionsmodelle müssen sowohl Aussagen dazu machen, wie Versprecher zustande kommen, als auch deren regelhafte Häufigkeitsverteilungen nachbilden und Erklärungen dafür anbieten. Darüber hinaus sollten mit Hilfe von Simulationen aus dem Modell weitere Regelhaftigkeiten in der Verteilung von Versprechern abgeleitet und vorhergesagt werden können. Solche Vorhersagen über Regelhaftigkeiten können dann anhand der vorliegenden Versprecherkorpora bestätigt oder zurückgewiesen werden. Im ersten Fall ergibt sich aus dem Modell heraus neues Wissen über die empirischen Daten und damit letztlich auch über den modellierten Prozeß; im zweiten Fall ist das Modell zurückzuweisen bzw. zu modifizieren.
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© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Schade, U. (1999). Versprecher. In: Konnektionistische Sprachproduktion. Psycholinguistische Studien. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08647-5_3
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