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Das Unternehmen als Modellierungsgegenstand

  • Chapter
Kointegration und strategische Planung

Part of the book series: Gabler Edition Wissenschaft ((GEW))

  • 125 Accesses

Zusammenfassung

Die traditionelle Betriebswirtschaftslehre sieht in einem Unternehmen ein autonomes Wirtschaftssubjekt in Privateigentum, welches gemäß dem erwerbswirtschaftlichen Prinzip das Ziel verfolgt, seinen Gewinn zu maximieren.1 Das Unternehmen läßt sich damit als typische Form eines Wirtschaftssubjekts innerhalb eines marktwirtschaftlichen Systems kennzeichnen. Allerdings faßt diese Gutenbergsche Definition den Unternehmensbegriff zu eng. Insbesondere die Gewinnmaximierungshypothese scheint wenig realistisch zu sein. Vielmehr verfolgen Unternehmen in der Praxis mehrere Ziele, von denen meist eines die (langfristige) Gewinnmaximierung ist.2 Als Gründe für diese Tatsache lassen sich anführen:3

  • Unternehmen geraten durch ihre Teilnahme an einem Marktgeschehen in den Einflußbereich ihrer zufälligen Störungen unterliegenden Umgebung. Daher müßte zunächst geklärt werden, was in einer solchen Risikosituation unter der Maximierung des Gewinns zu verstehen ist. In Frage käme hier beispielsweise die Maximierung der Gewinnerwartung.

  • Immer häufiger erreichen Unternehmen eine erhebliche Größenordnung; dementsprechend verringert sich die Überschaubarkeit des unternehmerischen Handlungsspielraums.4 Damit ist das Streben nach maximalem Gewinn als alleiniges Ziel unternehmerischen Handelns ohne aufwendige Planung kaum noch realisierbar, da die Erfolgsauswirkungen der einzelnen Handlungsmöglichkeiten nicht mehr unmittelbar abzusehen sind.

  • Andere Ziele treten teilweise oder vollständig an die Stelle der Gewinnmaximierung. Hierbei kann es sich beispielsweise um die Existenzsicherung des Unternehmens, Liquidität, Umsatzsteigerung, Steigerung von Marktanteilen, Imageverbesserung, aber auch um soziale (Arbeitsplatzsicherung) oder ökologische Ziele handeln.5

  • Schließlich — und dies gilt prinzipiell für alle möglichen Ziele eines Unternehmens — können kurzfristig erfolgssteigernde Handlungen langfristig erfolgshemmend sein. Auch unter dem Aspekt des Zeithorizonts bleibt eine Forderung nach maximalem Gewinn also unpräzise.

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Literatur

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© 1998 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Lorscheid, P. (1998). Das Unternehmen als Modellierungsgegenstand. In: Kointegration und strategische Planung. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08631-4_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08631-4_3

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8244-6760-0

  • Online ISBN: 978-3-663-08631-4

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