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Disambiguierungseffekte II: Der Dativ-Effekt

  • Chapter
Kognitive Sprachverarbeitung
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Zusammenfassung

In Kapitel 7 wurde gezeigt, daß die Unterscheidung zwischen syntaktisch markierten und syntaktisch unmarkierten Merkmalen bei der Charakterisierung der Verarbeitungsprozesse am Punkt der Disambiguierung eine wichtige Rolle spielt. Führt das disambiguierende Inputitem zu einem Konflikt mit einem Merkmal, welches syntaktisch markiert ist, d. h. nicht auf eine Default-Entscheidung des Parsers zurückgehen kann, dann wird die Reanalyse der Struktur blok-kiert und es resultiert ein robuster Garden-Path-Effekt. Kongruenz-Fehler, die bei verbaler Disambiguierung auftreten, fuhren daher zu erheblichen Verarbeitungsschwierigkeiten. Entsteht am Punkt der Disambiguierung hingegen ein Konflikt mit einem Merkmal, welches prinzipiell auf eine Default-Entscheidung des Parsers zurückführbar ist, kommt es nicht zu einer Blockade der Reanalyse. Der resultierende Garden-Path-Effekt ist schwächer. Dies ist bei Strukturen mit nominaler Disambiguierung der Fall, in denen das disambiguierende Inputitem zu einem Konflikt mit dem Merkmal Nominativ der w-Phrase führt. Den entscheidenden Hinweis darauf, daß der Parser bei Garden-Path-Sätzen mit verbaler bzw. nominaler Disambiguierung auf die temporäre Ungrammatikalität verschieden reagiert, lieferte die Beobachtung, daß Unterschiede in der Garden-Path-Stärke von Unterschieden in der Verarbeitung eindeutig ungrammatischer Sätze mit Kongruenz- bzw. Kasus-Fehler in systematischer Weise begleitet werden (Mismatch-Effekt).

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© 1998 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Meng, M. (1998). Disambiguierungseffekte II: Der Dativ-Effekt. In: Kognitive Sprachverarbeitung. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08630-7_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08630-7_8

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden

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