Zusammenfassung
Im folgenden Kapitel sollen die Ergebnisse dreier experimenteller Untersuchungen zur Verarbeitung lokal ambiger Fragesätze im Deutschen präsentiert werden. Im Mittelpunkt des Interesses steht dabei die Frage, welche Präferenzen sich bei der Verarbeitung lokal ambiger w-Fragen beobachten lassen. Im Gegensatz zu den im vorigen Kapitel vorgestellten Untersuchungen mit Relativsätzen und Topikalisierungen, im Gegensatz aber auch zu lokal ambigen w-Fra-gen im Niederländischen, wurde für w-Fragen des Deutschen in Farke (1994) Evidenz präsentiert, die zu der Annahme zwingt, diesen Strukturen würde präferiert eine Repräsentation zugewiesen, in der das Objekt dem Subjekt vorangeht. Um diesem Widerspruch nachzugehen, wird das Problem der Präferenz bei lokal ambigen w-Fragen in Experiment 1 und Experiment 2 erneut thematisiert. Die Ergebnisse dieser beiden Experimente zeigen, daß w-Fragen des Deutschen keine Ausnahmestellung einnehmen. Im Gegensatz zu Farke (1994) zeigte sich eine klare Präferenz zugunsten der Subjekt-Objekt-Abfolge. Experiment 3 widmet sich der Frage, wann im Verlaufe der Verarbeitung eines Satzes die Präferenz zugunsten der Subjekt-Objekt-Abfolge entsteht. In diesem Experiment werden Sätze mit Zweit-Stellung des finiten Verbs getestet, in denen die Disambiguierung unmittelbar nach Einlesen der w-Phrase erfolgt.
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Meng, M. (1998). Präferenzen bei der Verarbeitung lokal ambiger Ergänzungsfragen im Deutschen. In: Kognitive Sprachverarbeitung. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08630-7_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08630-7_6
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-4304-8
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