Zusammenfassung
Kapitalmarktreaktionen auf Stock splits werden für die USA, aber auch für die Kapitalmärkte verschiedener anderer Länder in einer Fülle von empirischen Untersuchungen nachgewiesen. Hinweise auf positive Kurseffekte im Zusammenhang mit Stock splits finden sich schon bei Dolley (1933) und später in den fünfziger Jahren in den Arbeiten von Barker (1956, 1957 und 1958). Die Untersuchung von Fama/Fisher/Jensen/Roll (1969) über Stock splits stellt einen Meilenstein in der empirischen Kapitalmarktforschung dar, da in ihr zusammen mit der Untersuchung von Ball/Brown (1968) die Grundlagen der Methode der Ereignisstudie gelegt wurden,1 die seither in einer Vielzahl von Arbeiten angewandt und verfeinert wurde und heute zu den Standardmethoden der empirischen Kapitalmarktforschung gehört. Ereignisstudien haben nicht zuletzt deshalb eine so überragende Bedeutung erlangt, da sie eine relativ präzise Messung der Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung am Aktienmarkt erlauben und damit eine wichtige Methode darstellen, um Markteffizienz, insbesondere das von Fama (1970) vorgebrachte Konzept der halbstrengen Markteffizienz empirisch zu testen.2
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Literatur
Die erste als Working paper veröffentlichte Ereignisstudie stammt von Fama/Fisher/Jensen/Roll (1969), die Ereignisstudie von Ball/Brown (1968) wurde jedoch früher in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift abgedruckt; vgl. Dimson/Mussavian (1998).
Vgl. auch Fama (1991), S. 1601 f.
Eine ausführliche Übersicht über die Untersuchungen zu Kurseffekten bei Stock dividends enthält Padberg (1995), S. 183 ff.
Ergänzend fuhren Grinblatt/Masulis/Titman dieselben Berechnungen durch, indem sie zwischen Stock splits und Stock dividends anhand des Splitfaktors unterscheiden. Auch dabei haben Stock dividends eine wesentlich höhere Rendite um den Ankündigungstag als Stock splits, aber leider werden die Renditen von den Autoren in einer Weise angegeben, daß sie in ihrer Höhe nicht direkt mit den Ankündigungsrenditen von Stock splits und Stock dividends bei CRSP-Klassifikation verglichen werden können.
Kunz (1998) scheint zu ähnlichen Ergebnissen zu kommen, präsentiert diese aber nur in einer Grafik mit grobem Maßstab. Konkrete Zahlenwerte werden nicht angegeben. Auf eine Aufnahme dieser Arbeit in Tabelle 3.1 wurde deshalb verzichtet.
Die Untersuchung der BHF-Bank (1996) zu Kapitalmarktreaktionen bei Nennwertumstellungen wurde aus zwei Gründen nicht in Tabelle 3.3 aufgenommen. Erstens verwendet sie nicht die Methodik der Ereignisstudie, sondern versucht, Kurseffekte mittels Zeitreihenanalyse nachzuweisen. Diese Vorgehensweise ist nicht nur unüblich, sondern erscheint für den verfolgten Zweck auch ungeeignet und verhindert die Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit denen anderer Arbeiten. Zweitens umfaßt die Stichprobe nur 14 Aktien.
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Wulff, C. (2001). Überblick über empirische Untersuchungen zu Stock splits. In: Kapitalmarktreaktionen auf Nennwertumstellungen. Empirische Finanzmarktforschung / Empirical Finance. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08623-9_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08623-9_3
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
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