Zusammenfassung
Das Zitat verweist auf den augenfälligen Umstand, daß die mediale Sozialisation von Kindern und Jugendlichen durch Fernsehprogramme nicht auf eigens an sie adressierte Sendungen beschränkt ist. Vielmehr ist das gesamte Programmangebot des Mediums, d.h. auch der vorabendliche Unterhaltungsteil, die darin eingebetteten Werbeinseln und Teile des Abendprogramms, bestimmend für die Mediensozialisation der erwähnten gesellschaftlichen Gruppen. Die kontrovers geführte Diskussion Ober Sinn und Unsinn von Medienangeboten, die sich speziell an die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen wenden, hat eine ähnlich lange Tradition wie die entsprechenden Programmangebote der Fernsehsender. Tautologische Stilblüten wie „Kinderfernsehen ist, wenn Kinder Fernsehen“2 zeugen von den Schwierigkeiten der Programmverantwortlichen, detaillierte programmatische Rahmenbedingungen für entsprechende Medienangebote zu beschreiben. Problematisch erscheint auch eine genauere Definition der angestrebten Zielgruppen: was charakterisiert ein idealtypisches ‚Kind‘, was einen ‚Jugendlichen‘? Wo ist die Übergangsschwelle von ‚Jugend‘ zum ‚Erwachsensein‘?
“Jugendliche sehen alle Formen von Sendungen, sogar solche, die für sie gedacht sind.”1
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Uwe Mattusch: Jugendprogramm in der BRD—Ein Programm zwischen den Stühlen. In: Uwe Mattusch/Kerstin Eber (Hrsg.): Kinderfersehen IV. Kinder. und Jugendfernsehen im Umbruch, Siegeneer Studien, Bd. 52, Essen 1993, S. 25.
Gerd K. Müntefering: Wir brauchen viele schlechte Filme. In: Theo van Alst (Hrsg.): Millionenspiele—Fernsehbetrieb in Deutschland, München 1972, S. 128.
Hans Bonfadelli: Jugend und Medien. Befunde zum Freizeitverhalten und zur Mediennutzung der 12- bis 29jährigen in der Bundesrepublik Deutschland. In: MediaPerspektiven 1/1986, S. 3.
Skippies: School Kids with Income Power.
Die Aufnahme formal-ästhetischer Produktmerkmale von Musikvideos und Werbespots, besonders die gezielte Musikuntermalung und rhythmische Schnittfrequenzen in den `Infotainment’-Magazinen wie z.B. Zak (ARD/West3) stützt die Hypothese.
Uwe Mattusch: Jugendprogramm in der BRDchwrw(133), a.a.O., S. 25.
Ebda., S. 26.
Empirische Untersuchungen zeigten bereits Ende der 70er Jahre, daß Jugendliche zu einem hohen Prozentsatz (46%) nicht in der Lage waren, spezifische Jugendsendungen als solche zu identifizieren. Als favorisierte `Jugendsendungen’ wurden Krimis und Vorabendserien genannt. Quelle: Horst Cramer/Marian Kozakiewicz: Der Jugendliche und sein Programm. In: Medien und Erziehung, H.22, 04/1978, S. 276ff.
Uwe Mattusch: Jugendprogramm in der BRDchwrw(133), a.a.O., S. 26.
Michael Schmidtbauer/Paul Löhr: Jugend und Fernsehen. Plädoyer für ein jugendgeeignetes Programm, München 1989, S. 47.
Ebda., S. 51.
Für die Mehrzahl auch der Jugendlichen in der Ex-DDR ist der Zugang zu den meisten Medien in finanzieller Hinsicht kein Problem, da sich der Sättigungsgrad hinsichtlich der Ausstattung der Haushalte mit Unterhaltungselektronik zum gegenwärtigen Zeitpunkt (März 1994) dem in der Ex-BRD weitestgehend angenähert hat. Vgl.: Ulrike Six/Ute Karig/Hans-Jörg Stiehler: Aktuelle Ergebnisse zum Medienverhalten Jugendlicher in den neuen Bundesländern. In: Ingrid Hamm (Hrsg.): Medien als Bildungsaufgabe in Ost und West. NutzungsdatenKonzepte-Erfahrungsberichte, Gütersloh 1993, S. 29f.
Michael Schmidtbauer/Paul Löhr: Jugend und Fernsehen, a.a.O., S. 28.
Vgl. Helmut Lukesch: Jugendmedienstudie, Regensburg 1989, S. 57.
Ebda., S. 60.
Ebda.
Michael Schmidtbauer/Paul Löhr: Jugend und Fernsehen, a.a.O., S. 29.
Uwe Mattusch: Jugendprogramm in der BRD, a.a.O., S. 54.
Rights and permissions
Copyright information
© 1997 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Ziegert, D. (1997). ‘Jugendmagazine’ — Magazine für ‘Jugendliche’?. In: Jugendfernsehen auf dem Weg vom Infotainment zum Infomercial. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08619-2_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08619-2_3
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-4250-8
Online ISBN: 978-3-663-08619-2
eBook Packages: Springer Book Archive