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Internationale Standortverlagerungen der deutschen Pumpenindustrie

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Internationale Standortverlagerungen deutscher Unternehmen
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Zusammenfassung

In den Kapiteln 2 bis 5 wurden theoretische Überlegungen und Zusammenhänge bezüglich internationaler Standortverlagerungen des Verarbeitenden Gewerbes dargestellt. Die praktische Relevanz dieser Ausführungen wird im folgenden anhand der deutschen Pumpenindustrie untersucht, die innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes dem Maschinenbau zugeordnet wird, der mit ca. einer Million Beschäftigten der größte industrielle Arbeitgeber in Deutschland ist1. Unter den 33 Fachzweigen des Maschinenbaus, die von der Büro- und Informationstechnik bis zur Herstellung von Geldschränken und Tresoranlagen reichen, spiegelt die Pumpenindustrie mit dem sechzehntstärksten Produktionswert (2,8% des gesamten Produktionswertes im Maschinenbau)2, ihrer mittelständischen Struktur und ihrem Rang als „Exportweltmeister“ mit einem Anteil von 21% am Welthandel3 einen repräsentativen Fachzweig des Maschinenbaus wider. Da der deutsche Maschinenbau im Vergleich mit anderen Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes sowohl einen unterdurchschnittlichen Bestand als auch auch eine unterdurchschnittliche Wachstumsrate bei den ausländischen Direktinvestitionen aufweist und von der Rezession 1992/93 besonders stark betroffen war4, wird anhand der Pumpenindustrie exemplarisch für den deutschen Maschinenbau die Frage beantwortet, ob die Wettbewerbsfähigkeit dieser Branche durch internationale Standortverlagerungen gestärkt werden kann und ob sich Deutschland noch als Produktions- und Investitionsstandort für diese Branche eignet.

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Literatur

  1. Vgl. VDMA (1995a): Statistisches Handbuch für den Maschinenbau, Frankfurt, S. 17: Im Jahr 1994 waren 1,017 Mio. Arbeitnehmer im deutschen Maschinenbau beschäftigt. Dies entspricht einem Anteil von 15,1% an allen industriellen Arbeitnehmern.

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  2. Vgl. VDMA (1995a), a.a.O., S. 41.

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  3. Vgl. Hüggelmeier, Josef/Schmid, Joachim/Singgrün, Christoph (1995): Deutschlands Pumpen-und Kornpressorenindustrie - gesund für den nächsten Aufschwung, Deutsche Pumpen, Kompressoren, Vakkuumpumpen 95, S. 3: Diese Angabe bezieht sich auf 1993.

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  4. VDMA (1995b): Tätigkeitsbericht 1992–1995, Frankfurt, Juli 1995, S. 6: Der Abschwung 1991 bis 1993 entwickelte sich für den Maschinenbau zur tiefsten Rezession der Nachkriegszeit.

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  5. Vgl. VDMA (1993): Deutsche Pumpen fUr den Weltmarkt - Branchenbild, Unternehmensprofile, Lieferverzeichnis, Frankfurt, S. 8.

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  9. So z.B. Fristam Pumpen in Brasilien, Großbritannien, Indien, Japan und U.S.A. oder Pleiger in U.S.A. und China.

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  10. Im Inland beschäftigte die KSB AG im Jahr 1994 5.900 Arbeitnehmer, im Ausland dagegen 7.800 Arbeitnehmer.

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  11. Vgl. Hüggelmeier, Josef/Schmid, Joachim/Singgrün, Christoph (1995), a.a.O., S. 2–6.

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  15. Vgl. Institut der deutschen Wirtschaft (1994): Bogen um Deutschland, Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft, Nr. 21, 26. Mai 1994, S. 8: Da die heimische Produktivität mobil wird, spielen bei Standortentscheidungen die Produktivitätsniveaus eine immer geringere Rolle, die Arbeitskostenunterschiede dagegen eine immer wichtigere Rolle spielen.

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  16. Vgl. Gehrke, Birgit/Grupp, Hariolf (1994), a.a.O., S. 44–46.

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  18. Dieses Gesetz wurde am 2. August 1994 erlassen und erlaubt insbesondere die Gründung einer Aktien gesellschaft durch eine Einzelperson, den Ausschluß der Bestimmungen über eine Beteiligung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat bei Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten, die Protokollführung ohne Notar, die Durchführung der Hauptversammlung im Ausland und mehr Flexibilität bei der Rücklagenbildung.

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  19. Vgl. Börsenberater (1994), Jg. 06, 12/94, S. 7.

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  20. Dies betrifft insbesondere die Publizitätspflicht börsennotierter Unternehmen, die bei kleinen und mittleren Unternehmen häufig sensible Unternehmensdaten berührt, sowie Einschränkungen bezüglich der Beteiligungshöhe oder der Fremdkapitalaufnahme.

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  21. Vgl. VDMA (1993), a.a.O., S. 18–19: Im Lieferverzeichnis sind 60 Einsatzgebiete, 58 Fördergüter, 28 Bauarten, 15 Werkstoffe und 26 verschiedene Antriebsarten genannt, die untereinander in begrenztem Maße kombiniert werden können und insbesondere in Bezug auf die Parameter Förderhöhe und Förderstrom abgestimmt werden müssen.

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  22. Vgl. VDMA (1995b), a.a.O. S. 58; eigene Umfrage unter siebzehn deutschen Pumpenunternehmen.

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  23. Vgl. Roland Berger & Partner GmbH (1993), a.a. O. S. 37, 79: Die Marktanteile der deutschen Pumpenunternehmen betrugen im Jahr 1991 in China 2%, in den asiatischen Schwellenländern 6%, in Mittel-und Südamerika 11% und in Westeuropa 34%. Für den Zeitraum von 1996 bis 2000 werden folgende durchschnittliche jährliche Wachstumsraten des Flüssigkeitsumpenmarktes prognostiziert: China 15%, Südostasien 10.2%, Westeuropa 3.6%.

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  24. Vgl. Roland Berger & Partner (1993), a.a.O., S.49: Während die sonstigen Kosten in der japanischen und deutschen Pumpenindustrie nahezu den gleichen Anteil an den Gesamtkosten ausmachen (ca. 20%), verdeutlichen die Anteile der Material- (in Deutschland 40.7%, in Japan 61.3%) und der Personalkosten (in Deutschland 38.4%, in Japan 18.4%) die unterschiedliche Fertigungstiefe in der japanischen und der deutschen Pumpenindustrie.

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  25. Vgl. eigene Umfrage bei 17 deutschen Pumpenunternehmen: Die Elektromotoren werden überwiegend von deutschen Großunternehmen wie Siemens, Bosch oder AEG zugekauft, die Gußteile von kleinen und mittleren deutschen Gießereien.

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  26. Vgl. Miller, Franz (1995): Kleinste Pumpe der Welt legt auch den Rilckwärtsgang ein, Der Fraunhofer 1/1995, S. 20–21: Die führende Rolle Deutschlands bei der Mikrosystemtechnik von Pumpen kommt in der kleinsten Membranpumpe der Welt zum Ausdruck, die am Müncher Fraunhoferinstitut für Festkörper-technologie entwickelt wurde und in chemischen Analysesystemen und bei der hochpräzisen Dosierung von Medikamenten eingesetzt wird.

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  27. Vgl. Dürand, Dieter (1995): Wie sauer Bier, WirtschaftsWoche, Nr. 18, 27.4. 1995, S. 98–106: In diesem Artikel wird Deutschlands Position in den Schlüsseltechnologien Informationstechnologie, Telekommunikation, Energietechnik, Umwelttechnik, Biotechnologie und Medizintechnik mit der Position der japanischen und amerikanischen Konkurrenz verglichen.

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  28. Als Module einer Pumpe können das Gehäuse, der Antrieb, die Läger, die Dichtungen, das Lauf-und Leitrad, die sonstigen mechanischen Elemente sowie die Steuerung und Regelung aufgefaßt werden.

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  29. Vgl. VDMA (1995a),a.a. O., S. 31: Diese Aussage spiegelt sich auch in den im Vergleich zum übrigen Verarbeitenden Gewerbe unterdurchschnittlichen, offiziell erfaßten Aufwendungen für die Forschung und Entwicklung im Maschinenbau in Höhe von 2,8% vom Umsatz im Jahr 1994 wider. Für die von Großunternehmen dominierten Branchen Chemie und Straßenfahrzeugbau beträgt dieser Anteil dagegen 5,9% bzw. 5,3%.

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  30. Vgl. Zündorf, Lutz/Heitbrede, Vera/Kneißle, Rolf-Jürgen (1993), a.a.O., S. 50–55: Nur in einer Minderheit mittelständischer Unternehmen ist die Forschung und Entwicklung institutionalisiert.

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  31. Vgl. VDMA (1993), a.a.O., S. 9.

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  32. Vgl. VDMA (1995a), a.a.O., S. 74: Die repräsentative Struktur der Pumpenindustrie und die Vergleichbarkeit ihrer Entwicklung mit der des gesamten Maschinenbaus kommt auch in der Investitionsintensität von 6.250 DM je Beschäftigten und der Investitionsquote von 2,9% am Umsatz bei einem Branchendurchschnitt von 6.025 DM je Beschäftigten und 2,5% am Umsatz zum Ausdruck.

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  33. Vgl. VDMA (1995a), a.a.O., S. 30: Im Jahr 1992 betrugen die Bruttoanlageinvestitionen 9,5 Mrd. DM, 1993 6,7 Mrd. DM und 1994 5,6 Mrd. DM, wobei gleichzeitig der Anteil der Ausrüstungsinvestitionen von 80% auf 89% wuchs.

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  34. Vgl. Deutsche Bundesbank (19956): Ertragslage und Finanzierungsverhältnisse westdeutscher Unternehmen im Jahr 1994, Monatsbericht November 1995, S. 33–53; VDMA (1995a), a.a.O., S. 69: Hierbei handelt es sich um die aus den Bilanzen und Erfolgsrechnungen der Publikumsgesellschaften für den gesamten Maschinenbau hochgerechneten Abschreibungen auf Sachanlagen.

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  35. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. März 1995, Nr. 65, S. 29: Ein Beispiel hierfür aus der Pumpenindustrie ist die Wilo GmbH, bei der in den Geschäftsjahren 1993 und 1994 die Investitionen unter das Niveau der Abschreibungen fielen.

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  36. Vgl. VDMA (1995b), a.a.O., S. B.

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  37. Vgl. Deutsche Bundesbank (1995a), a.a.O., S. 40: Im ausländischen Maschinenbau wuchs von Ende 1991 bis Ende 1993 der Bestand der Direktinvestitionen des deutschen Maschinenbaus von 7,376 Mrd. DM auf 8,728 Mrd. DM, während er in diesem Zeitraum im Handel lediglich von 6,122 Mrd. DM auf 6,158 Mrd. DM zunahm.

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  38. Vgl. VDMA (1995c): Tendenzbefragung 1994, Maschinenbau Nachrichten 01–95, S. 66: Die meisten realisierten und geplanten Produktionsstätten deutscher Maschinenbauunternehmen im Ausland befinden sich in den U.S.A.. Mit weitem Abstand folgen Tschechien, Italien, Frankreich und Brasilien.

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  41. Vgl. Roland Berger & Partner GmbH, a.a.O., S. 69: Die Herstellkosten von Flüssigkeitspumpen liegen beispielsweise in der Tschechischen Republik um ca. 38% niedriger als in Deutschland, wobei dieser Unterschied in erster Linie durch die niedrigeren direkten und indirekten Fertigungskosten zustandekommt.

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  42. Vgl. Enzweiler, Tasso/Nölting, Andreas (1993): Hongkong liegt in Böhmen, manager magazin 7/1993, S. 94–101: Angesichts der dynamischen Lohnentwicklung in der Tschechischen Republik denken viele Unternehmen, die ihre Fertigung teilweise oder vollständig in dieses Land verlagert haben, Ober eine erneute Verlagerung ihrer Aktivitäten in Richtung Osten nach.

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  43. Vgl. VDMA (1995c): Tendenzbefragung 1994, a.a.O., S. 66: Für die deutschen Maschinenbauer steht die Verringerung der Fertigungstiefe bei den Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Wettbewerbsposition allerdings erst an vierter Stelle gleichauf mit der Standardisierung in der Produktion und hinter der Kostenreduzierung durch organisatorische Maßnahmen, forcierte Produktinnovation und mehr kundenspezifischen Problemlösungen. Der Einkauf in Niedriglohnländern und die Produktionsverlagerung ins Ausland rangieren dagegen auf den hinteren Plätzen. Diese Rangliste macht deutlich, daß das Bewußtsein über die Chancen einer Internationalisierung des Unternehmens bei den meisten deutschen Maschinenbauer unterdurchschnittlich ausgeprägt ist und daß diese zur Behauptung ihrer Position im internationalen Wettbewerb auf unternehmensinterne Maßnahmen an ihrem angestammten deutschen Standort setzen.

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Deuster, J. (1996). Internationale Standortverlagerungen der deutschen Pumpenindustrie. In: Internationale Standortverlagerungen deutscher Unternehmen. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08602-4_6

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