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Internationale Migration und Einkommensverteilung

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Book cover Internationale Migration

Part of the book series: Gabler Edition Wissenschaft ((GEW))

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Zusammenfassung

Dieses Kapitel versucht, einen Beitrag zur Klärung der Verteilungseffekte internationaler Migration im Rahmen der neoklassischen Außenhandelstheorie zu leisten. Dabei sollen insbesondere die einen Sozialstaat prägenden staatlichen Systeme zur Umverteilung von Einkommen berücksichtigt werden. Es zeigt sich, daß diese als Erklärung dafür dienen können, warum Länder einer Zuwanderung von Arbeitskräften ablehnend gegenüber stehen. Ziel ist deshalb die Identifikation der Gewinner und Verlierer einer internationalen Wanderung von Arbeitskräften in einem allgemeinen Modellrahmen, der explizit auf unterschiedliche Einkommensumverteilungsmaßnahmen abstellt. Letztere werden durch unterschiedliche staatlich implementierte Besteuerungs- und Umverteilungsmaßnahmen erzeugt, in die neben der einheimischen Bevölkerung der betreffenden Staaten auch die Migranten eingebunden sind. So kann ein Spektrum von verschiedenen Situationen betrachtet werden, die unterschiedliche Formen eines Wohlfahrtsstaates repräsentieren: ein Szenario ohne staatliche Maßnahmen zur Einkommensumverteilung bis hin zu einer Gleichverteilung von Einkommen infolge einer Einkommensumverteilungspolitik. Für den Migranten muß sich zwar ein positiver Wanderungsgewinn einstellen, da er anderenfalls die Wanderung nicht unternähme; dieser Wohlfahrtsgewinn nimmt jedoch in den verschiedenen Szenarien ein unterschiedliches Ausmaß an, was somit Hinweise auf den Wanderungsdruck erlaubt.

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Literaturverzeichnis

  1. Für eine Diskussion der Determinanten von Wanderungen siehe z.B. Delbrück & Raffelhüschen (1993) und Molho (1986).

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  2. Die These der Substituierbarkeit von Faktorhandel durch Güterhandel findet sich bereits in den Arbeiten von Heckscher (1919:54, 61) und Ohlin (1924:114). Sie wurde vor allem im Anschluß an den Beitrag von Mundell (1957) breit diskutiert.

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  3. Das Phänomen der Faktorintensitätenumkehr tritt auf, wenn bei identischen Technologien in beiden Ländern das Verhältnis der relativen Faktorintensitäten in der Produktion der Güter zueinander in Abhängigkeit vom Faktorpreisverhältnis nicht mehr eindeutig ist.

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  4. Hier ist insbesondere der Beitrag von Markusen (1983) von Bedeutung, siehe aber auch Purvis (1972) und Albert (1994:64).

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  5. Für einen Überblick der modelltheoretischen Behandlung von internationalen Faktorbewegungen siehe auch Ruffin (1984).

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  6. Verschiedene Autoren wie Grossman (1984), Svensson (1984) oder Ethier & Svensson (1986) analysieren Modelle, in denen ein Teil der Faktoren mobil sind, ohne sie explizit zu benennen. Aus noch zu zeigenden Gründen können diese Ansätze nicht ohne Einschränkung als Untersuchungen internationaler Migration interpretiert werden.

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  7. Von Personen, die zwischen ihrem Wohnsitz im einen Land und ihrem Arbeitsplatz im anderen Land pendeln wird damit im folgenden abstrahiert.

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  8. Bhagwati & Srinivasan (1983:11) weisen allerdings daraufhin, daß Emigranten immer dann dem Abwanderungsland zugerechnet werden sollen, wenn sie noch enge Bindungen an ihr Heimatland haben.

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  9. Die Literatur über die Abwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte aus Entwicklungsländern, die sogenannte Brain-Drain-Literatur, analysiert die Auswirkungen der Migration auf die Wohlfahrt der zurückbleibenden Personengruppen im Auswanderungsland. Diese Literatur ist damit ein Spezialfall der Migrationsliteratur (vgl. einführend vor allem Bhagwati 1979). Die besondere Betrachtung der Wohlfahrtseffekte der Migranten wird vor allem vorgenommen, um die Wohlfahrtseffekte für die einheimische Bevölkerung der beteiligten Länder separat zu betrachten. Eine Gruppenunterteilung, die den Mitsprachemöglichleiten der Migranten Rechnung trägt, müßte sie zumindest einem Land zuorden. Für gewöhnlich ist das politische Mitspracherecht der Migranten an ihre Staatsangehörigkeit gekoppelt.

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  10. Den gleichen Modellrahmen, jedoch eine andere Zielsetzung legen Ramaswami (1968) und Jones et. al (1986) ihren Untersuchungen darüber zugrunde, ob sich ein Land durch den Export seines in der Volkswirtschaft relativ reichlich vorhandenen Faktors oder aber durch den Import des relativ knapp vorhandenen Produktionsfaktors besser stellen könnte.

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  11. Konkret nimmt er die Tauschkurve des nicht explizit modellierten zweiten Landes als gegeben, d.h. als nicht von den Faktorbeständen abhängig, an. Die Tauschkurve des explizit betrachteten Landes hingegen hängt von den Faktorbeständen ab.

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  12. Vgl. für eine Einführung in dualitätstheoretische Zusammenhänge Cornes (1992) und Die-wert (1982).

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  13. Vgl. Boadway & Bruce (1993:9).

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  14. Für die unten abgeleiteten Ergebnisse ist es allerdings unerheblich, ob sie auch Arbeit anbieten oder nicht.

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  15. Damit umfaßt das hier beschriebene Sozialsystem Teile der öffentlichen Haushalte und natürlich nicht die Modellierung einer umlagefinanzierten Rentenversicherung, die in Deutschland eine bedeutende Komponente der öffentlichen Sozialversicherung ausmacht. Diese kann sinnvoll nur in einem intertemporalen Modell behandelt werden, in dem Beitragspflichtige nicht auch in derselben Periode Rentenempfänger sind (vgl. hierfür z.B. Börsch-Supan 1994).

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  16. Im Gegensatz zu Dixit & Norman (1980) sind die Überschußangebote hier die Differenz aus Angebot und Marshall’scher Nachfrage. Dies ist eine Konsequenz der Annahme homothetischer Präferenzen.

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  17. Betrachtet man zwei kleine Länder, so ist der Güterpreisvektor nicht durch den Ausgleich der Überschußangebote gemäß (3.12) bestimmt, sondern durch p = p, wobei p ein Vektor mit exogen gegebenen Preisen ist.

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  18. Die hier getroffene Annahme identischer Präferenzen in beiden Ländern ermöglicht es, die Migrationsentscheidung als ausschließlich von Einkommensunterschieden abhängig zu betrachten. Dixit & Norman (1980) gehen hingegen explizit von unterschiedlichen Präferenzen aus. Eine solche Vorgehens weise ist in zweierlei Hinsicht problematisch: zum einen nehmen sie hierfür an, daß der Migrant beim Grenzübertritt seine Präferenzen ändert, so daß der Migrant zum anderen die Vorteilhaftigkeit der Wanderung nur durch einen interpersonellen Nutzenvergleich erkennen kann, was eine kardinale Nutzentheorie voraussetzt.

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  19. Vgl. hierfür z.B. die Beiträge von Wildasin (1991,1992,1994). Epple & Romer (1991) modellieren explizit einen politischen Entscheidungsprozeß über die Höhe der Umverteilung.

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  20. Deutschland in den Grenzen vor dem 3.10.1990.

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  21. Die komparative Statik des Modells kann eine Veränderung der Gruppengröße im Abwanderungsland nicht erfassen.

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  22. Wong (1986b) und Quibria (1988b) bieten eine moderne Darstellung der Ergebnisse von Grubel & Scott (1966) und Berry & Soligo (1969) in verallgemeinernder Form.

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  23. Die Brain-Drain-Literatur, im Rahmen derer dieses Ergebnis hergeleitet wird, diskutiert eben gerade die Abwanderung der relativ qualifizierteren Bevölkerung.

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  24. Die Annahme identischer Technologien und Präferenzen ist zur Bestimmung des Vorzeichens von dp/dm wiederum unnötig restriktiv.

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  25. Für Deutschland sieht die OECD (1993) keinen Anstieg in der Lohndispersion, was allerdings z.B. von Möller & Bellman (1995) angezweifelt wird.

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  26. Vgl. für eine genauere Vorstellung dieser Vorgehensweise Freeman (1995:23).

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  27. Ergebnis einer Studie von Borjas & Ramey (1993), zitiert nach Borjas (1995a).

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  28. Vgl. für Deutschland die Analyse von DeNew & Zimmermann (1994), die herausfinden, daß Zuwanderung die Löhne von Arbeitern z.T. erheblich reduziert hat.

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Leiner, N. (1998). Internationale Migration und Einkommensverteilung. In: Internationale Migration. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08601-7_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08601-7_3

  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8244-6632-0

  • Online ISBN: 978-3-663-08601-7

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