Zusammenfassung
Bis in die späten sechziger Jahre hinein hat Industriepolitik im Sinne einer selektiven Steuerung der Unternehmensentwicklung in Portugal praktisch keine Rolle gespielt. Zwar wurden bereits Anfang der dreißiger Jahre erste Konzepte zur aktiven Neutralisierung der negativen Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise und zur Dynamisierung des Industrialisierungsprozesses ausgearbeitet1. Danach sollte unternehmerische Initiative über die Gewährung von Gestaltungsspielräumen aber auch über zum Teil interventionistische und protektionistische Maßnahmen gefördert werden. Aufgegriffen wurden diese Vorschläge jedoch nicht. Damit blieb für unternehmerische Entscheidungen mit dem “condicionamento industrial” bis in die späten sechziger Jahre hinein jenes Gesetzeswerk relevant2, das in einer Art “Superinterventionismus” praktisch das gesamte industrielle Leben staatlich-administrativen Regeln unterwarf. Aber auch die aufgezwungene außenwirtschaftliche Isolierung wirkte sich industriepolitisch aus.
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Referenzen
Diese Vorschläge wurden auf dem “ I Congresso dos Engenheiros” (1932) und dem “I Congresso da Indüstria Portuguese (1933) formuliert. Vgl. Andrez (1990): S. 185
Die im “condicionamento industrial” verankerte Genehmigungspflicht für Investitionen wurde erstmals 1965 und ein weiteres mal 1970 entschärft. Vgl. Dekrete Nr. 46.666 vom 24. 11. 1965 und Dekret Nr. 393/70 vom 19.8.1970
Vgl. dazu etwa Esser/AshofitfBecker/Gaschütz (1977): S. 38
Vgl. Martins (1987): S. 180ff
Vgl. Esser/AshofïïBecker/Gaschütz (1977): S. 164ff
Die portugiesische Politik war während dieser Zeit zu keiner mittelfristigen volkswirtschaftlichen Planung fähig. Vgl. dazu die Ausführungen in Teil 2.1.2. sowie Dauderstädt (1988): S.444ff
Vgl. Martins (1987): S. 185
Vgl. Deutsch-Portugiesische Industrie- und Handelskammer (1981); Andrez (1990): S. 188f
Vgl. Martins (1987): S. 186
Vgl. Arther Andersen & Co. (1987): S.58, zitiert in Eichner de Lemos Lisboa (1988): S. 150
Vgl. Eichner de Lemos Lisboa (1988): S. 150
Vgl. Artikel 2;4 Decreto-Lei no 283-A/86
Vgl. Decreto-Lei, no 15-A/88 vom 18. Januar
Vgl. dazu Rolim (ohne Jahreszahl)
Vgl. Decreto-Lei, no 483-B/88 vom 28 Dezember
Vgl. DIW (1993): S. 471ff
Die Reform der Strukturfonds trat am 1.1.1989 über eine Rahmenverordnung und vier Durchführungsverordnungen des Rates in Kraft. Vgl. dazu Rat der EG (1988a-e).
Insgesammt beliefen sich die fur Interventionstätigkeiten eingesetzten Mittel 1989 bereits auf mehr als 21 Milliarden ECU pro Jahr. Vgl. dazu EG-Kommission (1989a): S. 9; 17.
Vgl. EG-Kommission (1989a): S. 15, DIW (1993): S. 472
Zu den Strukturfonds zählen gemäß Art. 130b EG-Vertrag der Europäische Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft (EAGFL), der Europäische Sozialfonds (ESF) sowie der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Daneben treten neue Finanzierungsinstrumente — vor allem der bis 31.12.1993 neu zu schaffende Kohäsionsfonds
Die Ziele 3 und 4 werden ab 1994 zum neuen Ziel 4 “Erleichterung und Anpassung der Arbeitskräfte an die industriellen Wandlungsprozesse und an Veränderungen der Produktionssysteme” zusammengefaßt.
Vgl. Rat der EG (1988a): Art 1, 8–11 sowie EG-Kommission (1989a): S. 13f; für eine zusammenfassende Kommentierung vgl. Schwerdtfeger (1992): S. 78ff
Vgl. EG-Kommission (1989a): S. 15
Vgl. Rat der EG (1988a): Anhang
Vgl. Schwerdtfeger (1992): S. 78
Für eine Übersicht vgl. Glaesner (1990): S. 41ff sowie Schwerdtfeger (1992): S. 92ff
Vgl. Rat der EG (1988b): Art. 8(1)
Vgl. hierzu EG-Kommission (1989a): S. 27ff
Die Ziele entsprechen weitgehend den in Art 130a und 130c EG-Vertrag niedergelegten Maximen. Vgl. Rat der EG (1988a)
Vor allem die Wettbewerbs Vorschriften, die Regeln über die Vergabe öffentlicher Aufträge und die Umweltschutzvorschriften. Vgl. Rat der EG (1988a): Art. 7 (1)
Für die Ziele 1 und 2 nimmt der “Ausschuß für die Entwicklung und Umstellung der Regionen”, für die Ziele 3 und 4 der “Ausschuß gemäß Art. 124 EWG-Vertrag” (ESF-Ausschuß) Stellung zu den Entwürfen und Entscheidungen der Kommission. Für die Ziele 5a und 5b zeichnet der “Verwaltungsausschuß aus Vertretern der Mitgliedstaaten” verantwortlich.
Vgl. Schwerdtfeger (1992): S. 93
Dagegen hat eine Stellungnahme des für die Erreichung des Ziels 5 eingesetzten Verwaltungsausschusses aus Vertretern der Mitgliedstaaten gemäß dem im Beschluß 87/373 beschriebenen “Verfahren II” stärker bindende Wirkung. Eine abweichende Entscheidung der Kommission kann hier durch den Rat mit qualifizierter Mehrheit wieder aufgehoben werden.
Vgl. Glaesner (1990): S. 45f
Vgl. EG-Kommission (1989a): S. 33f
Vgl. Rat der EG (1988b): Art. 12
Vgl. Rat der EG (1988b): Art. 13
Vgl. Rat der EG (1988b): Art. 14, 15
Vgl. Rat der EG (1988b): Art. 11, sowie die Ausfuhrungen in Teil 1.3.
Für einen Überblick über die Gemeinschaftsinitiativen vgl. EG-Kommission (1991e): S. 57ff sowie Schwerdtfeger (1992): S. 98ff
Vgl. EG-Kommission (1991e): S. 56ff
Vgl. DIW (1993): S. 474
Zum Zeitpunkt der Reform von 1987 liefen mit “STAR”, “VALOREN”, “RESIDER” und “RENAVAL” insgesamt vier regionalspezifische Gememschaftsinitiativen. Bis 1991 wurden weitere elf derartige Programme beschlossen.
Vgl. DIW (1993): S. 472ff
Vgl. DIW (1993): S. 474
Vgl. EG-Kommission (1989b)
Vgl. EG-Kommission (1989b): S. 8ff
Vgl. hierzu auch die Übersicht in Abbildung 27 im Anhang
Vgl. EG-Kommission (1989a):S. 33
Aus Gesprächen mit Vertretern der EG-Kommission ging hervor, daß von einer effizienten Evaluierung dieser Gemeinschaftsgelder keine Rede sein kann. Man habe bislang oft nichteinmal die für einen Verteilungs- und Verwendungsmonitor notwendigen Informationen erhalten.
Diese Summe bezieht sich auf Aufwendungen zur Erreichung der strukturpolitischen Ziele 1 (ca. 6,6 Milliarden ECU), 3 (ca. 130 Millionen ECU), 4 (ca. 300 Millionen ECU) und 5a (ca. 640 Millionen ECU) sowie auf Maßnahmen nach Art. 1 (2) Durchfuhrungsverordnung 4255/88 (ca. 6,5 Millionen ECU) Vgl. Rat der EG (1988d).
Vgl.DGDR(1992):S.14
Zu Preisen von 1988 und ohne EIB-Darlehen
Vgl. Vaz (1988)
Vgl. Bangemann (1991)
Vgl. O. Verf. (1988): S. 11
Vgl. “Erklärung der Europäischen Wirtschaftgemeinschaft über die Anpassung und Modernisierung der portugiesischen Wirtschaft” (Schlußakte vom 12. Juni 1985). Vgl. EG-Kommission (1985): S. 494
Vgl. EG-Kommission:KOM (86) 552
Vgl. O. Verf. (1988): S. 11. Für eine Übersicht über die Entwicklung der Regionalpolitik der Gemeinschaft Vgl. Schwerdtfeger (1992): S. 3 Iff
Vgl. dazu Pinto (1988): S. llf
Vgl. Pinto (1988): S. 12
Vgl. O. Verf. (1988): S. llf
Vgl. dazu MIE(ohne Jahreszahl): S. 5; Esteves (1988): S. Iff
Vgl.dazu sowie zu den folgenden Ausfuhrungen:MIE (1989): S. 9ff; MIE (1990b): S.18ff; 0. Verf. (1988): S. 12
Vgl. EG-Kommission. KOM(90) 205: S. 15
Vgl. EG-Kommission: KOM (90) 205: S. 19
Die Kredite sollten im Regelfall für einen Zeitraum von maximal 10 Jahren vergeben werden. In normalen Fällen wurden die Kreditzinsen im Vergleich zum Kapitalmarktniveau um maximal 2% reduziert. In besonders risikoreichen Fällen konnte eine Reduzierung um maximal 1% gewährt werden. Vgl. 0. Verf. (1988a): S. 20
Vgl. Lima (1989)
Vgl. Rechnungshof der EG (1992): S. 177
Die über EIB-Darlehen geförderten Projekte sind hier nicht mitgezählt.
Vgl. hierzu etwa MIE (1990a): S. 26ff; EG-Kommission KOM (90) 205: S. 11ff; Banco de FomentoNacional (1989): S. 10ff
Decreto-Lei N.o 483-B/88 vom 28.Dezember 1988
Hierzu zählten Aufwendungen für Personal und andere laufende Kosten, die Anschaffungskosten für Instrumente, Anlagen, Gebäude usw., die Kosten für Beratungen sowie die Kosten für amtliche Registrierungen und die Aufrechterhaltung von Schutzrechten für den Zeitraum von max. 2 Jahren.
Vgl. MIE (1993): S. 54f
Angesprochen auf die Problematik der Antragstellung wies ein Vertreter der EG-Kommission auf diesen Sachverhalt hin.
Vgl. Despachos A-293/88-XI, A-4/90-XI und A-8/91-XI
Vgl. Ministério das Financas (1987): besonders Vol. 3 S. 59ff
Nach Angaben von mit der Materie vertrauten Unternehmensberatern werden von den Auswahlausschüssen bei der Projektbewertung europaweit geltende “branchenübliche Kennzahlen” verwendet. Die konkrete Ausgestaltung und Anwendung der “weichen” Kriterien hänge dagegen offensichtlich von der individuellen Einschätzung der prüfenden Beamten ab.
So die eigene Einschätzung, die sich aus der Befragung einer Anzahl von Unternehmen ergab, die eine Projektsubvention über SINPEDIP beantragt haben.
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Feldt, J. (1995). Industriepolitik in Portugal — Eine Übersicht. In: EG-Technologiepolitik und Kohäsion. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08444-0_4
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