Zusammenfassung
Die bereits im ersten Teil dieser Arbeit skizzierten Strukturveränderungen auf den Märkten für Finanzdienstleistungen haben die Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit der POSTBANK in den vergangenen Jahren in erheblichem Maße zu deren Nachteil verändert. So brachte es die verstärkte Nutzung höherverzinslicher Anlageformen durch breite Bevölkerungsschichten beispielsweise mit sich, daß bestimmte Sparformen - insbesondere das Wertpapiersparen, das Investmentsparen, Kapitallebensversicherungen, Sparbriefe und bestimmte Varianten des Festgeldsparens - erhebliche Zuwächse erzielen konnten. Während viele Kreditinstitute bereits frühzeitig auf sich abzeichnende Entwicklungstendenzen mit einer größeren Vielfalt des Leistungsangebots reagierten, verzichtete die POSTBANK aufgrund regelmäßig wiederkehrender verfassungsrechtlicher Bedenken zunächst weitgehend auf eine Anpassung des Leistungsprogramms an geänderte Marktverhältnisse.1) Dadurch wurde nicht zuletzt auch eine konsequente Nutzung von Verbundvorteilen in hohem Maße gefährdet, denn das Festhalten an einer nicht mehr zeitgemäßen Produktpalette birgt die Gefahr in sich, auch auf angestammten Märkten Marktanteile zu verlieren.
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Literatur
Vgl. zu den gemeinwirtschaftlichen Auflagen der Postunternehmen z.B.: Plagemann, J., Ansätze zu einer Konkretisierung der gemeinwirtschaftlichen Auflagen der Deutschen Bundespost, in: ZögU, Bd. 11, 1988, S. 383 ff.
Vgl. z.B. Thiess, M., Marktsegmentierung als Basisstrategie des Marketing, in: WiSt, 15. Jg., 1986, S. 635.
Damit beschäftigt sich z.B. Krautter, J., Zum Problem der optimalen Marktsegmentierung, in: ZfB, 45. Jg., 1975, S. 109 ff.
Vgl. Terrahe, J., Kundenkalkulation und Zielgruppenmarketing, in: bum, 5. Jg., Heft 4, 1976, S. 26 ff; ders., Kundenkalkulation und Geschäftsplanung, in: Deppe, H.D., (Hrsg.), Bankbetriebliches Lesebuch, Festschrift für Ludwig Mülhaupt zum 65. Geburtstag, Stuttgart 1978, S. 679 ff.
Vgl. z.B. Gömmel, M., a.a.O., S. 182 ff; ähnlich auch: Schüller, S., Kundenkalkulation als Instrument des strategischen Marketing, in: bum, 17. Jg., 1988, Heft 11, S. 13 ff.
Vgl. Dominguez, L.-V./ Page, A.-L., Formulating a Strategic Portfolio of Profitable Retail Market Segments for Commercial Banks, in: Journal of Economics and Business, Vol. 36, 1984, S. 191.
Vgl. zu diesem Konzept beispielsweise: Cramer, J.E., Vom Allround-Institut zum Marktspezialisten, in: bum, 10. Jg., 1981, Heft 3, S. 8.
Vgl. z.B. Weinkauf, W./ Pachali, W., Wandlungen im Bankmarketing: Strategic tut not, in: bum, 15. Jg., 1986, Heft 11, S. 6
Zügel, W., Zukunftsstrategien großer Sparkassen, in: ZfgK, 45. Jg., 1992, S. 382; Küspert, A., Bildung und Bewertung strategischer Geschäftsfelder im Privatkundengeschäft einer Universalbank, a.a.O., S. 145 f.
Vgl. im Hinblick auf eine mögliche Phaseneinteilung und eine ausführliche Begründung für die Verwendung des Lebenszyklusmodells für Marketingzwecke z.B.: Wells, W.-D./ Gubar, G., Life Cycle Concept in Marketing Research, in: Journal of Marketing Research, Vol. III, 1966, S. 355 ff.
Vgl. Gälweiler, A., Synergiepotentiale, in: Szyperski, N., (Hrsg.), Handwörterbuch der Planung, Enzyklopädie der Betriebswirtschaftslehre, Bd. 9, Stuttgart 1989, Sp. 1938.
Vgl. Gälweiler, A., Strategische Geschäftseinheiten und Aufbauorganisation der Unternehmung, in: ZfO, 48. Jg., 1979, S. 252 ff.
Vgl. Krümmel, H.J., Allfinanz und die sortimentspolitischen Grundlagen des Privatkundengeschäfts, in: Krümmel, H.-J./Rehm, H./Simmert, D.B., (Hrsg.), Allfinanz-Strukturwandel an den Märkten für Finanzdienstleistungen, Beihefte zu Kredit und Kapital, Heft 11, Berlin 1991, S. 37 und 40 ff, der u.a. auf die Industrialisierung im Deutschland des ausgehenden 19. Jahrhunderts sowie die räumliche Expansion der Großbanken zu Filialbanken in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts verweist.
Vgl. dazu Süchting, J., Überlegungen zur Attraktivität eines Allfinanzangebotes, in: bum, 16. Jg., 1987, Heft 12, S. 8
ders., Bankmanagement, a.a.O., S. 443 sowie die Kontroverse zwischen Strothmann und Süchting: Strothmann, H., Mehr zur Attraktivität eines Allfinanzangebotes, in: bum, 17. Jg., 1988, Heft 8, S. 5 ff
Süchting, J., Noch mehr zur Attraktivität eines Allfinanzangebotes, in: bum, 17. Jg., 1988, Heft 11, S. 23 ff.
Vgl. z.B. Wilsdorf, M., Das Privatkonto ist die Basis-Anmerkungen zum Marketing und zur Preispolitik, in: bum, 14. Jg., 1985, Heft 2, S. 16 ff; Feldbausch, F.-K., a.a.O., S. 128.
Vgl. Süchting, J., Die Bankloyalität als Grundlage zum Verständnis der Absatzbeziehungen von Kreditinstituten, in: Kredit und Kapital, 5. Jg., 1972, S. 269 ff.
Die Notwendigkeit der Einräumung von Überziehungslinien ergibt sich nicht nur aus der technischen Abwicklung verschiedener Instrumente des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. So weist Wichmann anhand eines Kassenhaltungsmodells nach, daß die Inanspruchnahme eines Dispositionskredits auch im Falle vorhandener Liquidität Ergebnis eines wohlbegründeten ökonomischen Handelns sein kann; vgl. Wichmann, R.B., Der Postbank-Dispositionskredit aus ökonomischer Sicht, in: ZBB, 4. Jg., 1992, S. 24 ff.
Vgl. Müller, M., Investmentsparen-eine Schlüsselgröße für die Marktstellung und Ertragsentwicklung der Sparkassen, in: Sparkasse, 107. Jg., 1990, S. 439.
Vgl. Hahn, O., Postbank: Gerechtfertigte, erzwungene und überflüssige Aktivitäten, in: ZfgK, 45. Jg., 1992, S. 418.
Vgl. z.B. Hoock, R., Szenario der Markt-und Wettbewerbsstrukturen der deutschen Lebensversicherung in den 90er Jahren, in: Vw, 46. Jg., 1991, S. 1186 ff.
Auf ein weiteres Problem, nämlich die unterschiedlichen Vertriebskulturen von Banken und Versicherungen, kann an dieser Stelle nur hingewiesen werden. In jedem Falle werden Banken beim Absatz von Versicherungsprodukten nicht auf das im Versicherungswesen-z.T. bedingt durch die Vergütungsstrukturen des Außendienstes-oftmals praktizierte »hard selling« zurückgreifen können, wenn Imageeinbußen durch die Betätigung im Versicherungsgeschäft vermieden werden sollen; vgl. zu dieser Problematik vor allem: Süchting, J., Zur Organisation von Allfinanzangeboten, in: Krümmel, H.-J./Rehm, H./Simmert, D.-B.,(Hrsg.), Allfinanz-Strukturwandel an den Märkten für Finanzdienstleistungen, Beihefte zu Kredit und Kapital, Heft 11, Berlin 1991, S. 177 ff.
Vgl. Budde, R., Zur Innovationsentscheidung in Kreditinstituten, in: B.BI., 31. Jg., 1982, S. 117.
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Hempel, K. (1995). Sortimentspolitische Überlegungen zur Leistungsprogrammerweiterung der POSTBANK. In: Die Leistungs-programmerweiterung der POSTBANK. Gabler Edition Wissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08395-5_7
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