Zusammenfassung
Die “Deutsche Zeitung in den Niederlanden” ist in jeder Hinsicht ein Versuchsballon. Sie ist in dem Bemühen gemacht, einen Anfang zu markieren, den Beginn des “Neuen Europa”. Die verschiedenen Rubriken gestalten diesen Anfang ihren Textgenres gemäß. Im Feuilleton spielen andere Anfänge eine Rolle als im Wirtschaftsteil oder auf der Seite “Aus den Niederlanden”. Doch weit her ist es mit der Neuheit/Neuigkeit nicht: Es dominiert eher die Routine textueller Verfahren, die für einen durchschnittlichen deutschen nationalsozialistischen “Schriftleiter” zum stilistisch-ideologischen Standard-Arsenal gehören. Der einzige Unterschied zum Textproduzieren in Deutschland besteht darin, daß er seine Fertigkeiten ins besetzte Land transferiert und leicht transformiert, in der Regel: einfach mitnimmt und an ein paar Stellen anpaßt. Darüberhinaus aber ist die DZN von der Anstrengung geprägt, alle Unsicherheiten, die sich durch die Informationslage - auch für die DZN-Redaktion selber - ergeben, naßforsch zu überspielen und sie im Zweifelsfall den Lesern aufzubürden, in erster Linie den niederländischen.
Wer die absolute Gerechtigkeit auf Erden mit Gewalt herstellen will, der bedarf dazu der Gefolgschaft: des menschlichen “Apparates”. Diesem muß er die nötigen inneren und äußeren Prämien — himmlischen oder irdischen Lohn — in Aussicht stellen, sonst funktioniert er nicht. [...] Von dem Funktionieren dieses seines Apparates ist der Führer in seinem Erfolg völlig abhängig. (Max Weber: “Politik als Beruf”)
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Sauer, C. (1998). Fazit oder Der Angriff des Textes auf den Leser. In: Der aufdringliche Text. DUV: Sprachwissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08347-4_17
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08347-4_17
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8244-4285-0
Online ISBN: 978-3-663-08347-4
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