Zusammenfassung
Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Erarbeitung eines Konzeptes für ein mittelstandsspezifisches Instrumentarium in den Bereichen Kosten- und Erlös-, Finanz- sowie Investitionscontrolling. Die Einführung von Instrumenten wurde dabei als eine Vorstufe zur Realisierung eines umfassenden Controllingsystems im Unternehmen gesehen. Hierzu mußte zunächst der Kontext beschrieben werden, innerhalb dessen ein angepaßtes Instrumentarium zu Einsatz kommen soll. Festgestellt wurde, daß die erfolgreiche Einführung von Controlling nur unter Beachtung der besonderen Situation von Führung und Organisation in kleinen und mittleren Betrieben erfolgen kann. Die dort anzutreffende personenbezogene Führungs- und Organisationsstruktur ist i. d. R. mit einer mangelnden Delegationsbereitschaft im Hinblick auf Führungsaufgaben verbunden. Das Führungssubsystem Controlling ist von dieser Mentalität insbesondere in einer Einführungsphase betroffen, da dessen konsequente Umsetzung eine Delegation von koordinativen Führungsaufgaben beinhaltet. U. a. aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, wenn lediglich ein gutes Fünftel der befragten Unternehmen über eine speziell eingerichtete Controlling-Stelle verfügt. Mit sinkender Betriebsgröße finden sich immer mehr Unternehmen, in denen Controllingaufgaben durch die Geschäftsleitung wahrgenommen werden. Insbesondere in diesen Unternehmen ist der Ausgestaltungsstand des Instrumentariums sehr mangelhaft. Die Entscheidungsträger sind somit als wichtigste - bei der Einführung aktiv beteiligte und später als Instrumente anwendende — Anspruchsgruppe bei der Weiterentwicklung des Controlling in Mittelbetrieben anzusehen. Die wichtigste systembildende Aufgabe des Controlling in mittelständischen Unternehmen ist infolge dessen die Einführung von Controllinginstrumenten zum Aufbau des Informations-, Planungs- und Kontrollsystems. Als Konsequenz dieser Feststellung wurde ein durch den mittelständischen Entscheidungsträger direkt nutzbares Instrumentarium vorgestellt, das insbesondere den Anforderungen — oder auch: der Mentalität -dieser Personengruppe entgegenkommt. Es wurde gezeigt, daß erst die erfolgreiche Einführung und Anwendung von Controllinginstrumenten durch Entscheidungsträger einen Wandel von der personenbezogenen zu einer sachbezogenen Führungskultur auslösen und in der Folge eine Controllingmentalität schaffen kann, die als Voraussetzung für eine Einführung von Controllingsystemen zu sehen ist. Somit ist das von der einschlägigen Controlling-Literatur vermittelte Bild eines Controllers als ‘Lotse’ oder ‘Navigator’ ohne Entscheidungskompetenz zumindest im Zusammenhang mit kleinen und mittleren Unternehmen hinfällig und zu korrigieren.
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Legenhausen, C. (1998). Zusammenfassung und Ausblick. In: Controllinginstrumente für den Mittelstand. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08320-7_15
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08320-7_15
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