Zusammenfassung
In Berlin, 1962, als Peter Weiss erstmals an einem Treffen der Gruppe 47 teilnahm, durfte er zufrieden sein. Seine Lesung aus dem Gespräch der drei Gehenden hatte positive Resonanz hervorgerufen und bei der Preisvergabe blieb er nur um Haaresbreite hinter Johannes Bobrowski zurück. Galt er zuvor, nachdem 1960 sein experimentell-realistischer Roman Der Schatten des Körpers des Kutschers bei Suhrkamp erschienen war, noch als Geheimtip, so erreichte sein Name in den Feuilletons nun einen gewissen Bekanntheitsgrad. 1963, beim Treffen in Saulgau, konnte er seinen Marktwert bestätigen. Er las aus dem Marat/Sade — »Zum Song von der Vendée schlug ich den Takt auf einer kleinen Trommel«1 — und erntete vorwiegend Zustimmung. Zumindest im Rückblick waren sich viele Meinungsführer einig: Hans Werner Richter attestierte seinem Auftritt »etwas Sensationelles«2 und Marcel Reich-Ranicki nannte ihn noch Jahre später »unvergeßlich«3. Die Uraufführung des Stücks am 29.4.1964 begründete den Weltruhm seines Autors. Weiss war nun einer der >Stars< der Gruppe, die sich, nicht ganz zu Unrecht, damit schmücken durfte, zu seiner Publizität beigetragen zu haben.
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© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden
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Kramer, S. (1999). Zusammenstoß in Princeton. In: Auschwitz im Widerstreit. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08258-3_7
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