Zusammenfassung
Die Ermordung der europäischen Juden, die Shoah, ist in der deutschen Öffentlichkeit mittlerweile zu einem beachteten Datum geworden. Nie zuvor fand die Einschätzung, diesem Ereignis müsse ein hervorgehobener Platz in der Erinnerung des Kollektivs reserviert werden, hierzulande eine so deutliche Mehrheit. So beschloß der Deutsche Bundestag im Juni 1999, ein zentrales Denkmal für die Opfer der Shoah zu bauen. In früheren Jahrzehnten, etwa im Historikerstreit der achtziger Jahre, mußte noch gegen Bestrebungen argumentiert werden, die im Gas Gestorbenen gegen die Toten anderer Verbrechen aufzurechnen und sie damit einem nivellierenden Gedenken preiszugeben, das in der Entlastung der Täter ende. Trotz mancher Versuche in den neunziger Jahren, die mannigfaltigen Verfolgungen unter dem inzwischen zusammengebrochenen Staatssozialismus an der Ermordung der Juden durch die Nationalsozialisten zu messen und trotz einer Renaissance der Rede vom Totalitarismus, hat sich in der öffentlichen Debatte die Vorstellung von der singulären Dimension der nationalsozialistischen Verbrechen durchgesetzt.
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Kramer, S. (1999). Einleitung. In: Auschwitz im Widerstreit. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08258-3_1
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