Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit komme ich unter verschiedenen Gesichtspunkten immer wieder auf die Frage nach dem Status des Begehrens beim Subjekt zurück. Tatsächlich ist es die Insistenz auf dem Begriff des Begehrens, die dem Lacanschen Ansatz der Psychosemiologie ein Element hinzufügt, das diesen insbesondere von systemtheoretischen und (radikal-)konstruktivistischen Theoriedesigns abhebt und sie, wie ich im vorliegenden Kapitel erläutern möchte, ergänzt. Schließt man sich Lacans Grundannahme an, daß das Subjekt ein konstitutiv begehrendes sei — Lacan sagt, „Desidero, das ist das Freudsche cogito“ (Sem XI/S.:162) — so stellt sich konsequenterweise einerseits die Frage nach dem Begehren des Wissenschaftlers — konkret: ob Psychoanalyse bzw. Lacans Psychosemiologie beanspruchen kann, im herkömmlichen Sinne wissenschaftlich zu sein, oder ob vielmehr angenommen werden muß, daß auch hier die Subjektivität des begehrenden Subjekts, das Wissenschaft treibt, eine Rolle spielt.
Der Psychoanalytiker ist kein Erforscher unbekannter Kontinente oder großer Tiefen, er ist ein Linguist [...].“345
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Literatur
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Ort, N. (1998). Hystheorie: Theorie und der hysterische Diskurs nach Lacan. In: Objektkonstitution als Zeichenprozeß. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08156-2_5
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