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Einleitung

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Part of the book series: Betriebliche Personalpolitik ((BPERSO))

Zusammenfassung

Die Entdeckung der Unternehmerin — so könnte die seit wenigen Jahren kaum zu ignorierende, teilweise geradezu euphorisch zu nennende publizistische Aufmerksamkeit überschrieben werden, welche die Unternehmerinnen, meist pauschaliert gleichgesetzt mit selbständigen Frauen, erfahren. Als Ausgangspunkt dieser Entdeckung läßt sich das in der zweiten Hälfte der 80er Jahre statistisch registrierte überproportionale Ansteigen selbständiger Frauen in der Bundesrepublik Deutschland lokalisieren. In der Folge dieser von Politik und Medien erfreut aufgegriffenen, rasch zum Gründerinnenboom hochstilisierten Entwicklung, finden sich Unternehmerinnen zunächst als Gegenstand des öffentlichen Interesses. Dies schlägt sich u. a. in einer Fülle von mehr oder minder aussagefähigen Porträts erfolgreicher Unternehmerinnen, in zahlreichen, sich speziell an Frauen richtenden Ratgebern zu Fragen des Sich-Selbständigmachens, in Unternehmerinnentagen, Existenzgründerinnen-Tagungen, Gründerinnenseminaren oder der jährlichen Auslobung einer “Unternehmerin des Jahres” nieder.

Die Vermehrung des vorbehaltenen Vermögens schadet allerdings. Die Frau wird dadurch wider die Natur und wider die Gebote Gottes unabhägig vom Manne. Der Stolz, die Eitelkeit, die Pracht, die Verschwendungsliebe des weiblichen Geschlechts und alle damit verbundenen üblen Folgen werden dadurch vermehrt. Die Frau leidet nicht, wenn sie von dem Manne abhängig ist. Die Natur hat ihr Gaben genug gegeben, wodurch sie den Manne gefällig gegen sich machen kann. Diese braucht sie nur anzuwenden, alsdann wird sie sich und den Mann glücklich machen, da sie hingegen durch Unabhängigkeit, Stolz und andere Laster ihr und ihres Mannes Unglück vorbereitet.

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Literaturverzeichnis

  1. Im eigentlichen Sinne handelt es sich nicht um eine Neuentdeckung, sondern um eine Belebung bzw. Aktivierung einer in Dezennien zählenden sporadischen Auseinandersetzung mit dem sozioökonomischen Phänomen Unternehmerin.

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  2. Vgl. Domeyer, V., Funder, M. 1990, S. 101.

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  3. Angesichts der Tatsache, daß der Selbständigenanteil in der Gesamtzahl der Beschäftigten bei unter 10 Prozent liegt und sich seit 1950 nahezu halbiert hat, erscheint es verständlich, daß der Gruppe der Selbständigen in theoretischen und empirischen Untersuchungen weit weniger Aufmerksamkeiten gewidmet wird als beispielsweise den abhängig Beschäftigten. (Vgl. z. B. Hübler, O. 1991, S. 101 oder Breimeier, P. 1989, S. 503 f., ausführlich Berger, J. 1988).

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  4. Vgl. Birch. D. L. 1979 und 1987.

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  5. Vgl. z. B. Preisendörfer, P., Voss, T. 1990, S. 111 f. Zur Methodenkritik an Birchs Untersuchung siehe vor allem Albach. H. 1987.

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  6. Vgl. u. a. Cramer, U. 1990, S. 19 ff., Fritsch, M. 1990, Weitzel, G. 1986 oder auch Acs, Z., Audretsch, D 1987 und 1990.

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  7. Vgl. zu staatlichen Unterstützungsmaßnahmen u. a. Albach, H., Hunsdiek, D. 1987(a), Bögenhold, D. 1987(a), zu den Wirkungen und zum Erfolg staatlicher Förderung insbesondere May, E. 1981. Der überwiegend beschäftigungsmotivierte Hintergrund von staatlichen Existenzförderungsmaßnahmen wird gerade in jüngerer Zeit durch die verstärkten Aktivitäten und Initiativen auf Bundes- und Länderebene wieder unübersehbar hervorgehoben.

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  8. Vgl. Brüderl, J., Jungbauer-Gans, M. 1991, S. 499 ff.

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  9. Vgl. Börsch-Supan, A., Pfeiffer, F. 1992, S. 259. Seit Mitte der 70er Jahre widmet sich vor allem das Institut für Mittelstandsforschung der Untersuchung des bundesrepublikanischen Gründungs-, aber auch Insolvenzgeschehens: siehe hierzu u. a. Reske, W., Brandenburg, A., Mortsiefer, H.-J. 1976, Szyperski, N., Darscheid, K., Kirschbaum, G., Naujoks, W. 1983, Albach, A. 1984, Clemens, R., Friede, C., Dahremöller, A. 1986, Hunsdiek, D., May-Strobl, E. 1986, Dahremöller, A. 1987 oder Ballarini, K., Keese, D. 1991; vgl. auch die Thuringia-Studie von 1978.

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  10. In vielen Studien wurden zudem nur kleine Stichproben realisiert, so daß Unternehmerinnen bzw. Gründerinnen in der Regel eine Gruppe mit geringer analytischer Aussagekraft darstellen. Dem Verf. ist bis zu Beginn der 90er Jahre keine Untersuchung bekannt, in der etwa eine geschichtete Stichprobe gezogen wurde, um weibliche Unternehmer bzw. Gründer überrepräsentiert in das Sample zu bringen. Für einen Großteil der Ergebnisse von in den 70er und 80er Jahren im englischsprachigen Raum durchgeführten Untersuchungen, kann nachgewiesen werden, daß diese auf rein männlichen Stichproben basieren (vgl. Klandt, H. 1984, S. 214 oder Cromie, S. 1987, S. 252 f). Stärkere Beachtung fanden bis in die 80er Jahre hinein immer noch die Ehefrauen von Unternehmern und ihre Unterstützung für Ehemann und Unternehmen.

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  11. Zur Verwendung von männlichen und weiblichen Endungen in dieser Arbeit, siehe die Ausführungen im abschließenden Einleitungskapitel Exkurs zum Sprachgebrauch.

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  12. Vgl. Clemens, R., Friede, C. 1986, S. X.

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  13. Vgl. Brüderl, J., Jungbauer-Gans, M. 1991, S. 499 ff

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  14. So ist der Rückgang in den 60er und 70er Jahren vor allem auf Entwicklungen im landwirtschaftlichen Bereich zurückzuführen, die Zunahme in den 80er Jahren dagegen auf eine verstärkte Neigung der Frauen, im freiberuflichen und gewerblichen Bereich sich selbständig zu machen. Das bedeutet auch, daß die Selbständigenzahl von 1992 trotz gleicher Höhe nur sehr bedingt mit der von 1970 zu vergleichen ist; die weibliche Selbständigenwanderung — bei Männern übrigens in sehr viel milderer Form verlaufend — vom primären zum tertiären Sektor steht unter anderem auch für einen gesellschaftspolitisch bedeutsamen Strukturwandel, der sich in einem Wandel der Frauenrolle und -biographie spiegelt.

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  15. Vgl. Knight. F. H. 1921. Schumpeter, J. A. 1928.

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  16. Vgl. Hübler, O. 1991, S. 102; bei Untersuchungen der Besonderheiten eines typischen Selbständigen im Vergleich zu einem typisch abhängig Beschäftigten, ist zu beachten, daß die Unterschiede sowohl schon vor der Entscheidung für den einen oder anderen Beschäftigtenstatus angelegt sein können — etwa, daß sich eine Person aufgrund persönlicher Charakteristika für oder gegen den Selbständigenstatus entscheidet -, als auch, daß identifizierbare Differenzen erst im Nachhinein durch die spezielle Tätigkeit, mit welchem der Beschäftigtenstatus verbunden ist, entstehen können.

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  17. So haben zwar zahlreiche Untersuchungen über die Gründungs- und Unternehmerperson eine Fülle von Daten erbracht, die aber teils nur schwer vergleichbar, teils sehr heterogen und inkonsistent erscheinen, vor allem aber häufig rein deskriptiv, ohne theoretische Einbindung wiedergegeben sind.

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  18. Neben dem Unternehmer werden auch andere Wirtschaftssubjekte, wie der private Nachfrager, der Investor oder der Sparer geschlechtslos konzipiert; vgl. hierzu auch Maier, F. 1994, S. 20 ff. oder Krell, G. 1993, S. 53 ff.

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  19. Auch wenn die ökonomische Position der Geschlechter nicht als gesellschaftlich konstituiert, sondern als biologisch bedingt verstanden wird, werden selbst in der Neoklassik seit den Arbeiten von G. S. Becker (1971, 1974, 1976) zur Zeitallokation in Markt- und Haushaltsproduktion, zur Theorie der Heirat oder der Diskriminierung auf den Arbeitsmärkten die Geschlechterverhältnisse in den Blick genommen.

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  20. Vgl. etwa Cromie, S. 1987, Moore, R. L. 1983 und Evans, D. S., Leighton, L. S. 1989.

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  21. Vgl. z. B. Assig, D., Gather, C., Hübner, S. 1985, Wloch, E., Ambos, I. 1986, Wloch, E., Siegel, I. 1988.

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  22. Vgl. z. B. Fröhlich, E., Pichler. J. H. 1988, Gasse, Y. 1986, Gasse, Y., d’Amboise, G. 1981 oder Hauer, A., Kleinhenz, T., Schuttenbach, L. von 1992.

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  23. Vgl. auch Balkin 1989.

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  24. Vgl. hierzu und im folgenden ausführlicher Kempe, A. 1990, S. 56 ff.

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  25. Vgl. Kempe, A. 1990, S. 57 f.

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  26. Siehe zur Verwendung “generischer Maskulina” auch die Vorschriftenrichtlinie der baden-württembergischen Landesregierung vom 14.6.1993, die unter der Nummer 2.1.6.5 die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Rechtssprache regelt und die vom Innenministerium Baden-Württemberg in einem Schreiben an die Kommunen und Landkreise des Landes im August 1995 nochmals bekräftigt wurde.

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  27. Vgl. Pusch, L. 1990, S. 32.

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  28. Vgl. Pusch, L. 1984.

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  29. Vgl. Kempe, A. 1990, S. 58.

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Döbler, T. (1998). Einleitung. In: Frauen als Unternehmerinnen. Betriebliche Personalpolitik. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08133-3_1

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