Zusammenfassung
Die Konzeption von Informationssystemen zur Unterstützung von Führungsaufgaben ist seit langem Forschungsgegenstand sowohl der Betriebswirtschaftslehre als auch der Wirtschaftsinformatik. Dabei korreliert die Fülle an Veröffentlichungen stark positiv mit der Anzahl ungeklärter Probleme und einer zunehmenden Begriffsvielfalt.1 Eine wesentliche Ursache der unzureichenden Ausrichtung der heute verfügbaren computergestützten Informationssysteme am Informationsbedarf der Anwender ist die divergierende Entwicklung der beiden Wissenschaften bzw. das Fehlen eines interdisziplinären Gestaltungsansatzes.2 Während sich die Wirtschaftsinformatik im wesentlichen mit datentechnischen Problemen der Generierung, Speicherung, Verknüpfung und Bereitstellung von Daten bzw. Informationen befaßt, stehen aus betriebswirtschaftlicher Sicht die Bestimmung der betrachteten Führungsaufgaben und der zu ihrer Unterstützung erforderlichen Informationsinhalte sowie aus normativ-präskriptiver Sicht die inhaltliche Gestaltung von Informationssystemen zur Unterstützung von Führungsaufgaben im Vordergrund.
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Literatur
Vgl. Koreimann (1987), S. 90; Chamoni/Gluchowski/Gabriel (1995), S. 6. und die dort angegebene Literatur. Zum Überblick über die Begriffe MIS, EIS, FIS, CIS, EUS, DSS vgl. Vetschera (1994). In der Literatur existierende Informationssystemansätze zur Unterstützung der Unternehmungsführung werden in Abschnitt 32. dargestellt.
Vgl. zu dieser Feststellung FredericksNenkatraman (1988), S. 47f.; Hurnmeltenberg (1996), S. 121.
Zur historischen Entwicklung von Management-Informationssystemen und zum klassischen MIS-Ansatz vgl. Guthunz (1994), S. 8-35; Frackmann (1990).
Vgl. z.B. Tröscher (1981); Leavitt/Whisler (1958), S. 44; Wacker (1971), S. 209. Zu den Gründen für das Scheitern des Totalansatzes vgl. z.B. Jahnke (1991); Bullinger/Huber/Koll (1991), S. 8; Müller, W. (1980); Köhler (1971), S. 37; Alter (1991), S. 69ff.; Bartmann (1989), S. 32.
Vgl. Vetschera (1994), S. 1; Koreimann (1976), S. 43.
Viele Untersuchungen beziehen sich auf den Katalog originärer Führungsentscheidungen von Gutenberg, vgl. Gutenberg (1962), S. 59ff.; Beyer (1970), S. 59; Frese (1987), S. 111ff.; Kellerwessel (1983), S. 17ff.; Scheffler (1985), S. 2007; (1992b), S. 641 und (1992c), S. 36ff.; Komdörfer (1976), S. 20; Wägli (1974), S. 55f.; Wendt(1974), S. 48. Zur empirischen Validität des von Gutenberg aufgestellten Kataloges echter Führungsaufgaben im Sinn von Mindestaufgaben vgl. Gemünden (1983), S. 59. Vgl. stellvertretend für viele z.B. Hauer (1994); Becker (1991); Schmidhäusler (1990).
Die Unterscheidung zwischen exogenen und endogenen Einflußgrößen kann jeweils nur aus situativer Sicht erfolgen. So stellen die Unternehmungsgröße oder der Internationalisierungsgrad formal langfristig auch durch die Unternehmungsleitung beeinflußbare Größen dar, inhaltlich bestimmen sie aber den externen Anforderungsrahmen, an dem sich die Ausgestaltung der Unternehmungsteilsysteme instrumental auszurichten hat.
Vgl. Hichert/Moritz (1995), S. 105; vgl. speziell zu FIS in kleinen und mittleren Unternehmungen Kellerwessel (1984); Schedlbauer (1994); Wickenhäuser (1989).
Vgl. Dobry (1982); Kieninger (1993); Lotz (1987).
Vgl. Frühling (1994).
Vgl. Hahn (1995); Baumann (1986), S. 430ff. Zum Einfluß des Homogenitätsgrades der Geschäftsfelder auf die Struktur und Inhalte von Berichtssystemen vgl. Kieninger (1993), S. 41ff, S. 153.
Vgl. Guthunz (1994) zum Informationsbedarf für die Strategie der Kostenführerschaft.
Vgl. Kellers/Ordelheide (1984), S. 108ff.
Vgl. z.B. die Forderung nach einem „offenen, veränderungs-und verhaltensorientierten” Management-Informationssystem bei Krystek/Zumbrock (1993), S. 128-133; Kirsch/Klein (1977a) und (1977b); gegenüber hierarchischen, entscheidungsorientierten und auf die spezifischen Informationsbedürfnisse unterschiedlicher Führungsebenen ausgerichteten Informationssystemkonzeptionen bei Hahn/Laßmann (1993b); Koreimann (1976), S. 45; Guthunz (1994); Hauer (1994); Back-Hock (1991a).
Vgl. den Ansatz von Hungenberg (1995), der seinen Untersuchungen zur (De-)Zentralisierung von Führungsentscheidungen einen differenzierten Katalog von Einflußgrößen zugrundelegt.
Vgl. z.B. Schneider (1994), S. 400; Hoffmann (1976), S. 309; Freygang (1993), S. 112. 1” Vgl. z.B. Schneider (1994), S. 327.
Zu Voraussetzungen für eine bedarfsgerechte Informationsbereitstellung vgl. Abschnitt 3.1.2.
Zu den grundsätzlichen Gestaltungsprinzipien von FIS vgl. Abschnitt 33.2.
Vgl. zum grundlegenden Gestaltungsprinzip der Kongruenz von Informations-, Organisations-und Zielsystem z.B. Koreimann (1976), S. 157; Wendt (1974), S, 14; Bellmann (1991), S. 107ff.
Vgl. z.B. Quittenbaum (1993); Volkart (1992), S. 257.
Vgl. zu dieser Forderung auch Fritz (1993), S. 334; Kemper/Ballensiefen (1993), S. 17.
Vgl. Henzler (1988), S. 1295f.; Bühner (1992c), S. 158 und (1993a); Hoffmann (1993a), S. 61ff.; Schulte (1992), S. 29; Keller (1991), S. 1633 und (1992), S. 14; vgl. die aktuellen Entwicklungen bei Daimler Benz, Bremer Vulkan, Metallgesellschaft.
Vgl. zur Globalisierungsthese allgemein sowie zu konkreten Unterschieden und Annäherungstendenzen zwischen amerikanischem und deutschem Kapitalmarkt Freygang (1993), S. 27ff.
Vgl. zum Synergiebegriff und zu Synergie als Unternehmungsziel Ropella (1989); Bühner/Spindler (1986) und ausführlich Abschnitt 2.3.2.2. Ein wesentliches Problem bei synergieorientierten Geschäften wird in der Komplexität der Planung gesehen, vgl. z.B. Schmidt, B. (1993), S. 106.
Vgl. die empirische Untersuchung von Bühner/Spindler (1986) sowie Hoffmann (1993a), S. 61ff.
Vgl. zu den Begriffen “Dynamik” und “Komplexität” Bleicher (1991), S. 15ff. und (1992), S. 69; Bühner/Spindler (1986), S. 601; Emans (1988), S. 117; Gomez (1992), S. 166; Schulte (1992), S. 17. Zum Komplexitätsbegriff vgl. Naujoks (1994), S. 109ff.; Link (1985), S. 8; Perich (1992), S. 87ff. Zu Formen der Komplexitätsbewältigung vgl. Ballwieser (1980); Malik (1991), S. 202ff.
Eine steigende Komplexität des wirtschaftlichen Umfeldes führt in vielen Unternehmungen auch zu einer steigenden Innen-Komplexität. Vgl. hierzu Bleicher (1991), S. 20, der zwischen “außen-induzierter Komplexität” und “Innen-Komplexität” unterscheidet.
Zur Bedeutung von Flexibilität als generelles Unternehmungsziel vgl. Abschnitt 2.332; zur konkreten und systematischen informatorischen Erfassung von Flexibilitätszielen für unterschiedliche Konzerntypen vgl. Abschnitt 42, 43 und 4. 4.
Vgl. z.B. Kieser (1969), S. 275ff.; Link (1985), S. 41; Krüger (1991), S. 291.
Vgl. z.B. Schulte (1992), S. 20ff. Gleichzeitig geht Dezentralisierung auch mit einem bewußten Verzicht auf zentrale Information einher. Vgl. hierzu Schneider (1967), S. 276. Zum Zusammenhang zwischen Informationsmenge und Dezentralisierungsgrad vgl. auch Schuhmann (1991), S. 60.
Die Entwicklung der zunehmenden Dezentralisierung wird begleitet von der Einführung “neuer” Aufbauorganisationen wie z.B. die Bildung von Holdingstrukturen. Vgl. hierzu stellvertretend für viele andere Gomez (1992), S. 166-172.
Zur veränderten Rolle von Unternehmungszentralen vgl. z.B. Jung (1994); Albach (1994); Henzler (1994); Hungenberg (1992); S. 341ff.; Naujoks (1994), S. 124ff.
Bleicher (1991a), S. 19.
Vgl. zum Zusammenhang zwischen den Dezentralisierungstendenzen und dem hieraus erwachsenden Koordinationsaufwand z.B. Winand (1989), S. 440.
38Vgl. Prahalad/Hamel (1991), S. 74.
Vgl. Knyphausen (1992), S. 331; vgl. zur wertorientierten Unternehmungsführung z.B. Siegen (1995), Timmermann (1988), Henzler (1988) und ausführlich Abschnitt 23.3.2.
Vgl. hierzu Abschnitt 233.2 und 4.2.
Vgl. z.B. Bühner (1994b); Hlinski/Weigand/Zeuzem (1995).
Vgl. zum Konzept der Managementholding Bleicher (1987a) und (1992); Bühner (1991); (1992c); (1993a) und (1993b); Hoffmann (1993a) und ausführlich Abschnitt 4. 1. 4.
Vgl. zu dieser Feststellung Bleicher (1992), S. 70; Gomez (1992), S. 172.
Vgl. zum Begriff der Kemkompetenzen z.B. Tampoe (1994); Biihner (1990); Prahalad/Hamel (1991); Bechtolsheim (1994); Emans (1988), S. 116; Müller-Merbach (1994) und im Zusammenhang mit der Ausgestaltung eines FIS insbesondere Abschnitt 4. 3.
Der Begriff „Effizienz” beschreibt im folgenden in Anlehnung an das in der Betriebswirtschaftslehre vorherrschende Verständnis die Wirtschaftlichkeit von Handlungen, während mit „Effektivität” die grundsätzliche Wirksamkeit von Handlungen beschrieben wird. Vgl. allgemein Pedell (1985), S. 1082f. und im Zusammenhang mit der Gestaltung von Informationssystemen Vetschera (1994), S. 17ff.; Rettich (1981).
Vgl. hierzu Henzler (1988), S. 1297; Mirow (1994), S. 18; Timmermann (1988), S. 100ff.; Hungenberg (1992), S. 342 und (1995), S. 109; Volkart (1992); Copeland/Koller/ Murrin (1993), S. 259ff.
Zu der Grundidee und der Konzeption des “Lean Management” vgl. Pfeiffer/Weiß (1994); Womack/ Jones/Roos (1991), S. 117-123; Bösenberg/Metzen (1992), S. 18f.; Bogaschewsky (1992), S. 257-297; Daum (1992), S. 40-47.
Vgl. zum Thema „Lean Controlling” z.B. Scherm (1994); Hentze/ Kammel (1992); Horvath (1992), S. 4; Weber (1994a); Weber/ Hamprecht/ Goeldel (1995); Scholz (1994); Deutsch (1992).
Vgl. Kraemer (1993); Kraemer/Scheer (1993); Moeller (1994), S. 49.
Vgl. Kellerwessel (1984), S. 48; Schneider (1994), S. 327, S. 400.
Schneider (1994), S. 28.
Vgl. Kraemer (1991) und (1993); Frackmann (1990), S. 285.
Vgl. Kraemer (1993); Brede (1993); Fischer (1993); Fröhling (1994); Hauer (1994); Horvüth/Seidenschwarz (1992); Männel (1992b); Oecking (1993). Zur Bedeutung von Kostenmanagementinformationen innerhalb eines FIS vgl. Abschnitt 4. 4.
Vgl. Coenenberg (1995); Ziegler (1994); Freygang (1993); Hahn/Laßmann (1993b), S. 69; vgl. zum unterschiedlichen Stellenwert des externen Rechnungswesens für interne Steuerungszwecke in unterschiedlichen Untemehmungsföhmngskonzeptionen Abschnitt 4.2.1, 43.1 und 4. 5.
Vgl. Laßmann (1990), S. 326 und zur instrumentalen Umsetzung insbesondere Kraemer (1991) und (1993); Kraemer/Scheer (1991) und (1993).
Scherm (1993), S. 249. Vgl. Eversmann (1993), S. 23ff. Zur Bedeutung des Lean-Gedankens in der Praxis und zur Kritik einer einseitig an Effizienzkriterien orientierten Gestaltung Unternehmungsstrukturen vgl. o.V. (1995c); o. V. (1995d).
Vgl. zu Merkmalen des Informationsbedarfs der Unternehmungsführung Mintzberg (1980), S. 148ff.; Kieninger (1993), S. 19; Krystek/Zumbrock (1993), S. 107 sowie ausführlich Abschnitt 3.1. 3.
Zur Definition von Slacks vgl. Lehmann (1991), S. 120; Link (1985), S. 145.
Vgl. z.B. Franke (1995); Vetschera (1994), S. 217ff.; Feldt/Olbich/Wiemeler (1992), S. 2514; Hettich (1981), S. 119ff. Vgl. ausführlich zu Möglichkeiten und Grenzen einer wirtschaftlichen Bewertung und Ausgestaltung von FIS Abschnitt 3.1. 2. 3.
Vgl. Abschnitt 3.1.2.
Vgl. zur These der unvollkommenen Informationsnachfrage Witte (1971) und (1972); Kaplan (1995), S. 67; Dobry (1982), S. 256; Frackmann (1990), S. 285; Gabriel/Chamoni/Gluchowski (1995), S. 43ff. Zu unterschiedlichen Arten der Entscheidungsunterstützung vgl. Abschnitt 3. 2.
Vgl. hierzu ausführlich Abschnitt 33.1.1.
Vgl. zu einer integrativen Betrachtung von Effektivitäts-und Effizienzanforderungen im Zusammenhang mit unterschiedlichen Konzeptionen der Unternehmungsführung z.B. Keller (1992); Hungenberg (1992), S. 341; im Zusammenhang mit der Gestaltung von Informationssystemen z.B. Bleicher (1987), S. 382; Steinbichler (1990), S. 144.
Die Bestimmung des Informationsbedarfs und die Konzeption von FIS für kleine und mittlere Unternehmungen stellen aufgrund unterschiedlicher Probleme einen eigenen Forschungsbereich dar. Dies wird teilweise schon durch die Bezeichnung „Chefinformationssysteme” angedeutet. Vgl. z.B. Ahomer (1979); Budde (1978) und (1979); Bullinger/Huber/Koll (1991); Kellerwessel (1984); Schedlbauer (1994); Ttibergen (1979).
Aspekte der innerbetrieblichen Kommunikation stellen einen eigenen Untersuchungsbereich dar und werden in dieser Arbeit nur bei der Darstellung der Schnittstellen zwischen FIS und nachgelagerten Kommunikationsprozessen berücksichtigt. Vgl. zur innerbetrieblichen Kommunikation CantiniThom (1992); Krackhardt/Hanson (1994); Lotz (1987); Behme/ Schimmelpfeng (1995); Mintzberg (1980); S. 69f.; Kotter (1982), S. 161; Müller, U. (1995), S. 79. Zu Formen computerunterstützter Kommunikation vgl. Kronen (1994), S. 146f.
Zu den formalen Merkmalen von FIS vgl. Abschnitt 3.1.3.4 und 33.12.
Vgl. zur Diskussion des Kontextbegriffs Kirsch (1984), S. 80ff.
Vgl. Lotz (1987), S. 92; Dobry (1982), S. 43ff.; Kieninger (1993), S. 41ff., S. 153, S. 163; Koreimann (1976), S. 137; Link (1985), S. 30f.; Hungenberg (1995), S. 122ff.
Vgl. Bleicher (1992), S. 70f.; Hoffmann (1993a), S. 14.; Keller (1991); Ringlstetter/Obring (1992), S. 1306; Scheffler (1992a), S. 245f.; Timmermann (1988), S. 103; Schulte (1992), Diese Methodik entspricht auch der praktischen Vorgehensweise bei der Einführung von FIS. Vgl. zu den Voraussetzungen und der Vorgehensweise bei der Einführung von FIS Bullinger/Niemeier/ Koll (1993); Jahnke (1993); Lindau (1991); Feldt/Olbrich/Wiemeler (1992) sowie Abschnitt 5.4. 1.
Vgl. Schmidt, B. (1993), S. 85; Berthel (1973a), S. 115.
Zu den Auswirkungen von Informationssystemen bzw. -technologien auf die Organisationsgestaltung vgl. z.B. Schweim (1984); Uebele/Heinzelbecker (1980), S. 400; Kruger (1991), S. 288ff.; Köpper (1991), S. 266; Rieser (1992); Ulrich (1989); Gabele (1973), S. 196ff. Zur Wechselwirkung zwischen Informationstechnologie und Organisationsstruktur vgl. Kaucky/ Niederrreichholz (1989), S. 655 - 667.
Eine sehr umfangreiche Darstellung der gegenwärtigen theoretischen Diskussion und Erkenntnis zum Forschungsobjekt “Unternehmungsführung” stammt von Knyphausen (1995).
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Kraege, T. (1998). Einleitung. In: Informationssysteme für die Konzernführung. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08125-8_1
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