Zusammenfassung
In einem dürften sich nahezu alle West- und Mitteleuropäer einig sein: Unsere gemeinsame Zukunft heißt Europa. Nicht mehr das „Ob“, sondern allein das „Wie“ der weiteren Gemeinschaftsfindung steht zur Diskussion. Die Modalitäten dieser europäischen Gemeinschaftsfindung und Handlungskooperation (Integration) müssen allerdings noch ernsthaft erwogen werden.
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Literatur
Das Vertragswerk — Stand 1. September 1992 — ist abgedruckt in: Europäischer Unionsvertrag, Textausgabe mit Sachverzeichnis und einer Einführung von Eberhard Grabitz, dtv Beck-Texte, 5572, München o. J.
Werner Weidenfeld (Hrsg), Europa ‘86. Reformprogramm für die Europäische Union — Strategien und Optionen für Europa. Bertelsmann-Stiftung, Gütersloh 1994. Die Strukturkommission namhafter deutscher Wissenschaftler wurde von der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe Europa an der Universität Mainz eingesetzt.
Dazu Peter Schönberger, Hauptsache Europa — Perspektiven für das Europäische Parlament, Berlin 1994, S. 99. Siehe auch meinen Beitrag, Parlamentarismus in den EG-Staaten und demokratisches Defizit der europäischen Institutionen, in: ZParl, 19 Jg. (1978), H. 2, S. 233–259.
Vgl. Winfried Steffani, Der Beitritt der zwölf Staaten zur EG, in: ders., (Hrsg.) Regierungsmehrheit und Opposition in den Staaten der EG, Opladen 1991, S. 49 f., bes. S. 52 Anmerkung 22.
Ebenda, S. 34. Siehe auch Klaus Pöhle, Europäische Union à la Maastricht. Eine ernste Herausforderung für die Parlamente in der EG, in: ZParl, 24. Jg. (1993), H. 1, S. 49 ff., besonders S. 56 1.
Vgl. hierzu und zum folgenden Steffani, a. a. O. (Anm. 5), S. 49 ff.
Edmund Stoiber, Was zum „Kern“ Europas gehört, in: F.A.Z. vom 21.10.1994 (Hervorhebung nicht im Original).
Zu diesem Gesamtkomplex jetzt Rudolf Hrbek (Hrsg.), Bürger und Europa, Baden-Baden 1994.
Vgl. Sven Hölscheidt und Thomas Schotten, Wahl und Organisation des Europäischen Parlaments, in: apf, Heft 8, August 1994, S. 145. Ohne Norwegen sind es 626 Abgeordnete.
Europäisches Parlament PE 182.762 (Stand 12. September 1994 ), S. 10.
Art. 1 Abschnitt 2 Sektion 3 US-Verfassung vom 17.9.1787.
Reynolds v. Sims, 1964, in: Harold W. Chase und Craig R. Ducat, Constitional Interpretation. Cases — Essays — Materials, St. Paul. Minn., 1974, S. 856.
Vgl. hierzu insbesondere Sven Hölscheidt und Thomas Schotten, Von Maastricht nach Karlsruhe — Der lange Weg des Vertrages über die Europäische Union, Rheinbreitbach 1993; Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages, Materialien Nr. 123: Maastricht — Ratifizierung und Verfassungsprozeß, November 1993; sowie jetzt Sven Hölscheidt und Thomas Schotten, Demokratie in Europa nach Maastricht — Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, in: Verwaltungsrundschau, Heft 5–6, Mai/Juni 1994, S. 183–189.
Siehe Peter M. Huber, Maastricht — ein Staatsstreich? Stuttgart 1993, dazu die Buchbesprechung von Thomas Schotten in: apf, Januar 1994, S. 19 f. Vgl. auch Peter M. Huber, Die Rolle des Demokratieprinzips im europäischen Integrationsprozeß, in: Staatswissenschaften und Staatspraxis, 1992, S. 349–378.
Huber, Maastricht — ein Staatsstreich? (Anm. 18), S. 48 f. Die in diesem Zusammenhang von Huber geprägten Formeln vom Verbot einer „positiven“ bzw. der Zulässigkeit einer „negativen demokratischen Kompetenz” für das EP sind in dieser Formulierung mehr als bloß „unglücklich“ gewählt. Gemeint ist die Unterscheidung von alleiniger bzw. letztinstanzlich allein entscheidender Kompetenz („positiv”) einerseits und mitentscheidender Kompetenz („negativ“) andererseits. Warum letztere eine „negative demokratische Kompetenz” sein soll, ist nicht ersichtlich (vgl. Huber, ebd., S. 32 f. und 41 f.). Die Unterscheidung zwischen „allein” und „mit“ durch die gleichsam abwertende Wortwahl „positiv” und „negativ” zu belasten, geht m. E. fehl. Im übrigen ist ein Zustimmungserfordernis kein „Veto“, weil letzteres erst beim ausdrücklichen Erheben eines Einspruchs Wirkung entfaltet (ebd., S. 33). Zum Ganzen auch Huber in: Sozialwissenschaften (Anm. 18), S. 361 f.
Christian Rath, Die „unionswärtige Gewalt“ des Deutschen Bundestages, in Winfried Steffani und Uwe Thaysen (Hrsg.), Demokratie in Europa: Zur Rolle der Parlamente. Opladen 1995, S. 114–145.
Bundesverfassungsgericht, Leitsätze zum Urteil des Zweiten Senats vom 12. Oktober 1993 —2BvR 2134/92 und 2 BvR 2159/92. Die Leitsätze sind abgedruckt bei Hölscheidt/Schotten, Von Maastricht bis Karlsruhe (Anm. 17), S. 131 ff. Siehe auch die umfangreiche Dokumentation von Ingo Winkelmann (Hrsg.), Das Maastricht-Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 12. Oktober 1993 — Dokumentation des Verfahrens mit Einführung, Berlin 1994, 802 Seiten.
Ebenso Pöhle, a. a. O. (Anm. 8), S. 63. Dazu jetzt Annette E. Töller, Europapolitik im Bundestag — eine empirische Untersuchung zur europapolitischen Willensbildung im EU-Ausschuß des 12. Deutschen Bundestages. Frankfurt/M. 1995.
Speziell zum parlamentarischen Regierungssystem der Republik Frankreich oben S. 129 ff.
Eingehendere Darlegungen hierzu bei Olaf Jensen und Winfried Steffani, Königreich Dänemark, in: ebd., S. 93 ff., bes. 109 ff., Barbara Oertel, Republik Frankreich, S. 162 ff., Lars Kastning, Vereinigtes Königreich, S. 375 ff., bes. S. 381 ff. Zur kritisierten Sichtweise siehe Pöhle, a. a. O. (Anm. 8), S. 54, 59 f.
Bei Huber, a. a. O. (Anm. 18), S. 44, heißt es noch lapidar: „Die Europäische Union — nach wie vor ein Staatenbund“, und bei Pöhle, a. a. O. (Anm. 8), S. 50, lautet der erste Zwischentitel: „Der Vertrag von Maastricht — Durchbruch zum europäischen Bundesstaat?”
In dieser Hinsicht muß wohl ebenso Huber, a. a. O. (Anm. 18), S. 49 f., gefolgt werden wie Karl Albrecht Schachtschneider, der als Verfahrensbevollmächtigter Manfred Brunners vor dem Bundesverfassungsgericht dessen Verfassungsbeschwerde eingehend juristisch begründete.
Für das Inkrafttreten der US-Verfassung waren (laut dessen Art. 7) neun (von dreizehn) Staaten ausreichend. Am 21. Juni 1788 hatte New Hampshire als neunter Staat zugestimmt. Ihm folgten Virginia am 25. Juni und New York erst am 26. Juli 1788.
So mit Nachdruck Pöhle, a. a. O. (Anm. 8), S. 55.
Peter Hintze, Politik für zukünftige Generationen, in: RCDS-Magazin, Heft 5/94, S. 9. Zur Kritik des Mainzer Staatsrechtlers Hans Heinrich Rupp an der amtlichen „Desinformation“ der Öffentlichkeit seitens der Bundesregierung siehe Hölscheidt/Schotten, a. a. O. (Anm. 17), S. 99 f. Mein begründetes Ersuchen, mir die von Rupp besonders monierte Schrift der Bundesregierung „Europa 2000, Dezember 1992”, zuzusenden, konnte seitens des Presse-und Informationsamtes der Bundesregierung nicht erfüllt werden. Man konnte mir nur eine überarbeitete Neufassung zur Verfügung stellen!
Dies hier in Abwandlung der von Christian Rath geprägten Formel von der „unionswärtigen Gewalt“ des Deutschen Bundestages (siehe Anm. 20).
So Peter Hort, Zaghafter Aufbruch zu Maastricht Zwei, in: F.A.Z. vom 9.7.1994, S. 14. Siehe auch Wolfgang Kowalsky, Ein Zurück hinter Maastricht darf es nicht geben, in: F.A.Z. vom 21.10. 1994, S. 9.
Das Diskussionspapier wurde mit Datum 1. August 1994 von Regierungsdirektor Dr. Sven Hölscheidt erarbeitet.
Ebenda, S. 2. Siehe auch die Ausarbeitung der Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages zum Thema „Reformüberlegungen zur Demokratisierung der Europäischen Union, insbesondere aus der Sicht des Deutschen Bundestages — Einzelfragen“, von Oberregierungsrat Dr. Thomas Schotten, 19. September 1994, Reg. Nr. WF XII-127/94.
Wenn in diesem Zusammenhang die „XI. Konferenz der Europaausschüsse der nationalen Parlamente der Mitgliedstaaten der Europäischen Union und des Europäischen Parlaments“ (CO-SAC — Conférence des Organes spécialisés en Affaires communautaires) vom 24./25 Oktober 1994 in Bonn auch noch nicht von Bedeutung war, so sind die im Dokumentenband 2 (S. 139–146) dieser Konferenz enthaltenen deutschen Antworten zum Thema „Anwendung des Subsidiaritätsprinzips” doch lesenswert.
Vgl. meinen Beitrag, Parlamentarische Demokratie — Zur Problematik von Effizienz, Transparenz und Partizipation, in: Winfried Steffani (Hrsg.), Parlamentarismus ohne Transparenz, Kritik Bd. 3, Opladen 1971, S. 17–47, sowie Uwe Thaysen, Parlamentsreform in Theorie und Praxis — Zur institutionellen Lernfähigkeit des parlamentarischen Systems, Opladen 1972, S. 82108. Zu den Grundsätzen innerparteilicher Demokratie, wie sie in Artikel 21 Abs. 1 Satz 3 GG gefordert werden, siehe meinen Aufsatz, Parteimitgliedschaft als Geheimsache? In: MERKUR — Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Nr. 532, Heft 7/93, S. 587.
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Steffani, W. (1997). Das Demokratie-Dilemma der Europäischen Union. In: Gewaltenteilung und Parteien im Wandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08109-8_6
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