Zusammenfassung
Das Ende Januar vereinbarte Marcoussis-Abkommen galt als letzter Versuch, den Zerfall des früher politisch stabilen und wirtschaftlich erfolgreichen Landes aufzuhalten, nachdem seit dem Putsch 1999 Hunderte von Personen umgebracht und bis zu eine Million Menschen zu Flüchtlingen im eigenen Land geworden waren. Nach etlichen Querelen schien mit dem Rückzug der sich nun Forces Nouvelles nennenden Rebellen aus der Regierung der Nationalen Einheit am 23.9. auch das Friedensabkommen gescheitert, da außer der Regierungsbeteiligung bis zu diesem Zeitpunkt ohnehin keine der im Abkommen vorgesehenen Reformen (Verfassung, Landrecht, Staatsangehörigkeit) in die Tat umgesetzt worden waren. Zum Jahresende wurde das Szenario einer dauerhaften Teilung der beiden von den Forces Nouvelles und Regierung kontrollierten Gebiete immer wahrscheinlicher. Frankreichs entschlossenes Engagement im Gefolge des Putsches vom September 2002 verhinderte zwar mit groBer Wahrscheinlichkeit das Abrutschen Côte d’Ivoires in den Bürgerkrieg, im Verlauf des Jahres 2003 wurden aber auch die Grenzen des französischen Einflusses deutlich. Angesichts der Kontrolle über den Kakaoexport schien vor allem für den Kern der FPI-Führung um Präsident Gbagbo das Beharren auf dem Status quo weitaus vorteilhafter zu sein als weitere Zugeständnisse im Friedensprozess zu wagen.
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Hartmann, C. (2004). Côte d’Ivoire. In: Hofmeier, R., Mehler, A. (eds) Afrika Jahrbuch 2003. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08087-9_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-08087-9_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-14386-6
Online ISBN: 978-3-663-08087-9
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