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Afrika 2003 — Das Jahr im Überblick

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Book cover Afrika Jahrbuch 2003
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Zusammenfassung

Insgesamt wurden die wenigen Schlagzeilen zu Afrika in den deutschen Medien erneut von den zahlreichen gewaltsamen Auseinandersetzungen, aber auch von einigen Friedensschlüssen auf dem Kontinent beherrscht. Es entstand allerdings zunehmend der Eindruck, Afrika werde frir eine Reihe internationaler Akteure zumindest tendenziell wichtiger. Erste Früchte des Reformprozesses auf der Ebene der Kontinentalorganisation African Union (AU) waren immerhin erkennbar. Auf dem AU-Gipfel in Maputo (10.–12.7.) konnte mit Alpha Oumar Konaré der ehemalige Staatspräsident Malis zum Präsidenten der AU-Kommission gewählt werden, die ziemlich geräuschlos eingerichtet wurde. Wirtschaftlich war 2003 für Afrika erneut ein gemischtes Jahr. Nach ersten Schätzungen erreichte Subsahara-Afrika eine aggregierte BIP-Wachstumsrate von 3,1% (IWF), die gesamtwirtschaftlich mit Abstand bedeutsamsten Staaten Nigeria und Südafrika konnten BIPWachstumsraten von 3,5 bzw. 2,0% (ETU) erreichen. Für die Erdölökonomie Äquatorial-Guinea wurden erneut hohe Zuwachsraten erwartet, wenn auch nicht im gleichen Umfang wie in den Vorjahren: ein Wert von 14,7% (IWF) war aber immer noch stattlich. Genau am anderen Ende der Skala lag nach IWF-Angaben Zimbabwe mit -13,2%, gefolgt von der Zentralafrikanischen Republik (-5,8%) und den Seychellen (-5,1%). Auf einer UNDP-Veranstaltung im März wurde allerdings verlautbart, dass nur die Hälfte der afrikanischen Staaten eine Halbierung der Armut bis 2015 erreichen könnten. Die Millennium Development Goals (MDGs) werden auch laut letzten Vorhersagen der Weltbank gerade in Afrika weit verfehlt werden. Bei einem erwarteten durchschnittlichen BIP-Wachstum (pro Kopf) von 1,5% zwischen 2005 und 2015 ist eine Halbierung der Armut auf Grundlage der 1990er Zahlen ausgeschlossen. Vielmehr erwartet die Weltbank einen Anstieg der Zahl der Armen von 315 Mio. (1999) auf 404 Mio. (2015) in Subsahara-Afrika. Weiterhin wird somit nahezu jeder zweite Afrikaner als „arm“ gelten. Insbesondere die hohe Kindersterblichkeit, die Ausbreitung von HIV/Aids und die niedrigen Einschulungsraten gelten als Hindernisse, um die Zielsetzungen zu erreichen. Insgesamt brachte das Jahr keine nennenswerten Schübe in Richtung Demokratisierung. Vielmehr kontrollierten z.B. die autoritären Herrscher in Mauretanien (7.11.) und Guinea (21.12.) die Wahlprozesse in ihren Ländern so eng, dass kein wirklicher Wettbewerb entstand. Unter den 13 auf nationaler Ebene durchgeführten Wahlen und Referenden erhielten die Post-Genozid-Wahlen in Rwanda und „zweite Wahlen“ in Nigeria verständlicherweise noch die höchste Aufmerksamkeit; beide waren nicht frei von Kritik.

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Rolf Hofmeier (ehemaliger Direktor des IAK)Andreas Mehler (Direktor des IAK)

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© 2004 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Mehler, A. (2004). Afrika 2003 — Das Jahr im Überblick. In: Hofmeier, R., Mehler, A. (eds) Afrika Jahrbuch 2003. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08087-9_1

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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