Zusammenfassende Diskussion und weiterführende Überlegungen

Zusammenfassung

Im Rahmen der vorliegenden Studie zur Analyse kulturspezifischer Konfliktverhaltensstrategien war es aufgrund der Theoriediskussion in bezug auf angrenzende, relevante Themenbereiche wie Konfliktverständnis, Konfliktbewältigung, handlungstheoretische Grundlagen, Lern- und Anpassungsbedingungen notwendig zunächst eine theoretische Erweiterung in Richtung der Bedingungsfaktoren interkultureller Überschneidungssituationen durchzuführen, bevor auf die eigentliche Untersuchung der kulturspezifischen Verhaltensunterschiede und deren Handhabung eingegangen werden konnte. Ein wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn liegt hierbei in der Neuformulierung des bislang eindeutig negativ belegten Konfliktverständnisses, das heißt es wurde für die einseitig ausgerichtete Forschungs- und Analysepraxis, die sich überwiegend mit den interpersonalen und sozialen Konfliktvorgängen und mit einem negativ ausgerichteten Konfliktverständnis befaßt, ein personenbezogener Ansatz zum Konfliktverständnis und zur Konfliktbewältigung formuliert, der die subjektive Variable in dem Konfliktgeschehen ausdrücklich miteinbezieht und ein konstruktives Konfliktverständnis ermöglicht. Zentrale Aussage ist, daß der Konflikt als personenbezogene Handlungsunklarheit aufgefaßt wird und Konfliktbewältigung ein Prozeß der Handlungsklärung ist, in dem mangelnde Handlungkompetenz aufgebaut wird (Kap. 2.3).