Zusammenfassung
In Folge von Globalisierung und technologischer Entwicklung haben sich die klassischen Industriegesellschaften sukzessive zu „Wissensgesellschaften“ entwickelt. Die Sozialstruktur dieser Gesellschaften wird zunehmend von Wissen und Wissensverarbeitung bestimmt. Die „Wissensgesellschaft“ verteilt Risiken und Chancen neu. Sie werden nicht mehr allein durch „Produktion“, sondern immer mehr durch „Information“ zugeteilt, und Chancen werden nicht mehr so sehr im industriellen Sektor, sondern vielmehr auf dem „Informations- und Kommunikationssektor“ verteilt. (vgl. Beck 1996, 1997; Lash 1996; Giddens 1996; Castells 2000). Dieser Strukturwandel bringt Gewinner und Verlierer hervor. Zu den Verlierern der „Wissensgesellschaft“ zählen überwiegend traditionelle Industriearbeiter und auf berufsständische Sozialisation basierende Sozialcharaktere. „Informationsverarbeiter“ — darunter überproportional qualifizierte Frauen — zählen dagegen zu den GewinnerInnen. Dies wird empirisch bestätigt durch eine Studie des Berliner Wissenschaftszentrums (vgl. Dathe/Schmid 2000). Danach gingen im Zeitraum von 1977 bis 1998 in Westdeutschland 1,6 Millionen Arbeitsplätze verloren, von denen mehr als drei Viertel aller Beschäftigungsverluste auf den Industriesektor entfielen. „Diesem Beschäftigungsabbau stand eine Zunahme von 3,8 Millionen Beschäftigten im Dienstleistungssektor gegenüber“ (ebd. S, 18). Per Saldo habe die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bis 1998 gar um 2,2 Millionen zugenommen, von der insbesondere Frauen positiv profitiert hätten.1 Ein Trend, der nach Prognosen des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie auch in Zukunft anhalten wird (vgl. Statistisches Bundesamt 2000).
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Tan, D. (2003). Migrantenkinder und -jugendliche in Schule und Ausbildung. In: Lindner, W., Thole, W., Weber, J. (eds) Kinder- und Jugendarbeit als Bildungsprojekt. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08069-5_12
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