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Die (In)Kompatibilität von Individualität und Gruppenbildung in Minoritäts-Majoritäts-Kontexten

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Zusammenfassung

Im letzten Kapitel wurde die Frage beantwortet, was Personen überhaupt unter ihrer eigenen Individualität verstehen, nämlich Individualität im Sinne von Unterscheidung von anderen Personen zum einen und Individualität im Sinne von Unabhängigkeit von anderen Personen zum anderen. Nun kann sich der Frage zugewendet werden, ob sich Gruppen finden lassen, die diese beiden Formen der Individualität wahren bzw. sogar stärken können und welcher psychologische Mechanismus dieser Wahrung zugrunde liegt. Allgemeiner formuliert werden Gruppen(mitgliedschaften) gesucht, die zusätzlich zum kollektiven Selbst auch noch das individuelle Selbst als ein unabhängiges oder als ein distinktes Individuum erlauben. Eine Antwort wird im Rahmen der vorliegenden Arbeit vornehmlich in Minoritäts-Majoritäts-Kontexten gegeben. Diese Kontexte sind aus mehreren Gründen besonders relevant. Zum einen sind viele reale Intergruppensituationen durch bedeutsame Größenasymmetrien gekennzeichnet (Farley, 1982; Simon, Aufderheide & Kampmeier, 2001; Tajfel, 1981). Darüber hinaus ist Größe oder Anzahl eine wichtige Dimension, auf der sich das Individuum und die Gruppe voneinander unterscheiden. Das Individuum kann als eine Gruppe mit nur einem Mitglied angesehen werden, wohingegen die Gruppe das Individuum in dem Sinne transzendiert, als daß sie inklusiver ist. Forschung mit Gruppen, die sich auf der Größendimension voneinander unterscheiden, sollte daher besonderen Aufschluß über das Verhältnis von Individualisierung und Gruppenbildung, oder allgemeiner, über das Verhältnis von Individuum und Gruppe geben können. Schließlich lassen sich in Minoritäts-Majoritäts-Kontexten bereits einige Hinweise dafür finden, daß eine Wahrung oder gar Bestärkung der eigenen Individualität möglich ist (siehe unten).

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Literatur

  1. In einer Vorstudie schätzten N = 27 Studenten unterschiedlichster Fachbereiche der Universität Münster 19 Stimuluspersonen zum einen auf den in Studie 2 entwickelten Skalen zur Erhebung wahrgenommener Unterscheidung und Unabhängigkeit ein. Zusätzlich wurden die Stimuluspersonen noch hinsichtlich einiger weiterer Merkmale beurteilt, z.B. wie angenehm, sympathisch und positiv die beschriebene Person dem ersten Eindruck nach erscheint oder wie konkret und aussagekräftig die Personenbeschreibung ist. Die Stimuluspersonen wurden für die Hauptuntersuchung nun so zusammengestellt, daß zwei der Stimuluspersonen hoch auf der salienten Individualitätskomponente erschienen (minimales mittleres Urteil = 5.36 bzw. 5.78, auf einer siebenstufigen Skala von 1 bis 7, für Unterscheidung bzw. Unabhängigkeit), während die anderen beiden Stimuluspersonen niedrige Werte auf der entsprechenden salienten Komponente erzielten (maximales mittleres Rating = 2.13 bzw. 2.90). Darüber hinaus wurde darauf geachtet, daß sich die Stimuluspersonen nicht hinsichtlich der Bewertung sowie der Aussagekraft und Konkretheit der Beschreibung unterschieden.

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  2. In einer weiteren Vortstudie mit N = 38 Psychologiestudenten der Universität Kiel erwies sich diese Dimension als mit den Individualitätskomponenten unkorreliert.

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  3. Die Urteile über die Stimuluspersonen, die sich in der Vorstudie als hoch auf einer Komponente erwiesen, wurden ebenso durch Mittelung zusammengefaßt wie die Daten hinsichtlich der Stimuluspersonen mit einer niedrigen Ausprägung auf einer Komponente.

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Kampmeier, C. (2001). Die (In)Kompatibilität von Individualität und Gruppenbildung in Minoritäts-Majoritäts-Kontexten. In: Individualität und psychologische Gruppenbildung. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08054-1_7

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  • Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8244-0610-4

  • Online ISBN: 978-3-663-08054-1

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