Einleitung

Zusammenfassung

Die Bundesdeutschen schauen am Tag durchschnittlich 200 Minuten fern, 64% aller Haushalte besitzen und nutzen einen Videorecorder, Hollywood-Blockbuster wie „Jurassic Parc“ locken 5.5 Millionen Zuschauer in die Kinos — das Ausmaß der Nutzung audiovisueller Medien übertrifft mittlerweile bei weitem das von Printmedien wie Tageszeitungen, Zeitschriften oder Büchern (Darschin, 1999; Neckermann, 1998; Turecek, Grajzyk und Roters, 1999). Von den täglichen 200 Fernsehminuten entfallen dabei 50 Minuten auf Informationssendungen, täglich schauen ca. 15 Millionen Zuschauer die Hauptnachrichten der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten — Fernsehen, Kino und Video werden also nicht nur zur Unterhaltung genutzt, sondern insbesondere das Fernsehen bildet heutzutage auch eines der wichtigsten Informationsmedien (Darschin, 1999). Medientheoretiker wie Marshall McLuhan (1964), Neil Postman (1985) oder Vilém Flusser (1983) gehen deshalb von einer zunehmenden „Audiovisualisierung“, d.h. von einer Verlagerung der Trägermedien kultureller Sinnvermittlung von textbasierten hin zu audiovisuellen Präsentationsformen, aus. Dieser Prozess wird zusätzlich verstärkt durch die technische Entwicklung digitaler Medien, die durch exponentielle Steigerungsraten im Bereich von Speicherungs- und Verarbeitungskapazitäten zunehmend in die Lage versetzt werden, audiovisuelle Informationen in hinreichender Qualität zu übertragen und darzustellen (Schwan, 1998; Schwan und Hesse, 1998).