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Stand der Gründungsforschung und Begründung der Forschungsperspektive

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Existenzgründung aus der Arbeitslosigkeit

Part of the book series: DUV Wirtschaftswissenschaft ((DUVWW))

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Zusammenfassung

Mit dem Begriff Gründungsforschung soll ein Forschungsbereich bezeichnet werden, der sich mit den Entstehungszusammenhängen selbständiger Existenzen beschäftigt. Im angloamerikanischen Raum hat sich für diese Disziplin der Begriff „Entrepreneurship“ etabliert. Die Forscher Lück und Böhmer definieren Entrepreneurship wie folgt: „Gegenstand des Entrepreneurship als wissenschaftliche Disziplin ist die Untersuchung aller Planungsüberlegungen und Maßnahmen in Form eines kreativen Prozesses zur Errichtung eines Unternehmens, wobei der Rolle des Gründers eine besondere Bedeutung beigemessen wird.“8 Das Ziel der Gründungsforschung besteht darin, die Erfolgsfaktoren von Unternehmensgründungen zu identifizieren und ihren Erklärungswert für den Erfolg in der Gründungs- und Frühentwicklungsphase eines Unternehmens zu untersuchen. Aufbauend auf diesen erkenntnisorientierten Überlegungen sollen gestaltungsorientierte Umsetzungsmöglichkeiten für die Praxis aufgezeigt und Handlungsempfehlungen für eine Unternehmerausbildung und -weiterbildung abgegeben werden.9

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Literatur

  1. Lück, W./Böhmer, A. [Entrepreneurship, 19941, S. 403. Diese Definition geht über frühere Begriffsbestimmungen weit hinaus, die den Vorgang der Gründung formaljuristisch, als zeitpunktbezogenen Vorgang bestimmt haben. Demnach ist etwa eine Kapitalgesellschaft ab dem Termin gegründet, an dem die Handelsregistereintragung vollzogen wurde. Eine solche einseitig auf Rechtsakte konzentrierte Definition wäre zu begrenzt, weil sie die Vorbereitungs-, Planungs-und Aufbauphase mit den damit verbundenen Entscheidungen ausblenden würde.

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  2. Vgl. Lück, W./Jung, A./Böhmer, A. [Disziplin, 19961, S. 439.

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  3. Klandt, H./Münch, G. [Gründungsforschung, 1990], S. 177. “ Müller-Böling, D. [Überlegungen, 1984], S. 20.

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  4. Vgl. Schmude, J. [Gründungsforschung, 1995], S. 1.

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  5. Diesen Weg beschreiten z.B. Brüderl, J./Preisendörfer, P./Ziegler, R. [Erfolg, 1996], Kap. 2.

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  6. Vgl. Barreto, H. [Microeconomic Theory, 1989], S. 6ff.

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  7. Vgl. ders., S. 33. Diese Funktion des Unternehmers geht auf R. Cantillon (1751) zu-ruck, vgl. Day, J./Dean A. A./Reynolds, P. L. [Marketing, 1998], S. 829.

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  8. Vgl. Amit, R./Glosten, L./Muller, E. [Challenges, 1993], S. 824. Die Autoren verweisen darauf, daß nicht nur die Wahrscheinlichkeiten der Ausgänge, sondern auch deren Werte (der unternehmerische Profit) ungewiß sind: „Because neither the probabilities of future events, nor their value are known ex ante, the expected outcomes of entrepreneurial investments are difficult to evaluate and therefore difficult to insure. The entrepreneur is therefore the one who assumes the uninsurable uncertainties.“ (S. 825).

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  9. Vgl. Brüderl, J./Preisendörfer, P./Ziegler, R. [Erfolg, 1996], S. 25.

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  10. Vgl. Schumpeter, J. [Entwicklung, 1952].

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  11. Koch, Lambert, T. [Gründungskultur, 1999], S. 307. Einen Schwerpunkt dieser Forschungsrichtung bildet die Beschäftigung mit der volkswirtschaftlichen Bedeutung junger Technologieunternehmen, vgl. stellvertretend für andere Scheidt, B. [Einbindung, 1995].

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  12. Vgl. Picot, A./Schneider, D./Laub, U. [Transaktionskosten, 1989], S. 359.

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  13. Mit diesem Begriff bezeichnet man den Idealtypus entpersonalisierten und wertfreien Wirtschaftens in einer analytisch verstandenen Wissenschaft, vgl. Meran, J. [Wirtschaftsphilosophie, 1993], S.51. Diesem Prototyp des wirtschaftenden Menschen werden drei Eigenschaften zugeschrieben: Die der Rationalität, die der vollkommenen Information sowie die der Reaktion. Unter Rationalität wird dabei verstanden, daß der Homo oeconomicus eine rechnerisch optimale Zweck-Mittel-Zuordnung vornehmen kann. Die Fähigkeit der Reaktion meint eine unendlich große Geschwindigkeit der Marktanpassung. Vollkommene Information schließlich beinhaltet das Wissen um die Kausalzusammenhänge des Marktgeschehens, vgl. Patzak, M. [Homo oeconomicus, 1993], S. 54.

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  14. Kambartel, F. [Rationale Ökonomie, 1978], S. 58.

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  15. Vgl. Koch, L. T. [Gründungskultur, 1999], S. 309.

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  16. Die praktische und theoretische Anerkennung der Pionierrolle ist indessen nicht unproblematisch. Die neuere betriebswirtschaftliche Innovationsforschung hat nachgewiesen, daß der Mythos vom Pioniererfolg auf einem wackligen Fundament steht, vgl. z.B. Clement, M./Litfin, T./Vanini, S. [Pionierrolle, 1998]. So sind zum einen theoretische Bedenken gegen die angeblichen Pioniervorteile anzuführen, wie etwa Free-rider Effekte oder Technologie-und Marktrisiken. Zum anderen zeigt der Literaturüberblick der Forscher, daß auch empirisch viele Fälle nachgewiesen wurden, in denen der Pionier keinen langfristigen Vorteil erringen konnte. Allgemeingültige Handlungsanweisungen können somit nicht gegeben werden.

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  17. Vgl. z.B. Albach, H. [Rahmenbedingungen, 1997], S. 442.

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  18. Schumpeter, J. [Unternehmerfunktion, 1985], S. 168.

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  19. Amit, R./Glosten, L./Muller, E. [Challenges, 1993], S. 825.

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  20. Eine Abgrenzung kann anhand quantitativer oder qualitativer Kriterien vorgenommen werden, vgl. die Übersicht in Nöcker, R. [KMU, 1998], S. 36. Als quantitative Kriterien werden dabei meist die Größen „Beschäftigtenzahl“ und „Umsatz” herangezogen. So spricht etwa die EU-Kommission von kleinen Unternehmen, wenn weniger als 50 Personen beschäftigt sind und der Umsatz 5 Millionen ECU nicht übersteigt und von mittleren Unternehmungen, wenn weniger als 250 Personen beschäftigt sind und ein Jahresumsatz von höchstens 40 Millionen ECU erzielt wird. Das entscheidende qualitative Abgrenzungskriterium sieht der Autor in der Personalunion von Eigentümer und Unternehmer bei kleinen und mittleren Unternehmen. Demgegenüber sind Eigentum und Leitungsbefugnis bei Großunternehmen typischerweise getrennt, etwa bei Managern von Aktiengesellschaften. Ein weiteres konstitutives Merkmal ist die rechtliche Selbständigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen.

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  21. Vgl. Nöcker, R. [KMU, 1998], S. 37.

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  22. D’Amboise, G./Muldowney, N. [Theorie, 1986], S. 25.

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  23. Ein Beispiel dafür ist etwa Hummel, T. R. [Betriebswirtschaftslehre, 1995].

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  24. Vgl. den Überblick bei Nöcker, R. [KMU, 1998], S. 39ff. mit weiteren Nachweisen.

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  25. An dieser Stelle kann die umfangreiche Literatur zu Finanzierungsfragen kleiner und mittlerer Unternehmen nicht detaillierter dargestellt werden. Es sei aber darauf hingewiesen, daß die Rolle der Bankbeziehungen eine wesentliche Determinante des Unternehmenserfolgs ist und somit auch für Existenzgründer bedeutsam ist. Eine allgemeine Thematisierung der Erfolgsrelevanz von Bankbeziehungen findet sich etwa bei Albach, H. [Bankbeziehungen, 1997]. Für den Spezialfall Venture-Capital-finanzierter Unternehmensgründungen hat Horst Schefczyk eine empirische Erfolgsfaktorenanalyse vorgelegt ([Erforschung, 1999]).

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  26. Ein Beispiel für eine frühe empirische Studie dieser Forschungsrichtung ist Szyperski, N./Nathusius, K. [Gründungsmotive, 1977].

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  27. [Probleme, 1977].

    Google Scholar 

  28. Szyperski, N. [Probleme, 1980], S. 309.

    Google Scholar 

  29. Szyperski, N./Nathusius, K. [Probleme, 1977], S. 2/3.

    Google Scholar 

  30. Szyperski, N. [Probleme, 1980], S. 309.

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  31. Vgl. hierzu ausführlich Nathusius, K. [Gründungsplanung, 1980], S. 336–342. 4° Vgl. z. B. Szyperski et al. [Planungsinstrumente, 1978].

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  32. Vgl. Albach, H. [Rahmenbedingungen, 1997], S. 443 und Lück, W./Jung, A./Böhmer, A. [Disziplin, 1996], S. 437. Letztere Autoren weisen darauf hin, daß Unternehmensgründungen in Deutschland häufig aus Gründen der Steuerersparnis oder der Änderung der Kapital-und Besitzverhältnisse stattfinden.

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  33. Klandt, H. [Person, 1980], S. 325. Die Arbeiten dieses Autors werden, sofern sie empirische Methoden anwenden, in Abschnitt 2.1.3.2. ausführlicher dargestellt.

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  34. Vgl. Klandt, H. [Aktivität, 1984].

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  35. Vgl. Klandt, H. [Aktivität, 1984], S. 354. Die ersten zwei Erhebungen waren dabei auf die Erfassung der unabhängigen Variablen ausgerichtet, die dritte Messung diente eineinviertel Jahre nach der ersten Erhebung zur Messung der abhängigen Variablen sowie des mikrosozialen Umfelds.

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  36. Vgl. ders., S. 356.

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  37. Vgl. ders., S. 360. Man sollte erwarten, daß aufgrund der langjährigen Lernprozesse, die der enge Kontakt der Kinder zu ihren selbständigen Eltern ermöglicht, ein größerer Gründungserfolg zustande kommt.

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  38. In Europa bestand insbesondere in Österreich schon eine längere Tradition auf dem Gebiet der empirischen Erfolgsfaktorenforschung, insbesondere an der Wirtschaftsuniversität Wien. Einen guten Überblick über den Stand der österreichischen Gründungsforschung geben die Autoren Mugler und Plaschka in [Stand, 1987].

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  39. Brüderl, J./Preisendörfer, P./Ziegler, R. [Erfolg, 1996].

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  40. Vgl. zu Daten und Meßproblemen Schmude, J. [Gründungsforschung 1995], S. 7ff. In Bezug auf den Erfolgsfaktor Humankapital kranken die Arbeiten der empirischen Gründungsforschung daran, daß dieses zumeist über die Proxy-Variable des Alters erfaßt wurde, vgl. Brüderl, J./Preisendörfer, P./Ziegler, R. [Erfolg, 1996], S. 48. Dies führt zu Fehlschlüssen durch eine unzureichende Konstruktvalidität. Darüber hinaus läßt eine solch ungenaue Erfassung des Humankapitals die Diskussion von Alternativerklärungen nicht zu.

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  41. Vgl. Wöhe, G. [Einführung, 1990], S. 91f. Den Faktor Arbeit differenziert Wöhe bereits in elementare Arbeit und sog. dispositive Arbeit Letztere beinhaltet die Leitung, Planung, Organisation und Überwachung des Betriebsprozesses. Die Ausübung dieser Tätigkeiten besteht in einem Vorbereiten und Treffen von Entscheidungen.

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  42. Vgl. z. B. Hunsdiek, D./May-Strobl, E. [Entwicklungslinien, 1986], Picot, A./Schneider, D./Laub, U. [Transaktionskosten, 1989], Klandt, H. [Aktivität, 1984], Göbel, S. [Persönlichkeit, 1998].

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  43. Vgl. Bird, B. [Behavior, 1990], S. 57ff..

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  44. Ähnlich argumentieren Brüderl, J./Preisendörfer, P./Ziegler, R. [Erfolg, 1996], S. 49. Die Autoren gehen auch auf die Entstehungsgeschichte sowie auf explizite Studien ein, die den Rahmen dieser Forschungsarbeit sprengen würden.

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  45. Vgl. Oltmann, I. [Frauen, 1999], S. 107. Die Autorin verweist auch darauf, daß im Zuge der Deutschen Einheit in Ostdeutschland ganze Industriezweige weggefallen sind. Das entsprechende Humankapital wurde somit „entwertet“.

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  46. Vgl. Schreyögg, G. [Umwelt, 1995], S. 10ff.

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  47. Amit, R./Glosten, L./Muller, E. [Challenges, 1993], S. 823.

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  48. Vgl. ausführlich Wiedenmayer, G./Aldrich, H. E./Staber, U. [Gründungspersonen, 1995], S.221 ff.

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  49. Vgl. Brüderl, J./Preisendörfer, P./Ziegler, R. [Erfolg, 1996], S. 60f. mit weiteren Nachweisen.

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  50. Vgl. Frank, H./Mugler, J./Wanzenböck, H. [Entwicklungspfade, 1995], S. 7. Der Risikogipfel wird dabei im dritten Jahr nach erfolgter Gründung erreicht.

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  51. Vgl. Brüderl, J./Preisendörfer, P./Ziegler, R. [Erfolg, 1996], S. 62f. und Preisendörfer, P. [Zugangswege, 1999], S. 65.

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  52. Vgl. z.B. das „Dichteabhängigkeitsmodell“ in Wiedenmayer, G./Aldrich, H. E. [Gründungspersonen, 1995].

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  53. Vgl. Brüderl, J./Preisendörfer, P./Ziegler, R. [Erfolg, 1996], S. 55f. Dabei wird von den grundlegenden Verhaltensannahmen beschränkter Rationalität und opportunistischen Verhaltens ausgegangen.

    Google Scholar 

  54. Picot, A./Schneider, D./Laub, U. [Transaktionskosten, 1989].

    Google Scholar 

  55. Vgl. Brüderl, J./Preisendörfer, P./Ziegler, R. [Erfolg, 1996], S. 58.

    Google Scholar 

  56. Grant, A. J./Babson, P. T. [Discipline, 1994].

    Google Scholar 

  57. Vgl. Lück, W./Böhmer, A. [Entrepreneurship, 1994], S. 404. Eine Rekonstruktion der Entwicklung des Entrepreneurship in Forschung und Lehre an amerikanischen Universitäten findet sich auf den Seiten 405–407.

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  58. Vgl. Lück, W./Jung, A./Böhmer, A. [Disziplin, 1996], S. 440. Die Autoren sehen den Grund für diesen Umstand insbesondere in der notwendig interdisziplinären Ausrichtung des Entrepreneurship, die bei den sehr spezialisierten Einzelwissenschaften auf Hindernisse stößt. Die Beherrschung des Entrepreneurship verlangt nach Generalisten, während bislang großer Wert auf Spezialisierung gelegt wurde.

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  59. Vgl. zum Begriff des institutionellen Vergessens Ortmann, G. [Vergessen, 1994], S. 91ff. Mit dem Begriff wird versucht zu verdeutlichen, daß auch Institutionen denken und vergessen können. Damit ist gemeint, daß Institutionen und als solche auch Forschungsinstitute „dunkle Stellen“ erzeugen, an denen nichts zu erkennen ist und keine Fragen gestellt werden. Andere Bereiche wiederum werden in den feinsten Details untersucht und geordnet. „Institutionelles Vergessen hieß in der ökonomischen Neoklassik und im Marxismus lange Zeit: Vergessen der Institutionen, insbesondere der Unternehmung als Institution.”, vgl., ebd., S. 107.

    Google Scholar 

  60. Vgl. für einen Überblick aus amerikanischer Sicht Brockhaus, R. [Education, 1992], S. 560–578.

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  61. Vgl. Schulte, R./Klandt, H. [Weiterbildungsangebote, 1996], S. 11. Ein weiterer Kommunikationsplatz für mit Gründungsforschung befaßten Personen und Organisationen ist das Gründungsforschungs-Forum (G-Forum). Dabei handelt es sich um eine jährlich stattfindende, interdisziplinär ausgestaltete wissenschaftliche Konferenz. Parallel dazu kann man sich im Internet (www.g-forum.de) über Projekte, Lehraktivitäten, Publikationen, Veranstaltungstermine etc. informieren.

    Google Scholar 

  62. Vgl. Lück, W./Jung, A./Böhmer, A. [Disziplin, 1996], S. 440 und Schulte, R./Klandt, H. [Weiterbildungsangebote, 1996], S. 11.

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  63. Klandt, H. [Entrepreneurship, 1999], S. 242.

    Google Scholar 

  64. Schulte, R./Klandt, H. [Weiterbildungsangebote, 1996], S. 12. Der Unterschied zwischen universitärem Bildungsangebot und dem Beratungsangebot von Kammern, Banken, Wirtschaftsförderungsgesellschaften usw. (vgl. auch Abschnitt 3.2.1) ist, daß sich letzteres an tatsächliche oder zumindest schon fest entschlossene Gründer richtet.

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  65. Auf diese These, die keinesfalls unproblematisch ist, soll weiter unten noch zurückgekommen werden.

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  66. Ähnlich Klandt, H. [Entrepreneurship, 1999], S. 246.

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  67. Weihe, H. [Entrepreneurship-training, 19931, S. 179.

    Google Scholar 

  68. Vgl. Rauch, A./Frese, M. [Psychologie, 1998], S. 9. “” Vgl. dies., S. 9.

    Google Scholar 

  69. Vgl. Kao, R. W. Y. [Entrepreneur, 1990], S. 70ff.

    Google Scholar 

  70. Vgl. Nerdinger, F. [Perspektiven, 1999], S. 9.

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  71. Anderer Meinung sind Amit, L./Glosten, L./Muller, E. [Challenges, 1993], S. 822.

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  72. Vgl. Rauch, A./Frese, M. [Psychologie, 1998], S. 12ff. Daneben wurden eine Vielzahl weiterer Variablen untersucht (darunter z.B. Selbstsicherheit, Initiative, Verantwortungsbereitschaft), bei denen sich jedoch kein einheitliches Bild ergeben hat.

    Google Scholar 

  73. Vgl. Nerdinger, F. [Perspektiven, 1999], S. 9.

    Google Scholar 

  74. Vgl. McClelland, D. [Society, 1976].

    Google Scholar 

  75. Vgl. Rauch, A./Frese, M. [Psychologie, 1998], S. 11.

    Google Scholar 

  76. Vgl. Dömer, D. [Komplexität, 1983], vgl. Dörner, D. [Logik, 1992].

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  77. Vgl. Klandt, H. [Entrepreneurship, 1999], S. 251.

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  78. Vgl. Schreyögg, G. [Planung, 1989], S. 83. Diesem Planungsverständnis wurde von der empirischen Planungs-und Entscheidungsforschung entgegengehalten, daß sie an den realen Gegebenheiten des Planens vorbeigehe und daher völlig unpraktisch sei. Es würden wichtige Erkenntnisse ignoriert, wie etwa die beschränkte Informationskapazität des Menschen (,,bounded rationality“), die emotionale Seite menschlichen Planungshandelns (Vorlieben, Antipathien, Wahrnehmungsschranken, implizite Weltbilder usw.), die Ambiguität des Planungskontextes und seine Interpretationsbedürftigkeit sowie nicht zuletzt politische Prozesse im Planungskontext. UN’ Vgl. Bensch, D. [Problemperzeption, 1992].

    Google Scholar 

  79. Vgl. Rauch, A./Frese, M. [Psychologie, 19981, S. 14.

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  80. Das Standardwerk zu betriebswirtschaftlicher Strategielehre hat Porter (1980) vorgelegt. Die zentralen Forschungsfragen des Autors sind Strukturanalysen von Branchen, verschiedene Typen von Wettbewerbsstrategien, Konkurrentenanalyse sowie typische Branchensituationen (vgl. Porter, M. E. [Wettbewerbsstrategie, 1999]).

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  81. Vgl. Rauch, A./Frese, M. [Psychologie, 1998], S. 22.

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  82. Bögenhold, D. [Transformationen, 1992], S. 954, vgl. auch Bögenhold, D. [Berufspassage, 1989], S. 266. Der Betriebsgröße entsprechend geht man vom fordistischen Produktionsregime der Lohnarbeit aus.

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  83. Beispiele für die wenigen Arbeiten, die sich schon früh mit dem Thema der Existenzgründung auseinandersetzten, sind Biermann, B. [Struktur, 1971] und Urbat, F. [Wechsel, 1974]. Es handelt sich bei letzterem Werk um eine Untersuchung der individuellen Bereitschaft zu beruflicher Karrieremobilität. Interessant erscheint der Verweis auf den Betriebswirtschaftler Schmalenbach, der schon in den 30er Jahren eine Soziologie des Unternehmertums forderte (S. 10, Fußnote 3).

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  84. Um so bemerkenswerter ist angesichts dieser Tatsache, daß der Sozialwissenschaftler Gustav Schmoller bereits 1892 auf die große Anzahl und Bedeutung von kleinen Firmen hinwies und sogar Grenzen der Massenproduktion prognostizierte: Schmoller erkannte zwar eine Tendenz hin zum Großbetrieb an, wies aber auch auf Grenzen hin: „Es will mir vorkommen, als wenn wir in mancher Beziehung bald an der Grenze dieser Tendenz angekommen wären, als ob an vielen Stellen der Punkt erreicht wäre, von dem an die Schwerfälligkeit und die Kosten des Großbetriebs der Verbilligung und technischen Verbesserung die Waage halten würden.“ (Schmoller, G. [Klassenbildung, 1959], S. 234).

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  85. Bögenhold, D. [Erwerbsarbeit, 1995], S. 11.

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  86. Das Institut für Arbeitsmarkt-und Berufsforschung (IAB) ist seit 1967 die Forschungseinrichtung der Bundesanstalt für Arbeit (BA). Die dort betriebene Forschung fußt auf der gesetzlichen Grundlage des Sozialgesetzbuchs Ill, die dem Institut ausdrücklich den Auftrag gibt, Arbeitsmarkt-und Berufsforschung ebenso zu betreiben wie etwa Politikberatung. Internetadresse: http://www.iab.de. Neben diesen Forschungsbemühungen der BA ist insbesondere auch auf empirische Studien der Deutschen Ausgleichsbank (DtA) und des Rationalisierungskuratoriums der Deutschen Wirtschaft e.V. (RKW) hinzuweisen, vgl. z.B. Struck, J. [Struktur, 1998] und Thomsen, U./Kuhn, C. [Beschäftigungseffekte, 1998].

    Google Scholar 

  87. Den Hauptgrund für diese Abnahme sieht die Literatur übereinstimmend in dem Beschäftigungsrückgang im landwirtschaftlichen Bereich, vgl. Fischer, P. [Unternehmer, 1995], S. 126 und Miegel, M. [Entwicklung, 1996], S. 10.

    Google Scholar 

  88. Vgl. Bögenhold, D. [Berufspassage, 1989], S. 265.

    Google Scholar 

  89. Vgl. Fischer, P. [Unternehmer, 1995], S. 125.

    Google Scholar 

  90. Vgl. z. B. Biermann, B. [Struktur, 1971], S. 166. Ebenso meinte man in einem — verglichen mit der Erwerbsbevölkerung — überproportional höheren Anteil an Protestanten einen empirischen Beweis für die von Max Weber stammende These gefunden zu haben, wonach diese eine besonders große Neigung zu selbständiger Erwerbsarbeit hätten.

    Google Scholar 

  91. Vgl. Fischer, P. [Unternehmer, 1995], S. 120. Fischer weist darauf hin, daß vertragliche Bindungen und gesetzliche Bestimmungen die Figur des „freien Unternehmers“ weitgehend zu einem Mythos machen. So kann über die Selbständigkeit des formal selbständigen Tankstellenbesitzers gestritten werden, ebenso über die des Einzelhändlers, der an Lieferanten gebunden ist und dessen Entscheidungsfreiheit durch eine Vielzahl von Gesetzen und Autlagen eingeschränkt ist. Der Autor fragt provokant: „Ist der Zulieferer von VW „selbständiger” als ein unkündbarer und sozial voll abgesicherter Beamter?“.

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  92. Vgl. Bögenhold, D. [Berufspassage, 1989], S. 265. Biermann spricht nach seiner Untersuchung der Unternehmerschaft in Nordrhein-Westfalen von einem „diffusen Wesen des Unternehmerischen“ (Biermann, B. [Struktur, 1971], S. 4/5).

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  93. Vgl. ders., S. 266.

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  94. Auf die Tatsache, daß Menschen verstärkten räumlichen, beruflichen und sozialen Veränderungen unterliegen, hatte schon die britische Mobilitätsforschung hingewiesen, vgl. z.B. Goldthorpe, J.H. [Mobility, 1987], Goldthorpe, J.H./ Lockwood, D./ Bechhofer, F./Platt, J. [Worker, 1968].

    Google Scholar 

  95. Vgl. z.B. Valerius, G. [Besonderheiten, 1995], dies. [Handeln, 1992], Deich, I. [Vorschlag, 1992].

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  96. Eine anschauliche Beschreibung der persönlichen Konsequenzen der neuen Arbeitsgesellschaft liefert etwa Sennett, R. [Character, 1998].

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  97. Vgl. Bögenhold, D. [Gründerboom, 1987].

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  98. Strukturelle Arbeitslosigkeit liegt vor, wenn aufgrund weltwirtschaftlicher, technologischer oder anderer Strukturwandlungen die Nachfrage nach Arbeitsleistungen bestimmter Art zurückgeht und die regionale, fachliche oder berufliche Mobilität der Arbeitnehmer beschränkt ist, so daß eine Wiedereingliederung der freigesetzten Arbeitskräfte nicht sofort erfolgt, vgl. Neumann, M. [Volkswirtschaftslehre, 1988], S. 232.

    Google Scholar 

  99. „Mismatch“ bezeichnet die mangelnde Übereinstimmung von Arbeitskräfteangebot und Arbeitskräftenachfrage, insbesondere in Hinblick auf die berufliche Qualifikation der Arbeitskräfte, vgl. Wießner, F. [Mobilität, 1997], S. 5, FN 3.

    Google Scholar 

  100. Vgl. Gaulke, H.-P. [Arbeitsmarktsteuerung, 1974], S. 81.

    Google Scholar 

  101. Vgl. Wießner, F. [Mobilität, 1997], S. 6.

    Google Scholar 

  102. Vgl. ders., S. 8ff.

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  103. Vgl. zum arbeitsmarktpolitischen Instrument Überbrückungsgeld den Abschnitt 3.2.3.

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  104. Dieses Ergebnis ist jedoch nur eine sehr grobe Näherung und durch eine Reihe weiterer Einflußgrößen zu relativieren. Insbesondere die Berufserfahrung hat sich als wichtiger Erfolgsindikator herauskristallisiert, d.h., daß auch Gründer mit mobilen Biographieverläufen dann gute Erfolgsaussichten haben, wenn sie über Berufs-oder Branchenerfahrung verfügen, vgl. Wießner, F. [Mobilität, 1997], S. 31.

    Google Scholar 

  105. Vgl. ders., S. 3. Auch eine multivariate Analyse von Mobilitäts-und Humankapitalgrößen erzielte hinsichtlich des Erfolgs nur geringen Erklärungswert.

    Google Scholar 

  106. Vgl. ders., S. 4. Der Autor sieht in niedrigen Markteintrittsbarrieren, geringer Regulierungsdichte sowie weiten unternehmerischen Handlungsspielräumen die wesentlichen Gründe für die Präferenz der Dienstleistungsberufe.

    Google Scholar 

  107. Vgl. Wießner, F. [Mobilität, 1997], S. 7.

    Google Scholar 

  108. Bögenhold, D. [Berufspassage, 1989], S. 263.

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  109. Ders., S. 263.

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  110. Vgl. Bögenhold, D. [Berufspassage, 1987], S. 268f. und ders., [Transformationen, 1992], S. 958.

    Google Scholar 

  111. Vgl. Bögenhold, D. [Gründerboom, 1987], S. 38.

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  112. Analog zu diesen Idealtypen spricht die Literatur auch von der Push-Hypothese, die steigende Gründungszahlen auf hohe Arbeitslosenzahlen zurückführt und der Pull-Hypothese, die dafür eine Steigerung der Nachfrage in Zeiten niedriger Arbeitslosigkeit verantwortlich macht, vgl. Wanzenböck, H. [Überleben, 1998], S. 10/11. Genau betrachtet stellen jedoch Push-und Pullhypothese auf den allgemeinen Zusammenhang zwischen Existenzgründungsgeschehen und Arbeitslosenzahlen ab, nicht auf den Wirkungsmechanismus auf der Ebene der persönlichen Motivlagen. So wäre die Selbstverwirklichung als Gründungsstimulus auch in Zeiten schwacher Nachfrage durchaus denkbar.

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  113. Vgl. Bögenhold, D. [Berufspassage, 1989], S. 272. Eine dieser Personen gab an, sich „aus schierer Verzweiflung“ selbständig gemacht zu haben.

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  114. Bögenhold, D. [Berufspassage, 1989], S. 269.

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  115. Vgl. Brüderl, J./Preisendörfer, P./Ziegler, R. [Erfolg, 1996], S. 51.

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  116. Vgl. Aldrich, H.E. [Network, 1986]. Die Forschungsperspektive dieses Ansatzes ist eng mit dem Populationsökologie-Ansatz verwandt. Betrachtet man den Ausschnitt sozialer Beziehungen, der sich auf Firmenkontakte beschränkt, so ergeben sich Parallelen zum Transaktionskostenansatz. Die Zuordnung der Perspektive sozialer Netzwerke zur soziologischen Gründungsforschung ist insofern nicht stringent durchzuhalten.

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  117. Beispiele der positiven Effekte von Netzwerken liefern etwa Reiß, M./Rudorf, E. [Netzwerke, 1999].

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  118. Langzeitarbeitslose sind Arbeitslose, die ein Jahr und länger arbeitslos sind, vgl. §18 (1) SGBIII.

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  119. Vgl. Brüderl, J./Preisendörfer, P./Ziegler, R. [Erfolg, 1996], S. 55. Diese These wird als „Kompensationshypothese“ bezeichnet.

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  120. Vgl. Fischer, P. [Unternehmer, 1995], S. 114. So hat der Anteil der Bevölkerung ohne gesicherten Lebensunterhalt im 18. Jahrhundert etwa 75% betragen.

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  121. Vgl. Miegel, M. [Ursachen, 1997], S. 27.

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  122. Vgl. Beck, U. [Arbeitsgesellschaft, 1999], S. 56.

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  123. Vgl. Beck, U. [Arbeitswelt, 1999], S. 42. Beck verweist darauf, daß eine solche Entwicklungsvariante des Kapitalismus, nämlich eines solchen ohne Arbeit, im Modellplatonismus der Wirtschaftswissenschaften nicht denkbar war. Im neoklassischen Denkmodell/Modell des homo oeconomicus war der Fall, daß der Arbeitsgesellschaft die Erwerbsarbeit ausgeht, prinzipiell ausgeschlossen.

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  124. Vgl. Fischer, P. [Unternehmer, 1995], S. 30–44.

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  125. Beispiele hierfür sind etwa Hausbau, Automobilproduktion oder maßgeschneiderte Bekleidung.

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  126. Fischer, P. [Unternehmer, 1995], S. 99. Diese neue Schicht schließt sich dann — je nach Projekt — in virtuellen Unternehmen zusammen. Kennzeichen dieses neuen Unternehmenstyps sieht Fischer in fließenden und durchgängigen Unternehmensgrenzen sowie dem Fehlen von Strukturmerkmalen wie starren Hierarchien. Schlüsselkompetenzen in diesen „konturlosen“ Organisationsformen sind dann Teamfähigkeit und Kooperationsfähigkeit in Bezug auf ständig wechselnde (interne oder externe) Partner (S. 79ff.).

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  127. Fischer verknüpft den Begriff des neuen Selbständigen sehr eng mit der Nutzung neuer Informations-und Kommunikationstechnologien. Durch diese Engführung geraten allerdings wichtige neuere Erscheinungsformen von Kleingewerbetreibenden im Dienstleistungsbereich aus dem Blickfeld.

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  128. Vgl. Fischer, P. [Unternehmer, 1995], S. 140ff.

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  129. Die veränderte Umgangsweise mit Zeit bei Neuen Selbständigen hat der Soziologe Richard Sennett anhand eines prägnanten Falls wie folgt beschrieben: „Consulting seems the way to independence. But getting started he found himself plunged into many menial tasks, like doing his own photocopying, which before he had taken for granted. He found himself plunged into a sheer flux of networking; every call had to be answered, the slightest acquaintance pursued. To find work, he has fallen subservient to the schedules of people who are in no way obliged to respond to him. (Sennett, R. [Character, 1998], S. 19)

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  130. Vgl. Beck, U. [Arbeitswelt, 1999], S. 58. Beck verwendet den Begriff „Selbst-Unternehmer“.

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  131. Vgl. Boeing, N. [Schein, 1997].

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  132. Vgl. Beck, U. [Arbeitswelt, 1999], S. 60.

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  133. Ders., S. 121.

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  134. Vgl. Schrader, J. [Wagniskultur, 1997]. Neben diesen Konditionen müssen selbständige Unternehmer durchschnittlich 57 Stunden in der Woche arbeiten, um ihre Firma über Wasser zu halten. Angesichts dieser sozialen Härten mutet die politische Mythenbildung der „neuen Wagniskultur“ als Mentalitätswandel hin zu mehr Risikobereitschaft, Offenheit und Flexibilität geradezu grotesk an.

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  135. Sennett, R. [Character, 1998], S. 47. Dies hat auch eine moralische Dimension: „They are free, but it is an amoral freedom.“(S. 60). Sennett sieht eine entwürdigende Oberflächlichkeit durch die Imperative der neuen Arbeitswelt entstehen. Dadurch — so argumentiert er — ergeben sich Rückwirkungen auf die Persönlichkeit des einzelnen, der durch die Desorientierung in seiner Persönlichkeitsentwicklung immer mehr gestört wird.

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  136. Miegel, M. [Ursachen, 1997], S. 28. Vgl. dazu auch Beck, U. [Arbeitswelt, 1999], S. 57.

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  137. Beck, U. [Arbeitswelt, 1999], S. 87. Beck sieht in diesem Risikoregime den entscheidenden Unterschied zwischen erster und zweiter Moderne bzw. alter und neuer Arbeitswelt.

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  138. Vgl. Sennett, R. [Character, 1998], S. 85. Dabei lassen sich Fehler oft nur retrospektiv als solche identifizieren, da aufgrund der ständigen Veränderungen der Organisationen Prognosen über zukünftige Zustände unmöglich werden.

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  139. Vgl. Beck, U. [Arbeitswelt, 1999], S. 75ff.

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  140. Vgl. auch Sennett, R. [Character, 1998], S. 31. Sennett spricht von „disjointed time“ und sieht die Gefahr, daß aus der inzwischen alltäglich gewordenen Fragmentierung des Arbeitslebens die Ausformung einer individuellen Lebensbiographie mit stabilen Wertemustern (,,character”) zusehends schwieriger wird.

    Google Scholar 

  141. Beck, U. [Arbeitswelt, 1999], S. 29.

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  142. Vgl. Sennett, R. [Character, 1998], S. 94.

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  143. Beck, U. [Arbeitswelt, 1999], S. 96.

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  144. Hank, R. [Religion, 1995], S. 152.

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  145. Die Gegensätzlichkeit von defensiver Bewahrungsstrategie der Gewerkschaften und Realität war beispielsweise bei der EXPO 2000 in Hannover zu besichtigen. Während im Rahmen des Themenparks „Zukunft der Arbeit“ die Besucher an Computern des DGB durch eine Welt sozialer Sicherheit und respektierter Arbeitnehmerrechte surfen konnten, mußte nebenan eine Künstlertruppe einer Zeitarbeitsfirma zu miserablen Bedingungen schuften. Gegen manchen Betrieb ermittelte sogar die Staatsanwaltschaft, vgl. Hauschild, H. [Arbeitswelt, 2000].

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  146. Dies ist im wesentlichen ein Reflex auf die Veränderungen der Arbeitsgesellschaft. Einen historischen Rückblick auf die tradierte Rolle von Beruflichkeit und Berufsprinzip als konstitutive Elemente im Rahmen des deutschen Sozialmodells gibt Ostner, I. in [Berutlichkeit, 1997].

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  147. Vgl. Voß, G.G. [Instanzen, 1997], S. 205f. Der traditionelle Begriff,Beruf` stand in einer struktur-funktionalistischen Perspektive für gesellschaftlich vorgegebene Positionen, die Ausdruck der gesellschaftlich vorgegebenen Arbeitsteilung waren. Diese mußten von Personen ausgefüllt werden, die über die jeweils nötigen Qualifikationen verfügten. Diese zu vermitteln oblag dem Bildungssystem.

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  148. Die Vorgabe sozialer Orientierung durch Berufe ist ambivalent: Einerseits erleichtern sie als „Schablonen“ gesellschaftliche Integration, andererseits ist zu konstatieren, daß die im gesellschaftlichen Prozeß festgefügten Berufe, gesetzlich rigide normiert (vgl. Handwerksordnung), für die Allokation von Arbeitskraft oft hinderlich sind. Es ist somit fraglich, ob die etablierte Vermittlungsfigur Beruf angesichts der Veränderungen der Arbeitsgesellschaft die Wechselbeziehungen zwischen Individuum und Gesellschaft noch angemessen regeln kann.

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  149. Malik, F. [Führen, 2000], S. 99 (Hervorhebungen im Original).

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  150. Vgl. Rosenstiel, L.v./Lang-von-Wins, T. [Unternehmertum, 1999], Teil 3.

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  151. Hank weist darauf hin, daß das „postmaterialistische Arbeitsethos“ in permanente Überforderung münden kann, weil vom einzelnen nicht mehr nur die Anwendung eines bestimmten Fachwissens verlangt wird, sondern der „Einsatz des ganzen Menschen”, vgl. Hank, R. [Religion, 1995], S. 45.

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  152. Vgl. Voß, G. G./Pongratz, H. J. [Arbeitskraftunternehmer, 1998], S. 131.

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  153. Vgl. dies., S. 131/132. Der paradigmatische Ausdruck dieser Standards ist der Beruf als sozial typisiertes und institutionalisiertes Qualifikationsbündel in der hochregulierten Arbeitsordnung der Nachkriegszeit.

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  154. Vgl. dies., S. 132 (Hervorhebungen im Original).

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  155. Dies., S. 138. Es ist darauf hinzuweisen, daß diese Sichtweise den Arbeitnehmer keinesfalls als Verlierer angesichts übermächtiger Imperative der Arbeitsgesellschaft sieht; vielmehr ist der Wandel selbst ein Reflex auf gesellschaftliche Trends wie den Wertewandel hin zu gesteigerter Selbstbestimmung und Sinnbezug. Die geschilderten Veränderungen treffen insofern auf beträchtliche individuelle Akzeptanz. Der Autonomie-und Flexibilitätsgewinn tritt insbesondere in der Aufweichung starrer Arbeitszeitvorgaben zutage. Hier sei auf Forschungen an der TH Aachen verwiesen, die sogar einen neuen Typus der Zeitverwendung und -deutung ausmachen wollen: Im Rahmen des Umbruchs der Lebens-und Zeitverhältnisse untersuchen die Autoren Horning, Gerhard und Michailow neue Deutungsmuster und Umgangsweisen mit Zeit. Charakteristisch für die „Zeitpioniere“ ist, daß sie die zentrale Rolle der Erwerbsarbeit als Strukturzentrum ihres Lebens ablehnen. Das Zeitregime der Erwerbsarbeit wird als problematisch in Hinblick auf persönliches Wohlergehen und Sinnerfüllung empfunden. Dies motiviert zur drastischen Verkürzung der Arbeitszeit und zur Umstrukturierung der Lebensarrangements, wobei stets eine latente Abwägung zwischen erzielbarem Geldeinkommen und erreichbaren zeitlichen Dispositionsspielräumen vorgenommen wird (vgl. grundlegend Horning, K.H./Gerhard, A./Michailow, M. [Zeitpioniere, 1990] und speziell zur Pluralität von Zeitstrukturen Jurczyk, K. [Dualismen, 1997]. Die Zeitprobleme spätmoderner Gesellschaften unter dem Blickwinkel der neuesten Kommunikationstechniken werden analysiert in Horning, K.H./Ahrens, D./Gerhard, A. [Zeitpraktiken, 1997]. Die Forscher arbeiten heraus, daß diese Techniken, die entwickelt worden sind, um Zeit zu gewinnen, durch Tempo-, Terminierungs-und Abstimmungsprobleme die Zeitknappheit evtl. noch vergrößern.

    Google Scholar 

  156. Miegel spricht in Anlehnung an Mutz vom „Unternehmer der eigenen Arbeitskraft“, vgl. Miegel, M. [Ursachen, 1997], S. 30.

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  157. Vgl. Voß, G.G./Pongratz, H.J. [Arbeitskraftunternehmer, 1998], S. 139. Zugespitzt ausgedrückt sollen also diejenigen, die das Transformationsproblem erzeugen, es auf einer anderen Ebene auch selbst lösen.

    Google Scholar 

  158. Stand der Gründungsforschung und Begründung der Forschungsperspektive Ähnlich Hank, R. [Religion, 19951, S. 205ff. Die Attraktivität für den Arbeitgeber wird von Hank als „employability“ bezeichnet.

    Google Scholar 

  159. Vgl. Voß, G.G./Pongratz, H. J. [Arbeitskraftunternehmer, 1998], S. 145.

    Google Scholar 

  160. Vgl. Albert, J. [Regionalsysteme, 1994], S. 50. Der Begriff des Regionalsystems wurde aus der amerikanischen Forschung übernommen und ist sehr stark von systemtheoretischen Gedanken geprägt worden.

    Google Scholar 

  161. Vgl. ders., S. 55. Lange Zeit hatten Großunternehmen als Garanten des technischen Fortschritts gegolten. Die Relevanz von Kleinunternehmen für den Strukturwandel ergibt sich darüber hinaus auch aus ihrer Krisenfestigkeit und der Fähigkeit zur Schaffung von Arbeitsplätzen, vgl. Maier, J./Dittmeier, V./Obermeier, F. [Arbeitsplatzdynamik, 1995], S. 127.

    Google Scholar 

  162. Vgl. Szyperski, N./Nathusius, K. [Probleme, 1977], S. 137.

    Google Scholar 

  163. Vgl. Albert, J. [Regionalsysteme, 1994], S. 251 ff.

    Google Scholar 

  164. Vgl. Fritsch, M. [Betriebsgründungen, 1995], S. 168.

    Google Scholar 

  165. Vgl. Fritsch, M. [Unterschiede, 1995], S. 24.

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  166. Vgl. Birch, D. L. [Job Creation, 1987].

    Google Scholar 

  167. Diese Birch-Hypothese wurde über die USA hinaus auf große und offene Volkswirtschaften übertragen und beeinflußt noch heute die Konzeptionen staatlicher Förderpolitik, vgl. Wießner, F. [Sprung, 1998], S. 3.

    Google Scholar 

  168. Vgl. Fritsch, M. [Betriebsgründungen, 1995] S. 150 mit weiteren Nachweisen.

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  169. Vgl. Urbat, F. [Wechsel, 1974], S. 180.

    Google Scholar 

  170. Dass der Begriff Modell hier eigentlich zu weit geht, wird weiter unten (Vgl. Abschnitt 2.3.2) noch näher begründet.

    Google Scholar 

  171. Es ist allerdings darauf hinzuweisen, daß diese These aus der psychologisch orientierten Gründungsforschung (vgl. Rauch, A./Frese, M. [Psychologie, 1998], S. 14) nicht unbedingt state of the art i. S. eines allgemeinen Konsenses über den erreichten Forschungsstand ist. Vielmehr handelt es sich um eine relativ moderne Auffassung der Interaktionsbeziehungen, die in anderen Disziplinen noch immer eher statisch aufgefaßt werden dürfte.

    Google Scholar 

  172. Während eine Werteforschung im Rahmen der Arbeitslosigkeit bislang kaum geleistet wurde, existieren zu den psychosozialen Folgen umfangreiche Arbeiten, vgl. Mohr, G. [Werteforschung, 1992], S. 1179, Kieselbach, T. [Bewältigung, 1992], S. 1159, Kasek, L. [Grundorientierungen, 1992], Wolski-Prenger, F. [Arbeitslosenprojekte, 1989], Kapitel 2, Wolski-Prenger, F./Rothardt, D. [Soziale Arbeit, 1996], S. 93ff.

    Google Scholar 

  173. Vgl. Kronauer, M./Vogel, B./Gerlach, F. [Arbeitsgesellschaft, 1993]. Diese Studie ist auf Westdeutschland beschränkt und soll hier stellvertretend für andere herausgegriffen werden. Eine andere Typologie, speziell bezogen auf das Untersuchungsgebiet Ostdeutschland, findet sich bei Kasek, L. [Grundorientierungen, 1992].

    Google Scholar 

  174. Vgl. dies., S. 23. Eine breite Thematisierung der Belastungen und Erfahrungen der Arbeitslosigkeit ist in der Soziologie bislang nur in Ansätzen versucht worden. Die zentralen Impulse für diese Forschungsrichtung gingen von der Studie „Die Arbeitslosen von Marienthal“ aus dem Jahr 1933 aus, vgl. Jahoda, M./Lazarsfeld, P. F./Zeisel, H. [Marienthal, 1975]. Im Rahmen dieser Studie über die Wirkungen langanhaltender Arbeitslosigkeit wurden für 478 Familien „Katasterblätter” geführt, die neben Personaldaten auch Beobachtungen über Wohnverhältnisse, Haushaltsführung und Familienleben enthielten. Hinzu traten umfangreiche Fallstudien und die Erhebung statistischer Daten. Vom Standpunkt der Methodenentwicklung ist diese Monographie ein frühes Beispiel eines „multitrait-multimethod“-Ansatzes, d.h. der Verwendung unterschiedlicher Ansätze und Meßmethoden, um die Gültigkeit der Ergebnisse zu sichern, vgl. Schnell, R./Hill, P. B./Esser, E. [Sozialforschung, 1999], S. 32f.

    Google Scholar 

  175. Vgl. ausführlich Kronauer, M.Nogel, B./Gerlach, F. [Arbeitsgesellschaft, 1993], S. 26–42.

    Google Scholar 

  176. Vgl. dies., S. 42. Falls in diesem Prozeß Konflikte auftreten, tritt das Zwangsmoment der Institution auf. In dieser Betrachtungsweise wird soziale Erwerbsarbeit als Institution thematisiert, die vom Arbeitslosen dann als Konflikt erlebt wird, da diesem die durch Arbeit möglichen Sozialisationsmöglichkeiten entzogen werden.

    Google Scholar 

  177. Vgl. dies., S. 89–218. Neben einer allgemeinen Charakterisierung versuchen die Autoren die Arbeitslosigkeitserfahrung über die Dimensionen Arbeitsmarktverhalten, Einkommen und Konsum, Nützlichkeitsgefühl, Zeiterfahrung im Alltag und soziale Identität zu erfassen.

    Google Scholar 

  178. Vgl. dies., S. 174. Über die Hälfte der Männer dieser Gruppe sind älter als 50 Jahre alt, annähernd drei Viertel sind über 45 Jahre alt.

    Google Scholar 

  179. Vgl. Mutz, G./Ludwig-Mayerhofer, W./Koenen, E. J./Eder, K./Bonß, W. [Erwerbsverläufe, 1995], S. 32.

    Google Scholar 

  180. Vgl. zur Diskussion der gesellschaftlichen Gliederung Kronauer M./Vogel, B./Gerlach, F. [Arbeitsgesellschaft, 1993], S. 231 ff.

    Google Scholar 

  181. Als konventionelle Gründer sollen hier solche bezeichnet werden, die sich durch eine durchschnittliche Ausprägung der Erfolgsfaktoren auszeichnen.

    Google Scholar 

  182. Bei einem boomenden technologieorientierten Start-up ist der Einfluß der Gründerperson(en) wesentlich schwieriger analytisch zu fassen, weil möglicherweise die Neuheit des Produkts allein schon für den Erfolg des Unternehmens verantwortlich ist und die unternehmerischen Qualitäten der Gründer dadurch verdeckt werden können.

    Google Scholar 

  183. Stellvertretend für viele könnte hier das Plädoyer von Wortman für formale und statistische Methoden als Beispiel herangezogen werden, vgl. Aldrich, H. E. [Methods, 1992], S. 195.

    Google Scholar 

  184. Klandt, H. [Aktivität, 1984], S. 43, FN 2.

    Google Scholar 

  185. So beträgt der zeitliche Aufwand der Gründung einer GmbH, einer OHG oder einer AG in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 56 und 168 Tagen, vgl. Miegel, M. [Ursachen, 19971 S. 110. Es ist plausibel, daß sich im Zuge der intensiven Gründungsvorbereitungen erhebliche Veränderungen der Erfolgsfaktoren ergeben können.

    Google Scholar 

  186. Vgl. z.B. Rauch, A./Frese, M. [Psychologie, 1998], S. 18f.

    Google Scholar 

  187. Amit, R./Glosten, L./Muller, E. [Challenges, 1993], S. 822.

    Google Scholar 

  188. Bereits in den siebziger Jahren wies Biermann auf die Schwächen der Reduzierung komplexer sozialer Phänomene auf Kausalitätsbeziehungen zwischen Variablen hin (vgl. Biermann, B. [Struktur, 1971], S. 180). So kritisierte er an diesem Vorgehen, daß wieder nur ein beschränkter Ausschnitt der Realität betrachtet wird. Darüber hinaus ist jede Variable letztlich nur ein Konstrukt, das die Wirklichkeit nicht exakt wiedergeben kann und insofern nur ein grober und unsicherer Indikator für diejenigen Zusammenhänge, an denen die Forschung eigentlich interessiert ist. Schließlich birgt die Erklärung statistisch aufgewiesener Zusammenhänge durch Rückgriff auf soziale Wirkungszusammenhänge ein Wahrheitsrisiko. saluntersuchungen nur bei völlig identischen Meßverfahren miteinander verglichen werden können, vgl. Schnell, R./Hill, P.B./Esser, E. [Sozialforschung, 1998], S. 73ff.

    Google Scholar 

  189. Frank, H./Lueger, M. [Rekonstruktion, 1995], S. 722.

    Google Scholar 

  190. Die Rationalität klassischer Ansätze der Gründungsforschung ignoriert sonderbarerweise neben den Konzepten der beschränkten Rationalität (Simon) auch die politische Dimension von Organisationen (vgl. z.B. das Konzept der Mikropolitik in Organisationen oder das Konzept der Koalitionsbildung und der Quasi-Lösung von Konflikten von Cyert und March).

    Google Scholar 

  191. Der Positiv-Bias wird in der Literatur breit thematisiert, vgl. z.B. Lang-von-Wins, T. [Wissenschaftliche Zugänge, 1999], S. 26, Picot et al. [Transaktionskosten, 1989], S. 368, Klandt, H. [Person, 1980], S. 335. Eine Klassifikation von Fehlschlüssen in Zusammenhang mit der Messung des Gründungsgeschehens findet sich bei Schmude J./Leiner, R. [Messung, 1999], S. 121f

    Google Scholar 

  192. Rauch und Frese weisen in Bezug auf Persönlichkeitseigenschaften darauf hin, daß Variablen nur indirekt, über viele Vermittlungsstufen, mit einem spezifischen Ereignis (der Existenzgründung) zusammenhängen, vgl. Rauch, A./Frese, M. [Psychologie, 1998], S. 11.

    Google Scholar 

  193. Scheidt, B. [Einbindung, 1995], S. 173. Dieses Ergebnis bezieht sich auf den Grün dungserfolg. Für den Wachstumserfolg wird dagegen ein plausibles Ergebnis erzielt.

    Google Scholar 

  194. Vgl. Kemter, P./Klose, H.-E./McKenzie, G. [Persönlichkeitsfaktoren, 1999], S. 204.

    Google Scholar 

  195. Dies tut der Tatsache keinen Abbruch, daß auch bei weniger kontrastreichen Fällen die empirische Erfolgsfaktorenforschung ex ante kaum verwertbare Aussagen liefert. Selbst wenn die Ausprägung der Erfolgsfaktoren nahe am Ideal liegt, kann ein (limitationaler) Faktor den Erfolg der Gründung gefährden.

    Google Scholar 

  196. Damit soll keinesfalls bestritten werden, daß es auch im Verlauf von Existenzgründungen wohlstrukturierte Probleme gibt, die sich dadurch auszeichnen, daß sie sich in einem Modell abbilden lassen und sich eine bestmögliche Handlungsweise nach einem systematischen Verfahren ermitteln läßt, vgl. Bensch, D. [Problemperzeption, 1992], S. 2 (FN33). Entscheidend aber ist, daß solche Teilprobleme von Gründungen nicht erfolgskritisch sind.

    Google Scholar 

  197. Vgl. Klandt, H. [Aktivität, 1984], S. 23f.

    Google Scholar 

  198. Dieser Forschungszweig, der vorwiegend betriebswirtschaftliche Arbeiten umfaßt, kann an dieser Stelle nicht näher dargestellt werden. Stellvertretend für andere seien folgende Arbeiten genannt: Reske. W./Brandenburg, A./Mortsiefer, H.-J. [Insolvenzursachen, 1978], Guenther, T./Scheipers, T. [Ursachenforschung, 1993], Töpfer, A. [Insolvenzursachen, 1985]. Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, daß auch Ansätze einer theoretische Insolvenzforschung existieren (vgl. etwa Weise, E. [Ansätze, 1982]). Durch die juristische Natur der Konkurs-bzw. Insolvenzauslösekriterien wird diese auch im rechtswissenschaftlichen Schrifttum thematisiert.

    Google Scholar 

  199. Vgl. Reske, W./Brandenburg, A./Mortsiefer, H.-J. [Insolvenzursachen, 1978]. Es erfolgt eine Systematisierung der Konkursursachen in innerbetriebliche, zwischenbetriebliche und überbetriebliche Faktoren. Dies erinnert an entsprechende Einteilungen der Erfolgsfaktoren von Existenzgründungen.

    Google Scholar 

  200. Vgl. zu deren Ergebnissen den Überblick bei Günther, T./Scheipers, T. [Insolvenzprognoseforschung, 1993].

    Google Scholar 

  201. Vgl. Philipp, U. [Pleitemeister, 1997], S. 204, sowie grundlegend Delaney, K. J. [Bankruptcy, 1992], Müller, R. [Wirtschaftskriminalität, 1997].

    Google Scholar 

  202. Vgl. Scheidt, B. [Einbindung, 1995], S. 67.

    Google Scholar 

  203. Vgl. Weisel, E. [Ansätze, 1982], S. 23. Die Methodenkritik bezieht sich auf den „Methodenmonismus“, d.h. auf das einseitige Anwenden statistischer Methoden. Die Verfahren der qualitativen Sozialforschung wurden von der Forschung stets ignoriert.

    Google Scholar 

  204. Ähnlich Frank, H./Lueger, M. [Rekonstruktion, 1995], S. 728. Daneben sehen die Autoren einen wesentlichen Vorteil in der Möglichkeit der persönlichen Kommunikation zwischen Forscher und Gründer.

    Google Scholar 

  205. Vgl. Schreyögg, G. [Planung, 1988], S. 31. Diese Forderungen manifestierten sich insbesondere auf der sog. Pittsburg-Konferenz 1977, die zum Stand der Disziplin abgehalten wurde.

    Google Scholar 

  206. Ein prägnantes Beispiel für diesen Ansatz ist die sog. PIMS-Forschung (Profit Impact of Market Strategy). Im Rahmen dieses Versuches, allgemeine Erfolgsbestimmungsfaktoren („laws of the market“) herauszufinden, wurden die Daten von 600 strategischen Geschäftseinheiten ausgewertet, um Unterschiede in der Gesamtkapitalrendite durch 37 unabhängige Variablen zu erklären. Dabei erwies sich der Marktanteil als relativ stabilster Prediktor, vgl. Steinmann, H./Schreyögg, G. [Unternehmensführung, 1991], S. 140.

    Google Scholar 

  207. Vgl. Schreyögg, G. [Planung, 1988], S. 32.

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  208. Vgl. Hildebrandt, L./Annacker, D. [Panelanalyse, 1996], S. 1410. Statt quantifizierbarer Finanz-und Budgetgrößen verwenden diese Forscher zunehmend unternehmensspezifische Erfolgsfaktoren wie Managementqualität, Unternehmenskultur oder Markenimage.

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  209. Vgl. dies. Die Autoren haben mit Hilfe der multivariaten Kausalanalyse nachgewiesen, daß man den Einfluß „unbeobachtbarer“ Erfolgsfaktoren in formalen Modellen durchaus kontrollieren kann.

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  210. Welche Auswirkungen solche Entwicklungen auf den Forschungsbetrieb haben können, beschreibt H. Blumert in [Prinzipien, 1979], S. 61: „Lorbeeren kann man heute in unseren Fächern vor allem dann ernten, wenn man eine schlagende Theorie entwickelt oder ein großartiges theoretisches System ausarbeitet oder ein glänzendes Analyse-schema vorschlägt oder ein logisch sauberes oder elegantes Modell konstruiert oder schwierige statistische oder mathematische Techniken kultiviert und entwickelt oder Untersuchungen durchführt, die Perlen von Forschungsplanung sind oder (…) wenn man sich auf eine brillante spekulative Analyse des Geschehens in irgendeinem Bereich sozialen Lebens einläßt. Durch Beobachtung aus erster Hand zu studieren, was in einem bestimmten Bereich sozialen Lebens tatsächlich geschieht, erhält einen untergeordneten oder am Rande liegenden Platz — man spricht davon als,weiche` Wissenschaft oder Journalismus.“ Die Folgen eines dergestalt orientierten Wissenschaftsbetriebs sieht der Chefvolkswirt der BMW AG, Helmut Becker in einem eklatanten Fehlen gestaltungsorientierter Erkenntnisse für die Wirtschaftspolitik: „Die Höhe des akademischen Ruhms und der universitären Karrierechancen von Veröffentlichungen in referierten wissenschaftlichen Publikationen steht in umgekehrt proportionalem Verhältnis zur praktischen Wahrnehmung und Anwendung in Wirtschaft und Wirtschaftspolitik.” (Becker, H. [Forschung, 1997]).

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  211. Die Präferenz quantitativer gegenüber qualitativer Methoden wird oft damit begründet, daß man die wissenschaftliche Exaktheit der Naturwissenschaften kopieren wollte. Dem liegt die Prämisse zugrunde, daß die besondere Bedeutung numerischer Bestimmungen und quantitativer Messungen in diesen in ihrer größeren Genauigkeit liegt. Dies ist jedoch nicht der Fall. Vielmehr liegt es im Wesen der Naturwissenschaften begründet, daß die unmittelbaren Sinneseindrücke zugunsten von formalen Beziehungen, die systematisches Prüfen und Experimentieren möglich machen, aufgegeben werden, vgl. Hayek, F. A. v. [Vernunft, 1979], S. 26f.

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  212. Voß, G.G./Pongratz, H. J. [Struktur, 19971, S. 15. Die Arbeiten dieser Forscher versuchen, gesellschaftliche Instanzen zu identifizieren und zu untersuchen, die gesellschaftliche Funktionen der Vermittlung oder der Integration von Personalität oder Sozialität erfüllen, wie beispielsweise „Beruf` oder „Alltägliche Lebensführung“. Es geht stets um die Thematisierung und Konzeptualisierung von Verbindungsstellen von Mensch und Gesellschaft. Insofern lassen sich die oben referierten Arbeiten von Hank, Hörning, Voß und Pongratz in die Nähe dieser Forschungsperspektive rücken.

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  213. Bolte, K.M. [Verortung, 1997], S. 37. (Hervorhebung im Original).

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  214. Dies wird von exponierten Vertretern der empirischen Gründungsforschung massiv gefordert, vgl. Brüderl, J./Preisendörfer, P./Ziegler, R. [Erfolg, 1996], S. 284.

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  215. Gemeint ist eine Sozialtheorie, mithilfe derer man einen analytischen Bezugsrahmen erhält, der auf verschiedene Sachverhalte anwendbar ist und die „auf diese Weise spezifische Phänomene als Manifestationen allgemeiner Prinzipien der Strukturierung des Sozialen interpretiert.“(Ortmann, G./Sydow, J./Türk, K. [Organisation, 1997], S. 33).

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  216. Vgl. die allgemein auf Organisationen bezogene Argumentation bei Ortmann, G./Sydow, J./Windeler, A. [Strukturation, 1997], S.319.

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  217. Vgl. Giddens, A. [Konstitution, 1995], S. 81ff. Im folgenden wird insbesondere auf die Interpretation der Giddens’schen Theorie von Günther Ortmann bezug genommen, da Ortmann sich explizit auf Organisationen bezieht. Dadurch kommt man dem Analyseobjekt Unternehmen etwas näher.

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  218. Dadurch könnten auch Forschungszweige für die Gründungsforschung nutzbar gemacht werden, die diese bislang ignoriert hatte, wie etwa die (betriebswirtschaftliche) Organisationsforschung. Da die traditionelle Gründungsforschung doch sehr stark von einem Rationalmodell ausging, wären hier vor allem die Konzepte beschränkter Rationalität, organisationalen Lernens und politischer Prozesse in Organisationen zu erwähnen, vgl. z.B. Simon, H. [Behavior, 1965], March, J. G./Olsen J.P. [Uncertainty, 1975], Brunsson, N. [Organization, 1994].

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  219. Insbesondere bereitet die Einbeziehung betriebs-und volkswirtschaftlicher Sichtweisen keinerlei Probleme, wie Ortmann anhand des erwerbswirtschaftlichen Prinzips nachweist, vgl. Ortmann, G./Sydow, J./Windeler, A. [Strukturation, 1997], S. 326.

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  220. Vgl. Ortmann, G./Sydow, J./Windeler, A. [Strukturation, 1997], S. 331 und im Original Giddens, A. [Konstitution, 1995], S. 161 ff.

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  221. Giddens, A. [Konstitution, 1995], S. 77.

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  222. Ebd. Unter Regeln (der Signifikation/Sinnkonstitution und der Legitimation) versteht Giddens einfach verallgemeinerbare Verfahrensweisen der Praxis. Ortmann weist darauf hin, daß diese Regeln erst unter situativen, kontextuellen Umständen ge-/erfüllt, ergänzt/ersetzt werden können. Es bedarf also des Akteurs mit spezifischer Biographie und Kompetenz. So beschriebene Regeln bezeichnet Giddens als Modalitäten, vgl. Ortmann, G./Sydow, J./Windeler, A. [Strukturation, 1997], S. 330.

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  223. Ortmann, G./Sydow, J./Windeler, A. [Strukturation, 1997], S. 337.

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Seidel, M. (2002). Stand der Gründungsforschung und Begründung der Forschungsperspektive. In: Existenzgründung aus der Arbeitslosigkeit. DUV Wirtschaftswissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08033-6_2

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