Zusammenfassung
Das Bewußtsein für ökologische Zusammenhänge und Probleme hat sich erst in den 70er Jahren entwickelt. Es ist bis heute aber rasch und stetig angewachsen25. Parallel zum Bedeutungsgewinn ökologischer Überlegungen in der Gesellschaft nahm der Umweltschutz im Verlauf der letzten drei Jahrzehnte auch in der betrieblichen Praxis einen wachsenden Stellenwert ein26. Initiiert wurde diese Entwicklung durch mehrere Ursachen:
Zum einen wurde die volkswirtschaftliche Notwendigkeit umweltgerechten Wirtschaftens in den Industriestaaten vom Gesetzgeber und damit vom Träger der Umweltpolitik erkannt. Als Resultat wurde im Umweltbereich eine Fülle von Normen erlassen, deren Einhaltung für die Unternehmen zur Pflicht wurde. Daneben entwickelte sich auch die Umwelthaftung27, so daß den Unternehmen, die die Auflagen umgehen, hohe Ansprüche Geschädigter und auch Strafen drohen. Schließlich wurde die Öffentlichkeit durch eine Reihe von Umweltstörfällen und Skandalen so stark ökologisch sensibilisiert, daß hieraus ein hoher Druck auf die Unternehmen entstand, möglichst umweltgerecht zu produzieren28. Verstärkt wurde dieser öffentliche Druck durch zahlreiche Initiativen und Gruppierungen mit ökologischer Ausrichtung.
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Literatur
Vgl. Michael 1990, S. 38.
Empirische Studien konnten zeigen, daß der Stellenwert des Umweltschutzes in den 80er Jahren im betrieblichen Zielsystem gestiegen ist; vgl. Meuser 1993, S. 100.
Vgl. Karl 1994, S. 35 ff.
Ebenfalls sensibilisierende Wirkung hatten Umweltkatastrophen wie z. B. die Tankerunfälle der Torrey Canyon (1967) und der Amoco Cadiz (1978) sowie der Giftunfall im italienischen Seveso (1976), die sozusagen,vor der europäischen Haustür’ stattfanden und großes Aufsehen erregten. Sie veranlaßten die Menschen dazu, die auf permanentes (Wirtschafts)Wachstum ausgerichtete Gesellschaft im Hinblick auf ihre Umweltverträglichkeit zu hinterfragen. “ Baumast 1998, S. 41.
Vgl. Baumast 1998, S. 33 ff.
Festzumachen vor allem an folgenden Normen: Clean Air Act (CAA) von 1970, Clean Water Act (CWA) von 1972, Resource Conservation and Recovery Act (RCRA) von 1976 und Toxic Substances Control Act (TSCA) von 1978; vgl. Wörth 1993, S. 97 und S. 103 f
Dazu gehörten Allied-Signal, Olin, General Motors und ARCO. Vgl. Baumast 1998, S. 35 ff.
Vgl. Janzen 1998/1, S. 60.
Vgl. Wirth 1993, S. 99 f.
Vgl. Sietz, Sondermann 1990, S. 37 ff.
Der sogenannte,Ökologie-Push-Effekt’, vgl. auch weiter unten.
Der sogenannte,Ökologie-Pull-Effekt’, vgl. auch weiter unten.
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. 4 Abs. 3 bis Art. 5.
Vgl. BSI (Hrsg.) 1992.
Der vollständige Titel dieser Norm ist,Verordnung über die freiwillige Beteiligung gewerblicher Unternehmen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung’; vgl. EG (Hrsg.) 1993, im Titel.
Der BS 7750 bestimmte nicht nur Teile der EG-Verordnung, sondern bleibt auch für die ISO 14000-Reihe — und damit letztlich auch für DIN-Normen — richtungsweisend.“ Janzen 1998/1, S. 65.
Vgl. Bundesumweltministerium (Hrsg.) 1996/I, S. 32 ff, o. V. 1996, S. 57 f, o. V. 1995, S. 224 ff.
Zu beachten ist auch die am 13. Januar 1998 beschlossene Erweiterungsverordnung zum Umweltauditgesetz (UAG-ErwV), die weiteren Branchen die Teilnahme am Umweltauditsystem nach EG-Verordnung 1836/93 ermöglicht. Vgl. Bentlage, Rieger 1998, S. 221 ff. Weiter außen vor bleiben allerdings bislang das Bauhauptgewerbe und die Landwirtschaft. Zur Nichtberücksichtigung der Landwirtschaft vgl. auch Fuchs et alt. 1998, S. 239 ff.
Vgl. Bundesumweltministerium (Hrsg.) 1996/1, S. 44 ff.
Vgl. Bundesumweltministerium (Hrsg.) 1996/1, S. 47.
Vgl. Bundesumweltministerium (Hrsg.) 1996/I, S. 48 f
Vgl. Bundesumweltministerium (Hrsg.) 1996/1, S. 4.
Strategic Advisory Group on Environment (SAGE); sie befaßt sich außer mit Fragen der Auditierung und Zertifizierung auch mit Umweltgesichtspunkten im Rahmen bereits bestehender Produktnormen (Environmental Aspects in Product Standards) und der Bewertung von betrieblichem Umweltschutz (Standards for Environmental Performance Evaluation) und Produktökologie (Life-Cycle Assessment).
Vgl.,Committee Draft for Ballot and Comment’ der ISO 14000 1995; ISO 14001 1995; ISO 14010 1995; ISO 14011/1 1995; ISO 14012 1995; ISO 14050 1995.
Vgl. DIN V 33921 1995, S. 2 (im Vorwort). Zu Erfahrungen in der praktischen Anwendung der ISO 14001 vgl. Poltermann 1998/1, S. 287 ff.
Vgl. DIN 33926 1996.
Thimme 1998, S. 266 ff.
Vgl. DIN V 33921 1995, S. 2 (im Vorwort).
Vgl. DIN V 33921 1995.
Vgl. DIN 33922 1996.
Vgl. DIN EN ISO 14040 1996.
Dies ist zum Teil überholt, am 2. Februar 1996 wurden der beschriebene britische Standard sowie die entsprechenden irischen und spanischen Normen anerkannt, vgl. Moos 1996, S. 277.
Vgl. Bundesumweltministerium (Hrsg.) 1995/I, S. 16.
Dies ist in der Tat in der zur Zeit in Abstimmung befindlichen novellierten Fassung der EU-Verordnung 1836/93 (EMAS 2) der Fall. Sie liegt derzeit im Entwurf vor. Ihre Verabschiedung ist für das Jahr 2001 geplant. Vgl. Art. 19-Kommission (Hrsg.) 1999.
Gemeint ist die betriebliche Umweltpolitik, nicht die Umweltpolitik im volkswirtschaftlichen Sinn. Oft besteht eine Unternehmensumweltpolitik, von der für die einzelnen Standorte betriebliche Umweltpolitiken abgeleitet werden. Vgl. auch Tischler 1994, S. 59 ff und Schreyögg 1995/1, S. 15 ff.
Vgl. Köpper 1987, S. 99.
Vgl. Wagner (Hrsg.) 1993, Wicke et alt. 1992, Meffert, Kirchgeorg 1992, Pieroth, Wicke 1998, Seidel, Menn 1988.
EG-Verordnung Nr. 1836/93.
Vgl. Kap. 3.2.
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. I.
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. 8; ein Standort wird auch bei Nichterneuerung des Zertifikats aus dem Register gestrichen.
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. 3 a) bis h).
Vgl. auch VdTÜV (Hrsg.) 1995, S. 3.
Erste Umweltprüfung, im anglo-amerikanischen Sprachraum auch,initial audit’.
Eine Schilderung des Umweltauditverfahrens findet sich auch bei Freimann, Schwaderlapp 1995.
Die Unternehmensphilosophie beinhaltet die allgemeinen Zielvorstellungen und Werte der Unternehmung und bildet damit die Basis für die Bestimmung konkreter Zielsysteme“; Meffert, Kirchgeorg, 1992 S. 127. Vgl. auch weiter unten.
Die DIN Vornorm DIN V 33921 verwendet die Bezeichnung Umweltpolitische Zielsetzung; vgl. DIN V 33291 1995, S. 6.
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. 2 a), 3 a) und Anhang I A; übergeordnet in zweierlei Hinsicht: Sie gilt für alle Unternehmensstandorte und enthält neben dem Umweltschutz natürlich weitere Ziele.
Vgl. EG (Hrsg.) 1993.
B.A.U.M. e.V. wurde 1984 als überparteiliche Umweltinitiative der Wirtschaft gegründet. Vgl. die Vereins-Homepage im Internet http://www.baumev.de.
Vgl. Meffert, Kirchgeorg 1992, S. 129 ff.
Strategien sind langfristige, bedingte Verhaltenspläne zur Entwicklung und Sicherung unternehmerischer Erfolgspotentiale“; Meffert, Kirchgeorg 1992, S. 139.
Die operationalisierten Ziele des Umweltprogramms sind eine Konkretisierung der im Rahmen der betrieblichen Umweltpolitik genannten groben Unternehmenszielsetzung.
OFW (Hrsg.) 1991, S. 128.
Zur Abgrenzung von defensiver und offensiver Umweltstrategie vgl. Meffert, Kirchgeorg 1992, S. 142 ff.
Beispielsweise staatlicher Umweltauflagen.
Ausführliche Beschreibung bei Wicke et alt. 1992, S. 41 ff.
Vgl. OFW (Hrsg.) 1991, S. 129. Zur Abgrenzung von offensivem und defensivem Umweltmanagement vgl. auch Reichardt 1996, S. 50 f und Müller 1995, S. 165 ff.
Unmittelbar umweltbezogene Produkte wie das 3-Liter-Auto 0.5.
Vgl. Kirchgeorg, 1990 S. 107 f.
Zur Abgrenzung vgl. Müller 1995, 5.164 f.
Vgl. Meffert, Kirchgeorg 1992, S. 174.
Vgl. die ähnliche Darstellung bei Müller 1995, S. 192. Oechsler beschreibt den Zusammenhang zwischen Unternehmensphilosophie, Unternehmenspolitik und Unternehmenskultur im Unternehmen (dieses nennt er das lnsystem) mustergültig (fir die Ableitung einer Personalpolitik — die Übertragung auf den Bereich der betrieblichen Umweltpolitik erscheint aber ohne weiteres möglich): „Das Umsystem (z.B. gesellschaftliches und politisches Bewußtsein, Infrastruktur, Konjunktur) und das Zwischensystem (z.B. Sozialpartner, Arbeitsmarktlage, Arbeitnehmerschutzgesetze) stehen in einer direkten Wechselbeziehung zur Unternehmensphilosophie (Weltanschauung, die als Leitbild fir das Unternehmen dient), Unternehmenskultur (Normen und Werte, die verhaltensleitend im Unternehmen sein sollen) und der Unternehmenspolitik. Dieser Kontext der verschiedenen Komponenten gibt den Gestaltungsrahmen fir die Personalpolitik vor. Dies bedeutet, daß personalpolitische Ziele und Grundsätze sich als Ergebnis von Prozessen zwischen den Beteiligtn und externen sowie internen Wertvorstellungen ergeben. Da dieser Kontext keine starren Beziehungen aufzeigt, sondern von einer ständigen Dynamik geprägt ist, wird damit auch von der Personalpolitik ein erhöhtes Maß an Flexibilität gefordert.“ Oechsler 1997/2, S. B. Ersetzt man Personalpolitik durch Umweltpolitik und die Determinanten des Zwischensystems etwa durch die umweltpolitischen Entscheidungsträger (Umweltbehörden und —verbände), die umweltrechtlichen Rahmenbedingungen und die jeweils gültige Situation der regionalen Umweltbelastung, wird die Analogie unmittelbar deutlich.
Die Festlegung der Unternehmensphilosophie und die Ableitung der untergeordneten Elemente des Zielsystems erfolgt in Abstimmung mit den externen Rahmenbedingungen (sogenanntes Um-und Zwischensystem) und der Unternehmenskultur. Vgl. Oechsler 1997/2, S. B. Die Unternehmensphilosophie wird zuweilen auch Vision oder englisch vision genannt, vgl. Müller 1995, S. 192.
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. 2 b) und 3 b).
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Anhang 1 C.
Die sogenannte,base-line’.
Dies ist einer der Hauptkritikpunkte am Umweltauditsystem.
Heute haben sich hierzu prozeßorientierte Ansätze durchgesetzt. Vgl. Chudalla, Hagel 1998, S. 151 ff. Es werden eine ganze Reihe von EDV-Standardlösungen angeboten, vgl. Poltermann 1998 /1, S. 143.
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. 3 c).
Des jeweiligen Standortes.
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. 2 e).
In einer weit gefaßten Bedeutung, die insbesondere den Ablaufaspekt und den Aufbauaspekt umfaßt; vgl. Wöhe 1986, S. 157 ff.
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Anhang 1 B.
Wenn sie umweltrelevant tätig sind.
Beispielsweise eine interne Informationsstelle bzw. eine Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit.
Einen Überblick über wesentliche Aspekte der praktischen Anwendung von Umweltkennzahlen geben Nagel und Schwan, vgl. Nagel, Schwan 1998, S. 179 ff. Zu betrieblichen Umweltinformationssystemen vgl. Chudalla, Hagel 1998, S. 151 ffund Witt 1998, S. 84 ff
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Anhang 1 B.
Zielsystem, Aufbauorganisation sowie Umweltwirkungen und Rechtsnormen.
Vgl. EG ( Hrsg. ) 1993, Anhang I B.
Vgl. Mohndruck (Hrsg.) 1994, S. 5; Ackermann (Hrsg.) 1994, S. 3 und Erhardt + Leimer (Hrsg.) 1994, S. 9.
Vgl. Ackermann (Hrsg.) 1994, S. 4 und Müller 1995, S. 201 ff. Zu einer Sammlung solcher Checklisten vgl. Ellringmann 1993.
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. 2 c).
Zur Operationalisierung von Umweltzielen vgl. auch Meffert, Kirchgeorg 1992, S. 135 ff.
Aus den Schwachstellen und Verbesserungspotentialen der Umweltprüfung wird das Umweltprogramm abgeleitet.“, Erhardt + Leimer (Hrsg.) 1994, S. 9.
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. 3 c).
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. 2 e).
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. 4 (2) und Anhang 11 H.
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. 4.
Sie enthält mindestens Punkt drei der folgenden Aufzählung.
Unter bestimmten Voraussetzungen gilt diese Bestimmung nicht; vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. 5.
Diesen Effekt nennt man,Ökologie-Pull’. Vgl. weiter oben.
Diesen Effekt nennt man,Ökologie-Push’. Vgl. weiter oben.
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. 6 f; und Anhang Ill; die Akkreditierung der Umweltgutachter MIR unter das nationale Recht der einzelnen Mitgliedsstaaten der EU, vgl. UAG-Zulassungsverordnung.
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. 4.
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. 8 und Art. 9.
Industrie-und Handelskammer (IHK) bzw. Handwerkskammer (HWK). Vgl. Umweltauditgesetz, § 32 (2).
Vgl. EG (Hrsg.) 1993, Art. 10 und Anhang IV.
Merkblatt 001. Vgl. VdTÜV (Hrsg.) 1995.
Vgl. Bundesumweltministerium (Hrsg.) 1995/1, S. 17; auch in den Niederlanden ist die Bereitschaft der Unternehmen, am Regierungsprogramm zur Einfiihrung von Umweltmanagementsystemen teilzunehmen, erstaunlich hoch, vgl. van Someren 1994.
Vgl. Orthmann 1995, S. 117ff.
Vgl. auch die ausfiihrliche Darstellung in Kap. 5.4.6 und Kap. 5.5.4.1.
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Orthmann, F. (2002). Das Umweltauditsystem nach EG-Verordnung 1836/93. In: Effizienzsteigerung im Umweltschutz. DUV: Wirtschaftswissenschaft. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-08018-3_3
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