Staatliche Förderung der Telearbeit

Zusammenfassung

Die Verbreitungschancen innovativer Arbeitsformen in kleinen und mittleren Unternehmen hängen in hohem Maße davon ab, inwieweit innerhalb der eigenen Referenzgruppe Mittelstand bereits positive Erfahrungen vorliegen. Erfahrungen mit Telearbeit in Großunternehmen und aus dem Ausland und Anhaltswerte über die Kosten-Nutzen-Relation lassen sich nicht ohne weiteres auf die Situation mittelständischer Unternehmen übertragen. Tendenziell orientieren sich mittelständische Unternehmen eher an bewährten Beispielen, die dann an die betriebsindividuellen Bedürfnisse angepaßt werden. Auch die grundsätzliche Bereitschaft mittelständischer Unternehmen, sich mit Fragen der Arbeitsgestaltung auseinanderzusetzen, entwickelt sich nach der Logik des Schneeballprinzips: Positive Erfahrungen einzelner mittelständischer Unternehmen mit Telearbeit fördern das Interesse seitens breiterer Mittelstandskreise. Es ist jedoch kaum damit zu rechnen, daß sich in naher Zukunft eine hinreichend große Zahl von mittelständischen Anwendern und mithin Multiplikatoren ohne Anstoß von außen finden wird. Vor diesem Hintergrund, sowie angesichts der Gefahr, daß der deutsche Mittelstand den Anschluß im internationalen und zunehmend virtuellen Wettbewerb verliert, erscheint eine Förderung der Demonstration und Erprobung von Telearbeit in mittelständischen Unternehmen sinnvoll (DöRSAM 1996b).